Mittwoch, 25. Januar 2012

Mehr als ein weites Land

Basel.- Zwei Premieren meldet das Theater Basel für den Februar - Das weite Land von Arthur Schnitzler sowie La vida breve, Musiktheater nach Manuel de Falla in spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Die Aufführung ist ein Musiktheaterprojekt des Opernstudios OperAvenir.

Wie im Dominospiel, bis ein Stein fällt … Arthur Schnitzler zeigt die komischen Verrenkungen und virtuosen Umdrehungen einer sich amüsierenden Gesellschaft. Sigmund Freuds literarischer Doppelgänger schreibt sich wie selten ein anderer in die tieferen Schichten des Bewusstseins hinein. Seine visionäre Tragikomödie des Wiener Fin de siècle von 1911 inszeniert Elias Perrig, der damit in seiner letzten Spielzeit als Schauspieldirektor eines seiner minutiös überzeichneten Gesellschaftsbilder zum ersten Mal in Grossformat auf die Grosse Bühne bringt.

Rolando Garza (Musikalische Leitung) und Ulrike Jühe (Regie) haben zu La vida breve eine Fassung für die Kleine Bühne erarbeitet, die Musik wie Handlung verdichtet und die der Lust am Untergang die Lust am Leben gegenübergestellt. Für authentische jugendliche Frische sorgen die Mitlieder des Opernstudios OperAvenir, während der Jugendclub Tanz tänzerisches Temperament beisteuert.

Das Februar-Programm des Theaters Basel


Das weite Land von Arthur Schnitzler
Mit: Martin Butzke, René Dumont, Benjamin Kempf, Hartmut Lange, Hanna Eichel, Chantal Le Moign,
Astrid Meyerfeldt, Carolin Schär
Regie: Elias Perrig
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Charlotte Sonja Willi
Musik: Burkhard Niggemeier
Dramaturgie: Martina Grohmann
Korsakow ist tot, mit Revolver in der Hand wurde er auf dem Diwan gefunden. Ein Selbstmord aus unglücklicher Liebe zu einer verheirateten Frau. Und diese hält seinen Abschiedsbrief in ihren Händen, Genia Hofreiter – ist da wirklich nichts vorgefallen zwischen den beiden? Und wenn, warum nicht? In ihrer Ehe mit Friedrich scheint doch einiges möglich. Die Hofreiters führen ein offenes Haus und alle sind willkommen, die Exgeliebte und die zukünftige und der neue Nebenbuhler nebst Mutter, Freund und Feind. Überhaupt ist das Medium hier der Verdacht, das Gerücht, der Bericht. Was wirklich wirklich ist, ist Nebensache. Eine wunderbare Einrichtung, was zählt ist Amüsement, und vielleicht eine grosse Leidenschaft – vorübergehend. Der Wunsch wird kurz erfüllt, und dann ist er wieder vorbei, wie ein Gipfelrausch zum Beispiel. Unwirklich wie ein Traum. Oder wird gerade der Traum, das Heimliche unheimlich in diesem doch nicht ganz ungefährlichen Spiel? Denn es ist tatsächlich alles möglich in dieser fortgeschrittenen Seelenlandschaft.

Premiere am 16. Februar 2012, 20.00 Uhr — Grosse Bühne
Weitere Vorstellungen: So 19.2.2012 um 19.00 Uhr / Do 23.2., Sa 25.2.2012 jeweils um 20.00 Uhr

La vida breve
Musiktheater nach Manuel de Falla
in spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Das Musiktheaterprojekt des Opernstudios OperAvenir
Musikalische Leitung: Rolando Garza
Regie: Ulrike Jühe
Bühne und Kostüme: Marianna Meyer
Choreographie: Béatrice Goetz, Soledad Steinhardt
Dramaturgie: Brigitte Heusinger, Christopher Baumann
Mit: Sunyoung Seo, Soledad Steinhardt, Cordelia Katharina Weil, Noel Hernández, Alex Lawrence,
dem Jugendclub Tanz und einem Kammerensemble
La vida breve – nur ein kurzes Leben ist Salud beschieden, einer jungen Andalusierin, deren Schicksal durch ihre Herkunft aus dem Armen- und Zigeunerviertel bestimmt ist. «Manche werden als Hammer geboren, andere als Amboss», dieses Motto klingt leitmotivisch durch das spanische Nationalwerk, das Operngestus, Flamenco und spanische Folklore vereint. Salud ist gefangen in den Konventionen einer Gesellschaft, in der die Geburt den Lebensweg unverrückbar bestimmt und in der soziale Ehre und sexuelle Unberührtheit einen zerbrechlichen Bund eingehen. Saluds Liebe zu Paco verletzt die Regel zweifach: Sie liebt über die gesellschaftlichen Grenzen hinweg, und die Liebe scheint mutmasslich körperlich zu sein. Der doppelte Tabubruch setzt unabdingbar fatal jene ritualisierte, typisch spanische Handlungskette von Eifersucht, Fluch und Tod in Gang.

