Dienstag, 7. Juli 2009

„phaenovum" – trinational forschen

Lörrach. „Grenzenlose Möglichkeiten“ zum Forschen und Entdecken im Bereich Naturwissenschaften und Technik möchte die Stadt Lörrach gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft in der Regio TriRhena für Kinder und Jugendliche eröffnen. Dazu bringt sie in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit 35 Partnern im Oberelsass, den Kantonen Basel und Basel Landschaft und in Südbaden ein spezielles Projekt auf den Weg, um dem auch in der Region festgestellten Fachkräftemangel in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen zu begegnen.En partenariat avec de nombreux acteurs de l’éducation, de la recherche scientifique et de l’économie de la RegioTriRhena, la ville de Lörrach souhaite offrir aux enfants et jeunes des « possibilités illimitées“ de recherches et découvertes dans le domaine des sciences naturelles et techniques. C’est dans ce but qu’elle lance pour les trois années à venir un projet collectif avec 35 partenaires originaires du département du Haut-Rhin, des cantons de Bâle-Ville et Bâle-Campagne et du sud de Bade. Le « phaenovum – réseau trinational d’élèves chercheurs Trois-Pays » propose aux enfants et jeunes âgés de 4 à 19 ans une large palette de programmes dans les domaines physique / nanosciences, biologie / chimie / Life Sciences et techniques de l’information / robotique.

Unter dem Titel „phaenovum – trinationales Schülerforschungsnetzwerk Dreiländereck“ sollen für Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 19 Jahren umfangreiche Angebote in den Bereichen Physik/Nanosciences, Biologie/Chemie/Life Sciences sowie Informationstechnik/Robotik entwickelt und in Kooperation genutzt werden. Gemeinsam entwickelten die Partner auf trinationaler Ebene innerhalb eines Jahres ein Konzept mit Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Ausbau des Schülerforschungszentrums in Lörrach, außerschulischen Unterrichtsangeboten an Schulen im Dreiländereck sowie Verbesserung der Frühförderung. Das Projekt mit einem Volumen von 2,3 Mio Euro wird aus dem Programm der Europäischen Union (EU) INTERREG IV Oberrhein mit über einer Million Euro gefördert und soll bis Februar 2012 vollständig realisiert werden. Projektträger und maßgeblicher Kofinanzierer ist die Stadt Lörrach.

Die Idee eines trinational aufgestellten Schülerforschungsnetzwerks beschäftigte Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm und Diana Stöcker, Geschäftsführerin der städtischen Wirtschaftsförderung Innocel, bereits seit langem. Nachdem im März 2008 der Fachbereich Physik/Nanosciences des Schülerforschungszentrums Lörrach-Dreiländereck die umgebauten Räume in einem eigenen Gebäude neben dem Hans-Thoma-Gymnasium beziehen konnte, entstand die Idee, die zwei noch dezentral gelegenen Fachbereiche Biologie/Chemie/Life Sciences sowie Informationstechnik/Robotik unter einem Dach zu vereinen und trinational aufzustellen. „Durch die Förderung der Europäischen Union können nun sowohl die drei Fachbereiche in Lörrach zusammengeführt, als auch interdisziplinäres Forschen und Experimentieren für die Kinder und Jugendlichen auf trinationaler Ebene an weiteren Schulstandorten in Frankreich und der Schweiz ermöglicht werden“, freut sich Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm.

Wesentliche Voraussetzung für diese EU-Förderung ist die trinationale Partnerschaft innerhalb des Projekts. „Bereits in ersten Gesprächen und Anfragen haben Präsident Charles Buttner vom Conseil Général du Haut-Rhin, Maire-Député Jean Ueberschlag aus Saint-Louis sowie die zuständigen Regierungsräte Dr. Christoph Eymann vom Erziehungsdepartement Basel und Urs Wüthrich-Pelloli vom Erziehungsdepartement Basel Landschaft Unterstützung für dieses Projekt signalisiert“, betont Lörrachs Oberbürgermeisterin. Im Ergebnis beteiligen sich der Conseil Général du Haut-Rhin mit 40.000 Euro, die Stadt Saint-Louis mit 10.000 Euro sowie die Kantone Basel und Basel Landschaft und der Schweizer Bund über die Regio Basiliensis Basel mit zusammen 120.000 Euro.

Projektleiterin Diana Stöcker entwickelte in einem Projektteam gemeinsam mit den Partnern in den drei Ländern ein detailliertes Konzept, das in Inhalt wie Umsetzung den zum Teil sehr unterschiedlichen Anforderungen aller drei Seiten angepasst sein musste. „Uns geht es grundsätzlich darum, einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes hier am südlichen Oberrhein zu leisten“, so Stöcker. Ein zentrales Ziel sei dabei, Kinder und Jugendliche, speziell auch Mädchen, für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, sie gut auszubilden und als potentielle Fachkräfte an die Region zu binden.

