Pipilotti Rist; Bildquelle |
„Pipilotti Rist liebt Randen. Ihr Fokus sind Video-/Audioinstallationen. Sie will freundlich sein und ist ein bisschen autistisch. Sie mag Maschinen und Kinder. Sie meint: Die Aufgabe der Kunst ist zur Evolution beizutragen, den Geist zu ermutigen, einen distanzierten Blick auf soziale Veränderungen zu garantieren, positive Energien zu beschwören, die Sinne und die Sinnlichkeit zu fördern, den Verstand und den Instinkt zu versöhnen, Möglichkeiten auszuloten und Klischees und Vorurteile zu zerstören.“ So eine Selbstbeschreibung von Pipilotti Rist, die von ihrem hohen Anspruch an ihre Kunst und zugleich von ihrer Bescheidenheit und Fähigkeit zur Selbstironie zeugt. Dabei verbirgt sich dahinter eine der renommiertesten Künstlerinnen der Gegenwart.
Die Künstlerische Kommission der Festspiele Zürich ehrt mit dem von der Bär-Kaelin Stiftung begründeten Zürcher Festspielpreis erstmals eine bildende Künstlerin – eine Schweizer Künstlerin, deren Arbeit weltweit bekannt und anerkannt ist. Pipilotti Rist, geboren 1962, studierte 1982 bis 1986 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und von 1986 bis 1988 Audiovisuelle Kommunikation an der Schule für Gestaltung in Basel. Bereits während ihres Studiums begann sie experimentelle Super-8-Filme zu drehen und forschte mit visuellen Effekten, variierenden Laufgeschwindigkeiten und Musik. Die wiederkehrenden Themen ihrer Kunst sind Sinnlichkeit, Sexualität, Geschlechterdifferenz und Identität, wobei die bühnenartigen Räume und die Zuschauer in vielfältiger Weise interagieren. Seit Anfang der neunziger Jahre, und bis heute, schafft sie teils gross angelegte Audio-Video-Installationen und Filme. Ihre ausserordentliche Fähigkeit, suggestive, gleichsam multimedial-strömende Bildsequenzen im Raum zu erzeugen, hat sie international bekannt gemacht und ihr viel beachtete Auftritte an der Biennale Venedig, am Centre Pompidou in Paris, im Museum of Modern Art, New York und in zahlreichen europäischen Museen, Ausstellungshallen und sogar Kirchen verschafft.
Am Mittwoch, 26. Juni findet die Preisverleihung im neuen Sommerpavillon des Museums Rietberg statt (geschlossene Veranstaltung). Für die Öffentlichkeit kreiert Pipilotti Rist anlässlich der Verleihung des Zürcher Festspielpreises eine Video-Installationsskizze, die am 26. Juni ab 21 Uhr an der Südfassade der Villa Wesendonck projiziert wird. Der Besuch der Installation ist kostenlos.
Die Festspiele Zürich werden gemeinsam von Opernhaus Zürich, Schauspielhaus Zürich, Kunsthaus Zürich, Tonhalle-Orchester Zürich und weiteren Kulturinstitutionen der Stadt und des Kantons Zürich veranstaltet. Angeregt von einem gemeinsamen Thema ermöglichen sie jährlich im Sommer Begegnungen der Künste, die die Vielfalt des Zürcher Kulturlebens widerspiegeln. www.festspiele-zuerich.ch
Zum siebten Mal wird 2013 im Rahmen der Festspiele Zürich der Zürcher Festspielpreis vergeben. Dieser würdigt herausragende künstlerische Leistungen für das Kulturleben in Stadt und Kanton Zürich und wird durch den Bär-Kaelin Fonds der Zürcher Festspielstiftung ermöglicht. Als Jury wirkt die Künstlerische Kommission der Festspiele Zürich. Die Auszeichnung ist mit CHF 50‘000 dotiert. Die bisherigen Preisträger: 2007 Heinz Holliger, 2008 Luc Bondy, 2009 Peter Stein, 2010 György Kurtág, 2011 Matti Salminen, 2012 Heinz Spoerli. Weitere Informationen unter www.zuercher-festspielpreis.ch.