Premiere am 17. Februar 2012, 20.15 Uhr — Kleine Bühne
Weitere Vorstellungen: So 19.2.2012, um 19.15 Uhr


Klosterberg 6

K6 live
Streifzüge durch die Popkultur in Zusammenarbeit mit dem Rockförderverein der Region Basel und Radicalis Music Management. Donnerstags jeweils um 21.00 Uhr — Klosterberg 6
2.2. Autumn Deer / 9.2. reu. / 16.2. The running Artists / 23.2. Birdmask

Ein Tartuffe
Regie: Martha Marx
Bühne und Kostüme: Blanka Rádóczy
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Katka Kurze, Philippe Graff, Noëmi Kaiser, Max von Mühlen, Fabian Degen
In Ungarn wird ungarisches Gulasch gegessen, ungarischer Wein getrunken, ungarisches Theater gespielt und «ungarisches Recht und Leben» verteidigt.Ungarn wird immer «besser».
Sa 4.2.2012, 21.00 Uhr — Klosterberg 6

Roberts roter Faden
mit Texten u.a.von Beatrice Fleischlin, Maja Tschumi und Robert (Walser) Ein Collage-Abend über das Gehen. Und über das Verlieren und Finden des roten Fadens. Im Rahmen von Stück Labor Basel.
Regie: Elisabeth Caesar
Bühne: Katharina Scheicher
Kostüme: Claudia Irro
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Carolin Schär, Max von Mühlen und der Harfenistin Estelle Costanzo
So 5.2. und So 12.2.2012, 20.00 Uhr — Klosterberg 6

Amuse-gueule
Im Rahmen von Stück Labor Basel
Beatrice Fleischlin und Antje Schupp laden in unregelmässigen Abständen zum abendlichen Pläsier ins K6. Dort bekommen Sie Einblicke in die Texteküche der Hausautorin und erfahren, was sie noch alles am Köcheln hat.
Fr 10.2.2012, 21.00 Uhr — Klosterberg 6

Sonderveranstaltungen

Kinder-Charivari
D’ Elli und dr Ladärnemooler
Regie/Musikalische Leitung: Colette Studer
Text: Michael Uebelhart
Bühne: Christoph Knöll
Kostüme: Antje Biniasch
Produktionsleitung: Bernhard Stutz a.i.
Obmann: Bernhard Stutz
Mit: Anja Bänziger, Carol Bänziger, Leonie Bevilacqua, Fabio Costacurta,
Justine Haizmann, Mia Kirsch, Vithuri Rajakrishnan, Vanessa Schöpfer, Denis Sorie, Reinhard Stehle, Guggemuusig-Barbarossa Binggis, die Jungi Garde Pfluderi Clique und Yvan Kim mit den Chriesibuebe Nach einigem Hin und Her hat die junge Garde der Laferi Clique ein Sujet gefunden. Nun geht’s darum, den Ladärnemooler Pino zu überzeugen. Beim Besuch in dessen Atelier trifft die Clique auf Pinos Nichte Elli, die ziemlich frustriert bei ihrem Onkel die Zeit verbringt. Pino ist von den Ideen der jungen Laferi nicht begeistert. Elli findet die Clique ziemlich ätzend und versteht nicht, wieso man so eine Sache aus der Fasnacht machen kann. Die jungen Laferi geben jedoch nicht auf. Werden sie es schaffen, Pino von ihrem Sujet zu überzeugen und Elli helfen, den Weg zur Fasnacht zu finden?
Sa. 4.2./ So. 5.2. / Sa. 11.2./ So. 12.2.2012 jeweils um 14.00 Uhr
Sa.11.2.2012, 17.00 Uhr, So 12.2.2012 um 11.00 Uhr — Kleine Bühne