Entstanden ist ein Projekt, das die Frühförderung von Kindern, die Qualifizierung von Vorschulerziehern und Lehrern, zahlreiche trinationale Unterrichtsangebote für interessierte Schüler bis hin zu Kursen für besonders begabte Kinder und Jugendliche und zahlreichen Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet. Die Stadt Lörrach baut dazu das Schülerforschungszentrums Lörrach-Dreiländereck in Höhe von 795.000 Euro aus und schafft Raum für naturwissenschaftliche Labore für die Bereiche Biologie/Chemie/Life Sciences und Informationstechnik/Robotik. Die Fertigstellung ist für September 2010 geplant. Viele Workshops und Experimentalkurse werden dem trinationalen Nachwuchs ermöglichen, mit Neugierde und Begeisterung zu forschen. Exkursionen zu Universitäten und Unternehmen sowie Vorträge von Wissenschaftlern und Führungskräften geben zudem Einblicke ins Berufsleben. Ebenso werden mehrwöchige Praktika in der Industrie vermittelt. Möglich ist dies auch durch die Unterstützung des eigens für das Schülerforschungszentrum gegründeten Vereins durch Unternehmen aus der Region und zusätzliche Lehrerstunden vom Land Baden-Württemberg.

Zur Anbahnung und Festigung der Kooperation aller Projektpartner wird es an den beteiligten Schulen außerhalb des regulären Unterrichts ebenfalls zahlreiche naturwissenschaftliche und technische Kurse geben. Über das Netzwerk tauschen die Lehrer grenzüberschreitend ihre Erfahrungen mit den jeweiligen Unterrichtsmodellen aus. Für den interkulturellen Dialog werden sich Schüler und Lehrer der teilnehmenden Schulen gegenseitig besuchen. Die motiviertesten Schüler erhalten ein Stipendium am Schülerforschungszentrum in Lörrach. Notwendige Investitionen für speziell benötigte Ausstattung der Laborräume können die Schulen Dank der Förderung durch EU-Mittel tätigen.
Als Ko-Finanzierer teilnehmende Schulen sind das Lycée Jean Mermoz und das Collège George Forlen in Saint-Louis in Frankreich, das Bäumlihof-Gymnasium in Riehen in der Schweiz und das Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach. Weitere Schulpartnerschaften gibt es in Frankreich mit dem Lycée Polyvalent Théodore Deck in Guebwiller, der Groupe Scolaire Sarrasin-Widemann, der École primaire Galilée in Saint-Louis; in der Schweiz das Gymnasium Muttenz, das Gymnasium Liestal und das Gymnasium Oberwil; in Deutschland das Kant-Gymnasium in Weil/Rhein und die Hebel-Grundschule in Lörrach.

Schließlich sollen bereits Grund- und Vorschüler Impulse für naturwissenschaftliche und technische Themen erhalten. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz, der Justus-von-Liebig-Schule Waldshut-Tiengen, der Volkshochschule Lörrach und vier Kindergärten (Evangelische Kindertagesstätte Guter Hirte, Überbetriebliche Kindertagesstätte Lörrach e.V., Kindergarten Sonnenschein in Wittlingen, Evangelisches Kinderhaus Regenbogen in Rheinfelden) wird ein bologna-zertifizierter Grund- und Aufbaukurs für Lehrer und Erzieher entwickelt und durchgeführt. Die jeweils einjährige Ausbildung ist berufsbegleitend konzipiert.

Nach Ende der offiziellen Projektförderung im Februar 2012 soll das Schülerforschungsnetzwerk in jedem Fall fortgeführt werden. Eine optimale und finanziell tragfähige Plattform dafür gibt es bereits mit dem bestehenden und am Projekt beteiligten Verein phaenovum – Schülerforschungsnetzwerk Lörrach–Dreiländereck e.V. „Bereits während der Projektentwicklung habe ich von allen Beteiligten sehr viel Engagement und Begeisterung erlebt. Von Anfang an war unsere Zusammenarbeit getragen von dem starken Wunsch nach einer trinationalen Kooperation“, sieht Projektleiterin Stöcker die Zukunft des Schülerforschungsnetzwerks Dreiländereck optimistisch.

Bild: Regierungspräsident Julian Würtenberger übergab in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Begleitausschusses INTERREG IV Oberrhein persönlich die offizielle schriftliche Zusage über eine Förderung der Europäischen Union in Höhe von 1.063.700 Euro für das Projekt „phaenovum – trinationales Schülerforschungsnetzwerk Dreiländereck“ an Lörrachs Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm.

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