Freitag, 30. September 2011

Jolt

Basel.- Im November findet in der Gare du Nord das dreitägige Terrains-Festival der Australischen Soundart-Organisation JOLT Arts statt. Es widmet sich der Realisierung von experimentellen Sonic Arts-Projekten aus der Schweiz und Australien. Der Basler Schlagzeuger Daniel Buess hat in Zusammenarbeit mit James Hullick, dem künstlerischen Leiter von JOLT, mehr als ein Dutzend Musiker und Gruppen aus den beiden Ländern eingeladen. JOLT Arts Inc. ist eine von James Hullick geleitete Nonprofit-Organisation, die sich der Entwicklung und Realisierung von experimentellen Musik-und Kunst-Projekten verschrieben hat.

Bereits etabliert in seiner Heimatstadt Melbourne, hat sich JOLT in den letzten Jahren zu einer internationalen Organisation mit einem weltweiten Netzwerk, bestehend aus diversen lokalen Veranstaltern, entwickelt. JOLT hat sich mit Terrains zum Ziel gesetzt, ein breites Spektrum neuester Musik aus der Schweiz und Australien mit hochkarätig besetzten Künstlern zu präsentieren. Als Austausch-und Kollaborationsprojekt der beiden derart weit voneinander entfernten Länder sollen ganz gezielt sowohl die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiedlichkeiten der auftretenden Musiker und Gruppen beider Länder gezeigt werden.

Der Internationale Austausch und der Aspekt der Zusammenarbeit Schweiz/Australien soll durch einige direkte Kollaborationsprojekte besonders hervorgehoben werden. So präsentiert das Festivalprogramm ein Konzert des Schweiz/Australischen Noise-Duos Buggatronic (Programm Samstag), ein gemeinsames Projekt des Basler Elektronik/ Percussion-Duos CORTEX (Alex Buess/ Daniel Buess), ergänzt durch den Australischen Bassisten Damian Bennett, mit dem weltweit renommierten Australischen Multimedia-und Bodyperformance-Künstler Stelarc, und das Ensemble Phoenix Basel spielt zwei neue Werke von Alex Buess und James Hullick, zusammen mit dem Australischen Schlagzeuger Sean Baxter.

Der Konzertsaal der Gare du Nord wird für das Festival etwas umgestaltet und an die Situation von Soundart-Performances, die eher an alternativen Veranstaltungsorten wie Bars, Clubs, Galerien, Warehouses usw. stattfinden, angepasst. Mit einer Bar im Konzertsaal und ohne die sonst dort vorhandene Zuschauertribüne soll eine eher club-artige Atmosphäre an Stelle der klassischen Konzertsituation geschaffen werden. Alle auftretenden Gruppen und Musiker spielen tendenziell kurze Sets von max. 30'-40', wodurch dichte und abwechslungsreiche Konzertabende geschaffen werden.

Als Begleit-Veranstaltung zu dem Festival wird eine Ausstellung mit Klanginstallationen von drei der aktuellsten und renommiertesten Australischen Klangkünstler in der Basler Galerie Stampa am Spalenberg gezeigt: Stelarc, James Hullick und Philip Brophy. Alle drei Künstler sind auch sonst am Festival aktiv vertreten (s. Festival-Programm). Die Ausstellung läuft vom 8. -12. November mit einer Vernissage am Dienstag, 8. November.

Am Mittwoch, 9. November findet ausserdem noch ein Pre-Festival-Konzert im Plattfon Plattenladen an der Feldbergstrasse statt, die Westschweizer Formation "We spoke" präsentiert ihr neues Programm "Penguin/Dog" mit Musik von Moondog und Simon Jeffes/Penguin Café Orchestra. Das JOLT-Terrains-Festival wird mit seinem weiten Spektrum an experimental-musikalischen Genres (von Noise über Dark Ambient, Sound-Installationen, experimentellem Hip Hop, DJ's, Psychedelic Rock bis zu Ensemble-Konzerten mit Uraufführungen neuer Kompositionen zeitgenössischer E-Musik und vielem mehr…) auf jeden Fall ein einzigartiger Event, wie es ihn in Basel im Bereich der experimentellen neuen Musik seit vielen Jahren nicht mehr gab.

Festival-Programm:

Donnerstag, 10. November:

20.00 Uhr: BOLT Ensemble Melbourne/James Hullick
20.50 Uhr: Jonas Kocher/ Gaudenz Badrutt (Akkordeon/Electronics aus Biel)
22.00 Uhr: Herpes Ö Deluxe (Christoph Hess, Mike Reber, Sürü Zurbrügg, Roger Ziegler)
23.00 Uhr: Sean Baxter/ Adam Simmons (Drums/Sax-Improvisations-Duo aus Melbourne)
24.00 Uhr: Carthage (Damian Bennett solo)
Freitag, 11. November (Koproduktion mit der IGNM Basel):

20.00 Uhr: Philip Brophy Evaporated Music 2 (Video)
20.50 Uhr: Ensemble Phoenix Basel / James Hullick/ Sean Baxter: 2 neue Werke von James Hullick und Alex Buess
21.45 Uhr: Nicolas Field Solo (Perc./ Electr. aus Genf)
23.00 Uhr: CORTEX (Alex Buess: Sax/ Electr., Daniel Buess: Drums/ Electr.)/ Damian Bennett (Bass)/ Stelarc (interaktive
Performance/ Electr./ Videos)
24.00 Uhr: Antoine Chessex/ Valerio Tricoli (Sax/ Electr., Revox/ Electr.)
00.45 Uhr: Roy and the Devil’s Motorcycle/ Papiro (Psychedelic Space Rock aus Bern/ Biel/ Basel)
Das Konzert wird von Radio DRS2 aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

Samstag 12.November:

21.00 Uhr: Francisco Meirino (Lausanne)
21.50 Uhr: Oren Ambarchi (Melbourne)
22.45: DJ La Bombe (Zürich)/ Ferocious41 (experimenteller Hiphop aus Genf)
00.30 Uhr: Buggatronic (Daniel Buess/ James Hullick)
01.00 Uhr: Christoph Fringeli (Praxis Records Berlin)
http://joltarts.org/
http://www.stampa-galerie.ch/
http://www.garedunord.ch/
http://www.plattfon.ch/

Donnerstag, 29. September 2011

dies & das & und nachts im Atelier

3land.- "Nachts im Atelier 23" kündigt das Kulturzentrum Kesselhaus in Weil am Rhein für den 1. Oktober, ab 19 Uhr, eine Veranstaltung an. Es handelt sich um die Öffnung des Ateliers von Patrick Luetzelschwab, Koordinator des Veranstaltungsbetriebs im Kesselhaus und der erste Künstler aus der Graffiti-Gruppe die in der Folge durch viele Aktionen und erfolgreiche Ausstellungen von sich reden machte.

Die Wurzeln des 1976 in Weil am Rhein geborenen Künstlers liegen im Graffiti und der Street-Art. Zwar hat er vor geraumer Zeit Beton und Putz mit der Leinwand als Malgrund vertauscht, jedoch bleibt die Dynamik und das besondere ästhetische Moment des Graffiti in allen seinen Werken präsent. Zuletzt wurde er mit dem Nagolder (2007), Welde (2008) und Koschatzky-Kunstpreis (2009) ausgezeichnet. Die Galerie Stahlberger in Weil am Rhein hat seine Arbeiten genauso gezeigt wie der Kunstverein Ebernburg, der ihm ein Stipendium verliehen hatte oder die Galerie Gerken aus Berlin-Mitte. Mit der Gestaltung von Ausstellungen wie zum zehnjährigen Jubiläum der Grün99 oder vor wenigen Tagen mit der Würdigung der Lebenserfahrung älterer Menschen im Seniorenzentrum St. Fridolin Stetten zeigt er die Bandbreite seines künstlerischen Arbeitens. Weitere Informationen unter www.luetzelschwab.eu

Literatur


Freitag, 30. September, 20 Uhr: Lesung von Christian Haller im Rahmen von 'freitags um 8' im Rehmannmuseum in Laufenburg/Schweiz. Unter anderem wird der Laufenburger Schriftsteller Christian Haller seinen Beitrag 'Das zweite Herz' aus der Festschrift zum 10-Jahres-Jubiläum des Museums lesen.
Daneben: Barbetrieb wie immer bei freitags um 8.
Eintritt: 10.- Franken inkl. einem Drink an der Bar
Die Lesung wird vom Aargauer Kuratorium unterstützt.

Donnerstag, 6. Oktober, 20 Uhr: Im Restaurant Delphi, Müllheimer Str. 2, Weil am Rhein, veranstaltet die Buchhandlung Müller eine Lesung mit Alexandros Stefanidis: « Beim Griechen – Wie mein Vater in unserer Taverne Geschichte schrieb » Eintritt: 8 Euro (Schüler/Studenten 6 Euro).
Alexandros Stefanidis erzählt die Geschichte seiner Familie, in deren Zentrum sein Vater Christoforos und das familiengeführte Restaurant "Der Grieche" in Karlsruhe stehen. Seit 1971 spielt sich dort - im "Wohnzimmer" der Stefanidis' - nicht nur das Leben der sechsköpfigen Familie ab, es ist gleichzeitig eine einzigartige Bühne für deutsche Zeitgeschichte: Von der Gründerszene der Grünen bis zu absurden Situationen mit rassistischen Stammgästen, von der Zeit, als griechisches Essen fast schon ein politisches Statement war, bis zur Kapitulation vor der Döner-Welle hat die Geschichte des "Griechen" neben todkomischen Alltagsgeschichten alle Elemente einer griechischen Tragödie.
Karten zu 8 Euro gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Müller.
Buchhandlung Müller, Irimbert Kastl, Hauptstr. 292, 79576 Weil am Rhein, Tel. 07621/74090, info@buechermueller.de


Musik

Octobre à l’OPS: Concert Décentralisé de, Samedi 1er octobre 2011 20h30, Wissembourg, concert cuivres, Anthony Plog, direction, avec les musiciens des pupitres de cuivres er percussions de l’Ops.
Festival MUSICA, jeudi 6 octobre 2011 20h30, PMC Salle Érasme. Pour les abonnés de l’OPS : concert à un tarif réduit de 15 € (au lieu de 19 €). Les abonnés de l’OPS ont également accès à l’ensemble des manifestations MUSICA 2012 au tarif réduit de 15 € (au lieu de 19 €) à l’exception des manifestations à tarification spécifique sur présentation de leur carte d’abonné.
www.philharmonique-strasbourg.com

Strasbourg/ Musica: Ring Saga en direct sur Arte Live Web ce weekend.
C'est un événement dans l'événement : Arte Live Web, la plateforme vidéo de spectacles live d'Arte sur internet, diffusera ce week-end Ring Saga, le spectacle/événement de Musica 2012.Entre vendredi et dimanche, ce sont plus de 9h de direct depuis le Palais des Fêtes de Strasbourg que Arte proposera aux internautes du monde entier . Pour la circonstance, le réalisateur Philippe Béziat disposera de 7 caméras Haute définition pour filmer cette version de la tétralogie de Wagner, revue par les anglais Graham Vick et Jonathan Dove et mise en scène par Antoine Gindt. La production est assurée pour Arte Live Web par la société strasbourgeoise Ozango, dirigée par Jean-Jacques Schaettel .
Ring Saga sur Arte Live Web - http://liveweb.arte.tv
vendredi 20h30- L'or du Rhin
samedi 14h30- La Walkyrie
samedi 20h30 - Siegfried
dimanche 17h- le Crépuscule des dieux

"Airport on Rock" lässt am Samstag, den 1. Oktober um 20 Uhr im Kesselhaus in Weil am Rhein die unvergessenen Rockklassiker der späten 60er bis 80er Jahre wieder aufleben. Die Spezialität der Gruppe ist Hand gemachte Rock Musik. Der Bassist Hermann Schaper beispielsweise gewann mit der Formation „Soundedge" bereits 1970 als Schüler einen Musikpreis der Badischen Zeitung. Der Gitarrist Jean-Pierre Kost war schon in der Anfangsformation von Airport mit dabei in den 70iger Jahren. Die Musik bleibt spannend, weil jedes Bandmitglied auch als Solist singt. Airport in Rock ist aus der Band The Second Hand hervorgegangen. Der Eintritt beläuft sich auf 15 € und/ 10 €. Reservierungen unter 07621 704412 (Städt. Kulturamt Weil am Rhein) oder kultur@weil-am-rhein.de. Weitere Informationen unter www.kulturzentrum-kesselhaus.de

