Donnerstag, 31. Mai 2012

dies & das und Kriminelles

3land.- Schon mal zum Vormerken: Mit dem Einsatz einer immensen Portion krimineller Energie ist es einer kleinen, verschworenen Gruppe von Schweizer Krimiautoren gelungen, den Tatort für das grösste Krimi-Festival Europas zum ersten Mal in die Schweiz zu verlegen: DIE CRIMINALE 2013 wird die Städte Bern, Thun, Solothurn und Burgdorf während fünf Tagen zu Schauplätzen des fiktiven Verbrechens verwandeln. Rund 200 Krimiautorinnen und -autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden vom 17. bis am 21. April 2013 am grössten deutschsprachigen Krimi-Event teilnehmen. Für das Publikum sind 100 Veranstaltungen geplant, davon rund 80 Krimi-Lesungen.

Die CRIMINALE-Eröffnung findet am Mittwochabend, 17. April 2013, im Landhaus in Solothurn
statt, am Samstagabend, 20. April 2013, geht im Kursaal Bern die grosse Gala – der Tango-
Criminale – mit Showprogramm und der Verleihung der Friedrich-Glauser-Preise über die
Bühne. Zwischen 18. und 21. April werden die 200 Krimiautorinnen und –autoren an
unterschiedlichsten Schauplätzen – in Hotels, Geschäften, Bibliotheken, Museen, Restaurants,
Schaufenstern – in den vier Austragungsstädten an rund 80 Lesungen auftreten. Andrea Maria
Schenkel, Ingrid Noll, Frank Schätzing, Sebastian Fitzek, Horst Eckert, Thomas Kastura sind nur
einige der grossen Namen, die voraussichtlich an der CRIMINALE aus ihren Werken lesen
werden. Aus der Schweiz werden unter anderen Roger Graf, Linus Reichlin, Hansjörg Schneider
und Peter Zeindler Einblicke in kriminelle Abgründe gewähren.
Informationen: www.die-criminale.ch oder www.das-syndicat.com


Ausstellungen/Museen

Das Rehmann-Museum in Laufenburg Schweiz lädt am Samstag, 2. Juni, 20 Uhr,  zu einem Konzert mit Pagare Insieme ein - fünf junge Männer aus Luzern, die A-Cappella-Gesang bieten. 20 Uhr.
Eintritt: 25 Franken. Kartenreservation unter info@rehmann-museum.ch oder +41 (0)62 874 04 80.
Weitere Infos unter: www.pagare.ch oder www.rehmann-museum.ch

Künstlergespräche begleiten die aktuellen Sonderausstellungen Kris Martin, Lichtsensibel und CARAVAN 2/2012: Niklaus Wenger im Aargauer Kunsthaus

Künstlergespräch mit Kris Martin
Sonntag, 10. Juni 2012, ab 11 Uhr
11 Uhr Führung durch die Ausstellung Kris Martin. Every Day of the Weak
12 Uhr Künstlergespräch mit Kris Martin und Madeleine Schuppli
11 - 14 Uhr Apéro riche im Kunsthaus-Café.
Anmeldung erwünscht: doris.huber@ag.ch

Künstlergespräch mit Niklaus Wenger
Donnerstag, 21. Juni 2012, 18.30 Uhr
Niklaus Wenger im Dialog mit Christoph Fellmann, Kulturjournalist Luzern, und Nicole Rampa, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Aargauer Kunsthaus

Künstlergespräch mit Andreas Tschersich und Bianca Dugaro
Donnerstag, 12. Juli 2012, 18.30 Uhr
Die Schweizer Fotokünstler Andreas Tschersich, Berlin, und Bianca Dugaro, Biel/Luzern sowie Thomas Seelig, Kurator Fotomuseum Winterthur im Gespräch mit Thomas Schmutz, Kurator und Stv. Direktor Aargauer Kunsthaus. Anschliessend Apéro im Foyer.
www.aargauerkunsthaus.ch
www.kunst-klick.ch


Literatur

Autor und Chauffeur Philipp Probst vereint seine Leidenschaften – das Schreiben und das Fahren – in einer Buch-Bus-Tour durch Basel. Am Samstag, 9. Juni 2012 fährt er als Bus-Chauffeur und liest als Autor aus seinem Medienkrimi „Der Storykiller“. Mit dabei sind die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB), Felix Werner, Messe- und Festivalleiter der BuchBasel und Manuela Hofstätter, Buchhändlerin und Bloggerin auf lesefieber.ch.

Bus-Buch-Tour durch Basel – Die Eckdaten:
Datum: Samstag, 9. Juni 2012
Tour um 11 Uhr und um 15 Uhr, Dauer je ca. 90 Minuten
Abfahrt/Ankunft: Claraplatz, vor Kino Camera. Einritt frei.
Sitzplatzreservation unter www.philipp-probst.ch


Musik

Am Samstag, 2. Juni 2012, findet im Lörracher Burghof-Foyer das VOICELAB-Abschlusskonzert von Nadja Weis, Anuschka und Natascha Gooneratne statt. Songs aus verschiedenen Epochen und Musikstilen stehen auf dem Programm der drei Sängerinnen, die bereits durch ihre Soloauftritte bei der STIMMEN-Eröffnung 2011 mit „Streben nach Glück“ die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf sich zogen. Karten sind im Kartenhaus des Burghofs erhältlich. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Weitere Infos im Internet unter: www.stimmen.com/stimmenwelt/voicelab/

«classic meets electronic» heisst es am 8. Juni 2012 bei der Zürcher Tonhalle. Im ersten, klassischen Teil der tonhalleLATE erklingen ab 22 Uhr Werke von Beethoven und Vivaldi mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Giovanni Antonini. Live, elektronisch und tanzbar geht es weiter mit Christian Prommers Drumlesson und dem Züricher DJ Evangelos. Weiterführende Informationen zum Konzept von tonhalleLATE finden Sie auf www.tonhallelate.ch

Die längsten Sommerabende im Jahr und die schönen Innenhöfe von Historischem Kaufhaus und Wentzingerhaus bieten von Mittwoch, 20. Juni bis Donnerstag, 28. Juni den Rahmen für inspirierenden Musikgenuss: Das Kulturamt Freiburg lädt erstmals zur neuen Reihe „Mittsommerkonzerte“ ein. Als Nachfolger des „Fests der Innenhöfe“ bieten die Mittsommerkonzerte kleine, aber sehr spezielle Reisen in außergewöhnliches, teils auch fremdes musikalisches Terrain. Denn die beteiligten Musikerinnen und Musiker sind für die Mittsommerkonzerte selbst auf Entdeckungstour gegangen und haben bei der Zusammenstellung von Programm und Ensemble neue Herausforderungen gesucht. Das detaillierte Programm ist beim Kulturamt erhältlich und liegt an den üblichen Verteilstellen der Innenstadt aus. Im Internet findet man es unter www.freiburg.de/mittsommerkonzerte.


Theater

„Allein ist schöner zu zweit. Theoretisch.“ Aber auch ganz praktisch. Im neuen Theatertext der Hausautorin Beatrice Fleischlin, der im Juni am Theater Basel in der Regie von Elias Perrig und Antje Schupp zur Uraufführung kommt, geht es nämlich um nichts Geringeres als um die Liebe. Und wann, wenn nicht jetzt? Darum startet das Theater Basel für die Vorstellungen von „triptychon eines seltsamen gefühls*“ eine 1 + 1 AKTION: Kaufen Sie eine Karte und erhalten Sie eine zweite derselben Kategorie umsonst. An wen Sie wollen. Das Angebot gilt für alle Vorstellungen und Preiskategorien und ist an den Kassen des Theater Basel erhältlich. Vorstellungsdaten: 2., 5. und 12. Juni, jeweils 20 Uhr, 23. Juni um 20.15 Uhr. Informationen an der Billettkasse unter 061/295 11 33 und unter www.theater-basel.ch.


dies & das

Das Vitra Design Museum hat ein neues Erscheinungsbild und eine neue Website. Zukünftig können Sie wählen, ob Sie diesen Newsletter auf Deutsch oder auf Englisch erhalten möchten.
Vitra hat zudem dieser Tage den Verner-Panton-Weg in Weil am Rhein eingeweiht. Der Verner-Panton-Weg verbindet den industriell geprägten Vitra Campus direkt mit dem Naturschutzgebiet des Tüllinger Hügels und zollt dem eindrücklichen Lebenswerk Verner Pantons Tribut. Nach der Einrichtung der Charles-Eames- und der George-Nelson-Strasse ist Verner Panton die dritte wichtige Persönlichkeit der Vitra-Firmengeschichte, die erfolgreich in die Infrastruktur der Gemeinde Weil am Rhein eingebunden und somit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wurde. Der Verner-Panton-Weg ist gekennzeichnet durch eine Skulptur von Dieter Thiel, bestehend aus drei Meter hohen Stäben in den bekannten Panton-Farben. http://www.design-museum.de/

Mittwoch, 30. Mai 2012

ARTspaceBASEL präsentiert zum ersten Mal das CAMPBASEL

Basel.- ARTspaceBASEL  und CAMPBASEL zeigen vom 11. bis 17. Juni 2012 erstmals nationale und internationale Kunstwerke der Gegenwart auf dem ehemaligen NT Areal in Basel. Das innovative Ausstellungssetting ermöglicht bisher unbekannte Begegnungen mit Kunst.

Das Festival CAMPBASEL ist eine Plattform für junge nationale sowie internationale Künstlerinnen und Künstler und vermittelt installativen und konzeptionellen Kunstwerke in einem originären und unbekannten Kontext. Anliegen und Ziel der Veranstaltung ist Gegenwartskunst in einem neuartigen Setting zu präsentierten, um damit andersartige Perspektiven auf und Begegnungen mit Kunst zu ermöglichen. Zugleich soll das Festival als Raum fungieren, in dem die Künstlerinnen und Künstler ihr Netzwerk erweitern und vertiefen können.

Die künstlerischen Arbeiten werden vorwiegend im Off Space CAMPBASEL auf dem Areal des CIRQUIT präsentiert. Das CAMPBASEL besteht aus zahlreichen Zelten, die als White Cube benutzt werden können, um dadurch innovative Perspektiven der Kunstvermittlung zu ermöglichen. Zudem können die Zelte als Übernachtungsmöglichkeit für die Künstlerinnen und Künstler oder aber auch für die Gäste verwendet werden.

Am 11. Juni 2012 finden im CIRQUIT die Vernissage und die Eröffnungsparty von 18.00 bis 01.00 Uhr statt. Am 16. Juni 2012 wird im CIRQUIT die berühmte SCOPE Party mit über 2000 geladenen Gästen gefeiert.

Während der Woche vom 11. bis 17. Juni 2012 ist im am Riehenring 71 in Basel eine INFOdesk für Besucherinnen und Besucher eingerichtet. In der INFOdesk wird auch das +BEST Of+ der Künstlerinnen und Künstler des ARTspaceBASEL präsentiert.

Weitere Informationen und Programm
http://www.campbasel.ch/
http://www.artspacebasel.ch/
http://www.vulcanelli.ch/cirquit/

Dienstag, 29. Mai 2012

Sommernächte mit Musik

Waldshut-Tiengen.- Mit den „Waldshut-Tiengener Sommernächten 2012“ lädt die Tourist-Information zusammen mit den örtlichen Musikvereinen und Chöre alle Musikbegeisterten ein, Opern Air Konzerte in der ganzen Stadt zu erleben.

Die "Waldshut-Tiengener Sommernächte 2012", das bedeutet abwechslungsreiche Platzkonzerte unter freiem Himmel, gestaltet durch Musikvereine und Chöre der Stadt Waldshut-Tiengen. Genießen Sie die verschiedenen Musikrichtungen an den (hoffentlich) lauen Sommerabenden. Die Teilnahme an allen Konzerten ist kostenlos, bei einigen Veranstaltungen findet vor Ort auch eine Bewirtung statt.


