Freitag, 14. Dezember 2007

Maginots Linie

von Petra Gabriel

3land.-
André Maginot, (* 17. Februar 1877 in Paris, gestorben 7. Januar 1932 in Paris) hat die Verwirklichung seiner Vision niemals erlebt. Erst drei Jahre nach seinem Tod begann in großem Maßstab der Bau des langen Verteidigungsgungsgürtels mit Kasematten, Bunkern und Befestingungsanlagen an der französischen Ostgrenze, um dessen Verwirklichung der französische Politiker so lange gekämpft hatte - und das an prominenter Stelle. Er stieg vom Abgeordneten der Demokratischen Linken bis zum Kriegsminister auf. Letzteres war der Veteran des Ersten Weltkrieges übrigens zwei Mal: von 1922 bis 1924 und von 1929 bis 1932. Er starb an einer Lebensmittelvergiftung. 1933 übernahm dann in Deutschland ein gewisser Adolf Hilter die Macht.

Nicht zuletzt aufgrund der Veränderungen im Nachbarland wurde die Maginot-Linie zu einem der Hauptwerke militärischer Baukunst: Dutzende von großen und kleinen autonomen Festungen enstanden, Hunderte von Artillerie- und Infanteriewerken, begleitet von einer enormen logistischen Strukur, ziehen sich von Menton über die Alpen, dann durchs Elsass, die Lorraine, hinauf bis zur belgischen Grenze. Im 3land, sind viele solcher Anlagen noch erhalten. Zu den kleineren zählen zum Beispiel die Kasematten von Marckholsheim, die zu einem kleinen Museum umfunktioniert worden sind. Sie liegen westlich von Sasbach auf der elsässischen Rheinseite.

Museum Markholsheim, Foto GabrielDie wichtigsten Teile der Linie wurden 1936 gebaut. Mit der wachsenden Bedrohung durch Hitler-Deutschland wuchs das Sicherheitsbedürfnis, die hohen Kosten ließen sich eher vertreten: Sie lagen bei insgesamt 5 Milliarden alten Französische Francs.Viele bezeichnen übrigens nur den Teil entlang der deutschen Grenze als Maginot-Linie. Die Anlagen zur Grenze nach Italien werden auch "Alpin-Linie" genannt.

Gleich nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) hatte die französische Armee verschiedene Verteidigungs-Strategien geprüft. Das Ziel: Frankreich gegen mögliche zukünftige Angriffe aus Deutschland, und, nach 1924, aus Italien, zu schützen. Die neuen Grenzen zwangen zu einem völligen Umdenken in der Verteidigungsstrategie, der französische Generalstab war überzeugt, dass ein zukünftiger Konflikt ein "Blitzkrieg" sein würde. Doch erst 1929 stimmte der damalige Kriegsminister Paul Painlevé zu und die ersten Anlagen wurden 1930 errichtet. Maginot wurde selbst schon 1929 Nachfolger Painlevés.

Allerdings war der Bau sehr personalintensiv. Eigentlich sollte die Maginot-Linie bis zur Nordsee durchgehen, sie endet jedoch bei Sedan. Der Weiterbau hätte einen zu großen Teil der französischen Streitkräfte gebunden. So konnten die deutschen Truppen den Grenzwall aus Befestigungsanlagen beim Angriff auf Frankreich von Norden her über Belgien umgehen - für Frankreich völlig unerwartet, denn Belgien galt als neutral.

Viele Bauten der Maginot-Linie haben sich inzwischen zu Touristen-Attraktionen entwickelt, zum Beispiel Fort Hackenberg, eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie mit eigener, betriebsfähiger Eisenbahn bei Veckring/Lothringen (Département Moselle). Zu Kriegsbeginn gab es dort fast keine Kämpfe, erst 1944, im Zuge des deutschen Rückzugs aus Frankreich, besetzte ein deutscher Trupp den Turm Nr. 8 und beschoss von dort aus die Alliierten. Samstags und sonntags, um 14.30 Uhr, finden dort immer wieder deutsche Führungen statt, im Inneren wurde ein kleines Militärmuuseum eingerichtet.

Weitere größere Anlagen: Fort Simserhof nahe Bitche unweit von Zweibrücken, Fort de Schoenenbourg nahe dem Dorf Schoenenbourg südlich von Wissembourg, sowie Four au Chaux (Fort Kalkofen) nahe dem Dorf Lembach unweit von Wissembourg. Die Kasematten von Marckholsheim gehören zur dritten Verteidungslinie. Am 15. 16. und 17. Juni 1944 wurden sie heftig angegriffen.

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