Anlässlich des Markgräfler Musikherbstes gastiert am Freitag, den 30. September um 20 Uhr die Badische Philharmonie unter Leitung von Christoph Wyneken in der Alt-Weiler Kirche. Das städtische Kulturamt hat als Solisten den aus Müllheim stammenden Trompeter Hannes Läubin engagiert, der heute als einer der bekanntesten Trompeten-Solisten Deutschlands gilt. Karten
gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Info in Weil am Rhein und der Buchhandlung Lindow in Alt-Weil. Aufgeführt werden Werke von Richard Strauss, Hummel und Tschaikowski.Mit der neuen Badischen Kammerphilharmonie etabliert sich ein junges Profiorchester, bestehend aus Studenten der deutschen Musikhochschulen. Die jungen Künstler haben sich mittlerweile als begehrte Konzertmusiker in ihrer Heimat und darüber hinaus einen Namen gemacht.
www.markgraefler-musikherbst.de

Die Shoo-Shoo Story geht weiter! Die charmante Freiburger Swing-Comedy-Truppe kommt auf den Brunnmatthof. Samstag, 8. Oktober 2011 20.00 Uhr, Eintritt : 18,-€.
Seit vier Jahren sorgen Sie für Furore und präsentieren nun mit alten Bekannten und neuen Gesichtern ihre dritte Show: The Shoo-Shoos...On Air. New York 1944: Auf der Flucht vor überall lauernden Gefahren geraten sechs frischgebackene Freunde in irrwitzige Situationen. In letzter Sekunde finden sie unerwartete Rettung, die vielleicht sogar die Chance ihres Lebens sein könnte - wenn das Leben nur so einfach wäre...
Die drei hinreißenden Sängerinnen und die Band in Hochform präsentieren ein musikalisches Roadmovie voller swingender Highlights, mit gewohnt rasantem Witz und neuen musikalischen Impulsen.
Gästehaus Brunnmatthof, Marion Dimer, Waldshuter Gass 9, 79774 Albbruck-Unteralpfen, Tel.: +49 (0) 7755 / 919731, info@brunnmatthof.de, ww.brunnmatthof.de

Im Klassikteil von tonhalleLATE spielt die junge Ausnahmegeigerin Lisa Batiashvili mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von David Zinman das Violinkonzert von Samuel Barber. Zudem erklingt Beethovens 8. Sinfonie am 7. Oktober 2011. Im Partyteil geht es weiter mit Ronin und Lexx. Weiterführende Informationen zum Konzept von tonhalleLATE finden Sie auf www.tonhallelate.ch.

Die irische Band FAIRING präsentiert „Songs & Places of Ireland“ am Samstag, den 8. Oktober, um 20.00 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek Rheinfelden anlässlich AKKORDE, dem Gitarrenfestival am Hochrhein. FAIRING (irisch: féirín=Geschenk), so nennen sich Ursula und Frank O`Keeffe aus Kenmare in Irland. Ihre musikalische Heimat ist Sliabh Luachra, ein abgelegenes ländliches Gebiet nordöstlich der Kerry Mountains, wo Musik, Tanz und Poesie noch untrennbar zum täglichen Leben gehören. Die Besucher erwartet in der Stadtbibliothek eine einzigartige Kombination von irischen Liedern und dazugehörigen Bildern.
„Songs & Places of Ireland“ ist der Name eines von FAIRING entwickelten Konzertprogramms, für das es keine Vorbilder gibt. Mit diesem neuen Programmkonzept gelingt FAIRING etwas Einzigartiges: Irland-Dias mit Live-Musik. Zum ersten Mal kann man irische Musik hören und gleichzeitig Bilder von den Orten betrachten, die in den Liedern besungen werden. Viele der beliebten irischen Balladen und Instrumentalstücke beschreiben Städte und Dörfer, Menschen und Landschaften.
Die Karte kostet im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 12 Euro, für Schüler und Studenten 5 Euro. Vorverkaufsstellen sind die Buchhandlungen Merkel und Schätzle, das Bürgerbüro sowie alle Vorverkaufsstellen von Reservix (auch in der Schweiz) oder unter www.Reservix.de. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden).

Das ursprünglich für Mittwoch, 12. Oktober 2011 vorgesehene Konzert mit Wolfgang Ambros im Burghof Lörrach muss leider aus terminlichen Gründen verschoben werden. Neuer Konzerttermin: Samstag, 31. März 2012. Die bereits verkauften Tickets behalten ihre Gültigkeit. www.burghof.com


Theater

Eine Stille für Frau Schirakesch - die Kriegsgroteske von Theresia Walser hat am Freitag, 21. Oktober 2011, 20 Uhr, Uraufführung am Theater Freiburg, Kleines Haus. Weitere Vorstellungen im Oktober: 27. und 28.10., jeweils 20 Uhr. Im November: 9., 12. und 15.10., jeweils 20 Uhr.
Zum Inhalt: der Countdown läuft. In 77 Minuten wird Frau Schirakesch auf dem Marktplatz von Tschundakar gesteinigt. An einem Ort, dessen Nähe zur Gefahrenzone ungewiss bleibt, versammeln sich sechs Menschen. Sie alle sind mit »etwas Großem« in Berührung gekommen: dem Krieg. Man übt sich in dem, was später öffentlich gesagt werden muss, und blickt mit gemischten Gefühlen dem medialen Live-Auf-tritt entgegen. In der Mitte ihrer Köpfe setzt sich Frau Schirakesch fest, die Frau unter der Burka. Sie wird zum Symbol für den Feldzug, den die Demokratie im Namen der Menschenrechte führt. Die Freiburger Autorin Theresia Walser entfesselt einen Krieg der Worte. Das überhitzte Positionsgefecht ihrer Figuren erzählt von der Schwierigkeit, überhaupt einen produktiven Diskurs über das zu führen, was seit kurzem auch in der Politik wieder als »Krieg« benannt werden darf.
Regie: Annette Pullen / Bühne & Kostüme: Iris Kraft / Dramaturgie: Ruth Feindel
Mit: Franziska Arndt, Magdalena Helmig, Jennifer Lorenz, Claudia Wiedemer; Mathias Lodd, Martin Schwartengräber. Eine Kooperation mit dem Theater Osnabrück

Porträt-Gespräch mit Theresia Walser, Dr. Bettina Schulte (BZ) und Ruth Feindel (Theater Freiburg) am Di. 18.10., 20 Uhr, Winterer-Foyer.
www.theater.freiburg.de



dies & das

Ausgehend von einer langfristigen Entwicklung des Basler Hafenareals wurde unter dem Titel „3Land“ in Zusammenarbeit zwischen den Städten Huningue, Weil am Rhein und Basel eine grenzüberschreitende Vision für die künftige Hafen- und Stadtentwicklung erarbeitet. Sie wurde vom renommierten holländischen Planungsbüro MVRDV in Zusammenarbeit mit den Basler Planern Philippe Cabane und Martin Josephy erarbeitet. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekennen sich die drei Städtepartner zu einer gemeinsamen Planung.
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Mittwoch, 28. September 2011

Senior & other Experts

Lörrach.- Experten für´s Leben – so lautete die Jahreskampagne 2010 der Caritas. Daraus entstand die Idee für eine Ausstellung im Seniorenzentrum St.Fridolin, die von dem Kesselhaus-Künstler Patrick Luetzelschwab begleitet und gestaltet worden ist. Letzten Sonntag ist sie eröffnet worden. Wichtig war für die Initiatoren, dem Projekt eine gewisse Kontinuität und einen geregelten Ablauf mit mehreren Treffen über ein halbes Jahr hinweg zu geben, um so eine Vertrauensbasis zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und dem Künstler zu schaffen.

Dabei sind Texte und Bilder entstanden, die in alten gesammelten Bilderrahmen des Seniorenzentrums ausgestellt werden.Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Caritas Stiftung Freiburg. Der Weiler Künstler Patrick Luetzelschwab, der für den Weiler Dreiländergarten auch die Konzeption und Gestaltung der Ausstellung "10 Jahre Grün 99" übernommen hatte, ist bei nationalen und internationalen Galerien vertreten (von der Galerie Stahlberger bis zur Berliner Galerie Gerken) und mit mehreren Kunstpreisen und Stipendien für sein Schaffen ausgezeichnet worden.

Das Projekt "Experten fürs Leben" war auch für ihn eine spannennde Auseinandersetzung mit Biografien und menschlichen Schicksalen, die in den Gestaltungsprozess der Ausstellung sehr viele Wahrnehmungen einfließen ließ. Patrick Luetzelschwab war der erste Graffiti-Künstler im Weiler Kesselhaus. Durch ihn sind weitere Künstler wie der vor einem Jahr verstorbene Sigi von Koeding oder Stefan Winterle ins Kesselhaus gekommen, die seither für die überregionale Kunstszene viele wichtige Beiträge geleistet haben.

Seniorenzentrum
St. Fridolin gGmbH
Josef-Rupp-Weg 7-9
79540 Lörrach-Stetten
Telefon: 07621.93 22 - 0
www.sankt-josefshaus.de/termine.php

Montag, 26. September 2011

Alltagstauglich


Staufen.- Schwärme von Fischen, Seepferdchen, Heuschrecken, Schmetterlingen, Käfern, Eintagsfliegen, Schildkröten und Fröschen überziehen die Schalen von Margret Schwab aus Bern. In rhythmischer Bewegung vereinnahmen sie ein Gefäß und ergreifen Besitz von ihm, wobei die Tiere über die Augen in eigentümlicher Weise mit dem menschlichen Betrachter kommunizieren. Wer fühlt sich hier von wem beobachtet?

Die Zeichnungen von Margret Schwab sind spontan, frisch, pfiffig. Nach der Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern hat sie sich ganz der Malerei auf Keramik in der Tradition der Berner Töpfer verschrieben, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Haben diese jedoch noch mit Rinderhorn und Federkiel auf einfache Irdenware gemalt, so benutzt Margret Schwab heute moderne Materialien und Techniken. Sie dreht ihre Gefäße ausschließlich aus Porzellan und dekoriert mit Pinsel und Gummiball mit extra feiner Tülle. Jedes Jahr entwickelt sie mindestens ein neues Tier. Einer Skizze auf dem Papier folgt rasch das Malen auf dem Rund des Gefäßes. Sobald das Motiv fast wie von selbst aus der Hand fließt und das Resultat fürs Auge stimmt, ist ein neues Dekor fertig. Inzwischen sind es 23 Dekors in vielen Farben auf unterschiedlichen Gefäßtypen, die auf nationalen und internationalen Ausstellungen Anerkennung fanden. Das neueste ist eine Spinne.

leicht. fröhlich. bunt.
Keramik für den Alltag von Margret Schwab
14. Oktober – 20. November 2011
Studio-Ausstellung im Keramikmuseum Staufen
Eröffnung am Freitag, 14. Oktober 2011, um 19 Uhr

Wettelbrunner Straße 3
79219 Staufen
Telefon 07633 6721
keramikmuseum-staufen@t-online.de

Sonntag, 25. September 2011

Dalí, Magritte, Miró – Surrealismus in Paris

Salvador Dalí, Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Erwachen, 1944, Öl auf Holz, 51 x 41 cm, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, © Salvador Dalí, Gala-Salvador Dalí Foundation / 2011, ProLitteris, Zürich

Riehen.- Die Fondation Beyeler präsentiert vom 2. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012 eine grosse Ausstellung zur Kunst des Surrealismus in Paris, die erste umfassende zu diesem Thema in der Schweiz. Es werden Hauptwerke von Salvador Dalí, René Magritte und Joan Miró wie auch von weiteren massgeblichen Künstlern der Bewegung gezeigt. Dabei finden auch die innovativen Ausdrucksformen der Surrealisten – darunter Objektkunst, Collage, Fotografie und Film – besondere Berücksichtigung. Kuratiert wird die Ausstellung von Philippe Büttner, Kurator der Fondation Beyeler.