Die Konzerte im Überblick:

Samstag, 16. Juni 2012, 18:00 Uhr
Musikschule Südschwarzwald
Schlosshof Tiengen *

Freitag, 22. Juni 2012, 19:00 Uhr
Stadtmusik Waldshut
Sedus Stoll Gelände, Waldshut **

Sonntag, 01. Juli 2012, 11:00 Uhr
Frauenchor Liederkranz
Haberer Hof, Waldshut *

Mittwoch, 04. Juli 2012, 19:00 Uhr
Jugendorchester der Stadtmusik Waldshut
Platz der Generationen, Waldshut *

Freitag, 06. Juli 2012, 19:00 Uhr
Stadtmusik Tiengen
Rathaus Tiengen *

Donnerstag, 12. Juli 2012, 19:30 Uhr
Musikzug St. Florian Waldshut & Spielmannszug Waldshut
Platz der Generationen, Waldshut *

Freitag, 13. Juli 2012, 19:30 Uhr
Stadtmusik Tiengen
Rathausplatz, Breitenfeld *

Sonntag, 15. Juli 2012, 17:30 Uhr
Musikverein Gurtweil
Schlosshof, Gurtweil *

Sonntag, 15. Juli 2012, 19:00 Uhr
Chorgemeinschaft Tiengen
Schlosshof, Tiengen ***

Donnerstag, 19. Juli 2012, 19:00 Uhr
Hochrhein Harmonika Orchster
Haberer Hof, Waldshut *

* Die Veranstaltungen finden nur bei guter Witterung statt.
** bei Regen Ersatztermin: 11.07.2012
*** bei schlechter Witterung im katholischen Pfarrsaal in Tiengen

Freitag, 25. Mai 2012

Spannende Abschlussprojekte

Zürich.- Vom 2. bis 14. Juni zeigen Diplomandinnen und Diplomanden der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK aus den Bereichen Design, Fine Arts, Art Education und Transdisziplinarität ihre Abschlussprojekte. Vernissage ist am Freitag, 1. Juni um 17 Uhr, Vortragssaal, Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich.

An der diesjährigen Diplomausstellung der ZHdK zeigen 300 Bachelor- und Master-Diplomierende aus allen Studienrichtungen des Designs, Fine Arts, Art Education sowie dem Master in Transdisziplinarität ihre vielfältigen und ideenreichen Abschlussarbeiten. So Mitch Bekk beispielsweise, der mit seinem Projekt „Tell me what you see“ das erste interaktive Musikvideo der Schweiz und das erste interaktive super-slowmotion Musikvideo der Welt mit und für die Band „Death by Chocolate“ aus Biel produziert.
Mitch Bekk schliesst das Studium in Cast/Audiovisuelle Medien mit dem Bachelor Design ab. Neuartig ist auch die Finanzierung: Mitch Bekks Projekt kommt mittels der Crowdfunding-Plattform „wemakeit“ zustande.

Ganz anders Francisca Silva. Die Künstlerin wird in der Banana Bar, so der Name ihrer Installation, mutigen Gästen eigene Zeichnungen und Sprüche tätowieren. Am 9. Juni wird dann das Tattoo Studio zum Banana Bar Festival und als Hauptact hat Francisca Silva Näd Mika eingeladen, eine angesagte Elektro Punk/Trash Performerin aus Berlin. Francisca Silva schliesst ihren Master in Fine Arts ab. Die Banana Bar befindet sich in der Ausstellung Master Fine Arts in der Migros Herdern Zürich.

Wer stellt wo aus?
Die Diplomausstellung 2012 ist auf vier Standorte verteilt und täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet:
  • ZHdK, Ausstellungsstrasse 60, Zürich: Bachelor und Master Design, Bachelor Vermittlung von Kunst und Design.
  • ZHdK, Sihlquai 125 und 131, Zürich: Bachelor Medien & Kunst.
  • ZHdK, Hafnerstrasse 41, Zürich (Zugang via Kunsthof, Limmatstrasse 44): Master Art Education, Master Transdisziplinarität 
  • Migros Herdern, Pfingstweidstrasse 101, Zürich: Master Fine Arts. Die Master Fine Arts Ausstellung eröffnet bereits am 30. Mai um 18 Uhr und dauert bis 15. Juni. 
Weitere Informationen zur Diplomausstellung und Diplomveranstaltungen aus Musik, Theater und Film in beiliegendem Flyer oder unter www.zhdk.ch?diplomveranstaltungen.

Links:
Zürcher Hochschule der Künste
Projekt von Mitch Bekk auf der Growdfunding-Plattform „wemakeit“
Webseite Mitch Bekk
Projekt-Webseite Francisca Silva
Link zum Flyer

Diplomausstellung 2012 der Zürcher Hochschule der Künste
2.-14. Juni, diverse Standorte
http://www.zhdk.ch/

Vernissage
Die Vernissage findet am Freitag, 1. Juni, 17 Uhr, Vortragssaal, Ausstellungsstrasse 60, Zürich statt. Begrüssung durch Prof. Dr. Thomas D. Meier, Rektor ZHdK, anschliessend Apéro.

Donnerstag, 24. Mai 2012

dies & das und "Mahlzeit"


Buchtrailer zu "Hotzenwaldblues", dem neuen Hochrheinkrimi von Petra Gabriel. Am 26. Mai ist Premierenlesung in Laufenburg


3land.- Anlässlich des städtischen Kulturprojekts „Mahlzeit – zwischen Sterne-Küche und täglich satt“ plant die Stadtbibliothek Lörrach zusammen mit dem Slowfood- Convivium Lörrach ein Kochbuch – bestückt von den Bürgern der Stadt. Der Leiter der Stadtbibliothek Lörrach Florian Nantscheff lädt alle Kochinteressierten ein, sich durch die Einsendung eines jahreszeitlichen Rezeptes, an dem Buch „Lörrach kocht – rund um die regionale Küche“ zu beteiligen. Gesucht werden Rezepte – nach Möglichkeit mit regionalen Produkten – in den Kategorien „Menu“ mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert, „Einzelgericht“ sowie „Kinderleicht“ im Sinne einer schnellen einfachen Küche. Rezepte können bis Samstag, 30. Juni, über ein Formular auf der Homepage der Stadt unter oder an die Stadtbibliothek unter der Mailadresse kontakt.stadtbibliothek@loerrach.de eingesandt werden. Die Online-Version ist ab Montag, 1. Oktober, auf www.loerrach.de/mahlzeit veröffentlicht und steht für laufende Ergänzungen offen


Ausstellungen

An mindestens zwei Tagen im Jahr öffnen alle Künstler in der Ateliergruppe im Kesselhaus in Weil am Rhein ihre Türen, um ihre aktuellen Arbeiten vorzustellen und in anregender und behaglicher Atmosphäre mit den Besuchern über Kunst, ihre eigenen Vorstellungen, Projekte und Ideen zu sprechen. Neben dem Tag der offenen Tür am ersten Dezember-Wochenende ist auch die "Ateliernacht" im Mai, dieses Mal am 26. Mai, zur Gewohnheit geworden. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Ateliers von Künstlern zu besuchen, die im weiteren Verlauf des Jahres neue Domizile beziehen wie zum Beispiel Stefan Winterle, Christine Battaglia-Zumstein oder Susanne Roewer. Neue Namen werden zur Ateliergruppe stoßen, andere innerhalb der Ateliers neue Räume mieten. Die Besucher können die "Lotterweiber" von Dorothee Rothbrust bestaunen oder die harmonischen Marmorfiguren von Maritta Winter, sich von Patrick Luetzelschwab die komplexe Drucktechnik erläutern lassen oder von Elisabeth Veith die Ideen hinter ihren Collagen, bei Holger Kröner die aufwändige und sublime Konzeption seiner Sandbilder bewundern oder bei Iliké Csapo die mathematischen und geometrischen Grundmuster ihrer seriellen Raumplastiken, von Niels Tofahrn den Zusammenhang von Bootskörpern und künstlerischen Reduktion erfahren,  bei dem Fotografen Andreas Sütterlin künstlerische Formen der Fotografie kennen lernen und bei Brunone Morandi die in besetzbare Plastiken gestylte Idee der unmittelbaren Kommunikation. Viele weitere Beispiele ließen sich aufzählen. Im Kulturcafé kann der Besuch mit einem Essen oder einer gemütlichen Runde verbunden werden, aber auch die Künstlerinnen und Künstler erweisen sich als gastfreundliche Veranstalter der zeitlich nicht begrenzten Ateliernacht, die um 19 Uhr beginnt.


Literatur

Die Laufenburger Autorin Petra Gabriel hat einen neuen Hochrheinkrimi vorgelegt und liest am Samstag, 26. Mai, 20 Uhr. in der Buchhandlung am Andelsbach in Laufenburg aus "Hotzenwaldblues".
Zum Inhalt - Mai 2011, kurz nach dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg, die Energiewende ist beschlossene Sache, es herrscht Bombenstimmung am Hochrhein: Die einen gehen auf die Barrikaden, die anderen halten die Pläne des Schluchseewerks, ein weiteres Pumpspeicherwerk zu bauen, für eine gute Idee. Da droht ein militanter Umweltschützer unter dem Namen „Der Wächter" damit, alle in die Luft zu jagen, die weiterer Umweltzerstörung Hand reichen, angefangen vom hochrangigen Politiker bis hinunter zum Bauunternehmer.
Kriminalhauptkommissarin Iris Terheyde findet sich deshalb nicht ganz freiwillig in der Rolle einer verdeckten Ermittlerin wieder, die in die Umweltschützerszene abtauchen und nach Hinweisen auf den Wächter suchen soll. Schnell wird ihr klar, wie explosiv die Lage ist, denn vor dem Firmensitz des Schluchseewerks wird gerade noch rechtzeitig eine Zeitbombe entdeckt. Und Iris weiß: Die nächste tickt bereits.
Iris Terheydes dritter Fall führt in die große Politik, dorthin, wo die Entscheider sitzen und in die Stuben der „kleinen Leute", die mit diesen Entscheidungen leben müssen. http://petra-gabriel.blogspot.de/

Marianne Faithfull liest Shakespeare in der Fondation Beyeler und zwar am Mittwoch 30. Mai 2012, 20.00 – 21.00 Uhr. Sie ist eine der grössten Ikonen der Popmusik: Die britische Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull. In der Fondation Beyeler widmet sie sich der literarischen Tradition und rezitiert mit ihrer unverkennbaren Stimme eine ganz persönliche Auswahl von William Shakespeares Sonetten. Liebesgedichte, mit denen Marianne Faithfull bereits seit ihren Jugendjahren vertraut ist. Sie zählen zu den wichtigsten Werke der Weltliteratur und handeln von Ruhm, Vergänglichkeit, Schönheit und Liebe. Begleitet wird Marianne Faithfull dabei vom französischen Cellisten Vincent Ségal, einem Spezialisten für Crossover-Projekte, der schon mit Steve Nieve, Elvis Costello oder Sting zusammengearbeitet hat. Die Lesung findet in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln statt. Preis: Das Veranstaltungsticket kostet CHF 50.–. Der Museumseintritt ist inbegriffen. Tickets sind erhältlich an der Museumskasse und online unter: www.fondationbeyeler.ch

Der Juni im Literaturhaus Zürich: Am Sonntag 3. Juni findet im Rahmen der Reihe «Wahlverwandtschaften – Literatur und Musik» die Uraufführung eines gemeinsamen Werks der Komponistin Catherine Milliken und der Autorin Jenny Erpenbeck statt (in der Tonhalle).
Am Dienstag 5. Juni 2012 diskutieren Tomáš Sedlácek und Miriam Meckel über die «Ökonomie von Gut und Böse».Katharina Geiser nimmt am Donnerstag 21. Juni 2012 den ZKB Schillerpreis entgegen.
Am Montag 25. Juni 2012 lesen 100 Jugendliche an einem Schulhausromanabend aus ihren Geschichten (mit Buchvernissage!). http://www.mug.ch/literaturhaus/programm

Am 4. Juni, 19 Uhr bietet das Literaturhaus Basel einen vertieften Einblick in die aktuellen Geschehnisse in Syrien: Der grosse Erzähler Rafik Schami und Samar Yazbek, die in ihrem Buch "Schrei nach Freiheit“ die ersten hundert Tage der Revolution protokollierten, berichten über ihre Erlebnisse und die Hintergründe. *Achtung! Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung im Literaturhaus stattfindet, nicht wie angekündet im Volkshaus Basel.* Sonntag, 3. Juni, 16 Uhr, gibt es einen Kindernachmittag spezial: Rafik Schami, Das Herz der Puppe.


