Dienstag, 19. Januar 2010

Zürich: Reise nach Teotihuacan (bis 30. 5.)


Guerrero, Malinaltepec. Mittlere Klassik, 300–550 n.Chr. Stein mit Einlegearbeiten aus Türkis, Amazonit, Obsidian und Muschel. Museo Nacional de Antropología, Mexico-City; © INAH, Mexico. Foto: Martirene Alcántara

Zürich.- Teotihuacan war einst die grösste Stadt im präkolumbischen Amerika – eine kosmopolitische Metropole mit einzigartigen Monumentalbauten. Zwischen 100 und 650 n. Chr., also bereits rund 1000 Jahre vor den Azteken, war die Stadt eine kulturelle und wirtschaftliche Grossmacht, die den gesamten mesoamerikanischen Raum beeinflusste. Das Zürcher Muesum Rietberg hat sich des Themas angenommen und zwigt dazu vom 21. Februar bis 30. Mai 2010 eine spannende Ausstellungm ein Muss für die Liebhaber der Kunst des präkolumbischen Amerika.

Eine breite Prozessionsstrasse bildete die Hauptachse der schachbrettartig angelegten Stadt. Sie verband die beiden gewaltigsten Bauwerke Mittelamerikas: die Pyramide der Sonne und die Pyramide des Mondes. Diese wurden von zahlreichen Tempelplattformen und Palastkomplexen flankiert. Malereien mit reichhaltiger Symbolik, in kräftigen Farben auf den noch feuchten Putz aufgetragen, schmückten ihre Wände. Die Stadt war unterteilt in Wohnbereiche und Handwerksviertel, aber auch in Quartiere, in denen Menschen aus anderen Gebieten Mexikos wohnten, die viel von ihrer heimatlichen Kultur beibehalten hatten.

Die Blütezeit von Teotihuacan währte über 500 Jahre, bis es im 7. Jahrhundert zu einer verheerenden Brandkatastrophe kam, welche den Niedergang der Pyramidenstadt einleitete. Zur Zeit der Azteken, im 15. und 16. Jahrhundert, lag die Stadt schon seit fast einem Jahrtausend in Trümmern. Die Azteken waren es, die diesem geheimnisvollen Ort den Namen gaben: Teotihuacan, der Ort, «an dem man zu Gott wird». Gemäss ihrer Schöpfungsmythologie wurde hier die Welt erschaffen.

Die Ausstellung präsentiert rund 450 Objekte aus Mexiko: farbenprächtige Wandmalereien, kostbare Tongefässe, Steinskulpturen, aus Obsidian geschnittene Figuren und wunderbaren Schmuck. Die Schau ermöglicht zudem einen ersten Blick auf kürzlich entdeckte, spektakuläre Funde wie die prachtvollen Opfergaben aus der Sonnen- und Mondpyramide sowie aus dem Tempel der Gefiederten Schlange. Und dennoch: Nur ein winziger Bruchteil von Teotihuacan ist bis jetzt erforscht. Noch immer umweht ein Hauch des Rätselhaften diesen Ort.

Mit dieser grandiosen Sonderausstellung feiert Mexiko im Jahr 2010 das 200-Jahr-Jubiläum seiner Unabhängigkeit und das 100-Jahr-Jubiläum der mexikanischen Revolution. Die Ausstellung wurde konzipiert vom Consejo Nacional para la Cultura y las Artes und dem Instituto Nacional de Antropología e Historia, Mexiko, mit Unterstützung der Fundación Televisa A.C. Eine Gemeinschaftsproduktion des Musée du quai Branly, Paris, mit dem Museum Rietberg Zürich und dem Martin-Gropius-Bau, Berlin.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr Mi und Do 10 – 20 Uhr Montag geschlossen

Geheimnisvolle Pyramidenstadt
Werner Abegg Saal
21. Februar bis 30. Mai 2010
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
http://www.rietberg.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...