Der Surrealismus zählt zu den einflussreichsten künstlerischen und literarischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte sich im Paris der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und entfaltete von dort ausgehend eine weltweite und bis heute anhaltende Wirkung. Tief vom Erlebnis der Sinnlosigkeit des Ersten Weltkriegs geprägt, erarbeiteten die Surrealisten unter der Leitung des Theoretikers der Gruppe, André Breton, neuartige künstlerische Konzepte und verliehen einer aus der poetischen Imagination, dem Traumhaften und dem Unbewussten schöpfenden Kunst Gestalt.

Die Ausstellung in der Fondation Beyeler umfasst über 250 Werke und Manuskripte von rund vierzig Künstlern und Autoren. Sie werden in den Ausstellungsräumen teils nach Künstlern, teils nach thematischen Schwerpunkten gruppiert. Den Auftakt bilden die Gemälde des Vorbereiters des Surrealismus, Giorgio de Chirico. Flankiert werden sie von kostbaren Manuskripten und Ausgaben surrealistischer Texte, darunter die handschriftlichen Versionen von André Bretons Manifesten.

Das weitere Augenmerk gilt zwei Hauptkünstlern der Bewegung, Joan Miró und Max Ernst. Von Miró, der der Moderne mit seiner träumerisch schwebenden Farbenkunst ganz neue Räume erschloss, ist unter anderem Painting (The Circus Horse) (1927) aus dem Metropolitan Museum of Art zu sehen. Max Ernst ist ebenfalls mit kapitalen Bildern vertreten, darunter die berühmte Femme chancelante (1923) aus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Auf einen Raum zu Yves Tanguy folgt dann ein Saal, in dem das für den Surrealismus zentrale Thema der Objektkunst ins Blickfeld gerückt wird. Das Hauptwerk ist Hans Bellmers berühmtes Objekt La poupée (1935/36) aus dem Centre Georges Pompidou in Paris. Bedeutende Zeichnungen und Gemälde von Victor Brauner sind hier ebenfalls versammelt.

Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Einbeziehung zweier hochkarätiger surrealistischer Privatsammlungen, wobei die Präsentation der Sammlung von André Bretons erster Frau Simone Collinet eine Premiere darstellt. Collinet hatte sie in den 1920er-Jahren gemeinsam mit ihrem damaligen Mann aufgebaut und ihren Anteil nach der Trennung erweitert. Zu dieser Sammlung gehört unter anderem Francis Picabias monumentales Gemälde Judith (1929), aber auch de Chiricos heute im Museum of Modern Art in New York befindliches Bild Il cattivo genio di un re (1914/15). In einem zweiten Raum werden hochrangige Werke aus der Kunstsammlung Peggy Guggenheims gezeigt – darunter auch Max Ernsts L’antipape (1941/42), das von der Peggy Guggenheim Collection in Venedig ansonsten kaum noch auf Reisen geschickt wird. Diese Arbeiten formieren sich in der Ausstellung zu einem Ensemble, in dem sich die Zeit des New Yorker Exils der Pariser Surrealisten während des Zweiten Weltkriegs gleichsam verdichtet. Zugleich erlaubt es die Präsentation der beiden Sammlungen, die wesentlichen Aspekte der privaten Inszenierung surrealistischer Kunst erfahrbar zu machen.

In weiteren Sälen prominent vertreten sind unter anderen Hans Arp und nicht zuletzt Pablo Picasso, der dem Surrealismus zeitweise sehr nahestand. Darauf folgt ein bedeutendes Werkensemble des Bildermagiers René Magritte. Auf unnachahmliche Weise fängt seine Kunst die sichtbare Wirklichkeit ein – und hebt sie gleichzeitig aus den Angeln. Beispielhaft steht dafür das frühe Hauptwerk La clef des songes (1930) aus Privatbesitz.

Eine dichte Auswahl herausragender Fotografien des Surrealismus, darunter Werke von Man Ray, Raoul Ubac, Dora Maar und Eli Lotar, rundet das Gesamtbild ab. Ein Filmraum präsentiert zudem zentrale Arbeiten der surrealistischen Filmkunst (unter anderem von Luis Buñuel und Man Ray).

Die Ausstellung schliesst mit dem vielleicht berühmtesten Surrealisten, Salvador Dalí, und einer spektakulären Gruppe seiner Meisterwerke. Zu sehen sind etwa L’énigme du désir (1929) aus der Pinakothek der Moderne, München, und das herausragende Métamorphose de Narcisse (1937) aus der Londoner Tate.

Der Katalog zur Ausstellung führt in die Bewegung ein, präsentiert die ausgestellten Werke und widmet der Frage nach der Präsentation surrealistischer Kunst – sowohl durch die Surrealisten selber als auch in privaten Sammlungen – besondere Aufmerksamkeit. Der Ausstellungskatalog erscheint in einer deutschen und englischen Ausgabe beim Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, ISBN: 978-3-905632-90-3, 68,00 CHF.

Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr.


Dalí, Magritte, Miró – Surrealismus in Paris
2. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012

Fondation Beyeler,
Beyeler Museum AG,
Baselstrasse 77,
CH-4125 Riehen
www.fondationbeyeler.ch

Freitag, 23. September 2011

Surrealismus

Francis Picabia,: Dresseur d’animaux, 1923. Ripolin auf Leinwand, 250 x 200 cm; Centre Georges Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris, erworben im öffentlichen Verkauf, 1998. Foto: © Collection Centre Pompidou, Dist. Rmn / Georges Meguerditchian /

Riehen.- Die Fondation Beyeler präsentiert ab dem 2. Oktober eine grosse Ausstellung zur Kunst des Surrealismus, seit Langem die erste in der Schweiz zu diesem Thema. Es werden Hauptwerke von massgeblichen Künstlern der Bewegung gezeigt, darunter Gemälde, Plastiken, Objekte und Fotografien von Hans Arp, Hans Bellmer, Salvador Dalí, Giorgio De Chirico, Marcel Duchamp, Max Ernst, Alberto Giacometti, René Magritte, Man Ray, André Masson, Joan Miró, Meret Oppenheim, Francis Picabia, Pablo Picasso und Yves Tanguy.

Der Surrealismus zählt zu den einflussreichsten künstlerischen und literarischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte sich im Paris der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und entfaltete von dort ausgehend eine weltweite und bis heute anhaltende Wirkung. Zahlreiche namhafte Künstler der Moderne gehörten ihm an, standen ihm nahe oder liessen sich von ihm inspirieren. Ziel war eine radikale Wandlung und Erweiterung dessen, was Kunst und Dichtung auszudrücken und zu bewirken vermögen.

Für den künstlerischen Schaffensprozess, aber auch für die menschliche Existenz als Ganzes sollten Aspekte der Psyche und der Kreativität, die zuvor ungenutzt brachlagen, fruchtbar gemacht werden. Tief vom Erlebnis der Sinnlosigkeit des Ersten Weltkriegs geprägt, schufen die Surrealisten ihre wegweisenden Werke unter der Leitung des Theoretikers der Gruppe, André Breton, erarbeiteten innovative künstlerische Konzepte und verliehen einer neuen, aus der poetischen Imagination, dem Traumhaften und dem Unbewussten schöpfenden Kunst Gestalt.

In Erweiterung dadaistischer Konzepte bemühten sich die Surrealisten auch, sich von der klassischen Inszenierung von Kunst zu entfernen und ihre eigenen Werke in Ausstellungen auf radikal neue Weise in Szene zu setzen. Dies beeinflusste seither wiederholt die Präsentation privater Sammlungen des Surrealismus, aber auch Inszenierungen dieser Kunst in Museums-sammlungen und Ausstellungen. Auch in der Ausstellung der Fondation Beyeler spielt das Thema der Inszenierung surrealistischer Kunst eine wichtige Rolle.

Bereits Ernst Beyeler hatte in seiner Basler Galerie Ausstellungen zum Surrealismus realisiert. Auch verfügt die Sammlung Beyeler über wichtige Werke bedeutender Künstler der Bewegung wie Hans Arp, Max Ernst, Joan Miró und Pablo Picasso. Die Fondation Beyeler hat ebenfalls bereits Ausstellungen zu Künstlern des Surrealismus präsentiert: Calder / Miró (2004), Picasso surreal (2005), René Magritte: Der Schlüssel der Träume (2005) und – teilweise mit surrealistischen Werken bestückt – Giacometti (2009), dazu thematische Ausstellungen mit Werken und Werkgruppen des Surrealismus. Ziel der nun geplanten Ausstellung ist es, die Bewegung als Ganze zur Darstellung zu bringen.

Öffnungszeiten: Täglich 10 - 18 Uhr, Mittwoch 10 - 20 Uhr

Dalí, Magritte, Miró – Surrealismus in Paris
2. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
CH - 4125 Riehen / Basel
0041 (0)61 64597-00
0041 (0)61 64597-19
fondation@beyeler.com
www.beyeler.com

Donnerstag, 22. September 2011

dies & das & ein Kulturpreis

3land.- Der Kulturpreis des Kantons Basel-Stadt 2011 wird an Matthyas Jenny vergeben. Dem passionierten Autor, Verleger und Literaturinitiator ist es zu verdanken, dass Basel bis heute ein lebendiger Ort ist für Literatur in allen Facetten. Mehr



Ausstellungen

In der Ausstellung „Die Erde erinnert sich“ im Haus Salmegg im badischen Rheinfelden werden Werke des Schweizer Malers und Objektkünstlers Fritz Schaub gezeigt. Die Erde ist das zentrale Thema der Ausstellung. Reisen nach Afrika haben dem Künstler die Allgegenwärtigkeit der Erde in allen Lebensdingen vor Augen geführt.
Fritz Schaub deckt mit seinen Bildern die geistige Verbindung zwischen Erde und Menschen auf, denn auf einer unterbewussten Ebene ist der Mensch immer streng mit der Erde verbunden geblieben. Fritz Schaub malt virtuos und ästhetisch. Dabei ist er weder abstrakt noch realistisch, vielmehr treffen seine Bilder den Betrachter direkt ins Herz und zwingen ihn zur Auseinandersetzung mit sich selbst, seinem Daseinsgrund und seiner Umwelt.
Ausstellungsdauer im Haus Salmegg, Rheinbrückstraße 8: bis 23. November 2011, Freitag von 17.00 bis 20.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 12.00 bis 17.00 Uhr. Veranstalter ist der Verein Haus Salmegg für Kunst und Geschichte.
Auskünfte und Vereinbarungen unter: 07623-95-237/238.



Junge Welt

Neuer Kulturkalender für junge Erwachsene in der Region Basel: 12 Institutionen präsentieren ab diesem Monat einen gemeinsamen Kulturkalender. Damit soll gemeinsam auf die Vielfältigkeit des Angebots für junge Erwachsene in den Bereichen Literatur, Theater, Tanz unter Perfomance hingewiesen werden.
Der Kulturkalender erscheint monatlich als Flyer, der von den beteiligten Institutionen und Firmen als Anhang zu ihren individuellen Programmen elektronisch verbreitet wird. Auf www.jungekulturbasel.ch sind die Veranstaltungen ebenfalls abrufbar. Zudem gibt es auf der Seite die Möglichkeit, eigene Kurzkritiken zu den Veranstaltungen zu verfassen.
Junge Kultur Basel präsentieren das Basler Kulturhaus Bider & Tanner, BuchBasel, FSK 18-25, Helmut Förnbacher Theater Company, HinterhofBar, Junges Theater Basel, Kaserne Basel, KulturPavillon, Literaturhaus Basel, Medien- und TheaterFalle, Nasobem Buch- und Kaffeebar sowie das Theater Basel. 'Junge Kultur Basel' wird in Zusammenarbeit mit der ProgrammZeitung realisiert.



