August Macke, Selbstbildnis, 1907 (Foto: © privat)
Freiburg.- August Macke (1887-1914) zählt zu den Pionieren der Malerei der Moderne. Gemeinsam mit Franz Marc und Wassily Kandinsky beteiligte er sich an der Redaktion des Almanachs „Der Blaue Reiter“. Weltberühmt wurde er mit seinen lichtdurchfluteten Aquarellen der Tunisreise. Die Ausstellung „August Macke – ganz privat. Eine Reise durch das Leben von August Macke“ im Museum für Neue Kunst In Freiburg ermöglicht nun eine neue Sicht auf den Künstler: Mit über 140 Werken – Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Entwürfen und kunstgewerblichen Arbeiten aus dem Besitz der Familie, viele davon erstmals öffentlich ausgestellt, widmet sie sich dem Maler „ganz privat“.
Die Ausstellung stellt den Künstler Macke und seine facettenreiche Persönlichkeit in den Mittelpunkt und zeigt die erstmals Bedeutung, die die Familie und Freunde für seine Kunst hatten. Seine Frau Elisabeth, sein „zweites Ich“, ebenso wie die Kinder und Freunde sind zentrale Themen seines Werkes. Anhand der jetzt für die Öffentlichkeit zusammengetragenen privaten Schätze aus dem Besitz der Familie wird diese kunstgeschichtliche Lücke geschlossen und zugleich ein intimer Blick auf den temperamentvollen und gleichzeitig nachdenklichen Charakter Mackes eröffnet. Die Werkschau ist als Reise durch das Leben des Künstlers konzipiert, in der den eindrucksvollen Bildern Fotografien, die ihn selbst, seine Familie und Freunde zeigen, zur Seite gestellt sind. Von den Anfängen des erst Sechzehnjährigen in Bonn folgt die Ausstellung seinen Lebensstationen und seiner künstlerischen Entwicklung, seiner Suche und seinem fortwährenden Experimentieren mit Formen und Farben – auf dem Weg zu einer neuen Kunstsprache.
Früh brach August Macke mit den bürgerlichen Konventionen. Enttäuscht von der konservativen Kunstauffassung seiner Professoren verließ er vorzeitig die Düsseldorfer Akademie. Fortan war die Kunst selbst seine Lehrmeisterin. Vor allem die französische Moderne wurde ihm in den folgenden Jahren zur wichtigsten Inspirationsquelle. Der belesene und aufgeschlossene junge Mann suchte nach einem künstlerischen Ausdruck, der den revolutionären Neuerungen auf allen geistigen und naturwissenschaftlichen Gebieten entsprach. Aktiv engagierte er sich in der großen Reformbewegung, unter anderem des „Werkbundes“.
Die Ausstellung belegt mit kaum bekannten kunsthandwerklichen Arbeiten, darunter Keramik-Entwürfe, Schalen und Textilien, wie August Macke Kunst und Handwerk als gleichberechtigte Einheit verstand. Thematische Abstecher beleuchten weitere Seiten seiner Künstlerpersönlichkeit: Karikaturistisches, Abstraktionen und Aktbilder geben Einblicke in Werkgruppen, die seinen humorvollen Blick auf den Alltag offenlegen, die Auseinandersetzung mit dem klassischen Thema Akt beleuchten oder seine bis zur Abstraktion vordringenden Experimente mit Farbe und Form darlegen. Unmittelbar und lebendig zeigt sich hier das Wirken und die Lebenswelt des Künstlers, der im Alter von 27 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kunsthaus Stade und dem August-Macke-Haus, Bonn.
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Führungen finden sonntags um 11 und 15 Uhr statt sowie donnerstags um 18.30 Uhr, und kosten zusätzlich 2 Euro. Gruppenführungen und Angebote für Schulklassen und Kindergärten können telefonisch unter der Nummer 0761/201-2501 und per E- Mail unter museumspaedagogik@stadt.freiburg.de vereinbart werden.
„August Macke – ganz privat“
Eine Reise durch das Leben des Künstlers
Ausstellung im Museum für Neue Kunst
30. Januar bis 9. Mai
Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10 a,
Freiburg
Weitere Informationen gibt es im Internet unter
www.freiburg.de/museen.