Musik

Dienstag, 29. Mai 2012, 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel, Musiksaal, Rezital mit Grigory Sokolov – Das Publikum erwartet das Besondere – und wird mit unverwechselbarem Klavierspiel belohnt. Schon nach wenigen Tönen glaubt man die „Rhetorik“ des Russen wiederzuerkennen: seine sprechende Artikulation, seinen kontrollierten Anschlag, die Transparenz seiner Phrasierung, das Massvolle seiner Dynamik. Neben den unumstrittenen Meisterwerken der Klavierliteratur widmet sich der 62-Jährige oft auch dem etwas weniger Bekannten – mit einem gewissen Eigensinn, als gelte es schiefe Bewertungen zurechtrücken. Mehr

Zamba, bailecito, gato, milonga, chacarera, estilo, chamame, vals...Argentinien ist weit mehr als Tango. Die Volksmusik der verschiedenen Regionen besteht vielfach aus Mischformen mit indianischen, europäischen und afrikanischen Wurzeln. Das Trio Arazón stellt diese breite Stil-Palette bei ihrem Konzert am Samstag, den 26. Mai um 20 Uhr im Kesselhaus in Weil am Rhein vor. Annette Rüegg (Violine), Jojo Kunz (Kontrabass) und Franziska „Pancha" Hämmerli (Klavier) reisen seit einigen Jahren nach Südamerika, wo sie mit Größen der argentinischen Musikszene zusammenarbeiten. Ohne Bandoneon, Gitarre und Bombo, dafür aber mit der eigenwilligen Besetzung Violine, Klavier und Kontrabass präsentiert das Trio Arazón eine argentinische Musik, die in Europa noch weitgehend zu entdecken ist. Transparent, authentisch und auf hohem Niveau, vergnüglich und originell. Info und Reservierungen beim städtischen Kulturamt Weil am Rhein unter Telefon 07621 704 412 oder kultur@weil-am-rhein.de

Mit dem Edgar Allan Poe-Projekt setzt die basel sinfonietta ihre erfolgreiche Stummfilmreihe fort und präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Stadtkino Basel einen weiteren Klassiker der Kinogeschichte. Ausgangspunkt des Konzerts sind die Werke des amerikanischen „Gruselmeisters“ Edgar Allan Poe, wobei der Schwerpunkt seiner berühmten Kurzgeschichte Der Untergang des Hauses Usher gilt. Dieses Werk ist in zwei verschiedenen Versionen zu erleben: Einerseits in der Opernvertonung von Claude Debussy, die 2003 von dem britischen Musikwissenschaftler Robert Orledge rekonstruiert wurde und nun erstmals in der Schweiz zu hören ist, andererseits in der berühmten Verfilmung des polnisch-französischen Avantgarde-Regisseurs Jean Epstein in einer restaurierten Filmkopie. Komplettiert wird das Konzertprogramm durch eine Edgar Allan Poe-Lesung. Wie bereits bei den Filmkonzerten der letzten Saisons hat Mark Fitz-Gerald die musikalische Leitung. Der britische Dirigent gilt als versierter Experte für Stummfilmaufführungen mit Live-Musik und ist der basel sinfonietta seit den Gründungsjahren des Orchesters eng verbunden. Als Solisten sind Marian Krejcik, Alex Lawrence (OperAvenir, Opernstudio des Theater Basel), Roberto Gionfriddo (Theater Freiburg) und Sumi Kittelberger (Theater Luzern) zu hören. Die Poe-Texte werden von Thomas Douglas (Theater Basel) gelesen.

Konzerttermine:

Zürich, St. Peter: Donnerstag, 7. Juni 2012, 20.15 Uhr
Basel, Stadtcasino: Sonntag, 10. Juni 2012, 19 Uhr, 18.15 Uhr: Konzerteinführung im Musiksaal


Theater

Zwei Geschichten von Dea Loher, in denen Menschen von der Sehnsucht nach dem, was das Leben für sie nicht bereithält, getrieben werden, hat Regisseurin Nina Mattenklotz für ihre Arbeit MAGAZIN DES GLÜCKS ausgewählt. Zwei merkwürdige, krude Geschichten – unterschiedlichst in ihrer Form – und am Ende ein Song. Es geht um Aussenseiter, trostlose Glückssucher, unglückliche Utopisten, die doch noch immer nach den Antworten auf die grossen existenziellen Fragen des Lebens suchen.
MAGAZIN DES GLÜCKS wird anstelle des neuen Stückes von Juliane Kann als letzte Premiere in dieser Spielzeit ab dem 2. Juni in der Kammer des Zürcher Pfauen zu sehen sein. Es spielen Fritz Fenne („Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Richard III.“), Sarah Hostettler („Geri“, „Faust 1-3“) und Milian Zerzawy („Das Versprechen“, „Vielzahl leiser Pfiffe“). www.schauspielhaus.ch

Mit der Uraufführung von Beatrice Fleischlins neuem Theatertext „triptychon eines seltsamen gefühls*“ am Samstag, den 2. Juni am Theater Basel schliesst sich der diesjährige Stück Labor Premierenreigen. Gleichzeitig reisst das Theater Basel mit diesem dreiteiligen Abend in der Regie von Elias Perrig und Antje Schupp den letzten rauschenden Tanz dieser Spielzeit an: grandios, wild, unvollkommen, traurig, verschroben, überschwänglich und natürlich: *bombastisch.
Am Sonntagvormittag, den 3. Juni, lädt Stück Labor zum „Gipfeltreffen“. Während eines gemeinsamen Frühstücks auf der Bühne des Schauspielhauses erfahren Sie in Gesprächen, kurzen Lesungen und Performances, welche neuen Gipfel Beatrice Fleischlin, Lukas Linder und Verena Rossbacher nach ihrem Stück Labor Jahr in Angriff nehmen werden. Ausserdem erhalten Sie einen Vorgeschmack auf die entdeckenswerte nächste Stück Labor Saison und erleben den ersten öffentlichen Auftritt der neuen Hausautorinnen und -autoren 2012/13. www.stuecklaborbasel.ch


dies & das

Ausgedehnte Wälder, sonnige Rebhänge, grüne Wiesentäler – Mit seiner abwechslungsreichen Landschaft bietet der Schwarzwald für jeden Sommerurlaub eine Vielfalt an Möglichkeiten. Weinfeste, Kultur- und Musik-Events runden das vielfältige Freizeitangebot ab. Wer mit dem E-Bike den Schwarzwald erkunden will, hat dazu jetzt noch mehr Möglichkeiten: Am 280 Kilometer langen „Schwarzwald Panoramaradweg“ zwischen Pforzheim und Bad Säckingen gibt es jetzt genügend Akku-Wechsel- und Ladestationen, um den Weg per E-Bike zu meistern. Infos unter www.rad-schwarzwald.info


Zum Vormerken

Nach der Absage des Konzerts von Mary J. Blige, konnte STIMMEN für das Lörracher Marktplatzkonzert am 19. Juli 2012 die norwegische Band Katzenjammer verpflichten. Zuvor wird die belgische Singer/Songwriterin Selah Sue spielen. Der Vorverkauf hat begonnen. www.stimmen.com

Am 29. August meldet sich das Theaterfestival Basel zurück – mit mehr als 15 Produktionen und Aktionen. Fast zwei Wochen lang ist die internationale Theater-, Tanz- und Performancewelt zu Gast in Basel. KünstlerInnen aus Ägypten, Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Japan, Lettland, Niederlande, Österreich, Polen, Südafrika und der Schweiz bespielen die Kaserne Basel, das junge theater basel, die Turnhalle Klingental, das Kasernenareal, eine Strasse in Kleinbasel sowie das Theater Basel und das Theater Roxy Birsfelden. Der Vorverkauf beginnt am 19. Juni.Ticketbestellung: kontakt@theaterfestival.ch, http://www.theaterfestival.ch/

Mittwoch, 23. Mai 2012

Deftig Barock

Cindy Sherman: Untitled (# 465), 2008. Farbfotografie, 163,8 x 147,3 cm; Edition 3/6; Courtesy Sammlung Goetz. Foto Courtesy of the artist, Metro Pictures und Sprüth Magers Berlin London. © Cindy Sherman
Zürich.- Schon vor ihrer Berufung als Direktorin der Kunst-Biennale von Venedig 2011 arbeitete Bice Curiger am Konzept einer Ausstellung, die zeitgenössischen Gemälden, Skulpturen, Filmen und Installationen Kunst aus dem 17. Jh. gegenüberstellt. Die ab Juni im Kunsthaus Zürich gezeigte Präsentation betont das «Deftige», denn Curiger wählt das Thema der Vitalität, des Existenziellen, die in der Literatur über den Barock immer wieder zitierte Lebensnähe! Mit «Deftig Barock» soll der Begriff des Barock herausgelöst werden aus der stilgeschichtlichen Betonung.

Das Ausstellungskonzept bricht mit vielen Clichés: es geht nicht um Pomp, Schnörkel und Gold, sondern um «Manifeste des prekär Vitalen» – um verlorene, projizierte, gelebte, wiedererkannte, «bedrohte» Vitalität, in welcher der Tod omnipräsent ist, wie es im Untertitel anklingt.

Die Gegenüberstellung von Alten Meistern mit der Gegenwart birgt Versuchungen, denen sich die Kuratorin bewusst entzieht. Curiger verzichtet auf platte Analogien, Formvergleiche, Motivgegenüberstellungen oder das Beschwören sogenannter ewiger Werte. Ihre Selektion proklamiert keinen «Neobarocken Stil». Die Künstlerinnen und Künstler lassen sich nicht mit dem gängigen «Barock-Etikett» behaften: Maurizio Cattelan, Robert Crumb, Nathalie Djurberg, Urs Fischer, Tobias Madison, Paul McCarthy, Boris Mikhailov, Marilyn Minter, Albert Oehlen, Cindy Sherman, Jürgen Teller, Diana Thater, Ryan Trecartin, Oscar Tuazon, die alle neue oder neuere Werke in der Ausstellung zeigen.

Aus dem 17. Jh. sind Werke ausgewählt, die den Betrachter heute mit einer auffälligen Direktheit ansprechen. Die Leihgaben kommen aus bedeutenden Museen, wie dem Prado in Madrid, der National Gallery in London, dem Kunsthistorischen Museum in Wien u.a. Einige Überraschungen sind aus privaten Sammlungen zu erwarten. Der Schwerpunkt liegt bei niederländischen, italienischen und spanischen Meistern: Pieter Aertsen und Monsù Desiderio, Dirck van Baburen, Adriaen Brouwer, Gerard von Honthorst, Johann Liss, Alessandro Magnasco, Bartolomeo Passerotti, Mattia Preti, José de Ribera, P.P. Rubens, Jan Steen, Abraham Teniers, David Teniers d.J., Simon Vouet, Jusepe de Ribera, Francisco de Zurbarán und vielen anderen.

Die Gegenüberstellung der Kunst des Barock mit ausgewählten Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler basiert am ehesten auf einer (am Film orientierten) Montagetechnik. Die beiden unterschiedlichen aber affinen Realitäten sollen sich gegenseitig befruchten, aufladen und den Blick des Betrachters auffrischen.

Alte Meister werden nicht wild mit der Gegenwartskunst gemischt. Jede Zeit behält ihren Entfaltungsraum. Doch kann der Besucher auf die Impulse der Gegenwartskunst vertrauen, um neue Fragestellungen an die historischen Werke herantragen. Dieser auch die Konventionen der allgemein üblichen Altmeisterpräsentation herausfordernde Ansatz legitimiert Bice Curiger als «Nicht-Barockspezialistin» ein solches Projekt anzugehen. Und wie bei ihren Aus- stellungen üblich, rollt sie Geschichte nicht von der Vergangenheit her auf, sondern blickt aus der Gegenwart darauf zurück – auf das Bäuerische, die Derbheit, Religiosität und Sinnlichkeit, das Groteske, die Burleske und die Virilität – ein Spektrum von Subthemen, zu dem sie die Werke der Ausstellung in Gruppen inszeniert.

Zum Thema «Deftig Barock» bereitet die Kunstvermittlung des Kunsthauses eine Sommerwerkstatt vor. Das Angebot von Workshops, Führungen und Exkursionen richtet sich an alle Generationen und wird im April veröffentlicht.

Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Snoeck Verlag, Köln. Als deutsche und englische Ausgabe wird er ab Juni am Kunsthaus-Shop und im Buchhandel erhältlich sein. Neben zahlreichen Abbildungen der Werke, die in der Ausstellung gezeigt werden sowie Referenzabbildungen, werden Beiträge von Bice Curiger, Raoul Vaneigem, Elfriede Jelinek, Eileen Myles, sowie von einer Gesprächsrunde mit Nike Bätzner, Michael Glasmeier, Tristan Weddigen und Victoria von Flemming präsentiert, sowie ein extensives Glossar zum «deftigen Barock».


Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10 – 18 Uhr, Mi bis Fr 10 – 20 Uhr, Montag geschlossen

Deftig Barock
1. Juni bis 2. September 2012
Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
CH - 8001 Zürich
0041 (0)44 25384-84
info@kunsthaus.ch
http://www.kunsthaus.ch

Dienstag, 22. Mai 2012

Eröffnung mit Ibsen

Zürich.- Mit Ibsens BAUMEISTER SOLNESS eröffnet Intendantin Barbara Frey  am 13. September die neue Spielzeit im Zürcher Pfauen. Stefan Bachmanns Inszenierung GENESIS. DER BIBEL ERSTER TEIL wird ab dem 14. September in der Schiffbauhalle zu erleben sein. Den Auftakt in der Box macht Regisseurin Heike M. Goetze am 20. September mit dem Stück MESSER IN HENNEN des schottischen Dramatikers David Harrower. In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste wagt Hannes Weiler, ehemaliger Regieassistent am Haus, ab dem 27. September in der Kammer mit HEIDIS ALPTRAUM ein „assoziatives Alpenexperiment in fünf Folgen“.

