Montag, 29. August 2011

Ausverkauf

Zürich.- Es herrscht Ausverkauf in der Stadt Zürich: Es wird abgerissen, renoviert und aus dem Boden gestampft. Ein neuer Stadtplan entsteht, auf dem sich die Gewichte der Quartiere verschieben. Wo gerade noch der Durchgangsverkehr brummte, ?ndet sich heute eine begehrte Wohnzone, die für viele der Alteingesessenen zu teuer wird. Auch die Kreativwirtschaft verlässt das Industriequartier, weil die Mieten unerschwinglich werden. An den Rändern Zürichs entstehen in den sich am schnellsten entwickelnden Wirtschaftsregionen der Schweiz riesige Wohn- und Büro?ächen in einer Geschwindigkeit, mit der Stadtplaner nicht mithalten können oder wollen.

Was genau geschieht in dieser Stadt? Wer sind die Akteure in diesem Spiel? Haben die Bürger auch etwas zu sagen? Und wie könnte eine Stadt aussehen, die nicht nur vom Profit bestimmt ist? Während neun Tagen nähert sich eine begehbare Stadtinstallation in der Schiffbauhalle diesen Fragen, indem sie verschiedene Raumsituationen für unterschiedliche künstlerische Handschriften schafft. In Raum- und Klanginstallationen, Zeichnungen, Video- und Fotoarbeiten beschäftigen sich Künstler mit Verkehrsflüssen und Wohnungsnot, Gentrifizierungstendenzen und ihren Widerständen und schaffen einen kaleidoskopartigen Blick auf Zürich und Phänomene der Stadtentwicklung – analytisch, spielerisch, nostalgisch oder utopisch.

Das Eröffnungswochenende: Am 24. und 25. September werden die künstlerischen Arbeiten durch Performances sowie Vorträge und Diskussionen in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Hochparterre ergänzt. Schauspieler des Schauspielhauses entführen die Besucher auf eine Stadtführung der besonderen Art oder sind als Akteure in einer urbanen Geldwäscherei anzutreffen. Die Zeitschrift Hochparterre untersucht gemeinsam mit Fachleuten, wie es zu den gegenwärtigen Entwicklungen in Zürich gekommen ist und wohin die Reise dieser Stadt noch führen könnte: Neubauten werden analysiert und Visionen fürs Glattal präsentiert.
Es wird gezeigt, wie jede Sekunde ein Quadratmeter Land verschwindet. Sollte Zürich sich weiter verdichten? Dies fragen sich die Gäste des Städtebaustammtischs am Samstag, bevor der Abend musikalisch ausklingt.
Am nächsten Tag geht der Blick in andere Länder, wenn Vorträge und Diskussionen um die Frage kreisen: Was kann Zürich von der klassischen europäischen Stadt, was von China und was von den Slums dieser Welt lernen?

Die Abendveranstaltungen: Im Rahmen des Urbanitätsprojekts im Schiffbau gibt es vom 26. September bis zum 1. Oktober jeden Abend eine Veranstaltung in der begehbaren Stadtinstallation. Begegnen Sie Vertrautem in ungewohnter Umgebung und entdecken Sie Neues, indem Sie Filme, Diskussionen, Lesungen und Partys rund um das Thema Stadt besuchen.

Karten für alle Veranstaltungen sind an der Theaterkasse, Rämistrasse 34, telefonisch unter der +41 (0)44 258 77 77, oder im Webshop unter www.schauspielhaus.ch erhältlich. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Projekt.

„Alles muss weg!“ bietet neun Tage lang Träume und Visionen, Bestandsaufnahmen, Analysen und Prognosen rund um das Thema Stadt.

ALLES MUSS WEG!
9 Tage urbaner Ausverkauf
24. September bis 2. Oktober 2011 im Schiffbau
Ein Urbanitätsprojekt des Schauspielhauses Zürich in Zusammenarbeit mit Hochparterre, Zeitschrift für Architektur und Design sowie der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)

Schauspielhaus Zürich
www.schauspielhaus.ch

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