Literatur

Das Literaturhaus Basel bietet am Freitag, 23. September 2011, 19 Uhr: Neue südslavische Literatur: Arsenijevic, Sajko, Velickovic, Filmvorführung um 21 Uhr; Moderation: Andrea Zink (Slavistin, Universität Basel und Innsbruck); Übersetzung: Tatjana Simeunovic (Lektorin für Kroatisch/Serbisch, Universität Basel); Lesung: Sophia Polek
Jugoslawien lebt – zumindest im literarischen Dialog. Vladimir Arsenijevic, Ivana Sajko und Nenad Velickovic gehören der jüngeren Generation bosnisch-kroatisch-serbischer Schriftsteller an. Sie machten schon während der 1990er Jahre mit unbequemen, kriegskritischen und ästhetisch faszinierenden Texten auf sich aufmerksam. In Lesung und Gespräch wird sich der dialogische Charakter dieser mehrfach ausgezeichneten Literatur zeigen. Anschliessend: Vorführung des Roadmovie Dugo putovanje kroz istoriju, historiju i povijest Balkana (The Long Road Through Balkan History, 2010, OmUeng).
Ivana Sajko (*1975 in Zagreb), ist Autorin, Dramatikerin und Regisseurin. Ihre Theaterstücke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und auf internationalen Bühnen gespielt. Sie wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet; u. a. für «Rio Bar» als bestes Prosawerk.
Nenad Velickovic (*1962 in Sarajevo), schreibt Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele und Kinderstücke und ist Dozent für Jugoslawische Literatur an der Universität in Sarajevo.Vladimir Arsenijevic (*1965 in Pula) ist Romancier, Erzähler, Essayist und Übersetzer. 1994 erhielt er für seinen Debütroman Cloaca Maxima, eines der Schlüsselwerke der serbischen Literatur der 90er Jahre, als jüngster Preisträger den NIN-Preis, eine der einflussreichsten literarischen Anerkennungen in Serbien.
LiteraturBasel | Theaterstrasse 22 | CH-4001 Basel | Telefon +41 61 261 29 50 | info@literaturbasel.org

Am Donnerstag, 29. September, stellen die Literaturkritiker Kirsten Voigt, Hajo Steinert und Eberhard Falcke um 20 Uhr in der Stadtbibliothek Lörrach für die „SWR-Bestenliste“ die ausgewählten Bücher des Monats vor. Voigt, Steinert und Falcke zählen zu den bekanntesten Literaturkritikern Deutschlands. Das Gespräch wird aufgezeichnet und am Dienstag, 4. Oktober, bei „SWR2 Literatur“ um 22.05 Uhr gesendet.


Kleinkunst

Stella Palino singt in ihrem Programm «Zwischen Schmieröl und Pailletten» unerhörte, verführerische Chansons in Nocturne-Vorstellungen. Am 23. und 24. September 2011 tritt Stella Palino um 22.30 Uhr als Geheimtipp in den ehemaligen Hallen der Theo Rietschi Getränkehandel AG (Güterstrasse 244/248, Basel) auf. Im Rahmen des THEATERPOOLs – eine Interessengruppe von vier produzierenden und veranstaltenden Theatern – ist dies das erste Gastspiel, welches die TheaterFalle nach Basel holt.
http://www.theaterpool-ig.ch



Musik

Orchestre philharmonique de Strasbourg – Rentrée 2011; décentralisés dans le cadre du Festival Musica:
Jeudi 22 septembre 2011 20h30, Espace Rohan Saverne
Vendredi 23 septembre 2011 20h30, Tanzmatten Sélestat
Samedi 24 septembre 2011 20h30, MAC Bischwiller
Dimanche 25 septembre 2011 19h, Strasbourg Auditorium de la Cité de la Musique
Entrée libre pour ces 4 concerts
www.philharmonique.strasbourg.eu

Das Monti in Frick hat zwei Veranstaltungen anzubieten:
Heinz de Specht, Musikkabarett mit den Multiinstrumentalisten am Mi 21. Sept. 20:15. Fr. 28.00. www.heinzdespecht.ch

Sina, die symphatische Walliserin mit ihrer Band Live im Monti am Mi 28. Sept. 20:15. Fr. 32.00 bis 42.00. www.sina.li
Vorverkauf in fricks monti oder auf www.fricks-monti.ch


Tanz

3fach Interessantes am Theater Basel: "3"(x), Premiere am 30. September 2011, 20.00 Uhr — Grosse Bühne

«RÉBUS», Wiederaufnahme, UA: 1994 Theater Hagen / 2003 Premiere Ballett Basel, Musik: Igor Markewitsch, Choreographie/Bühne/Kostüme: Richard Wherlock

«RAIN DOGS», Uraufführung, Musik: Tom Waits, Choreographie / Bühne / Kostüme: Johan Inger, Licht: Peter Lundin

«CANTATA», Schweizer Erstaufführung, Uraufführung: 1997 Ballet Gulbenkian, Lissabon, Musik: Traditionelle Musik aus Süditalien, arrangiert von der Gruppo Musicale Assurd, Choreographie: Mauro Bigonzetti, Kostüme: Helena de Medeiros, Licht: Carlo Cerri.
Mit dem Ballett Basel
www.theater-basel.ch



Theater

Das Zürcher sogar Theater bietet am 26. September 2011 - WELTLESEBÜHNE | ÜBERSETZERHAUS LOOREN: Rätselhafte Raufbolde - Islandsagas in deutscher Neuübersetzung. Island ist Ehrengast an der Frankfurter Buchmesse 2011. Mit: Ursula Giger, Kristof Magnusson, Karl-Ludwig Wetzig, Textrezitation: Nicole Knuth. Eines der ehrgeizigsten Neuübersetzungsprojekte der letzten Jahrzehnte macht Islands grossen Beitrag zur Weltliteratur wieder zugänglich, in einer ebenso lesbaren wie profund kommentierten Ausgabe. Nirgendwo als auf Island entstand eine solche spannende, in der Volkssprache abgefasste Prosaliteratur. Sagenhaftes Island! Ursula Giger ist Lehrbeauftragte für Isländisch an den Universitäten in Zürich, Basel und Freiburg im Breisgau; Kristof Magnusson ist bekannt als isländisch-deutscher Roman- und Theaterautor; Karl-Ludwig Wetzig arbeitet als Autor und Übersetzer aus den nordischen Sprachen. Nicole Knuth ist Schauspielerin und Teil des wunderbaren Duos «KNUTH&TUCEK».
Weitere Infos und Reservation

ENDSPIEL von Samuel Beckett heißt es im Zürcher Schauspielhaus unter der Regie von Stefan Pucher. Premiere: Freitag, 30.9.2011, 20 Uhr, Pfauen. Inhalt: Zwei Männer, der gelähmte und blinde Hamm und sein gehbehinderter Diener Clov, sowie Hamms Eltern Nell und Nagg, die ohne Beine in Mülltonnen vegetieren, bilden ein apokalyptisches Gespann in Samuel Becketts ENDSPIEL. Inszeniert von Stefan Pucher, wird das Stück ab dem 30. September im Pfauen zu sehen sein. Puchers letzte Regiearbeit am Schauspielhaus – Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ – wurde im Mai 2011 als eines der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
www.schauspielhaus.ch



dies & das

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat eine aktualisierte Version seiner iPhone-App „ADFC-mobil“ herausgebracht. Diese enthält nun 20 statt vorher 17 vom ADFC zertifizierte Qualitätsradrouten. Neu dabei ist auch der Südschwarzwald-Radweg. Mehr: www.naturpark-suedschwarzwald.de



Zum Vormerken

Die St-Art 2011 gibt wieder einen spannenden Überblick über die aktuelle internationale Kunstszene. Sie findet vom 25. bis zum 28. November auf dem Messegelände in Straßburg-Wacken statt. Zeitgenössische Kunst aus Italien ist einer der Schwerpunkte der diesjährigen Kunstmesse. http://www.st-art.fr/

Künstler und ihre kulinarische Welt sind das Thema der Kunsthausnacht, die das Kunsthaus Zürich am 12. November von 19 bis 24 Uhr veranstaltet. Neben Musik und thematisch ausgewählten Angeboten der Kunstvermittlung stehen «Rezeptvorträge» des französischen Autors und Plastikers Gilles Plazy, lebensmittel-echte Restaurierungsfälle und die raumfüllende Projektion «Flooded McDonald’s» auf dem Programm.
Details zu den Startzeiten einzelner Angebote können ab dem 1. Oktober der Online-Agenda unter www.kunsthaus.ch entnommen werden.

Mittwoch, 21. September 2011

Kreativ-Sonntag zum 20.

Weil am Rhein.- Ein Familiensonntag mit vielen Informationen, Live-Musik, Kreativkurs-Angeboten, einem offenen Museum mit Schmiede und Kindertheater wird das Fest zum 20jährigen Jubiläum des Kesselhauses am Sonntag, den 25. September abrunden. Auf dem Programm steht zunächst von 11 bis 14 Uhr ein Brunch mit Live-Musik der Gruppe Blue Seven im Kulturcafé auf dem Programm. Anmeldungen im Kulturcafé unter Telefon 792557. Von 12 Uhr an unterhält der elsässische Clown Mr Brisco Song mit Musik und Jonglage. Von 14 bis 16 Uhr werden von Kursleiterin und Künstlern Schnupperkurse der Kreativkurse im Innenhof vorgestellt. Paul Thevenet-Kochka zeichnet Portraits von Gästen. Veronika v.Oeynhausen und Eveline Günther-Thietke zeigen nicht nur wie marokkanische Tajine hergestellt werden, sondern wie das gleichnamige Nationalgericht schmeckt. Herta Klein: Kreatives mit Holunderzweigen Unter dem Titel "Die Magie des Tones in deinen Händen" führt Marianne Engel in die Kunst der keramischen Formgestaltung ein und Anne Zoller und Veronika von Oeynhausen bereiten einen Werktisch mit Papierarbeiten vor.

Im Kesselhaus beginnt um 14 Uhr das Friedlinger Kindertheater seine Aufführung "Warum der Frosch kein Star wurde". Die Frösche quaken wild und laut um den Teich herum, die Eiche ist verzweifelt ,sie kann das Gequake nicht mehr hören. Die Eiche sucht sich Hilfe bei der Nachtigall und bietet ihr dafür 1000 Eicheln. Es zeigte sich, dass die Fröscheschar zwar musikalisch ungebildet ist, aber mit der Zeit entsteht ein wunderbarer Chor, mit dem die Nachtigall auf Tournee gehen möchte. Das Publikum wird gerne beteiligt….

Und um 15 Uhr rundet die Dimitri-Schülerin Doris Friedmann als Pinocchia das Jubiläumsprogramm ab. Zwischen Spannung und Heiterkeit verfolgen die Zuschauer die Abenteuer von Pinocchia, die aus Eiche geschnitzte, berühmte Schwester des legendären Pinocchio. Doris Friedmann hat bei der legendären Scuola Dimitri studiert und mitgespielt bei der Compagnia Dimitri, dem "Theater Chapiteau", "Pomp Duck" und "Circumstance". "Im wahrsten Sinne des Wortes eine bewegende Aufführung, die in ihrer komödiantischen Art durch die Kunst Friedmanns lebte und an der nicht nur die kleinen Zuschauer ihre Freude hatten, schrieb die Westerwälder Zeitung.

Das Museum Weiler Textilgeschichte und einige Ateliers sind von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

Kulturzentrum Kesselhaus e.V.
Am Kesselhaus 13
D 79576 Weil am Rhein

Tel. +49 7621 704 412 (städt. Kulturamt)
info@kulturzentrum-kesselhaus.de
www.kulturzentrum-kesselhaus.de

Dienstag, 20. September 2011

Start mit Hauptmann


Freiburg.- Das Theater Freiburg ist zurück aus der Sommerpause - und auf allen Etagen wird bereits mit frisch getankter Energie geprobt, werden neue Projekte ausgeheckt, neue Ensemblemitglieder begrüßt und auf die Saisoneröffnung hingefiebert.

Im Schauspiel beginnt die neue Spielzeit mit Gerhart Hauptmanns Tragikomödie "Die Ratten" in einer Inszenierung von Robert Schuster (Do. 6.10., Kleines Haus). Felicitas Brucker setzt einen Abend mit Tänzern und Schauspielern in Szene, "Sieben Kinderleben" hat am Fr. 7.10. auf der Hinterbühne des Großen Hauses Premiere. Die erste Opernpremiere unter der Musikalischen Leitung von Fabrice Bollon und in der Regie von Jarg Pataki ist Mozarts "Zauberflöte", Premiere am Sa. 8.10. im Großen Haus.