Am 29. September beschliesst Sebastian Baumgarten im Pfauen den Eröffnungsreigen mit seiner Inszenierung von Bertolt Brechts DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE.

Die Uraufführung von René Polleschs neuem Stück MACHT ES FÜR EUCH! wird im Dezember in der Box des Schiffbaus zu erleben sein.

Die junge Autorin Anna Papst hat für das Schauspielhaus das Stück DIE GOTTESANBETERIN geschrieben, das unter der Regie von Jörg Schwahlen – ehemals Regieassistent am Schauspielhaus – im März 2013 zur Uraufführung gebracht wird.

Werner Düggelin, dessen „Glas Wasser“ von Eugène Scribe am 5. Mai im Pfauen Premiere feierte, inszeniert ebendort im Mai 2013 die Schweizerische Erstaufführung von Jon Fosses Stück SCHÖNES. Mit Mélanie Huber kehrt eine dritte ehemalige Regieassistentin ans Schauspielhaus zurück: In ihrer Regie wird ab Mai 2013 Ingeborg Bachmanns DIE RADIOFAMILIE als Schweizerische Erstaufführung in der Kammer zu sehen sein.

Premieren
Auch in der kommenden Spielzeit darf William Shakespeare nicht auf dem Spielplan fehlen: Sebastian Nübling wird ab dem 27. Oktober seine Lesart von WIE ES EUCH GEFÄLLT auf der Pfauenbühne präsentieren. Bastian Kraft, dessen „Felix Krull“ Ende April mit dem Publikumspreis beim Festival „Radikal jung“ in München ausgezeichnet worden ist, inszeniert Hermann Hesses STEPPENWOLF in der Box des Schiffbaus. Premiere ist am 3. November.

Daniela Löffner (in den vergangenen Spielzeiten „Im Wald ist man nicht verabredet“ von Anne Nather, „Täter“ von Thomas Jonigk und „Das Versprechen“ nach Friedrich Dürrenmatt) führt auch in der Saison 2012/13 in Zürich Regie: Ab dem 8. Dezember wird ihre Inszenierung von Maxim Gorkis KINDER DER SONNE im Pfauen zu sehen sein.

ELEKTRA von Sophokles/Hugo von Hofmannsthal feiert im Januar 2013 in der Halle des Schiffbaus Premiere. Regie führt Karin Henkel. In ihrer zweiten Inszenierung am Schauspielhaus in der kommenden Saison beschäftigt sich Barbara Frey mit Molières MENSCHENFEIND. Die Premiere findet am 17. Januar 2013 im Pfauen statt.

Der lettische Regisseur Alvis Hermanis kommt im Februar 2013 erstmals in der Intendanz von Barbara Frey nach Zürich und inszeniert in der Box DIE GESCHICHTE VON KASPAR HAUSER.

Ebenfalls ab Februar 2013 wird Tennessee Williams DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH im Pfauen zu sehen sein. Regie führt Stefan Pucher. Dušan David Parízek, der 2010/11 Kleists „Käthchen von Heilbronn“ und 2011/12 „Faust 1-3“ nach Goethe/Jelinek inszenierte, beschäftigt sich auch in der kommenden Spielzeit mit einem Klassiker: Ab März 2013 wird seine Version von Schillers WILHELM TELL im Pfauen zu erleben sein. Den Roman BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL von Thomas Mann bringt im April 2013 Lars-Ole Walburg auf die Pfauenbühne. DAS FAMILIENSTÜCK IM PFAUEN PÜNKTCHEN & ANTON nach Erich Kästner ist in der kommenden Saison das Stück für Kinder ab sechs Jahren. In der Regie von Philippe Besson, der 2010/11 das „Dornröschen“ inszenierte, wird es ab dem 18. November zu sehen sein.

ARM UND REICH – unter diesem Titel findet im Mai 2013 in der Box des Schiffbaus ein Theaterprojekt mit neuer Dramatik, internationalen Gastspielen und Diskussionsveranstaltungen statt. Als RegisseurInnen sind u.a. Barbara Frey, Heike M. Goetze und Sebastian Nübling vorgesehen.

Das Junge Schauspielhaus
Am Jungen Schauspielhaus findet in der Matchbox am 26. Oktober die Schweizerische Erstaufführung von DU, DU & ICH von Theo Fransz statt. Regie führt Daniel Kuschewski. Kuratiert von Silvan Kappler öffnet im Dezember dann wieder der WEIHNACHTSSALON IN DER MATCHBOX seine Tore und zeigt täglich eine Überraschung für Gross und Klein.

Als Koproduktion mit der ZHdK (Departement für Darstellende Künste und Film) zeigt das Junge Schauspielhaus ab dem 8. März 2013 die Schweizerische Erstaufführung von Janne Tellers NICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST im Theater der Künste. Regie führt Enrico Beeler. Zwischen dem 4. und dem 21. April gastiert das Festival BLICKFELDER – KÜNSTE FÜR EIN JUNGES PUBLIKUM wieder am Jungen Schauspielhaus. Basierend auf Texten, die von Kindern im Alter zwischen 9 und 11 Jahren geschrieben wurden, wird im Mai 2013 APROPOS … „HOCHDRUCKGEBIET - GARANTIERT“ in der Matchbox zur Aufführung gebracht.

Im Juni 2013 findet in der Matchbox eine weitere Premiere statt. Titel und Regie werden noch bekanntgegeben. Zudem wird das MEHR ALS ZUSCHAUEN-Angebot in den bekannten Formaten auch in der kommenden Spielzeit weitergeführt.

Gastspiele
Eigentlich war das Gastspiel des choreographischen Konzerts GEFALTET von Sasha Waltz und Mark Andre mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart bereits für diese Spielzeit geplant. Aus künstlerischen und dispositionellen Gründen wurde es auf kommende Saison verschoben und findet nun am 6. und 7. Dezember in der Schiffbauhalle statt.

Vom 23. bis 25. Januar 2013 gastiert das Pariser Théâtre de l’Odéon mit Harold Pinters LE RETOUR („Die Heimkehr“)im Pfauen. Regie führt Luc Bondy, es spielen Bruno Ganz und Emmanuelle Seigner. Das Stück wird auf Französisch mit deutschen Übertiteln zu sehen sein. Mit dem Dokumentartheaterstück DAS HIMBEERREICH von Andres Veiel wird eine Koproduktion des Staatstheaters Stuttgart und des Deutschen Theaters Berlin in Zürich gastieren. Zeit und Bühne werden wir noch bekanntgeben.

Die Reihen
Auch in der kommenden Spielzeit wird es wieder eine Lesereihe mit Werner Morlang in der Kammer des Pfauen geben: Nach der „Nachtmahr-Abtei“, der „Série noire“ und der „Erotischen Kammer“ bricht er nun zu FANTASTISCHEN FAHRTEN auf. Nach der vielbeachteten Redenreihe „Warten auf die Revolution“ und den politischen Streitgesprächen bei „Wer hat das Sagen“ wird Lukas Bärfuss auch in der kommenden Saison in seiner neuen Reihe NACHDENKEN ÜBER UNSERE ZEIT im Pfauen aktuelle gesellschaftspolitische Debatten aufgreifen und sich in Diskussionen einmischen. Und nicht nur auf der grossen Bühne wird debattiert: In der Kammer des Pfauen setzt Bärfuss einmal monatlich seine Gesprächsreihe WEISSE FLECKEN fort.

DAS ENSEMBLE umfasst in der Spielzeit 2012/13 28 Schauspielerinnen und Schauspieler.Ab der kommenden Saison nicht mehr im Ensemble sind Lilith Stangenberg, Ursula Doll und Aurel Manthei. Dafür kehrt Carolin Conrad nach einjähriger Abwesenheit wieder ins Ensemble zurück. Bereits seit Herbst 2011 ist Christian Baumbach als Schauspieler fest am Schauspielhaus engagiert und wirkte seitdem in „Geschichten aus dem Wiener Wald“ und „Richard III.“ mit.

DIE ABOS 2012/13 sind ab sofort an der Theaterkasse erhältlich. Neu können die AbonnentInnen bei allen Festplatz-Abos zwei Termine kostenlos umtauschen. Zudem werden beim Kauf eines 5er- Abos jetzt drei statt wie bisher zwei verbindliche Termine bekanntgegeben. Die Preise für sämtliche Abonnements bleiben unverändert.

Das Spielzeitheft liegt ab sofort in den Foyers im Pfauen und im Schiffbau aus, kann hier http://www.schauspielhaus.ch/system/attachments/689/original/SHZ_Saison_2012_13.pdf als pdf heruntergeladen werden oder wird auf Wunsch kostenlos zugesandt. Die Abonnentinnen und Abonnenten des Schauspielhauses erhalten ihr Spielzeitheft automatisch per Post.

Theaterkasse Rämistrasse 34 8001 Zürich Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 11 – 19 Uhr Telefon +41 (0)44 258 77 77, www.schauspielhaus.ch

Montag, 21. Mai 2012

Wanderer und Wegbereiter

 Anton Graff: Adrian Zingg, 1796/99. Öl auf Leinwand, 160 × 98 cm; Kunstmuseum St. Gallen

Zürich.- Erst mit dem Aufkommen eines modernen Gefühls für die heimische Gegend, das sowohl topografische wie auch wahrnehmungspsychologische, kunsttheoretische, naturwissenschaftliche, soziokulturelle, ökonomische und technische Aspekte berücksichtigt, konnte die Gattung der Landschaft ihren Siegeszug im 19. Jahrhundert antreten. Vom 25. Mai bis 12. August 2012 zeigt das Kunsthaus Zürich die erste Museumsausstellung von Adrian Zingg (1734-1816) in der Schweiz. Zingg gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Landschaftsdarstellung zwischen europäischer Aufklärung und Dresdener Frühromantik. Er durchwanderte von Dresden aus Gegenden, die er in zahlreichen Ansichten erschloss und die seither als Sächsische und Böhmische Schweiz bekannt sind.

Mit grossformatigen Sepiablättern beeinflusste Zingg eine ganze Künstler-Generation bis hin zu Caspar David Friedrich. Seine Motivwahl und Landschaftsauffassung prägten die Souvenirproduktion des frühen Tourismus. Der in St. Gallen geborene Adrian Zingg erhielt seine Ausbildung bei Johann Rudolph Holzhalb in Zürich und bei Johann Ludwig Aberli in Bern. Nach einem siebenjährigen Aufenthalt bei Johann Georg Wille in Paris war er 50 Jahre lang in Dresden tätig. Dort, im Kupferstichkabinett, wie auch in der Albertina Wien, befinden sich die bedeutendsten Grafiken. Unter den in der Ausstellung versammelten 100 Werken sind Leihgaben aus der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, der Albertina Wien, dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, dem Kupferstichkabinett Basel und dem Kunstmuseum St. Gallen.

Die vom Konservator der Grafischen Sammlung, Bernhard von Waldkirch eingerichtete Ausstellung, führt den Besucher durch sechs Sektionen. Die erste umfasst biografische Zeugnisse, vor allem Bildnisse Adrian Zinggs in höfischer Gesellschaft und mit seinen Schülern in der Natur zeichnend, darunter das damals berühmte ganzfigurige Bildnis seines Freundes Anton Graff, der als Hofmaler in Dresden tätig war. Die zweite Sektion widmet sich der Ausbildung Zinggs in der Schweiz und in Paris. Die Entdeckung der Alpen prägten seine Lehrjahre in Bern. Danach kam Zingg in die Wille-Werkstatt nach Paris, die hohes internationales Ansehen genoss. Hier lernte er die französische Methode des Landschaftskupferstichs kennen, was den Anstoss für seine Berufung als Lehrer an die neu gegründete Dresdener Kunstakademie gab.

Am Beispiel von Hütten und Ruinen wird die prägende Wirkung von François Boucher, Jean-Baptiste Oudry und Hubert Robert gezeigt, deren Werke im Nachstich breit rezipiert wurden.
Die dritte Sektion ist Zinggs Dresdner Zeit gewidmet. Hier wirkte der Künstler nach seiner Übersiedlung von Paris im Jahr 1766 bis zu seinem Tod im Jahr 1816 als Akademielehrer wie auch als Leiter einer äusserst erfolgreichen Werkstatt. Zinggs «Studienblätter für Landschaftszeichner» geben Aufschluss über die Schülerausbildung, gleichzeitig dienten sie auch als Motivvorrat für die Vordergrundgestaltung seiner grossen Landschaftsansichten. Besonders beliebt waren die Exkursionen in die Umgebung von Dresden. Neben einigen berühmten Stadtansichten sind es vor allem die grossen Sepiablätter mit sächsischen Schlössern – offenbar ein Grossauftrag von Herzog Albert von Sachsen-Teschen – die das Kernstück dieser Abteilung bilden. Zum ersten Mal in einer Museumsausstellung wird Zingg als künstlerischer Entdecker dieser Landschaft gewürdigt.

