Dienstag, 25. November 2008


3land.- "Tausendfüßler!", antwortet Uli Führe nach eigenem Bekunden, wenn er gefragt wird, was er so alles macht. Zwischen 1982 und 1998 hatte er diverse Lehraufträge für Musikpädagogik in Stuttgart, Freiburg und Basel. Seit 1997 unterrichtet er an der Musikhochschule Freiburg Improvisation im Fachbereich Rhythmik. Hauptberuflich ist er als freier Kursleiter in den Bereichen Stimmbildung für Chorleiter, Sänger, Musikerzieher und Liedpädagogik für Erzieherinnen und Lehrer unterwegs. Er ist Komponist, Kleinkünstler, Autor, für die CD-Musik zu "Ikarus" bekam er letztes Jahr einen Preis. Diesmal beantwortet er die 15 Fragen für 3land.info.

Lebensmotto?
Einmal gut glacht isch halb glebt.

Sternzeichen?
Großer Wunderfitz

Jahrgang? 1957

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)
Ich mache das, was mir gut tut. Die Lieder, die ich z.B. für Kinder schreibe, die machen mir selber riesigen Spaß. Genauso bin ich der gebannteste Hörer der Kinderhörspiele, die ich mit Hugo Rendler und Michael Summ gemacht habe. Die Chorsätze, die ich veröffentliche, sind wunderbare Musik für die Menschen, mit denen ich zu tun habe. Es tut gut sie zu hören. Und wenn ich an der Hochschule unterrichte, dann ist (fast) jede Stunde ein Lern- und Entdeckungskonzert und schließlich sollten Auftritte immer ein Stück vollendeter Gegenwart sein. Vergänglich und verändernd.

Was verstehen Sie unter guter Kunst und wie fing alles an?
Gute Kunst? Reagiert auf Gegenwart, kommuniziert und schafft neue Dimensionen. Fordert heraus und fragt. Schafft immer den Sprung vom Individuellen zum Allgemeinen.
Anfang? Als Jugendlicher habe ich verquaste Popsongs geschrieben. Dann entstanden die ersten alemannischen Lieder. Angeregt wurde ich durch Alain Stivell, der bretonisch sang. Ich fragte mich damals, was habe ich? Meine Sprache.
Später kam alles weitere: Instrumentalmusik, Chormusik, Kinderlieder, Kantaten, Musicals

Familie, erblich vorbelastet?
Überhaupt nicht. Vater Bähnler, Mutter war Mutter und hin und ab Buchhalterin.

Noch eine andere Profession?
Leben ist Profession. Komponist, Musiker (Gitarrist, Geiger, Gambist, Klavier, Harfe, Mandoline), Stimmbildner, Hochschullehrer, Musikproduzent, Autor, Vortragsreisender, Liedermacher,....
... Wanderer in diesen Ländern.

Hobbys?
TV glotzen

Lebensstationen?
Haagen, Grenzach, Lörrach, Tumringen, Freiburg, Kirchzarten (Abitur), Tüllingen (Zivi), Stuttgart I und II (Musikstudium), Höfen, Burg-Birkenhof, Unteribental I und II

Vorbilder?
Früher gab es welche. Jetzt bewundere ich Menschen, die bei sich sind, sich ändernd treu und im Lot bleiben

Die größten Stärken?
Eine gewisse Wachheit und eine bestimmte Kreativität.

Die größten Schwächen?
alles andere

Ich mag?
Marzipan, Bach, Cees Notteboom, den Schwarzwald, Sexnontakkorde, italienisches Essen, Vogelsang, Ruhe, Saitenklänge, Indigo, Trolle

Ich mag nicht?
Herrische Menschen, Lautstärke, Ignoranz, Humorlosigkeit, Rechthaber, Moralisten, Fleisch, eitle Frömmler, Psychologen, Astrologen, Kinesiologen, Institutionen und Sitzungen

Ich wünsche mir?
Unabhängigkeit bis zum letzten Atemzug.

Homepage: www.fuehre.de
E-Mail: uli.fuehre@t-online.de

Foto: Uli Führe.

Die Fragen stellte Petra Gabriel

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