Noch ein Hinweis auf zwei weitere Veranstaltungen, die unser Eröffnungswochenende bereichern: Am 8. Oktober eröffnet pvc Tanz eine neue Außenstätte im Freiburger Stadtteil Haslach, den "Finkenschlag". Die ganze Spielzeit über wird es dort ein Programm zwischen Tanz, Musik und Diskussionen geben.

Am 9. Oktober setzen wir die erfolgreiche Vortragsreihe "Capitalism now" im Großen Haus fort - mit Prof. Dr. Klaus Töpfer als Gast, dem ehemaligen Bundesumweltminister und Vorsitzenden der Ethikkommission, der über nachhaltige Entwicklung und Friedenspolitik sprechen wird. Im Anschluss steht Klaus Töpfer für eine Diskussion zur Verfügung.

Informationen über die einzelnen Produktionen, die Teams und Besetzungen finden Sie hier.

Theater Freiburg
Bertoldstraße 46
79098 Freiburg
www.theater.freiburg.de

Montag, 19. September 2011

Die 3land-CD-Besprechung: Fantaisies

Von Petra Gabriel

Er hatte ein bewegtes Musikerleben, dieser Josquin Desprez (1450-1521). Luther sagte über ihn: "Er war der noten meister, die habens müssen machen, wie er wolt". Da Vinci hat ihn gemalt. Und er ist auch den Heutigen nicht ganz unbekannt. Seine Werke werden immer wieder gerne gespielt von allen, die sich der Frührennaissance verschrieben haben. Hörbar gerne gespielt auch vom Ensemle Leones, dessen Gründer, Marc Lewon, in Grenzach-Wyhlen lebt und das dem Komponisten seine erste CD widmete: Les Fantaisies de Josquin - The Instrumental Music of Josquin Desprez.

Eine, die ihm gefallen hätte. Nichts von dem bemüht an heutige Hörgwohnheiten anbiedernden Klang mancher Einspielungen, sondern eine klare Linie. Technisch sauber, aber auch mit Gefühl, sich der Wirkung möglichst originalgetreuer Wiedergabe bewusst und deshalb besonders eindringlich. "Zum Seufzen schön", schrieb ein Kritiker. Stimmt.

Ab dem späten 15. Jahrhundert sind - anders als aus der Zeit davor - vergleichsweise viele Instrumentalstücken überliefert. Oft sind es Bearbeitungen von bereits existierenden Chansons. Beim Ensemble Leones wurden Josquins Instrumentalstücke - meist in verschiedenen Varianten - mit dem originalen Chanson zusammengefasst und bilden somit kleine "Suiten". Das ist eine der Besonderheiten, die diese CD auszeichnen. Doch es gibt noch weitere.

Alle Stücke werden auf zeittypischen Instrumenten gespielt. In den meisten Fällen von einem drei- oder vierstimmigen Ensemble aus Viola d'Arco (eine hervorragende Elisabeth Rumsey und ein ebenbürtiger Uri Smilansky), Vielle (ein tiefgründiger Baptiste Romain), Renaisancevioline und -gambe. Ebenso schön ist der gelegentliche Einsatz eines Zinks - ein sonst nur selten zu hörendes, aber von Gawain Glenton faszinierend vorgestelltes Instrument. Dazu gesellen sich die virtuos gespielte Quinterne (Marc Lewon) und eine von Kirsty Whatley wunderbar intuitiv und mit Schnarrhaken zum Klingen gebrachte Harfe. Ja, und dann wäre da noch der eindringliche Bariton von Raitis Grigalis zu erwähnen. So müssen sie sich angehört haben, die Minnesänger und Spielleut von damals.

Außerdem bietet die CD eine Weltersteinspielung: "Sei gelobt du Baum" von Arvo Pärt, also das Werk eines zeitgenössischen Komponisten. Er schrieb es zu Ehren des uralten kleinen Stammes einer Weißtanne, 2000 Jahre alt genau, der 1962 auf einem Schweizer Weingut ausgegraben worden ist. Aus dem Holz entstand Deckenholz für zwei Instrumente, eine Barockvioline und eine Quinterne. Die Komposition von Avo Pärt mit auf die CD zu nehmen, ist eine weitere Idee, die die CD der Leones, zu einem inspirierenden Debüt macht.

Das Ensemble
Das Ensemble Leones ist ein Zusammenschluss von Spezialisten, das sich unter Leitung von Marc Lewon, Grenzach-Wyhlen, der Aufführung Früher Musik verschrieben hat. "Dabei stehen die genaue Kenntnis der historischen Quellen, Virtuosität und Lebendigkeit in der Aufführung an vorderster Stelle", heißt es auf der Hompepage.

Die Besetzung des Ensembles variiert gemäß den unterschiedlichen Projektanforderungen. Ihre Mitglieder sind allesamt rege im Konzertbetrieb tätig und spielen ebenso bei anderen führenden Ensembles für mittelalterliche und Renaissance-Musik wie z.B. Ensemble Gilles Binchois, Ferrara Ensemble, Ensemble Unicorn oder arbeiten mit bekannten Solisten wie Andreas Scholl, Dominique Vellard oder Benjamin Bagby.

Marc Lewon studierte zunächst Musikwissenschaft und Altgermanistik an der Universität Heidelberg mit abschließendem Magistergrad cum laude. Anschließend absolvierte er ein Diplom-Aufbaustudium an der Mittelalterabteilung der Schola Cantorum Basiliensis bei Craw­ford Young (Laute), Randall Cook (Vielle) und Kathleen Dineen (Gesang), welches er mit Aus­zeichnung abschloss. 2007 erfolgte ein weiterer Abschluss in mittelalterlicher Vielle. Die Kombination aus wissenschaftlicher Forschung und langjähriger Konzerttätigkeit bieten ihm ideale Vorraussetzungen einer interdisziplinären Herangehensweise an die Erforschung und praktische Umsetzung von Musik des Mittelalters und der Renaissance.

Meine Lieblinge: Gleich Titel 1, Fantazies de Joskin in der Intavolierung von Marc Lewon; La spagna (10-11), Une musque de Biscaye (16-18); die suite 28-30 - A Dieu (Adieu) mes amours.

Diese erste CD-Veröffentlichung des Ensemble Leones ist beim Label Christophorus erschienen. Informationen zur CD, Tracklist und Trivia (als Ergänzung zum CD-Booklet); Hompeage: www.leones.de.

Besetzung: Raitis Grigalis - Gesang; Baptiste Romain - Renaissancevioline, Vielle; Uri Smilansky - Viola d'arco; Elizabeth Rumsey - Viola d'arco; Kirsty Whatley - gotische Harfe; Gawain Glenton - Zink; Marc Lewon - Laute, Quinterne, Viola d'arco; Leitung.

Shift V


Basel.- Die fünfte Ausgabe des Festivals Shift rückt vom 27. bis 30. Oktober auf dem Dreispitzareal in Basel/Münchenstein mit Konzerten, Ausstellungen, Performances, einem Film- und Videoprogramm, Workshops sowie Vorträgen Experimente mit Stimmen unter Strom ins Zentrum.

Tim Exile (UK) setzt bei seinen Live Acts jedermanns Stimme als Instrument ein, bei Nite Jewel aus LA verschmilzt der Soundteppich der vierköpfigen Band mit der Stimme von Ramona Gonzales zum traumwandlerischen Klangtrip, die kanadische Künstlerin Alexis O'Hara verführt das Publikum in einem Iglu aus hundert Lautsprechern zu Experimenten mit der eigenen Stimme und Jürg Lehni lässt zwei Computer mittels Spracherkennungs- und Sprach-Software einen Dialog voller Missverständnisse führen. Insgesamt vereint Shift rund 80 künstlerische Positionen.

Neben dem dreitägigen Konzertprogramm, der Ausstellung sowie dem Performance-, Film- und Videoprogramm im Schaulager bietet das Festival unter dem Titel Shift in Progress Studierenden von Kunsthochschulen erneut die Möglichkeit, mit einer Arbeit zum Festivalthema präsent zu sein.

Neu mit dabei sind das Netzwerk Swiss Electronic Music und das Genfer Partnerfestival Electron, die beide ein Konzertprogramm präsentieren. Mit einer eigenen, von V2 Rotterdam kuratierten und produzierten Ausstellung an der Shift-Ausgabe 2011 präsent ist überdies die zehnte internationale Konferenz zu Mixed und Augmented Reality, kurz ISMAR, die dieses Jahr in Basel stattfinden wird.

Festivalpass / Festival pass: CHF 55.-
Tagespass / 1-day festival pass: CHF 30.- (So / Sun: CHF 15.-)
Festival- und Tagespässe gibt's im Vorverkauf ab sofort bei Starticket.
Haus für elektronische Künste Basel, Oslostrasse 10, CH-4023 Basel/Münchenstein, Büro: +41 61 331 58 40, Ausstellung: +41 61 283 60 50, info@haus-ek.org, www.haus-ek.org

Samstag, 17. September 2011

Neuer Stadtrundgang: Chemische Verbindungen

Basel.- Die UN-Generalversammlung hat 2011 zum Internationalen Jahr der Chemie erkoren. Aufgrund der grossen Bedeutung, welche diese Industrie in Basel geniesst, bietet Basel Tourismus einen neuen Rundgang an, welcher sich mit der Geschichte von Forschung und Pharmazie in der Stadt Stadt befasst.

Chemische Verbindungen und Moleküle sind in unserem Alltag stets präsent. Sie ermöglichen die Entwicklung von Medikamenten, Farben, Kunststoffen und Düften. Basel ist mit der pharmazeutischen Industrie seit je her verbunden. Mit Firmen wie Novartis und Roche gilt sie noch heute als wohl wichtigste Branche für die Wirtschaftsregion Nordwestschweiz. Auf dem Rundgang von Basel Tourismus erfahren Sie Wissenswertes über pflanzliche Wirkstoffe, synthetische Farben und die universitäre Forschung. Zudem thematisieren wir die Entstehung und das stetige Wachstum dieses Industriezweigs in der Stadt am Rhein.

An den folgenden beiden Daten haben Interessierte die Gelegenheit, mehr zu diesem spannenden Thema zu erfahren: Samstag, 24. September 2011, 10.00 Uhr Donnerstag, 29. September 2011, 18.00 Uhr Der Rundgang dauert circa eineinhalb Stunden. Er beginnt beim Brunnen am Münsterplatz und endet an der Universität. Die Teilnahme kostet 15 Franken pro Person, Reservationen nimmt Basel Tourismus gerne entgegen unter Tel. 061 268 68 68 oder info@basel.com. Zudem ist der Rundgang ab sofort auch für Gruppen buchbar.

Freitag, 16. September 2011

Israel-Schwerpunkt im Literaturhaus

Basel.- In Kooperation mit Culturescapes finden im Basler Literaturhaus vom 20. September bis 19. November 2011 Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren und Intellektuellen aus Israel statt. Den Auftakt macht am Dienstag, 20. September 2011, die Veranstaltung „Israelisch-europäische Standortbestimmung. Mit Michal Govrin (Jerusalem) und Eva Menasse (Berlin)“.

Israelische Literatur
Im Rahmen von Culturescapes 2011 hat das Literaturhaus Basel einen Literaturschwerpunkt organisiert. In Israel gibt es eine überaus vielfältige Literaturszene. Die aktuelle Literatur ermöglicht den deutschsprachigen Leserinnen und Lesern ein Einblick in die komplexen historischen, gesellschaftlichen und politischen Spannungsfelder, die das Leben in Israel bestimmen. Sie fördert damit ein Verständnis, das die Medien allein nicht vermitteln können. Der direkte Dialog mit Autorinnen und Autoren und Intellektuellen aus Israel ist angesichts der spannungsreichen Situation unverzichtbar.

Auftaktveranstaltung
Wo stehen jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller heute? Wo positionieren sie sich vor dem Hintergrund der langen literarischen Tradition? Wie gehen sie mit dem Spannungsfeld Kunst und Politik um? Und wie steht es um den Dialog zwischen israelischen und europäischen Literaturschaffenden: findet er noch statt oder ist er seit dem zweiten Weltkrieg unterbrochen? Michal Govrin und Eva Menasse versuchen Antworten. Dienstag, 20. September 2011, 19 Uhr im Literaturhaus Basel.

