Freitag, 11. Juni 2010

Musikalische Bekenntnisse

Intendant Dr. Elmar Weingarten und Chefdirigent David Zinman haben beide ihren Vertrag mit dem Zürcher Tonhalle Orchester bis 2014 verlängert. © Anne Bürgisser

Zürich.- Allein 28 Konzerte gibt das Tonhalle-Orchester Zürich 2010/11 in Zürich und in bedeutenden Musikstädten Europas. Beim Lucerne Festival und beim Septembre Musical de Montreux gastiert es mit Schönbergs «Gurre-Liedern». Das neue CD-Projekt gilt Schuberts Sinfonien. In der Saison 2010/11 gibt das Tonhalle-Orchester Zürich insgesamt 88 Konzerte. David Zinman, Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich seit 1995, wird 38 dieser Konzerte leiten, davon auch jene bei den Festspielen von Montreux und Luzern sowie bei Gastspielen in Linz, Wien, München, Lugano, Baden-Baden und Leipzig. Besonders ehrenvoll ist die Mitwirkung des Tonhalle-Orchesters Zürich beim Internationalen Mahler-Fest in Leipzig, bei dem es mit der Aufführung der 6. Sinfonie betraut ist. 2011 wird David Zinman 75 Jahre alt (am 9. Juli). Ihm zu Ehren findet ein Geburtstagskonzert am 8. Juli 2011 in der Tonhalle Zürich statt. Das ist der Pressemitteilung zu entnehmen.

Es war wie Liebe auf den ersten Blick, als David Zinman 1995 die Geschicke des Tonhalle-Orchesters Zürich in seine Hände nahm. Obwohl das Orchester damals schon als Schweizer Spitzenorches- ter galt und erfolgreiche Zeiten erlebt hatte – erinnert sei nur an die Zeit mit Rudolf Kempe –, so fehlte doch noch immer der inter- nationale Durchbruch. Zinmans vordringlichste Aufgabe war es, dem Orchester eine künstlerische Identität zu geben und zu einem gestärkten Selbstvertrauen zu verhelfen. 1999 erhielt das Tonhalle- Orchester Zürich unter David Zinman für die Gesamteinspielung von Beethovens sinfonischem Werk den «Preis der deutschen Schallplattenkritik». Seither folgten weitere wegweisende CD- Aufnahmen – darunter die Orchesterwerke von Richard Strauss, die Instrumentalkonzerte von Beethoven, die Sinfonien von Schu- mann und, soeben abgeschlossen, die Gesamteinspielung aller Mahler-Sinfonien.

Gefragt, weshalb er seinen laufenden Vertrag um vier weitere Jahre verlängere, antwortete David Zinman im Oktober 2009, die Zeit sei nun gekommen, die Früchte seiner Arbeit zu ernten. Das Tonhalle-Orchester Zürich sei seine «letzte grosse Liebe». Bis 2014 möchte er noch einige Konzertprojekte verwirklichen, die ihm besonders am Herzen liegen. Dazu gehört der Schubert- Zyklus, den David Zinman 2010/11 beginnt, und dazu gehört auch, den dieses Jahr so erfolgreich gestarteten «Internationalen Dirigierkurs David Zinman» innerhalb der Zürcher Festspiele zu verankern.

Mit einem «Tag der offenen Tür» wird die Saison am Samstag, 4. September eröffnet. Musikfreunde erhalten nicht nur einen Blick hinter die Kulissen, sondern haben auch die Möglichkeit, in einem «Liebhaber-Orchester» unter David Zinman einige der «Slawischen Tänze» von Dvorák einzustudieren und tagsdarauf in einem öffentlichen Konzert aufzuführen.

Das diesjährige Festspiel-Motto «Bekenntnisse» wird in der Saison 2010/11 weiter verfolgt. Viele Bekenntnisse in der Musik werden in Worte gefasst. So wundert es nicht, dass zahlreiche Chorwerke in dieser Saison ins Programm genommen wurden. Schönbergs «Gurre-Lieder», die Requien von Johannes Brahms und Kurt Weill und schliesslich – in den Zürcher Festspielen 2011 – die 9. Sinfonie von Beethoven.

András Schiff führt seinen Bach-Zyklus fort und auch die «Wahlverwandtschaften» spinnen den variantenreichen Dialog zwischen Literatur und Musik weiter. Isabel Mundry und Peter Weber schreiben gemeinsam ein Werk für diese Reihe. Die Konzerte für Kinder und Familien und insbesondere tonhalleLATE sind zu international beachteten festen Einrichtungen der Musikvermittlung an jüngere Menschen geworden.

In einer neuen Konzertreihe «Klassik hat Zukunft – Junge Dirigenten und Solisten stellen sich vor» werden vier bemerkenswerte Dirigiertalente und vielversprechende Solisten präsentiert, darunter die Chinesin Xian Zhang und der Finne Pietari Inkinen. Der junge deutsche Komponist und Dirigent Matthias Pintscher setzt die im vergangenen Jahr mit Oliver Knussen begonnene Reihe der dirigierenden Komponisten oder komponierenden Dirigenten fort.

Der Monat März gehört drei Solisten des Tonhalle-Orchesters Zürich: Gilad Karni (Viola), Philippe Litzler (Trompete) und Thomas Grossenbacher (Violoncello). Sie werden sich mit Solokonzerten dem Zürcher Publikum präsentieren, Thomas Grossenbacher gar mit einem eigens für ihn geschriebenen Cellokonzert von David Philip Hefti. Schliesslich starten das Tonhalle-Orchester Zürich und David Zinman im Februar 2011 ein neues Aufnahmeprojekt: Nach der erfolgreichen CD-Einspielung aller Mahler-Sinfonien steht nun das sinfonische Gesamtwerk von Franz Schubert auf dem Programm.

www.tonhalle-orchester.ch

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