Zingg machte die Region einem internationalen Kunst und Wissenschafts-Tourismus bekannt und etablierte einen Landschaftstypus, der durch die Gemälde von Caspar David Friedrich und Ludwig Richter in der Landschaftsmalerei kanonische Bedeutung erlangte.

Die Wirkung von Adrian Zingg als Lehrer und Werkstattleiter zeigen in der vierten und fünften Sektion ausgewählte Werke seiner Schüler: Carl August Richter, Johann Philipp Veith, der Winterthurer Johann Heinrich Troll sowie die Söhne seiner Künstlerfreunde, Johann Friedrich Ludwig Oeser aus Leipzig und Conrad Gessner aus Zürich. Zingg war ein kluger, erfolgreicher Geschäftsmann. Mit seiner von Aberli übernommenen und weiterentwickelten Methode der Umrissradierung, die meist in Braun laviert worden ist, hat er ein faksimileähnliches Verfahren geschaffen, das seine Sepiazeichnungen täuschend echt imitiert und diesen zugleich durch die Vervielfältigung eine weite Verbreitung sicherte.

Die sechste und letzte Sektion gibt einen Ausblick auf die Nachfolger Zinggs im 19. Jahrhundert. Einen Schwerpunkt bilden die Beziehungen zur romantischen Landschaftauffassung. Im Vergleich der Naturstudien und zweier Sepiablätter von Adrian Zingg und Caspar David Friedrich lassen sich unmittelbare Bezüge beobachten, die bisher noch nie in einer Ausstellung thematisiert worden sind. Auch Caspar David Friedrich liess seine Sepiablätter reproduzieren und gelegentlich farbig fassen. Durch die akademische Praxis verflachte jedoch die innovative Entdeckerfreude zur «Zinggschen Manier», die von den jungen Frühromantikern vehement abgelehnt wurde. Arbeiten von Ludwig Richter und frühe Prospekte für den aufkommenden Tourismus runden diesen Ausblick ab.

Mit dieser Ausstellung beschliesst das Kunsthaus Zürich die dreiteilige Reihe zur Erfindung und Popularisierung einer spezifisch bürgerlichen Landschaftsauffassung um 1800 in Zeichnung und Druckgrafik. Vorausgegangen waren 2010: «Idyllen in gesperrter Landschaft. Zeichnungen und Gouachen von Salomon Gessner (1730-1788)» und «Carl Wilhelm Kolbe (1759-1835). Riesenkräuter und Monsterbäume». Die Leistungen dieser Wegbereiter standen lange Zeit im Schatten des Goldenen Zeitalters der Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert südlich und nördlich der Alpen.


Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10 – 18 Uhr, Mi bis Fr 10 – 20 Uhr, Montag geschlossen

Adrian Zingg. Wegbereiter der Romantik
25. Mai bis 12. August 2012

Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
CH - 8001 Zürich
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Freitag, 18. Mai 2012

Die Revolution des Raums

Rot-Blauer Stuhl, Gerrit Rietveld, 1918/1923
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012,
Foto: Andreas Sütterlin
Weil am Rhein.- Der Niederländer Gerrit Rietveld (1888–1964) war einer der wichtigsten Designer und Architekten des 20. Jahrhunderts. Als gelernter Schreiner schloss er sich schon früh der De Stijl-Bewegung rund um Theo van Doesburg und Piet Mondrian an. Seine Werke ab 1918 spiegeln die künstlerischen Ideale dieser Gruppe wieder. Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein widmet ihm nun von 17. Mai bis 16. September eine Ausstellung.

Die Ausstellung im Vitra Design Museum ist die erste große Retrospektive über Gerrit Rietveld im deutschsprachigen Raum seit 1996. Anhand von rund 320 Exponaten – darunter Möbel, Modelle, Gemälde, Fotografien, Filme und rund 100 Originalzeichnungen und -pläne – gibt sie einen umfassenden Überblick über das Schaffen des Niederländers. Zudem bezieht sie auch bedeutende Vergleichswerke von Zeitgenossen wie Theo van Doesburg, Bart van der Leck, Le Corbusier sowie Marcel Breuer ein und beleuchtet Rietveld damit im Kontext und Austausch mit anderen Strömungen der Moderne.

Objekte und Bauten verwandelte Rietveld in abstrakte Kompositionen aus Linien und Flächen, vorwiegend in Schwarz, Weiß, Grau und den Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Dennoch entwickelte er seinen legendären Rot-Blauen Stuhl 1918 zunächst ohne die markante, namensgebende Farbgebung – diese kam erst 1923 hinzu. 1924 folgte dann Rietvelds erstes architektonisches Werk, das heute legendäre Rietveld-Schröder-Haus.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, seine radikalen ästhetischen Vorstellungen weiterzuentwickeln, wandte sich Rietveld jedoch bald von der De-Stijl-Ästhetik ab und experimentierte bis Ende der 1930-er Jahre vor allem mit innovativen Materialien, darunter Schichtholz und Aluminium. Daraus schuf er weitere überraschende Möbelvarianten, etwa den legendären Zig-Zag-Stuhl (ca. 1932). Nach 1945 war Rietveld vor allem als Architekt tätig und entwarf prestigeträchtige Gebäude wie den niederländischen Pavillon auf dem Biennale-Gelände in Venedig. Spätestens die große De Stijl-Retrospektive 1952/53 im New Yorker MoMA sicherte ihm internationale Anerkennung als einer der Wegbereiter der modernen Gestaltung.

Betrachtet man das Werk von Gerrit Rietveld im Lichte dieser neuen Retrospektive zu seinem Werk, so erweist es sich in vielen Facetten als erstaunlich aktuell. Seine urbanistischen Planungen wirken beispielsweise zeitgemäßer als viele radikale Utopien der Moderne, da sie auf sozialen Aspekten anstatt auf Dogmatismus beruhen. Und mit einer Reihe von Selbstbau-Möbeln der 1930er und 1940er Jahre hat Rietveld sogar die heutigen Ideen des "Do-it-yourself"-Trends und des Open Design vorweggenommen.



Öffnungszeiten: täglich: 10 – 18 Uhr

Gerrit Rietveld
Die Revolution des Raums
17.05.2012 – 16.09.2012

Vitra Design Museum
Charles-Eames-Str. 2
D-79576 Weil am Rhein
+49.7621.702.3200
info@design-museum.de
http://www.design-museum.de/

Donnerstag, 17. Mai 2012

dies und das & ein neuer Stimmen-Chef

3land.- Änderungen beim Lörracher Burghof: Am 30. November 2012 wird Helmut Bürgel als Geschäftsführer der Burghof Lörrach GmbH ausscheiden. In seiner Sitzung Anfang Mai, hat der Aufsichtsrat der Burghof Lörrach GmbH, unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm, einstimmig beschlossen, den Co-Geschäftsführer von Helmut Bürgel, Markus Muffler, ab dem 1. Dezember 2012 zum alleinigen Geschäftsführer zu bestellen. Dies beinhaltet ab dem kommenden Jahr auch die Gesamtleitung für STIMMEN, was bedeutet, dass das Festival in diesem Jahr letztmalig von Helmut Bürgel verantwortet wird.
Ab sofort besteht übrigens wieder die Möglichkeit, sich für die STIMMEN-Akademie VOICELAB zu bewerben. Die Vorsingen finden am 9. Juni und am 7. September 2012 statt. Das Studium beginnt im Oktober 2012. Voraussetzung neben einer außergewöhnlichen Stimme ist das Alter von 16-26 Jahren. Informationen über die Aufnahmeprüfung und die Studienmodalitäten finden sich auf der Homepage von STIMMEN.


Ausstellungen

Freitag, 18. Mai, 19 Uhr ist im Kunsthaus Baselland Vernissage mit einer Einführung in die Ausstellungen von Sabine Schaschl, Kuratorin und Direktorin Kunsthaus Baselland; im Anschluss Langzeitperformance von Saskia Edens „Let it Happen“. www.kunsthausbaselland.ch

Sonntag, 20. Mai, ist der Internationale Museumstag. Um 15 Uhr, im Rehmann-Museum in
Laufenburg/Schweiz
ist eine Podiumsdiskussion zum Thema 'Vermittlung von Kunst und Kultur in
Museen - Pflicht, Kür oder Zeitverschwendung?' vorgesehen. Zum Internationalen Museumstag, der unter dem Motto 'Welt im Wandel - Museen im Wandel' steht, öffnet das Rehmann-Museum seine Türen zwischen 14 und 17 Uhr. www.rehmann-museum.ch


Junge Welt

Young Stage, 22. - 25. Mai in Basel: Den Auftakt der Veranstaltungen bei «Das Zelt» bildet Young Stage - das einzige internationale Zirkusfestival der Schweiz. Dabei werden sich 30 Artisten aus 15 Nationen in verschiedenen Darbietungen vor dem Publikum und einer Fachjury miteinander messen. In diesem Jahr zeigt das Festival zum vierten Mal die Weltspitze der innovativen Zirkusartistik in teilweise noch nie gesehenen Disziplinen. http://www.young-stage.com/


Musik

Mit einem ungewöhnlichen Duo-Konzert zweier in der Region bekannter Musiker will das Kulturamt Weil am Rhein eine andere Form der Konzert-Präsentation ermöglichen. Andreas Wäldele und Thomas Bergmann sind "Zart besaitet" wird das Programm am Sonntag, den 20. Mai um 17 Uhr in der Ötlinger St. Gallus-Kirche überschrieben. Tatsächlich wird keines der üblichen Programme mit Komponisten und Werksbezeichnungen vorgelegt. Der als virtuoser Geiger bekannte Andreas Wäldele wird zeigen, dass er die Mandoline nicht minder virtuos beherrscht und der Gitarrist Thomas Bergmann ist einer der besten Arrangeure und Meister der Improvisation im weiten Umkreis. Das Duo schöpft Anregungen und Inspirationen aus klassischen Werken genauso wie aus anderen Genres. Feine bis forsche "Erlebnismusik" nennen die beiden ihre Stücke.  Es sind eigene Arrangements von anderen und anderen Arrangements von eigenen Stücken, die in farbiger und stilistischer Vielfalt ständig neue Horizonte eröffnen. Karten gibt es nur an der Abendkasse ab 16 Uhr. Reservierungen nimmt das städtische Kulturamt unter Telefon 704 412 oder kultur@weil-am-rhein.de entgegen.


Theater

Im Rahmen des  Goethe-Schwerpunkts zeigt das Theater Freiburg am 31. Mai die Premiere von „Faust“ in der Regie von Marcus Lobbe. PREMIERE  DO. 31.5.12, 19 Uhr, Kleines Haus. MATINEE: SO. 20.5.12, 11 Uhr, Winterer Foyer.
»Was die Welt im Innersten zusammenhält« will Faust, der Wissenschaftler, erkennen. Und stößt dabei an die Grenzen des dem Menschen Möglichen. Also geht er einen Vertrag mit dem Teufel ein. Sekundiert von Mephisto tritt er eine Reise an, die ihn durch Zeit und Raum, aus seiner gotischen Studierstube ins antike Griechenland, zurück in die Jugend von dort wieder ins Greisenalter führt. www.theater.freiburg.de


dies & das

Der Fachausschuss Literatur der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft fördert an seiner zweiten Jahressitzung das literarische Schaffen mit drei Beiträgen im Bereich der Autorenförderung, einem Beitrag im Bereich der Buchproduktion und drei Beiträgen im Bereich der Literaturvermittlung. Er vergibt einen Beitrag von CHF 54.000. Mehr


Zum Vormerken

Das Summerstage Basel 2012 Festival geht Ende August im Park in Grünen (Münchenstein bei Basel) über die Bühne. Drei Tage sommerliche Pop-Stimmung stehen Basel bevor. Der Rockförderverein der Region Basel (RFV) sucht die heisseste Basler Band, die am 25. August vor Züri West und Barclay James Harvest auf die Summerstage-Bühne geht. Eine einmalige Chance, denn rund 3 000 Musikfans werden für das Konzert erwartet. Mehr Infos

Pünktlich zum 60. Geburtstag von Bernhard Brink am 17. Mai beginnt der Kartenvorverkauf für die Große Jubiläumstour „40 Jahre Bernhard Brink“ in Bad Säckingen. Bernhard Brink wird zusammen mit Claudia Jung am Freitag, 23. November, im Kursaal Bad Säckingen auftreten. Karten gibt es im Vorverkauf für 39,90/42,90 EUR ab dem 18. Mai bei der Tourismus GmbH, dem Hallwyler Hof, allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.reservix.de.