Programm,
Eintritt, so nicht anders vermerkt: Eintritt 17.-/12.- CHF:
Dienstag, 20. September 2011, 19 Uhr
Israelisch-europäische Standortbestimmung
Mit Michal Govrin (Jerusalem) und Eva Menasse (Berlin)
Moderation: Bettina Spoerri (Literaturkritikerin)
Das Gespräch wird auf Deutsch und Englisch geführt

Wo stehen jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller heute? Wo positionieren sie sich vor dem Hintergrund der langen literarischen Tradition? Wie gehen sie mit dem Spannungsfeld Kunst und Politik um? Und wie steht es um den Dialog zwischen israelischen und europäischen Literaturschaffenden: findet er noch statt oder ist er seit dem zweiten Weltkrieg unterbrochen? Michal Govrin und Eva Menasse versuchen Antworten.
Michal Govrin (*1950 in Tel Aviv) gehört zu Israels führenden Intellektuellen. Sie ist Schriftstellerin, Lyrikerin und Theaterregisseurin. Sie wurde u. a. mit dem Prime Minister’s Prize ausgezeichnet.
Eva Menasse (*1970 in Wien), vormals Journalistin, begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London. Ihr Debütroman Vienna (2005) wurde zum grossen Erfolg. Zuletzt erschien Lässliche Todsünden (2009).

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 19 Uhr
Feindbilder
Ron Leshem (Israel) und Najem Wali (Irak, Deutschland)
Moderation: Jennifer Khakshouri
Israel - das ist für seine arabischen Nachbarn der Feind schlechthin. Als ketzerisch gilt, wer ins "Land des Feindes" reist. Najem Wali wagte es, dieses Tabu zu brechen, und erkundete die erstaunlichen Gemeinsamkeiten zwischen seinem Heimatland Irak und Israel. Sein Buch „Reise in das Herz des Feindes“ ist „ein herausragendes Werk“ (NZZ) und „ein Buch, das Hoffnung macht.“ (Süddeutsche Zeitung).
Ron Leshem beschreibt in „Der geheime Basar“ das facettenreiche Leben in Teheran hinter der Fassade des streng muslimischen Alltags. Über Facebook-Kontakte und Internetfreundschaften hat er sich dem Land genähert, das er als Israeli nicht bereisen darf.
Ein Gespräch zwischen zwei Autoren, die eigentlich Feinde sein müssten und von Feindbildern nichts halten.
Ron Leshem (*1976 in der Nähe von Tel Aviv) ist Schriftsteller und Journalist. Sein Debütroman "Wenn es ein Paradies gibt" stand in Israel monatelang auf der Bestsellerliste und wurde unter dem Titel "Beaufort" verfilmt.
Najem Wali (*1956 in Basra) flüchtete 1980 nach Ausbruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutschland. Er schreibt für und veröffentlichte Romane und Erzählungen. Wali zählt zu den führenden Schriftstellern der jüngeren Generation der arabischen Welt. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Wali schreibt regelmässig für verschiedene renommierte Zeitungen, u.a. für die arabische Tageszeitung Al-Hayat, die NZZ und Die Zeit.

Donnerstag, 27. Oktober 2011, 19 Uhr
Sayed Kashua, Zweite Person Singular
Moderation: Michael Guggenheimer
Mit seinem neuen Roman „Zweite Person Singular“ ist dem israelischen Autor Sayed Kashua ein großer Wurf gelungen. Er erzählt die kunstvoll verwobene Geschichte zweier arabischer Israelis, die sich nichts sehnlicher wünschen, als Teil des jüdischen Israels zu sein. Doch in einem kulturell tief gespaltenen Land bleiben die Glücksversprechen der Popkultur und eines westlichen Individualismus zwangsläufig leer.
Sayed Kashua (*1975 ) lebt im palästinensischen Teil des Dorfes Beit Safafa bei Jerusalem. Er ist Filmkritiker und Kolumnist und schreibt regelmässig in der Wochenzeitung Haaretz. Zweite Person Singular ist sein dritter Roman. Seit 2006. Er ist zudem Autor der erfolgreichen israelischen Sitcom Avoda Aravit (arabische Arbeit). Für „Zweite Person Singualr“ wurde er mit dem Bernstein Prize 2011 ausgezeichnet.

Dienstag, 8. November 2011, 19 Uhr
Lizzie Doron, Das Schweigen meiner Mutter
Moderation: Bettina Spoerri
Ein Photo. Ein Garten, Tel Aviv, 50er-Jahre. Im Vordergrund ein kräftiges kleines Mädchen, den Blick in die Kamera gerichtet. Im Hintergrund ein Gebüsch, und dort, eingerahmt von einem kleinen weißen Kreis, ein weiteres Gesicht, fast unkenntlich. Ist das der Vater, den das Mädchen nicht kannte? Nach dem es wieder und wieder vergeblich fragte und dann - längst erwachsen - zu forschen begann? Eine Suche nach Sinn und Begründung eines, wie sich zeigen wird, wahnwitzigen Geheimnisses.
Lizzie Doron (*1953 in Tel Aviv), studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. „Das Schweigen meiner Mutter“ ist ihr fünftes und bisher persönlichstes Buch. Doron setzt sich seit vielen Jahren aktiv für eine Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern und für mehr Demokratie und Gleichberechtigung in Israel. Zur Zeit arbeitet sie mit einem palästinensischen Filmproduzenten an einem gemeinsamen Projekt.

BuchBasel
Samstag, 19. November 2011, 10.30 Uhr
Alon Hilu, Das Haus der Rajanis
Moderation: Michael Guggenheimer
In seinem neuen Roman, der in Israel enormes Aufsehen erregte, entwirft Alon Hilu ein farbiges und genaues Bild Palästinas Ende des 19. Jahrhunderts, erzählt sinnlich, komisch und spannend in Form wechselnder Tagebucheinträge von einem dramatischen Konflikt, der bis heute anhält. So bekommt man einen ungeschminkten, jüdischen wie palästinensischen Blick auf die historischen Ereignisse.
Alon Hilu (*1972 in Jaffa) studierte neben Jura an der Universität in Tel Aviv Dramatic Writing. 2004 erschien in Israel sein Roman „Death of a Monk“, für den ihm der Presidential Prize verliehen wurde, 2008 „House of Rajani“. Beide Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Heute lebt der Autor in Herzeliya.

Literaturhaus Basel
Theaterstrasse 22
CH-4001 Basel
Telefon +41 61 261 29 50
info@literaturbasel.org
www.literaturhaus-basel.ch

Weiterführende Links:
www.buchbasel.ch
www.schweizerbuchpreis.ch Link

Mittwoch, 14. September 2011

Mystik

Krishna wird von Radha umschlungen. Fragment eines Folios aus einer Gita-Govinda-Serie. Künstler der ersten Generation nach Nainsukh, Indien, Pahari-Region, Guler, um 1775. Pigmentmalerei auf Papier, 15,4 x 11,9 cm; Museum Rietberg Zürich

Zürich. - Das Museum Rietberg präsentiert ab 23. September die weltweit erste kulturvergleichende Ausstellung zum Thema Mystik. Das schwer fassbare religiöse Phänomen wird anhand von vierzig Mystikerinnen und Mystikern veranschaulicht: Ihr Leben und ihre Schriften zeigen beispielhaft, wie reich und vielfältig spirituelle Erfahrungen sein können. Die ausgewählten Mystiker stammen aus den grossen Religionsgemeinschaften – Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Islam, Judentum und Christentum – und decken einen Zeitraum vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert ab.

Mystikerinnen und Mystiker streben nach dem Absoluten, nach der Vereinigung mit dem Göttlichen. Sie versuchen, die Energie Gottes zu erfassen oder bemühen sich, die Wirkkräfte der Welt in Harmonie zu bringen. Sie üben sich in der Kunst der Selbstauslöschung und des Loslassens, sie ergründen die Leere, den Urgrund und streben nach dem Dao. Heilige Schriften, Gebete, Meditation, ekstatischer Tanz, Gesang oder strenge Askese, aber auch Sinnenfreude, inspirieren die Mystiker und dienen ihnen als Hilfsmittel auf ihrem Weg. Sie wollen diese Einheitserfahrung mit Gott oder einer transzendenten Realität in diesem Leben verwirklichen und nicht warten auf eine «Erlösung» nach dem Tod oder in einem späteren Leben.

Das Wort «Mystik» ist auf den griechischen Ausdruck mystikos, «undurchschaubar», «unerklärbar» und «verborgen», zurückzuführen. Das Phänomen der erfahrbaren göttlichen Präsenz oder die Vereinigung mit Gott bezeichnete man im Christentum seit dem 6. Jahrhundert als theologia mystica. Das Wort Mystik gibt es erst seit dem 17. Jahrhundert. Wenn von unterschiedlichen Religionen und von einer Mystik die Rede ist, so könnte man annehmen, dass es den Begriff der Mystik schon immer und in allen Religionen gegeben hat. Dies ist nicht der Fall. Mystik als ein allgemeines religiöses Phänomen oder als ein Aspekt religionsübergreifender Spiritualität ist erst im 19. und 20. Jahrhundert entstanden.

Eine Welt voller Andeutungen und Geheimnisse in einer Ausstellung zu visualisieren, bedeutet unkonventionelle Darstellungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Thema wird mit 153 Kunstwerken und Originaldokumenten, aber auch mit 30 Film-, Audio- und Multimedia- Installationen veranschaulicht.

Von manchen Mystikern sind Porträts, Heiligenbilder und Devotionalien erhalten. Die wichtigsten Quellen der Mystik aber sind die Texte, Predigten, Gedichte, Gebete und Gesänge, die uns die Mystiker hinterlassen haben. Ihre Sprache ist oft voller Bilder, ekstatisch und assoziativ. Mystische Texte können jedoch auch rational wirken, eine klare Aussagelogik haben oder schlicht sein, als Ausdruck tiefer Einsicht und Gelassenheit. Viele der Protagonisten haben wundervolle Poesie geschrieben und zählen zu den grossen Dichtern und Sängern ihrer Zeit und Kultur.

Die vierzig Mystikerinnen und Mystiker werden in der Ausstellung einzeln und in ihrem kulturellen Kontext vorgestellt. Der Rundgang durch die Ausstellung zeigt aber auch, dass es über die Religionen hinweg gemeinsame Themen gibt: Die antike Gedankenwelt von Platon und Plotin inspirierte die christlichen und islamischen Mystiker. Die menschliche Seele vermag, wie Plotin sagt, über einen Stufenweg zum «Einen» aufzusteigen und damit in ihren göttlichen Ursprung zurückzukehren. In der christlichen Mystik ist der Aufstieg zu Gott und im Buddhismus der Stufenweg zur Erleuchtung ein zentrales Thema. Ein Aufstieg oder besser ein Aufschweben entlang der Weltachse führte nach Vorstellungen des Daoismus in die Unsterblichkeit.

Mit dem Titel «Sehnsucht nach dem Absoluten» wird das Thema der Liebe, des Begehrens angesprochen. Ein Merkmal hinduistischer Mystik ist bhakti, die «liebende Teilhabe». Die Bhakti-Heiligen wollten Gott nicht nur verbal und rituell verehren, sondern ihn besitzen und von ihm besessen, ausgefüllt, überwältigt und versklavt werden. Im «Tantra der verborgenen Vereinigung», einem buddhistischen Text, wird eine Methode der Meditation gelehrt, die sich in Darstellungen von Buddhas oder Gottheiten in liebender sexueller Vereinigung niederschlägt. Im Islam, im Sufismus, ist das Ziel der mystischen Praxis der Kampf gegen die eigene Triebseele und das Aufgehen in Gott. Dabei spielte die absolute Gottesliebe eine zentrale Rolle.

Die im Hohelied des Alten Testaments beschriebene Liebe zwischen Mann und Frau deuteten christliche Mystiker als Ausdruck für die Beziehung zwischen Gott und der menschlichen Seele. Diese Liebespassion umfasste auch das innige Mitleiden mit dem gekreuzigten Christus, in dem Einssein erfahren wurde.

