Freiburg.- Die Intendantin des Theater Freiburg, Barbara Mundel, hat den Spielplan der kommenden Saison vorgestellt. Saisoneröffnung ist am 30. September mit einem großen Jubiläumskonzert: das Philharmonische Orchester Freiburg feiert in der kommenden Saison sein 125- jähriges Bestehen. Und zwei weitere gute Nachrichten zum Auftakt: die Kulturstiftung des Bundes hat das Theater Freiburg in zwei Förderprogramme aufgenommen: »Tanzfonds Partner« unterstützt die Tanzprojekte an Schulen und »Fonds Doppelpass« fördert die Zusammenarbeit von Stadttheatern und Freien Gruppen.
Die große Frage, die den Freiburger Spielplan 2012/2013 thematisch umtreibt: Wie kann unsere liberale Gesellschaft zu entschiedeneren Haltungen kommen, die unser Zusammenleben menschlich und möglich machen. Wir spüren, dass die wachsende Hilflosigkeit bei der Begründung unserer Grundhaltungen an den Rändern unserer Gesellschaft ein Vakuum entstehen lässt, das Radikalisierungen wie Fundamentalismus und Rechtsextremismus produziert. So gilt schon lange: Ist Religion als Legitimationsgröße für Weltzustände erst einmal in Frage gestellt, wird auch die Funktion von Kunst neu debattiert.
Die Oper feiert den 200. Geburtstag von Richard Wagner. Frank Hilbrich wird 2013 den »Parsifal« inszenieren und wir werden seinen »Lohengrin« wieder aufnehmen, um im Mai (Wagners Geburtstagsmonat) beide Produktionen in einem kleinen Zyklus aufzuführen. Die Opernsaison eröffnen wir mit »Nabucco« in der Regie von Michael Sturm. Besonders hinweisen möchten wir Sie auf eine spartenübergreifende Inszenierung der Semi-Opera von Henry Purcell »King Arthur« in der Regie von Robert Schuster.
Im Schauspiel spannen wir einen Bogen von Becketts »Warten auf Godot« zu »Gottes kleiner Krieger«, dem Roman des indischen Autors Kiran Nagarkar. Er gestaltet aus seiner Perspektive eine globale Parabel über einen modernen »Weltretter«, der dreimal im Leben die Religion wechselt und dabei jedes Mal zum Extremisten wird. Weitere Figuren dieser Spielzeit sind Schillers »Jungfrau von Orléans«, »Daniel Stein« in Ulitzkajas Roman sowie Houellebecqs körperlose Menschen der Zukunft in »Elementarteilchen«.
Neustart für den Tanz im Theater Freiburg: In der neuen Spielzeit kommt der Tanz verstärkt auf die Bühne des Theaters zurück. Gemeinsam mit Anna Wagner (bisher (Hebbel am Ufer, Berlin), die als Kuratorin für Tanz zu uns stößt, suchen wir neue Formen der Zusammenarbeit, die das Theater mit der lokalen und der internationalen Freien Tanz-Szene vernetzen. Darüber hinaus werden wir mit eigenen Produktionen und Ko-Produktionen, Gastspielen, Residenz-Programmen, Workshop-Präsentationen und Lecture Demonstrations neue künstlerische Handschriften vorstellen. Die Kammerbühne ist in der kommenden Spielzeit exklusiv für den Tanz reserviert.
Das Junge Theater Freiburg beschäftigt sich in der kommenden Spielzeit mit dem Thema »Veränderung«: Der Wandel und die Vielfalt unserer Gesellschaft stellt einen Schwer-punkt unserer Projekte dar. Den Debatten um Integration, Mehrheits- und Parallel-gesellschaften wollen wir Momente der Utopie entgegensetzen, wenn junge Musiker aus aller Welt im »HEIM & FLUCHT Orchester« zur neuen Philharmonie der Nationen einladen. Das Projekt »Wir sind Deutschland« führt uns in das Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße und gewährt so Blick auf das Einwanderungsland Deutschland.
Graham Smith, Künstlerischer Leiter Junges Theater / Tanz, wird mit seinem Team fester Bestandteil des Lehrplans an der Vigeliusschule: 150 Kinder der 3. und 4. Klassen werden über den Zeitraum von zwei Jahren in das von »Tanzfonds Partner« geförderte Langzeit-projekt »Learning by moving« eingebunden.
Weihnachtsstück ist in diesem Jahr der Kinderbuchklassiker von Michael Ende »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«.
Und nun noch zum Theaterlabor: In der Spielzeit 2012/13 befassen es sich mit den Themen Bildung und Religion: Im Projekt »Superlehrer« begeben sich Freiburger Lehrerinnen und Lehrer auf eine Recherchereise in die Wirklichkeit des Schulalltags und das Projekt »Fear Factory« macht das große Fragezeichen im Anschluss an die Schulzeit zum Thema.
Die Spielzeithefte liegen zum Download unter www.theater.freiburg.de bereit.
Allerlei Zweifel in der Eifel
Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...
-
Robert Schneider, 100 Frauen, 2008. Quelle: Kulturamt Waldshut B onndorf.- „Die Ausstellung „Robert Schneider: Mit einem schwarzen Pinsel...
-
3land.- Dieses Mal geht es ohne lange Vorrede direkt zu den 3land-Termintipps. Aber halt. Zunächst wollen wir von der Redaktion Ihnen auf j...
-
Bildlegende:Emil Nolde, Herbstmeer XI, 1910 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Zürich...