Letzte Links

Alle Informationen zu den kommenden Veranstaltungen im Jazzhaus Freiburg können Sie über die Homepage www.jazzhaus.de  herunterladen.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Geprägte Zeit

Basel.- Als herausragende Dokumente der Kunst- und Kulturgeschichte spiegeln Medaillen Gepflogenheiten, Ereignisse und Persönlichkeiten vergangener Epochen. In der Handels- und Gelehrtenstadt Basel war diese Art der metallenen Verewigung schon früh üblich, angefangen mit Erasmus von Rotterdam (1519). Ausgehend vom Bestand des Historischen Museums Basel und den wichtigsten Sammlungen des In- und Auslands, legt Christian Winterstein erstmals einen umfassenden Katalog aller bekannten Medaillen vor, die bis 1901 in Basel hergestellt wurden und auf Basler Persönlichkeiten oder Ereignisse verweisen.

Medaillen sind münzähnliche Erinnerungsstücke ohne Geldfunktion, die als Geschenk- oder Schauprägungen anlässlich besonderer Gelegenheiten oder Ereignisse hergestellt wurden. Dabei wurde das runde Metallstück bald mehr als ein reines Kunstobjekt: Als Zeugnis herausragender Aktualitäten wie Hochzeiten, Geburten, Siege und andere wichtige Anlässe sind Medaillen gleichsam Newsmeldungen der damaligen Zeit. So beschreibt der Autor die kleinen Preziosen nicht nur detailliert aus kunsthistorischer Sicht, sondern erläutert auch die Hintergründe, die zur Fertigung der Objekte geführt haben. Das macht ‹Die Basler Medaillen› sowohl zu einer wertvollen Dokumentation für Numismatiker und Sammler als auch zu einem spannenden Lesebuch für Basler Geschichte und Geschichten.

Der Katalog listet sämtliche bekannten Medaillen mit Basler Bezug chronologisch auf, beginnend mit der Erasmus-Medaille von 1519 und endend im Jahr 1901, als Basel die 400-jährige Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft feierte. Mit frühen Werken des zu seiner Zeit bedeutendsten Schweizer Medailleurs Hans Frei (1868-1947) aus Riehen bietet die Publikation ausserdem einen Ausblick auf die Medaillenkunst des 20. Jahrhunderts.


Über den Autor:

Christian Winterstein baute für eine Schweizer Grossbank eine numismatische Abteilung als neuen Geschäftsbereich auf. Als deren langjähriger Leiter führte er über fünfzig Münzaukti-onen im In- und Ausland durch. Zu seinen Publikationen gehören u.a. die beiden Referenz-werke über die Goldgulden (1977) und die Taler von Basel (1983).

Historisches Museum Basel (Hg.)
Christian Winterstein
DIE BASLER MEDAILLEN
Kleinkunst aus vier Jahrhunderten
340 Seiten, 482 Katalognummern mit Farbabbildungen, gebunden
25 x 27 cm
© 2012 Christoph Merian Verlag, Basel
ISBN 978-3-85616-546-8
CHF 48.– / € 36,–

Dienstag, 15. Mai 2012

Der 3land-Ausflugstipp: Die Zinnfigurenklause

Die Zinnfigurenklause am Freiburger Schwabentor - Ausschnitt des Dioramas zur Badischen Revolution. Platz der letzten Barrikade vor dem Schwabentor Foto: Zinnfigurenklause
Freiburg.- Wir hätten da einen Wochenend-Ausflugstipp für die ganze Familie: auf zur Freiburger Zinnfigurenklause. Die hat Tag der offenen Tür am Samstag, 19. Mai, und begeht damit zeitgleich die Eröffnung der Sommersaison inklusive Wettbewerb: Wer findet die Figur in den 21 Dioramen, die dort nicht hingehört?

Zum Tag der offenen Tür öffnet die Zinnfigurenklause von 11 bis 16 Uhr am Schwabentor ihre Pforten. Die Sommersaison des Museums zur Freiheitsgeschichte beginnt mit einem kleinen Geschichtswettbewerb. Erneut haben die „Klausner“ in einem der 21 Dioramen eine Figur platziert, die dort nicht hingehören kann. Die ersten zehn Personen, die entdecken, welche Figur aus dem historischen Rahmen fällt, erhalten jeweils eine Zinnfigur. Außerdem wird das Gießen und Bemalen von Zinnfiguren demonstriert.

Die Zinnfigurenklause im Schwabentor präsentiert in 21 Dioramen Szenen aus der Geschichte Freiburgs. Das Schwabentor war am 24. April 1848, am Ostermontag, Schauplatz der letzten Gefechte zwischen badischen Revolutionären und badischen und hessischen Soldaten. Eine Kolonne des „Heckerzuges“ wollte sich mit den rebellierenden Turnern, Studenten und Handwerkern in der belagerten Stadt Freiburg vereinigen. Doch die Übermacht der großherzoglichen Regierungstruppen schlug den ersten Versuch, mit einer bewaffneten Volkserhebung eine demokratische Republik zu erkämpfen, nieder. Im Zinnfigurenmuseum erinnert ein Diorama an das Gefecht am „Platz der letzten Barrikade“.

Pünktlich zur Eröffnung präsentiert sich das kleine Museum zudem mit einem neuen Internetauftritt unter www.zinnfigurenklause-freiburg.de. Die Zinnfigurenklause ist bis zum 3. Oktober dienstags bis freitags von 14.30 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet zwischen 0,30 und 1,20 Euro.

Öffnungszeiten, vom 3. Samstag im Mai bis 3. Oktober:
Di - Fr 14.30 - 17 Uhr
Sa u. So 12 - 14 Uhr
Tel. 0761 / 243 21

Zinnfigurenklause
im Schwabentor
Schloßbergring 2
79098 Freiburg
zinnfigurenfreundeskreis@web.de
www.zinnfigurenklause-freiburg.de

Ein halbes Hundert Meisterwerke

Auguste Rodin, L’éternelle idole, 1893, Foto: Kasser/Mochary Family Foundation, Montclair, NY
Freiburg.- Das Freiburger Museum für Neue Kunst zeigt mehr als 50 Meisterwerke aus der Kasser/Mochary Family Foundation, USA. Die Ausstellung “Rodin, Giacometti, Modigliani.... Linie und Skulptur im Dialog“ läuft bis 16. September. Den Schwerpunkt der umfangreichen Sammlung und der Ausstellung bilden Skulpturen und Papierarbeiten vom Impressionismus bis zum Ende der Moderne. Vertreten sind unter anderem Alexander Archipenko, Jean Arp, Paul Cézanne, Giorgio de Chirico, Edgar Degas, Max Ernst, Paul Gauguin, Juan Gris, Henri Matisse, Joan Miró und Henry Moore.

In einer spannungsvollen Gegenüberstellung wird die Linie als verbindendes Element von Plastik und Zeichnung deutlich. So trifft Auguste Rodins „Fliegende Figur“ auf Alexander Calders „Seiltänzerin“ und Jacques Lipchitz „Schleiertänzerin“ auf die abstrakte „Komposition“ von László Moholy-Nagy. Die Präsentation eröffnet interessante Perspektiven auf die Kunst der Moderne und ihre Entwicklung hin zur Abstraktion.

Dabei zeigt sich der Facettenreichtum ästhetischer Lösungen: Linien gliedern Flächen bei Marino Marini, schaffen Räumlichkeit bei Auguste Rodin, legen Silhouetten fest bei Alexander Archipenko und definieren Volumen bei Paul Cézanne. Die Ausstellung wurde bereits in den Opelvillen in Rüsselsheim gezeigt und wird von 9. Dezember bis 17. Februar auch in der Kunstsammlung der Städtischen Museen Jena zu sehen sein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag, er ist an der Museumskasse für 19,90 Euro erhältlich, im Buchhandel für 24,90 Euro.

Öffnungszeiten, Eintritt, Führungen: Das Museum für Neue Kunst der Städtischen Museen Freiburg (Marienstraße 10 a) ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Sonntags um 15 Uhr und donnerstags um 12.30 Uhr finden öffentliche Führungen statt. Gruppenführungen sowie Angebote für Schulen und Kindergärten können telefonisch unter 0761/201-2501 und per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de vereinbart werden.

Öffnungszeiten der Freiburger Museen: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Rodin, Giacometti, Modigliani ...
Linie und Skulptur im Dialog
12. Mai bis 16. September

Museum Für Neue Kunst
Marienstraße 10a
79098 Freiburg
Tel.: 0761 / 201-2583
www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1166818/index.html

Montag, 14. Mai 2012

Ein Fest fürs innere Kind

Winter Bears, 1988, Gefasstes Holz, 121,9 x 111,8 x 39,4 cm, The Rachel and JeanPierre Lehmann Collection © Jeff Koons
Riehen.- Der Fondation Beyeler in Riehen ist ein Coup gelungen. Sie zeigt die erste Ausstellung des amerikanischen Künstlers Jeff Koons (*1955) in einem Schweizer Museum. Der wohl bekannteste lebende Künstler sorgt mit seinen unverkennbaren, die Populär und Hochkultur verbindenden Kunstwerken seit Jahrzehnten für grosses Aufsehen.

Jeff Koons ist einer der bekanntesten Künstler der Gegenwart, der seit den 1980erJahren mit seiner Kunst immer wieder für Furore gesorgt hat. Besonders berühmt wurde er mit jenen Werken, welche die gängigen Vorstellungen von Kunst und Kitsch infrage stellen. Von Anfang an arbeitete Koons in chronologisch aufeinanderfolgenden Werkgruppen, von denen jede einen eigenen Titel trägt. Zusammengenommen entwerfen diese Serientitel ein Panorama seines künstlerischen Konzepts.

Die Ausstellung widmet sich in einer umfangreichen Präsentation mit rund 50 Werken drei zentralen Werkgruppen, die entscheidende Etappen der künstlerischen Entwicklung von Jeff Koons aufzeigen und den ungewöhnlichen, Populär- und Hochkultur verbindenden Weg verfolgen, den das Objekt in seinem Schaffen gegangen ist und weiter geht.

Bei den drei gemeinsam mit dem Künstler für die Ausstellung ausgewählten Serien handelt es sich um The New (entstanden zwischen 1980 und 1987), Banality (1988) und Celebration (ab 1994). Mit The New, der frühen Werkgruppe des jungen Künstlers, und Celebration, unter deren Namen bis heute neue Arbeiten entstehen, spannt die Ausstellung einen weiten Bogen. Dazwischen positioniert sich Banality, jene folgenreiche Gruppe von Werken, die Manifestcharakter hat und gleichzeitig für das künstlerische Selbstverständnis von Koons entscheidend war. Gemeinsam führen die drei Serien ins Zentrum des Schaffens und Denkens von Jeff Koons. Sie machen auch den inneren Zusammenhalt des Gesamtwerks deutlich, der mit der Systematisierung in Werkgruppen mit je eigenen Titeln leicht in den Hintergrund gerät.

In der Werkgruppe The New, die für Jeff Koons’ Schaffen wegweisend wurde, konzentrierte er sich explizit auf fabrikneue, ungebrauchte Staubsauger und Teppichshampoonierer des Fabrikats Hoover, die, auf Leuchtstoffröhren liegend oder stehend, von kubischen Plexiglasvitrinen umschlossen werden. Die Gegenstände sollen auf diese Weise unberührt und unversehrt bleiben und ihre verführerischkostbare Dimension gesteigert werden. Sie verkörpern so das ideale Neue. Leitthemen der Werkgruppe The New sind somit Integrität, Unschuld und Reinheit – Werte, die für Koons’ Schaffen allgemein massgeblich sind. In der strengen Anordnung, aber auch im Rückgriff auf die Neonröhren verweisen die Objekte nicht zuletzt auf die Minimal Art.

Koons ist aber auch einer jener Künstler, welche die von Duchamp mit der Erfindung des Readymade zu Anfang des 20. Jahrhunderts lancierte Objektdiskussion aufgegriffen und auf eigenwillige und brillante Weise vorangetrieben haben – und er ist darin ein Meister. Die Ausstellung präsentiert aus der Serie The New dreizehn Arbeiten, unter anderem eine mit den originalen Objekten rekonstruierte Schaufensterinstallation mit Staubsaugerarbeiten, die 1980 in The New Museum of Contemporary Art in New York zu sehen war. Die Zelebrierung des Neuen erfährt innerhalb der Serie The New nicht nur in den Staubsaugerarbeiten ihren Ausdruck, sondern auch im programmatischen The New Jeff Koons (1980), bestehend aus einem Leuchtkasten mit einer SchwarzWeissFotografie, die den Künstler als Kind zeigt. In dieser Arbeit manifestiert sich bereits das künstlerische Selbstbewusstsein des jungen Koons.