Joshua Redman New Trio
Mit Joshua Redman (Saxophon), Reuben Rogers (Bass), Greg Hutchinson (Schlagzeug). Redman zählt zur ersten Garde der us-Saxofonisten. Er entwickelte einen eigenständigen, funkbeeinflussten Groovesound und wagte auch immer den Blick in die Rock-szene. Das Redman Trio ist der Garant für swingenden Funk-Jazz, für expressive Soli und spannende Interaktionen eines sehr eingespielten, klavierlosen Jazztrios.
Di 7.2.2012, 20.30 Uhr — Foyer Grosse Bühne

Il faut qu’une porte soit ouverte ou ferme
d’ Alfred de Musset
Un spectacle d’Atelier Théâtre Actuel
Mise en scène: Isabelle Andréani
Avec: Isabelle Andréani et Xavier Lemaire La servante et le cocher d’Alfred de Musset pénètrent dans son grenier pour récupérer les harnais du coche, mais la découverte de textes inédits, le récit d’anecdotes piquantes vont les conduire à jouer eux même «Il faut qu’une porte soit ouverte ou fermée» et se déclarer de façon singulière leur amour.
Di 7.2.2012, 19.30 Uhr — Schauspielhaus

Theater Radio Basel
Ein Projekt des Theater Basel mit Radio Basel
Mit Elias Perrig und einem Überraschungsgast
Do. 9.2.2012, 18.00 Uhr — Foyer Schauspielhaus

Songs of Travel
Liederzyklus von Ralph Vaughan Williams nach Robert Louis Stevenson
Regie: Benjamin David
Bühne: Valentin Köhler
Mit: Christopher Bolduc, David Cowan und Statisterie Theater Basel
Das Wandern liegt in der Natur des Menschen. Beziehungsweise das Wandern des Menschen liegt in der Natur – beide Aspekte werden entsprechend bestaunt, bedichtet und besungen. Doch wie sieht es im Inneren des Menschen aus? Der englische Komponist Vaughan Williams versuchte sich mit diesem Liederzyklus nah Texten des «Jekyll and Hyde»-Schöpfers Stevenson an einer Antwort.
Fr 10.2.2012, 23.00 Uhr — Nachtcafé

Midi-Musique
Ensemble «L’Arcadia», «L’Italianità» mit Werken von Marianna Martines, Baldassare Galuppi, Anna Bon di Venezia und Johann Adolf Hasse
Sa 11.2.2012, 11.00 Uhr — Foyer Grosse Bühne

Mit einem Apfel will ich Paris in Erstaunen versetzen
eine theatralische Annäherung an Cézanne
Eine Kooperation mit dem Od-theater
Idee und Fassung: H.-D. Jendreyko
Regie: Andreas Schulz
Produktion: stranger in company
Mit: H.-D. Jendreyko und Luzius Heydrich
Während eines Rundgangs durch das Theater Basel erzählt Cézanne Andekdoten, ärgert sich über Zola und sinniert über die Form eines Apfels. Ein sinnlicher Theaterabend über das Sehen, das Suchen und über das tiefe Staunen vor der Schöpfung.
Mo 13., Mo 20. und Di 21.2.2012, 20.00 Uhr — Treffpunkt Nachtcafé

The Glue «Gluebâlisation»
The Beginning: Africa
Mit: Gregor Beermann, Tumasch Clalüna, Jonas Göttin, Michael Moor und Oliver
Rudin.
Die Basler world-a-cappella Truppe wird 15 und startet zur Gluebâlisation (Glo- balisierung+The Glue+Bâle). Bevor die fünf Sänger nach Südafrika aufbrechen, präsentieren Sie ihren ersten Versuch eines Jubiläums-Programms.
Sa 18.2.2011, 20.00 Uhr — Schauspielhaus
Weitere Termine: 28.4.und 16.6.2012

Comité-Schnitzelbängg
Mo 27.2. und Mi 29.2.2012, jeweils 19.30 Uhr — Schauspielhaus und Grosse Bühne

Öffnungszeiten und Informationen:

Billettkasse: Telefon +41/(0)61-295 11 33
Öffnungszeiten der Billettkasse beim Theaterplatz:
Montag - Freitag: 10 - 13 Uhr und 15.30 - 18.45 Uhr
Samstag: 10 - 18.45 Uhr
Tel. Vorverkauf und Reservierungen unter Telefon +41/(0)61-295 11 33
Montag - Samstag: 10.00-18.45 Uhr
Theater Basel, Postfach, CH-4010 Basel
Die Spielorte:
Grosse Bühne, Kleine Bühne, Nachtcafé, Theaterstrasse 7, 4051 Basel
Schauspielhaus, Steinentorstrasse 7, 4051 Basel
www.theater-basel.ch

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