Um eine Wiederherstellung der göttlichen Einheit ging es auch den Kabbalisten im Judentum, die versuchten, die zehn göttlichen Wirkkräfte, Sefirot, in sich und in der Welt in Harmonie zu bringen. Im Daoismus versucht der Mensch auf seinem mystischen Weg das Dao zu erfassen, die Kraft, die allem Sein zu Grunde liegt. Diese Kraft befähigt ihn, den eigenen Körper zu beherrschen. Er wird zur menschlichen Inkarnation des Dao und somit zu einem Unsterblichen.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr Mi und Do 10 – 20 Uhr Montag geschlossen


Die Sehnsucht nach dem Absoluten
23. September 2011 bis 15. Januar 2012
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
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Dienstag, 13. September 2011

Grenzen der Möglichkeiten

Basel.- Basierend auf seinem Interesse an multiplen Bezugssystemen, konstruiert Edgar Arceneaux (*1972 in Los Angeles) in den Zeichnungen, Installationen und Video- bzw. Filmarbeiten ein komplexes Geflecht aus Assoziationen, Konnotationen und veränderten Bedeutungsebenen, um eine konventionelle und lineare Narration zu untergraben. In einem Experimentierfeld aus Gegenüberstellungen, Durchbrechungen und Zusammenführungen unterschiedlicher Perspektiven werden allgemeingültige Codes aufgebrochen und gewohnte Wahrnehmungsmuster aus dem Gleichgewicht gebracht. Unter dem Titel Hopelessness Freezes Time – 1967 Detroit Riots, Detroit Techno and Michael Heizer's Dragged Mass zeigt das Kunstmuseum Basel vom 24. September bis 1. Januar 2012 seine Arbeiten.

Arceneaux untersucht die Grenzen unseres Wissens und sucht nach Möglichkeiten, diese Grenzen zu erweitern. Genau an den Schnittstellen von Dauerhaftem und Vergänglichem, Bild und Text sowie Abstraktion und Figuration versucht er die Bedingungen des Menschseins auszumachen. Sein assoziatives Vorgehen an solch grosse und undurchschaubare Themen nimmt oftmals phantasmatische Formen und groteske Konstellationen an. Hierdurch schafft er Raum für den Betrachter, sich aktiv in die Suche nach den tief verwurzelten Verbindungen zwischen antiker, universeller und gegenwärtigen Geschichte einzubringen.

Ein Gespräch mit dem Kunsthistoriker Julian Myers war Ausgangspunkt für dieses Projekt, an dem Arceneaux fortlaufend arbeitet und das die halb vergessenen, halb unterdrückten urbanen Auseinandersetzungen in der amerikanischen Industriestadt Detroit zum Thema hat. Detroit – in der Vergangenheit Schauplatz brutaler Rassenunruhen und sozialer Konflikte, in jüngerer Zeit Symbol des wirtschaftlichen Zerfalls – ist ein Ort, der aufzeigt, wie soziale und wirtschaftliche Kräfte fundamentalen Einfluss auf das Leben einzelner Individuen ausüben.

In grossformatigen Zeichnungen zeigt Arceneaux ausgebrannte Ruinen von Pubs und Bars, sogenannter blind pigs, die als verbotene Treffpunkte während der Unruhen eine entscheidende Rolle gespielt hatten und deren Überreste in Detroit auch heute noch allgegenwärtig sind. In den Zeichnungen schweben diese Ruinen scheinbar schwerelos wie auf Inseln durch einen undefinierten Raum; Vergangenheit und Gegenwart scheinen miteinander in einer einzigen physischen Realität vereint zu sein.

Eine verworrene Dreiecksbeziehung befördert auch die in der Ausstellung gezeigte Arbeit «Borrowed Sun» (2004), in der ein poetisches Netzwerk zwischen dem Astronomen Galileo Galilei, dem Jazzmusiker Sun Ra und dem Konzeptkünstler Sol LeWitt gebildet wird. Eine irritierende Verschmelzung von Realität, Fiktion und Illusion stellt sich auch in dem Projekt «Agitation of Expansion» (2007) ein. Arceneauxs Vorgehensweise einer Art jamming diverser kultureller Referenzen und dabei unerwartete, offene Verbindungen zwischen Wörtern, Orten und Figuren aufzustellen, zeigt sein Interesse an assoziativen Vorgängen innerhalb von Geschichte und Erinnerungen.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr

Hopelessness Freezes Time – 1967 Detroit Riots,
Detroit Techno and Michael Heizer's Dragged Mass
24. September 2011 bis 1. Januar 2012
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH - 4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
www.kunstmuseumbasel.ch

Montag, 12. September 2011

Positionen

Vierfarbendruck, Studie, © Dominique M. Wehrli

Zürich.-
Die dritte Ausstellung der Reihe «Architektur Fotografie Positionen» der ETH Zürich ist vom 22. September bis 10. November der Arbeit von Dominique Marc Wehrli gewidmet. Wehrli nimmt die Digitalisierung und Entmaterialisierung des fotografischen Prozesses als Chance wahr, Fotografie als materielles Medium in Form von Druckgrafik neu zu entdecken. In der Ausstellung werden digitale Monitorbilder Offsetdrucken auf Papier gegenübergestellt, die nur wenig mit dem industriell standardisierten CMYK-Verfahren gemeinsam haben. Durch den kontrollierten Einsatz von Druckfarbe und -raster werden sie zu massgeschneiderten Abbildern von Farb- und Lichtstimmungen der fotografierten Architektur.

Dominique Marc Wehrli studierte Chemie und Architektur an der ETH Zürich. Als Architekturfotograf arbeitet er in strengen meist zentralperspektivisch komponierten Bildserien, welche ihr spezifisches Kolorit aus der abgebildeten Architektur mit ihren Farb- und Lichtstimmungen beziehen. Die Ausarbeitung der Serien erfolgt am Computer, um Farbigkeit und Kontrast den Vorstellungen entsprechend anzupassen und einen harmonischen Gesamteindruck zu erzeugen. Dem mittlerweile vollkommen digitalisierten Medium Fotografie stellt Wehrli druckgrafische Reproduktionen gegenüber. Der Offsetdruck erlaubt ihm eine umfassende Kontrolle des Druckprozesses. Die Druckfarben und das für das Druckverfahren typische Druckraster sind durch die Farbigkeit und den Inhalt der Bildserien bestimmt – die Reproduktionen auf Papier haben dadurch nur noch wenig mit dem industriell standardisierten CMYK-Offsetverfahren gemeinsam.

Für die gegenseitige Verflechtung von Architektur, fotografischem Bild und Druckgrafik bezieht sich der Fotograf auf Vorbilder aus der über fünfhundertjährigen Geschichte der europäischen Druckgrafik. Hinzu kommen neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur exakten Farbreproduktion. Entsprechend stehen ihm in seinem Atelier neben einer grossformatigen Druckmaschine auch moderne Computer zur Verfügung. Neben ihrer Funktion als digitale Dunkelkammer erlauben sie die Entwicklung massgeschneiderter Software zur Simulation des Druckprozesses mit seinen komplexen Wechselwirkungen zwischen Papier, Farbe und Druckform.

In der Digitalisierung und Entmaterialisierung des fotografischen Prozesses sieht Dominique Marc Wehrli eine Chance, Fotografie als materielles Medium in Form von Druckgrafik neu zu entdecken. Die Resultate zeigen, dass das Offsetdruckverfahren neben seiner dominierenden Rolle in der Massenreproduktion auch für die Herstellung zeitgenössischer Druckgrafik taugt, und dabei in der fotografischen Reproduktion viel mehr leisten kann, als üblicherweise gefordert und genutzt wird.

Die Ausstellungsreihe «Architektur Fotografie Positionen» stellt Fotografie als wichtiges Medium für die Präsentation von Architektur in den Fokus. Anders als in den ersten beiden Ausstellungen werden bei Dominique Marc Wehrli nicht die Arbeiten zweier FotografInnen gegenübergestellt, sondern zwei unterschiedliche Darstellungsformen der Architekturfotografie: fotografische Serien auf Bildschirmen sowie deren druckgrafische Reproduktion auf Papier.

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8 - 22 Uhr, Sam/So/Fe geschlossen

Dominique Marc Wehrli
Architektur Fotografie Positionen
22. September bis 10. November 2011
Eröffnung: Mi 21. September 11, 18 Uhr
ETH Zürich
Hönggerberg
CH - 8093 Zürich
0041 (0)44 633-2963
ausstellungen@gta.arch.ethz.ch
http://ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

Sonntag, 11. September 2011

Locker versammelt

Basel.- LICHT FELD präsentiert zum vierten Mal im American Optical Gebäude und in einer lockeren Präsentation Werke von 27 KünstlerInnen aus dem Inn- und Ausland. 17 KünstlerInnen aus Basel, 3 aus Zürich, 1 aus Bern, 1 aus Paris, 1 aus MonteCarlo, 1 aus Nürnberg und 3 aus New York. Ort des Geschehens: Dreispitz, Einfahrt Tor 13, Helsinkistrasse 8, 4142 Münchenstein/Basel. Zeit: ab 18.30h. Termine: 13. bis 17. 9., 13 bis 19 Uhr

Sandra Kunz
Nimmt seit 11 Jahren an der Ausstellung teil und gehört zu den Gründungsmitgliedern. Sandra Kunz hat in den letzten zwei Jahren diverse Kunstprojekte in China realisiert und oder mitgearbeitet. Anlässlich der letztjährigen Culturscapes Ausstellung China, hat Sie mit ihrem aufblasbaren, roten Haus auf dem Theaterplatz für Aufsehen gesorgt.

Wayne Coe
Der New Yorker Künstler stellte im Jahr 2009 zum ersten mal bei lICHT FELD aus. wayne Coe hat mit seiner Sandmalerie eigentlich eine neue Kunstform entwickelt. natürlich gibt es Mandalas, aber Wayne hat mit seiner Illustrationsfähigkeit seine Sandmalereitechnik verfeinert. Mit dieser technik hat er sich eine beachtliche bekanntheit geschaffen in den USA. Wayne Coe hat sich nun auch der klassischen Malerei zugewandt und wird eines seiner ersten Oelgemälde präsentieren.

Erik Sanner
Ebenfalls eine New Yorker Künstler, der sich auf Malerei resp. eine Kombination von Malerei und Video spezialisiert hat. Sein Hauptmotiv sind orange, weise Absperrzylinder. Es kann schon mal vorkommen, dass Erik Sanner hundert 100 Kilometer zu Fuss durch die USA latscht und überall wo er einen Zylinder antrifft - ein Foto schiesst. Sanner präsentiert 2 Oelgemälde mit Projektion.

Peter Dauphin genannt Muth
Bekannt geworden mit seinen grossformatigen "City scapes" Stadtbilder von New York, London, Shanghai, Rio etc. In klassischer Malerei kombiniert mit Schablonentechnik (zum Teil verwendet er über 5'000 Schablonen für ein grossformatiges Bild) schafft Muth eine faszinierende Interpretation von Grosstädten. Wir zeigen 2 Brandneue grossformatige Arbeiten und weitere Mittelformat

Carlo Aloe
der Altmeister der Basler Kunstszene wird auch dieses Jahr teilnehmen und wir sind stolz, erstmals wieder eine Serie von seinen seltenen Siebdrucken präsentieren zu dürfen.

MARCK
Ist der mittlerweile bekannteste LICHT FELD Künstler. Seit seiner ersten Teilnahme an der LICHT Feld 5 Ausstellung im Jahr 2005 befinden sich Arbeiten von ihm (Videoskulpturen), in mehr als 40 Sammlungen weltweit. MARCK präsentiert Arbeiten aus den Jahren 2010 und eine neuer Arbeit aus dem jahr 2012.

Kathrin Siegrist
Zurück von ihrer einjährigen Weltreise mit dem Fahhrad, ist sie wieder dabei und zeigt ein Video, welches sie in Shangrila gedreht hat. Special project: Die Projektion findet outdoor statt. Ca. 20 x 15m gross - nur an der Vernissage.