Die von Koons für seine Lithografien verwendeten Werbeplakate manifestieren sein besonderes Interesse für kommerzielle Bilder oder Bildstrategien. Sie bringen dem Betrachter in Kombination mit den Vitrinenobjekten den Grundgehalt der Serie auf unmittelbare Weise nahe und veranschaulichen Koons’ Faszination für das manipulative Potenzial von Bildern und deren Zurschaustellung sowie sein Anliegen, ein Kunstwerk für den Betrachter so zugänglich wie möglich zu machen. Als Bild auf Leinwand erweist sich die Lithografie New! New Too! (1983) auch als frühes Zeugnis für Koons’ Beschäftigung mit der monumentalen Malerei, die erst Jahre später in der Werkgruppe Celebration zur Umsetzung gelangt. Die Readymadeartigen Objekte aus Alltagsgegenständen von The New wandeln sich in der Werkgruppe Banality zu wundersamprovokativen, in traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen aus Holz, Porzellan und Spiegelglas, deren Motive gleichwertig der Kunstgeschichte und der Populärkultur entnommen und zu neuartigen Figuren mit einer am Barock orientierten Ästhetik collagiert werden. Mit der viel beachteten BanalitySerie stellte Koons nicht nur den Kunstbegriff auf neue Grundlagen, sondern avancierte endgültig zum Star der internationalen Kunstszene.

Die Ausstellung zeigt mit 16 Plastiken und Reliefs beinahe vollständig die aus insgesamt zwanzig skulpturalen Figuren bestehende Serie. Die Motive aus Banality entstammen einem breit gefächerten Bilderfundus aus der Kunst der Renaissance und des Barocks, aus populären Zeitschriftensujets, der Spielzeugwelt und Postkarten. Das Ausgangsmotiv wird modifiziert, sodass die Figuren einen massstäblichen, medialen oder materiellen Verwandlungsprozess durchlaufen, durch den sie sich neuen Interpretationen öffnen.

Der Leitgedanke der Werkgruppe Banality ist die über das vermeintlich Banale vermittelte Selbstakzeptanz des Betrachters. Richtunggebend dafür ist die polychrome quasireligiöse Holzskulptur Ushering in Banality (1988), die gleichsam das Banale als künstlerisches Grundideal von Koons manifestiert.

Ein weiteres Thema der BanalitySerie bildet die Komplizenschaft zwischen Mensch und Tier, die viele Werke der Serie kennzeichnet, etwa Stacked. Als Gruppe fügen sich die BanalityFiguren zu einem Gesamtbild zusammen, in dem Koons’ künstlerisches Anliegen in Form eines regelrechten Erlösungsprogramms illustriert wird und sein Anspruch einer für alle zugänglichen, verständlichen und erbauenden Kunst in der Gegenwart zum Ausdruck kommt. Sein inhaltliches Konzept ist aber weniger religiös denn allgemein auf existenzielle Fragen zum Dasein des Menschen ausgerichtet. Das gesamte Bildprogramm von Banality gründet auf den Begriffen von Schuld und Unschuld und zielt über ästhetische Mittel auf Sündenvergebung und die Auflösung des Schuldbegriffs überhaupt. Dies zeigt in der Serie der häufige Rekurs auf Heilige oder mit dem Sakralen verbundene Gestalten: etwa bei der aus gefasstem Holz bestehenden Skulptur Buster Keaton. Die imposante Porzellanplastik Michael Jackson and Bubbles, die Koons als zeitgenössische Pietà bezeichnet, ist heute zur postmodernen Ikone geworden. Die Plastik veranschaulicht Koons’ Ideal einer alle Gegensätze vereinenden Kunst, mit der er das grösstmögliche Publikum zu erreichen sucht. Koons’ Interesse an Materialien und Oberflächen erreicht in Banality eine besonders symptomatische Dimension.

Der ästhetische Effekt des Materials steht immer unmittelbar mit dessen emotionaler Wirkung in Beziehung. Der Künstler appelliert mittels des Materials, sei es Porzellan, Holz oder Chromstahl, an die Affekte des Betrachters und versucht, dessen Begehren zu entsprechen. Mit dem Einsatz von Spiegelglas für die Werke Christ and the Lamb und Wishing Well greift er schliesslich auf ein Material zurück, das – wie zuvor schon der Chromstahl – in seiner reflektierenden Qualität den Betrachter unmittelbar in das Werk einzubinden vermag und insofern Koons’ Grundkonzept einer zugänglichen Kunst auf besondere Weise konkretisiert.

Die Werkgruppe Celebration stellt bis heute Koons’ wohl aufwendigste Serie dar, die auf zwanzig monumentale Plastiken aus perfekt gearbeitetem Edelstahl sowie sechzehn grossformatige Ölgemälde angelegt ist. In der Ausstellung werden zehn Gemälde gezeigt. In den Gemälden und Skulpturen von Celebration behandelt Koons Vertrautes und Vergängliches, feiert das Kind und die Kindheit, mit Motiven, die an Kindergeburtstage und Feiertagsbräuche erinnern, die in ihren monumentalen skulpturalen Formen aber gleichzeitig zu ikonenhaften Figuren stilisiert sind. Stilistisch erscheint Celebration wie eine Art Synthese aus der minimalistischen Ästhetik von The New und der barocken Opulenz von Banality und knüpft in der Auseinandersetzung mit der Kindheit an Koons’ frühere Werkreihen an. Attribute von Kindergeburtstagen erscheinen in den Gemälden Party Hat (1995–1997) und Cake (1995–1997), in den Ballonfiguren Balloon Dog (Red) (1994–2000), Tulips (1995–98) und Moon (Light Pink), (1995–2000). Geschenk oder Spielzeugartikel bilden das Motiv in dem meisterhaften Gemälde PlayDoh (1995–2007) wie auch in Shelter (1996–98). Von besonderer Anziehungskraft ist die monumentale Plastik Hanging Heart (Gold/Magenta) (1994–2006) aus hochlegiertem rostfreiem Chromstahl. In Celebration spielen mit Cracked Egg (Blue), (1994–2006), das auf das Osterfest hinweist, ebenfalls religiöse Motive eine Rolle. Die scheinbar fragilen CelebrationFiguren wirken geschmeidig und schwerelos, während sie in Wirklichkeit stabil, hart und tonnenschwer sind.

In Celebration entwickelt Koons nicht nur seine skulpturale Bildsprache weiter, sondern vollzieht darin den eigentlichen Schritt hin zur Malerei, die erstmals in seinem Werk ebenbürtig neben die Bildhauerei tritt. Für die CelebrationGemälde geht der Künstler von selbst zusammengestellten realen Objektarrangements aus, die, abfotografiert und nach einem komplexen Schematisierungsverfahren überarbeitet, um ein Vielfaches vergrössert akkurat auf die Leinwand übertragen werden. Das zentrale Bildsujet wird vor einer drapierten Glanzfolie inszeniert, in der sich einzelne Partien des Objekts, meist verzerrt, unzählige Male spiegeln. In ihrer ästhetischen Erscheinung, die nicht zuletzt auf die Pop Art zurückgeht, bestechen die Gemälde durch eine »objektive«, geradezu hyperrealistische Wirkung. In Celebration drückt sich die mediale Austauschbarkeit des Objekts, die für Koons’ Arbeit charakteristisch ist, ebenso auf besonders spektakuläre Weise aus wie deren kunsthistorisch singuläre Wechselwirkung zwischen Malerei und Bildhauerei. Das Zusammenspiel der Gattungen – Objektkunst, Bildhauerei und Malerei – bildet sich in Celebration erstmals im Schaffen von Koons vollständig aus.

Im Berower Park der Fondation Beyeler werden zwei Skulpturen zu sehen sein: Im Nordpark des Museums wird Balloon Flower (Blue) (1995–2000) im Teich installiert. Und im vorderen Teil des Parks wird die kolossale Blumenskulptur SplitRocker (2000) präsentiert. Siehe die separate Medienmitteilung.

Folgende Leihgeber haben wesentlich zum Gelingen der Ausstellung beigetragen: Jeff Koons, The Brant Foundation, Greenwich, Connecticut; The Broad Art Foundation, Santa Monica; Des Moines Art Center; Kunstmuseum Wolfsburg; The Rachel and JeanPierre Lehmann Collection; Prada Collection, Mailand; Rubell Family Collection, Miami; The Sonnabend Collection; Tate / National Galleries of Scotland; Whitney Museum of American Art, New York.

Die Ausstellung wird kuratiert von Sam Keller, Direktor, und Theodora Vischer, Senior Curator at Large der Fondation Beyeler.

Der Katalog erscheint in Deutsch und Englisch im Hatje Cantz Verlag, Ostfildern. Er enthält ein Vorwort von Sam Keller und Theodora Vischer, ein Gespräch mit dem Künstler und Theodora Vischer sowie Essays von Raphaël Bouvier und Günther Vogt. 212 Seiten und 154 Abbildungen, CHF 68, ISBN 9783906053004 (Deutsch); ISBN 9783906053011 (Englisch).

Öffnungszeiten: Täglich 10  18 Uhr, mittwochs 10  20 Uhr. Das Museum ist an allen Sonn und Feiertagen geöffnet.


Jeff Koons
13. Mai–2. September 2012

FONDATION BEYELER
Baselstrasse 101
CH4125 Riehen / Basel
Tel. +41  (0)61  645 97 00
info@fondationbeyeler.ch
www.fondationbeyeler.ch

Freitag, 11. Mai 2012

Lichtsensibel

Claudia Böhm: Gib mir deinen Honig!, 1993. Schwarzweiss-Fotografie auf Papier, 32 x 53 cm; Aargauer Kunsthaus Aarau / Depositum der Sammlung Andreas Züst

Aarau.- «Lichtsensibel» ist eine Sammlungsausstellung, im Aargauer Kunsthaus, die vom 12. Mai bis 12. August den Fokus auf das Medium der Fotografie richtet. Die Sammlung des Aargauer Kunsthauses umfasst eine beachtliche Anzahl fotografischer Arbeiten. Die Schau beleuchtet diesen reichen Bestand und lotet zentrale Themen und Schwerpunkte aus. Zwei Bereiche treten dabei klar hervor: Zum einen die Erforschung des menschlichen Körpers und zum anderen die Auseinandersetzung mit dem abstrakten, architektonischen und öffentlichen Raum.

Auch am Sammlungsbestand des Aargauer Kunsthauses wird ersichtlich, dass die Fotografie ihren Stellenwert als künstlerisches Medium im 20. Jahrhundert stark veränderte. Ausgehend von eher kleinformatigen Arbeiten mit dokumentarischem Charakter hat die Fotografie sich zur Fotokunst erhoben und kann heute mit grosser Selbstverständlichkeit ihren sicheren Platz unter der Vielzahl künstlerischer Techniken beanspruchen. Die Ausstellung «Lichtsensibel» ist eine Entdeckungsreise durch die Sammlung auf der grosse Namen und unerwartete Positionen kontrastieren. Eine Serie grossformatiger Stadtbilder des in Berlin lebenden Schweizer Künstlers Andreas Tschersich sowie Arbeiten der Schweizer Künstlerin Bianca Dugaro ergänzen die Ausstellung.

Gezeigt werden u.a. Werke von folgenden Künstler/innen: Claudia Böhm, Balthasar Burkhard, Marie-Antoinette Chiarenza/Hauser Daniel, Danuser Hans, Silvie Defraoui, Achim Duchow, Olivia Etter, Nicolas Faure, Marc-Antoine Fehr, Peter Fischli/David Weiss, Katrin Freisager, Max Grüter/Patrick Rohner, Simone Hopferwieser, Markus Käch, Fred Knecht Engelbert, Urs Lüthi, Max Matter, Billy Eduard Albert Meier, Claudio Moser, Marianne Müller, Anita Niesz, Guido Nussbaum, Markus Raetz, Annelies Štrba, Beat Streuli, Hannah Villiger.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr, Donnerstag 10 - 20 Uhr , Montag geschlossen

Lichtsensibel
Fotokunst aus der Sammlung
12. Mai bis 12. August 2012
Vernissage: Fr 11. Mai 12, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
 http://www.aargauerkunsthaus.ch

Donnerstag, 10. Mai 2012

dies & das und eine Megawand

Ein Tandempaar: Zeichnung von Johanna Helbling-Felix und Luftbild von Peter Sandbiller, zu sehen in der Ausstelllung im Weiler Stapflehus

3land.-  100 Plakate aus 100 Jahren bilden die längste Plakatwand der Schweiz. Mit dieser Installation mitten in der Stadt Zürich bringt das Museum für Gestaltung Zürich in Zusammenarbeit mit der APG|SGA 100 historische Plakate zurück auf die Strasse. Und ermöglicht Passanten die Entdeckung von 100 Jahren Plakatkultur und Kulturgeschichte. Noch bis 24. Mai 2012 zieren die 100 Schweizer Plakate - für jedes der vergangenen 100 Jahre eines - die Riviera beim Utoquai in Zürich. Mit diesen Plakaten aus der Sammlung des Museum für Gestaltung Zürich bricht die aktuelle Ausstellung "100 Jahre Schweizer Grafik" aus dem Museum aus und dehnt sich aus bis auf die Strasse. Und damit an den Ort, wo Plakate uns jeden Tag begegnen - dem öffentlichen Raum.
http://www.museum-gestaltung.ch/


Ausstellungen

Zusammen mit dem Maler Jürgen Jacob präsentiert der Fotograf Thomas Dix seine Bilder in einer Ausstellung in den schönen Fluren des Verwaltungsgebäudes des St.Josefshauses in Herten
(das gestreifte Gebäude mit der schrägen Rampe direkt neben der Kirche am Ortseingang). Zu sehen sind die Bilder bis 22. Juni. www.dix-fotodesign.de

Am 24. Mai 2012 eröffnet das Naturama Aargau mit einer Vernissage um 19.30 Uhr die neue Sonderausstellung CO2 - Lebenselixier und Klimakiller. Eine Vorschau auf das Begleitprogramm finden Sie unter www.naturama.ch.