Alexander Bagrat
Der Russe, in Monte Carlo arbeitende Künstler ist das zweite mal mit dabei und präsentiert brandneue, grossformatige Acrygemälde, sowie eine Serie "deftiger" Zeichnungen.

Marc Fasnacht
Auch bekannt durch sein Achtphasen Projekt wird auch dieses Jahr seinen Raum mit technisch anspruchsvollen Zeichnungen, Installationen und Skulpturen bespielen. Physikalische, geometrische und mathematische Abhandlungen dienen als Basis und generieren neue Visualisierungen die zu einer spannenden Installation führen.

Tom Senn
präsentiert seinen Wandrasenmäher.

Nicole Schmid
Ist das erste mal bei LICHT FELD dabei und zeigt ihre Arbeit "Thanks for being my Artwork". Special project: Im Aussenbereich installiert Schmid einen schwarzen "Monolyth" (3 x 3 x 3m). Dieser wird von Security bewacht und im Innern wartet etwas.

Markus Schweizer
Wird sein letztjähriges Projekt "Nichts" auch dieses Jahr fortsetzen. Nichts, Part 2, 2011

Vincent Mahrer
Der im Jahr 2007 aus Wien zurückgekehrte Basler Künstler wird zwei neue Oel - Acrylgemälde präsentieren.

Sabine Hertig
Auch Sie ist das erste mal bei LICHT FELD dabei. Sabine Hertig ist eine Vollblutmalerien und Zeichnerin, wird aber dieses Jahr eine Anzahl von subtiler, Collagen präsentieren die aus Zeitungsfotos bestehen und von Ihr mit Malerei ergänzt werden.

Maurice Calanca
Nach seinen erfolgreichen "Self reflection" Fotografien, präsentiert Calanca eine Serie Briefmarken mit dem Titel Berlusconade, Palinade, Sarkozyade sowei zwei neue grossformatige Fotoarbeiten.

Chris Göttel
Wird zum zweiten mal teilnehmen und neue Acrylgemälde präsentieren die seine Faszination vom weiblichen, dem flüchtigen Moment und einer subtilen Affinität zur Streetart unterstreichen.

Karl Meyer
Nach seiner letztjährigen Hitler-, Ratzinger- und Sabine-Serie, wird Meyer eine neue Serie seiner Gemälde in einen sepparaten Raum präsentieren. Karl Meyer hat lange in New York gelebt und gearbeitet und hat in dieser Zeit auch zum Umfeld von Andy Wahrhol gehört.

Fredy Hadorn
Der Initant von LICHT FELD ist selbst Künstler. Seine bekannteste Arbeit ist die 3m grosse und 1,6 Tonnen schwere Metallkugel (WerkKraftNatur), die 2001 an der Mittleren Brücke in Basel für 5 Monate installiert war. Hadorn zeigt "A gift to the garden" (Skulptur).

Patrick Lo Giudice
Der Zürcher Künstler hat mit der Wiederentdeckung der Enkaustik für Aufsehen gesorgt und letztes Jahr gleich drei grossformatige Arbeiten verkaufen können. Die faszinierende Wirkung dieser Technik wird auch dieses Jahr die BesucherInnen berührenn. Wir zeigen als Premiere 4 neue Arbeiten und eine Serie aus dem letzten Jahr.

Pascall Pillard
Der begnadete Zeichner aus Paris ist das erste mal bei LICHT FELD dabei und wird zum ersten mal in der Schweiz seine faszinierenden, zum Teil morbiden "Damen"-Zeichnungen präsentieren.

Harald Friesewinkel
Der junge Basler Künstler wird dieses Jahr eine neue Zeichnung präsentieren. Sein Augenmerk dabei liegt auf der Abstraktion. Die Flächen entstehen durch die Verdichtung von Linien und werden sozusagen aus dem Papierformat in meditaver Art und Weise heraus modelliert.

Enrico Luisoni
Mittlerweile "Strippenzieher" bei Visarte kann auf eine lange künstlerische Laufbahn zurückblicken. Seine poetischen und kritischen Arbeiten wie z.B. "Arttape" sind in guter Erinnerung. Luisoni wird dieses Jahr eine 6 x 2.5m Wand mit neuen Arbeiten bespielen.

Erika Streit
Ist Mitglied der Dieter Roth Akademie und hat einige Chinaaufenthalte hinter sich. Momentan lernt sie intensiv die Chinesische Sprache und wird ein Chinesisches Schriftzeichen mit Fäden umsetzen. Ihr ganz eigenes Motto "Hope" wird damit visualisiert.

Christoph Hess
nennt sich auch "Bauer im Anzug". Er hat sich durch seine Performances und spezielle DJ- technik einen Namen gemacht. Sound ohne Vinyl. Er ersetzt diese durch unterschiedlichste Materialien und gibt den Rhythums durch schrägstellen der Plattenspieler vor resp. erzeugt so faszinierende und bewegende Ton und Rhythmusscollagen. Hess wird einen eigenen Raum bespielen. Anschliessend an LICHT FELD nimmt er an einigen Festivals im Osten Europas teil.

Max Grütter
bekannt geworden durch sein über 20 jährige Tätigkeit als NZZ-Folio Titelseitengestalter. Grütter ist aber auch ein sehr kritischer und humorvoller Künstler. Eine parallelle zu Roman Signer ist erkennbar. Grütter wird zum ersten mal bei LICHT FELD teilnehmen. Wir präsentieren div. Skulpturen die in der ganzen Ausstellung verteilt sind.

Hubert Kretzschmar
Der Deutsche in New York lebende Künstler hat in seiner Laufbahn diverse Plattencovers für die Rolling Stones, Kraftwerk, Igypop, Led Zeppelin gestaltet und verarbeitet in seiner künstlerischen Tätigkeit den Fundus von dannzumal entstandenen Fotos, Illustrationen zu Popart.

Peaven
Der junge Basler Künstler zeigt ein Video welches auf einer Einstundenparty basiert. Diese Einstundenparty hat Peaven vor 10 Tagen am Ausstellungsort abgehalten und auf Video festgehalten und zu einer Kritik an die Investmentbanker ausgearbeitet.

LICHT FELD
Exhibitions and virtual Gallery for modern and contemporary Art

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Nachwuchs, Stars und ein Award

Sean Penn erhält den Golden Icon Award

Zürich.- Beim 7. Zurich Film Festival (22.9. – 2.10. 2011) wird die Anwesenheit von Stars wie Lawrence Fishburne, Sean Penn, Alejandro González Iñárritu und Paul Haggis für Glamour sorgen, große aktuelle Filme werden ihre Schweizpremiere feiern, im Mittelpunkt der vier Wettbewerbe um das Goldene Auge steht aber wiederum das junge Kino.

Groß in die Medien kam das Zurich Film Festival vor zwei Jahren weniger durch die Filme als vielmehr durch die Verhaftung Roman Polanskis. Man hatte den Starregisseur zur Verleihung eines Ehrenpreises eingeladen, doch dann wurde er bei der Einreise in die Schweiz bekanntlich festgenommen. Grund war ein amerikanischer Haftbefehl aufgrund des 1976 begangenen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen.

Dass durch dieses Ereignis das Ansehen des Zurich Film Festival schwer in Mitleidenschaft gezogen würde, war zu erwarten, doch eher das Gegenteil war der Fall. Dem jungen Festival an der Limmat scheint der Eklat nicht geschadet, sondern durch die weltweite mediale Beachtung international erst richtig bekannt gemacht zu haben. Zwei Jahre später präsentiert sich das ZFF nicht nur mit einem umfangreicheren Filmprogramm (96 filme gegenüber 70 im Vorjahr), sondern zeigt die neuen Produktionen nun auch in zehn statt bisher sieben Kinosälen. Und auch die Stars kommen unbeeindruckt vom «Fall Polanski» weiterhin.

Sean Penn wird für sein Lebenswerk, das in einer umfangreichen Filmschau vorgestellt werden wird, den Golden Icon Award erhalten. Der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu wird für sein Schaffen mit dem Career Achievement Award geehrt und ebenso eine öffentliche Masterclass geben wie der zweimal mit dem Oscar ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur Paul Haggis («Million Dollar Baby», «L.A. Crash»). Dazu kommt der Schauspieler Laurence Fishburne, der der sechsköpfigen Jury des internationalen Spielfilmwettbewerbs vorstehen wird.

Eröffnet wird das Festival mit Steven Soderberghs beim Filmfestival Venedig uraufgeführten Seuchenthriller «Contagion» und Jeff Nichols in Cannes preisgekröntem Drama «Take Shelter». An hochkaratigen Galapremieren mangelt es aber auch sonst nicht. David Cronenbergs «A Dangerous Method» steht da ebenso auf dem Programm wie Lars von Triers «Melancholia», George Clooneys «The Ides of March», Andrea Arnolds «Wuthering Heights» oder Terence Davies «The Deep Blue Sea» und Bennett Millers Baseball-Film «Moneyball».

In den vier Wettbewerben konkurrieren dagegen aufstrebende jüngere Regisseure um das jeweils mit 20.000 Schweizer Franken dotierte Goldene Auge. Im internationalen Spielfilmwettbewerb darf sich auch Jeff Nichols mit «Take Shelter» auf diese Auszeichnung machen. Zu den bekannteren Namen unter den 13 Regisseuren, die in dieser Sparte vertreten sind, zählen die Schauspielerin Alice Rohrwacher, die mit «Corpo Celeste» ihr Spielfilmdebüt präsentiert und der Südafrikaner Oliver Hermanus, der vor zwei Jahren in Locarno mit «Shirley Adams» auffiel, und nun mit «Beauty» seinen zweiten Spielfilm vorlegt. Für Bandbreite ist jedenfalls gesorgt, denn der Bogen spannt sich von Coming of Age-Geschichten aus Norwegen («Turn Me On, Goddammit»), den USA («Little Birds») und dem Iran («Circumstance»“) über das russische Drama «Gromozeka» bis zum auf den kanarischen Inseln spielenden Flüchtlingsdrama «Color of the Ocean».

Im deutschsprachigen Wettbewerb darf man sich auf Karl Markovics bereits mehrfach ausgezeichnetes Regiedebüt «Atmen» freuen. Robert Thalheim lässt auf sein starkes Debüt «Am Ende kommen Touristen» mit «Westwind» einen Liebesfilm folgen, der von der Begegnung von West- und Ostdeutschen kurz vor dem Fall der Berliner Mauer erzählt. Gespannt sein darf man aber auch auf die sechs weiteren Filme von Jungregisseuren, die in dieser Schiene gezeigt werden.

Zwölf Filme laufen in der Sparte «Internationaler Dokumentarfilm». Porträts eines ausgeflippten Videokünstlers («Beauty Day»), eines Poetry-Slammers («Lemon») oder eines Pferdeflüsterers («Buck») kann man hier ebenso entdecken wie eine Aufarbeitung der Folgen russischer Atombombenversuche («After the Apocalypse») oder eine Auseinandersetzung mit Mobbing («The Bully Project»). Porträts finden sich mit «Call It a Balance in the Unbalance», in dem Regine Lettner den Modekünster Miguel Adrover mit der Kamera begleitet, oder Arman T. Riahis «Darkhead - Schwarzköpfe», der sich jungen iranischstämmigen Rappern in Österreich widmet, auch in der Reihe «Deutscher Dokumentarfilm». Eine kleine kalifornische Stadt («Darwin») erkundet dagegen Nick Brandestini, während Andri Hinnen und Stefan Muggli in «Unter Wasser atmen – Das zweite Leben des Nils Jent» schildern, wie ein junger Mann trotz vollkommener Lähmung, Erblindung und Sprachverlust sich ins Leben zurückkämpft.

Einen Blick auf das neue türkische Kino abseits der Unterhaltungsware wirft die Reihe «Neue Welt Sicht», in der türkische Kurzfilme ebenso wie der Berlinale-Teilnehmer «Our Grand Despair» oder der Dokumentarfilm «Ecumenopolis: City Without Limits» gezeigt werden. Dazu kommen in der Reihe «Special Screenings» ein bunter Mix, der von Werner Herzogs 3D-Doku «Cave of Forgotten Dreams» bis zum US-Remake des schwedischen Vampirfilms «Let the Right One In» reicht.

Zurich Film Festival
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Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...