Am Samstag, den 12. Mai wird um 18 Uhr mit der Vernissage der Weiler Ausstellung von "Kunst-Dialoge - Malerei und Fotografie" in der Galerie Stapflehus in Alt-Weil der Auftakt zu einer Vernissagenkette von drei Veranstaltungen am Wochenende eingeleitet. Drei Ausstellungshäuser aus Südbaden und der Kulturverlag ART + WEISE aus Badenweiler stellen von Mai bis August ein Kunstprojekt vor, das für viele namhafte regionale Künstler und künstlerisch arbeitende Fotografen der Anstoß für eine intensive Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren war. 25 Maler und 25 Fotografen, vorwiegend aus Deutschland sowie aus Frankreich und aus der Schweiz, haben jeweils als Tandem mit verschiedenen Perspektiven, Techniken und Gesichtspunkten miteinander korrespondierende Bilder geschaffen - meist mit Motiven, die sie am Oberrhein gefunden haben. Die Ausstellungen in Breisach und Weil am Rhein dauern bis zum 5. August, in Müllheim bis zur Museumsnacht am 18. August. Bei einem Vernissagen-Wochenende wird erst die Ausstellung in Weil am Rhein am 12. Mai um 18 Uhr eröffnet, dann folgt am 13. Mai um 11:15 Uhr die Ausstellung in Müllheim und am gleichen Tag um 17 Uhr die Ausstellung in Breisach.


Kino

Im Rahmen des städtischen Kulturprojekts „Mahlzeit – Zwischen Sterne-Küche und täglich satt“ zeigt der städtische Fachbereich Kultur und Medien in Kooperation mit dem free cinema am Donnerstag, 10. Mai, 20 Uhr, in der Tumringerstraße 248, einen weiteren Film der mehrteiligen Reihe. Der Film „Babettes Fest“ ist eine stimmungsvolle Literaturverfilmung aus dem Jahr 1987 nach einer Novelle von Karen Blixen. Das Leben eines ganzen Dorfes – in Enthaltsamkeit und Pflichterfüllung geführt – wird durch Babette, die französische Köchin, aus seiner Erstarrung gelöst. Babette lädt die strenggläubigen Dorfbewohner zum opulenten Festmahl. Ihre kulinarischen Künste verzaubern nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch die Herzen der geladenen Gäste.
Den Abschluss der Reihe bildet am Donnerstag, 24. Mai, der Film „Huhn mit Pflaumen“, welcher ebenfalls im free cinema gezeigt wird. Der Eintritt kostet jeweils 3 Euro.


Musik

Nature & culture - concerts de l'Orchestre Philharmonique de Strasbourg des jeudi 10 mai et vendredi 11 mai, 20h30, PMC Salle Érasme: Pour ce concert, Marko Letonja a invité un des pianistes les plus fascinants de la scène musicale internationale, le Turc Fazil Say dont l’art est un savant mélange de ressenti intérieur, de technique sans failles et d’une formidable énergie. Il interprétera une des œuvres maîtresses du répertoire français, le Deuxième concerto pour piano de Saint-Saëns plein de vivacité et de virtuosité. Le programme s’achève avec la Symphonie n°8 de Dvorák écrite dans la sérénité de Vysoka, petit village dans la quiétude duquel il aimait se ressourcer. Le compositeur plonge le public dans son univers, celui d’un romantisme tchèque qui intègre avec intelligence certains éléments du folklore de son pays. Voilà une œuvre d’essence pastorale profondément novatrice, extraordinairement brillante et enlevée et d’une grande gaieté, que Janácek décrivait en termes élogieux : «&nbs p;À peine as-tu découvert une figure que la suivante te fait signe aimablement ; tu te trouves dans un état d’excitation constant, mais plaisant ». www.philharmonique.strasbourg.eu

Bereits vor vier Jahren faszinierte Sergei Nakariakov das Basler Publikum mit seinem ebenso  fingerfertigen wie ausdrucksstarken Spiel. Montag, 14. Mai 2012, 19.30 Uhr, gastiert er beim AMG Solistenabend im Stadtcasino Basel, Musiksaal , mit dem Kammerorchester Basel. Das Programm:
Joseph Haydn: Sinfonie Es-Dur, Hob. I: 22 „Der Philosoph“ (Eisenstadt, 1764)
Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert d-Moll (Berlin, 1822) (Fassung fu¨r Trompete)
Joseph Haydn: Sinfonie d-Moll, Hob. I: 26 „Lamentatione“ (Eisenstadt, ca. 1765)
Wolfgang Amadeus Mozart: Hornkonzert Nr. 4 Es-Dur, KV 495 (Wien, 1786) (Fassung für Flügelhorn)
Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Die nächste Weiler Bluesnacht des städtischen Kulturamtes und der Gruppe exbluesive präsentiert am Freitag, den 18. Mai um 20 Uhr im Gewölbekeller des Alten Rathauses von Weil am Rhein den amerikanischen Gitarristen und Sänger Ryan McGarvey. Karten gibt es im Vorverkauf bei reservix.de und damit bei allen Geschäftsstellen der Regionalzeitungen und der Touristinfo Weil am Rhein sowie in Frankreich bei fnac.fr


Theater

Premiere: Freitag, 18.5.2012, 20 Uhr, im Zürcher Schiffbau/Box - SOLARIS – dieser ferne Planet erregt in Stanislaw Lems Science-Fiction-Klassiker das Interesse der irdischen Wissenschaft, weil sich seine Umlaufbahn nicht an die Gesetze der Physik hält. Auf der einsamen Station des Planeten müssen drei Forscher erkennen, was die ausserirdische Intelligenz mit ihnen durchführt …
Die Bühnenadaption dieses 1961 erschienenen Romans besorgt ab dem 18. Mai der junge Regisseur Antú Romero Nunes, der 2010 von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt wurde und nun erstmals in Zürich inszeniert. Es spielen Yvon Jansen (zuletzt in „Platonow“) und Jirka Zett („Fegefeuer in Ingolstadt“, „Leonce und Lena“, „Das Versprechen“). www.schauspielhaus.ch


dies & das

Wir leben in Zeiten der Krise. Wirtschaftlich, politisch, kulturell. In der Redenreihe WARTEN AUF DIE REVOLUTION macht sich Lukas Bärfuss auf die Suche nach Gegenentwürfen zum vorherrschenden Lebensstil. Wie befreien wir uns aus den Sachzwängen der Wirtschaft und der Politik? Wie gestalten wir die Veränderung? Wie wollen wir in Zukunft leben? In der vierten Ausgabe der Reihe spricht Saskia Sassen am Sonntag, 20.5.2012, 11 Uhr, im Zürcher Pfauen über Formen des urbanen Widerstands (Vortrag und Gespräch auf Englisch). www.schauspielhaus.ch


Zum Vormerken

Die zweite Band des STIMMEN-Abends am Mittwoch, 25. Juli 2012 im Lörracher Rosenfelspark steht jetzt fest. Neben der Schweizer Band „The Kitchenettes“ wird die spanische Soulband „The Excitements“ erstmals bei STIMMEN auftreten. Soul auf mediterran – geht das? Angesichts dieses hitzigen Kollektivs aus Barcelona werden schnell jegliche Zweifel weggefegt. Mit dampfendem Bläserapparat und einer kantigen Rhythmussektion zollen „The Excitements“ Ike & Tina Turner, Etta James und James Brown ein funkiges Tribut, dies alles mit dem Lebensgefühl des 21. Jahrhunderts. Im Zentrum der spanischen Herrencombo steht Koko Jean, eine explosive Vokalgöttin, die sich mit erdiger Raspelstimme und seelenvoller Virtuosität inszeniert, ein raues, erotisches Feuer entfacht. http://www.stimmen.com/

Mittwoch, 9. Mai 2012

Verstohlener Blick

Motorway, 2010. 4 Sanyo PLC -XP100 Projectors, 4 Pioneer DVD-V7300D Players, Cambridge Integrated A5 Amplifier, 9 Unicol Suspension Units, JBL Control 23 Speakers. Installationsansicht: Raven Row, London; Fotograf: Marcus J. Leith
 Basel.- Das Museum für Gegenwartskunst Basel präsentiert die erste Überblicksausstellung der britischen Künstlerin Hilary Lloyd (*1964, lebt in London) in der Schweiz. Lloyds verstohlenes Kameraauge fixiert unter anderem Schauplätze des urbanen Lebens und beleuchtet die moderne Stadt als Ort des Voyeurismus, Fetischismus und der sexuellen Ambivalenz. Menschen in alltäglichen Ritualen und routinierten Gesten der Selbstdarstellung interessieren die Künstlerin ebenso wie Architektur, Werbung und das Spielen mit Lichteffekten auf unterschiedlichen Oberflächen.

In ihren Installationen der frühen 1990er Jahre mit Videos, Diaprojektoren und Umgebungsgeräuschen wird die gegenseitige Abhängigkeit von Menschen und Stadt aufgezeigt, die als untrennbare Einheiten einander bedingen. Handwerker, Kellner, Skater, DJs und Clubbesucher werden zu Subjekten von Lloyds Untersuchung. Aber auch gewöhnliche Gebäudeelemente oder Blumen gelangen vor ihre Kamera, um sich in eigenständige Bilder zu verwandeln. Der selektive Blick zeichnet ein Bild urbaner Faszination, das durchdrungen ist von einer dynamischen Choreografie aus statischen und bewegten Sequenzen.
Am offensichtlichsten werden diese zu Bildmontagen zusammengefügten Wahrnehmungseffekte mithilfe von Spiegelungen, Splitscreens und Rotation in Arbeiten wie «Building» (2011) und «Motorway» (2010) erreicht. Abstrakte Studien kommen hinzu, die an flüssiges Quecksilber, Glasscherben oder helle konzentrische Kreise erinnern. Bisweilen lässt sich dabei die materielle Substanz der Oberflächen nicht mehr erschliessen. Die Bilder von Lichteffekten, Architektur, Werbung und Posen aktuellerer Arbeiten (z.B. «Striped Man», 2011) sind von verstärkt strukturalistischer Natur. Sie sind reduziert auf ihre schiere Oberfläche und Materialität.

Lloyds Praxis beschränkt sich jedoch nicht nur auf das gefilmte Bild; auch die Installation mit den elegant und sorgfältig im Raum platzierten Monitoren, Flachbildschirmen und Projektoren erhält eine starke Präsenz. Der Besucher wird unweigerlich nicht nur mit den Bildern, sondern auch mit ihrer Manifestation konfrontiert. Da die technischen Mittel schon auf den ersten Blick zu erkennen sind, erschließen sich dem Betrachter sogleich alle räumlichen Bezüge. Diese Vorgehensweise verursacht überdies eine veränderte – eine merkwürdig mechanische – Zeiterfahrung.

Die zahlreichen für die Ausstellung ausgewählten und teils eigens für sie geschaffenen Werke vermitteln nicht nur einen Eindruck von Hilary Lloyds immenser Produktivität, sie markieren in ihrer Zusammenstellung auch einen wichtigen Augenblick in ihrer künstlerischen Entwicklung. Hilary Lloyd verbrachte 2001 als Gast der Stiftung Laurenz-Haus ein Jahr in Basel. 2011 wurde sie für den renommierten Turner Prize nominiert.

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag ein Katalog mit Beiträgen von Kirsty Bell, Sabeth Buchmann und Pablo Lafuente. Es ist dies die erste Monografie zu Hilary Lloyds Werk und die erste gross angelegte Auseinandersetzung mit ihrem Schaffen.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr

Hilary Lloyd
12. Mai bis 16. September 2012
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH - 4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
 http://www.kunstmuseumbasel.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...