Mittwoch, 31. Juli 2013

Festtage Alte Musik 2013: unterwegs zum Barock

Bildquelle: Festtage Alte Musik
Basel.- Vom 23. bis 31. August 2013 finden in Basel zum zweiten Mal die Festtage Alte Musik statt. Der grosse Erfolg der Festtage von 2011 zum Thema «Herbst des Mittelalters» hat die Veranstalter bewogen, ein Programm zur nächsten Übergangszeit zwischen zwei Musik-Epochen zu zusammenzustellen: Unter dem Titel «Wege zum Barock – Tradition und Avantgarde um 1600» wird sich in Basel die Weltklasse der «Alte Musik»-Ensembles treffen.

Der Übergang von der Renaissance zum Barock in der Zeit um 1600 gilt als einer der folgenreichsten Stilwandel in der Geschichte der Musik. Das Neue wird allerdings schon zwei bis drei Jahrzehnten früher greifbar. Progressive Tendenzen in Komposition, Aufführung und Musiktheorie häufen sich. Viele der geradezu avantgardistischen Ideen dieser musikalisch überreichen Zeit weisen auf den Barock hin, der erst im 17. Jahrhundert zu voller Entfaltung kommt.

In den Festtagen Alte Musik 2013 spüren ausgewählte, sich gegenseitig beleuchtende Konzertprogramme dieser faszinierenden Entwicklung nach. Dargeboten werden sie von den besten europäischen Spezialistinnen und Spezialisten für Alte Musik und von Absolventen-Ensembles der Schola Cantorum Basiliensis, der Basler Hochschule für Alte Musik. Ergänzt wird das musikalische Programm mit Vorträgen, Demonstrationen, Stadtführungen und einer internationale musikwissenschaftliche Tagung zur Ästhetik des Hörens in der Renaissance, veranstaltet vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und der Humboldt-Universität zu Berlin.

Organisiert werden die Festtage Alte Musik vom «Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der Alten Musik», der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Musikerinnen und Musiker auf ihrem Weg «vom Studium aufs Podium» zu begleiten und zu unterstützen. Bei den Festtagen, die der Verein alle zwei Jahre durchführt, trifft der talentierte musikalische Nachwuchs auf anerkannte Spezialisten aus ganz Europa, was zur Aktualität und Qualität des Programms wesentlich beiträgt.


Festtage Alte Musik Basel
Wege zum Barock – Tradition und Avantgarde um 1600
23. bis 31. August 2013
http://www.festtage-basel.ch

Dienstag, 30. Juli 2013

Programm für die ganze Familie

Freiburg.- Die städtischen Mussen Freiburg haben in den nächsten Tagen einiges zu bieten - falls jemand der Sommerhitze draußen entfliehen will: hier die Veranstaltungen der Städtischen Museen Freiburg vom 30. Juli bis 4. August (Kalenderwoche 31). Das Gefühl von "draußen" ist in der neuen Dauerausstellung "Erlebnisraum Wald" trotzdem gegeben.

Dienstag, 30. Juli, 12 Uhr
Kunst:dialoge zu Julius Bissier
Mitglieder des Fördervereins laden am Dienstag, 30. Juli, um 12 Uhr
zum „kunst:dialog“-Gespräch über den Freiburger Künstler Julius
Bissier ein. Die Veranstaltung im Museum für Neue Kunst
(Marienstraße 10a) kostet den regulären Eintritt.

Mittwoch, 31. Juli, 12.30 Uhr

Mittagsführung im Colombischlössle
Eine Kurzführung am Mittwoch, 31. Juli, 12.30 Uhr, bietet Einblicke in
die Kinderausstellung „Als das Mammut zu schwitzen begann“ im
Archäologischen Museum Colombischlösse. Erwachsene zahlen 4
Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren 2 Euro.

Donnerstag, 1. August, 18.30 Uhr
Exklusive Abendführung im Augustinermuseum
Anderthalb Stunden nach Schließung des Hauses findet eine
exklusive Abendführung durch das Augustinermuseum mit Eva Maria
Breisig statt. Die Veranstaltung am Donnerstag, 1. August, um 18.30
Uhr kostet 10 Euro pro Person. Eine Anmeldung bis zum Vortag, 12
Uhr, unter Tel. 0761/201-2501 ist erforderlich.

Freitag, 2. August, 7.15 Uhr
Frühkunst zu Mika Rottenberg
Sophia Trollmann bietet am Freitag, 2. August, um 7.15 Uhr im
Museum für Neue Kunst (Marienstraße 10a) ein Kurzführung zu Mika
Rottenberg für Frühaufsteher an. Der Eintritt ist frei.

Samstag, 3. August, 14 Uhr
Familienführung im Colombischlössle (Rotteckring 5)  in
der Kinderausstellung „Als das Mammut zu schwitzen begann“ an.
Die Archäologin Dania Braun reist mit Groß und Klein zum Ende der
letzten Eiszeit. Damals veränderte sich auch die Tier- und
Pflanzenwelt und der Mensch musste sich anpassen: Aus den
umherziehenden Mammutjägern wurden sesshafte Ackerbauern.
Erwachsene zahlen 6 Euro (Eintritt und Führungsgebühr), Kinder und
Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt und bezahlen nur
die Führungsgebühr von 2 Euro.

Samstag, 3. August, 15 Uhr
Historische Schauspielführung
Eine historische Schauspielführung zum Thema „Freiburgs
schönstes Eck – auf den Spuren von Johann Christian Wentzinger“
findet im Museum für Stadtgeschichte und im Augustinermuseum
statt. Die Veranstaltung von Freiburg Living History startet am
Samstag, 3. August, um 15 Uhr im Museum für Stadtgeschichte
(Münsterplatz 30) und kostet 10 Euro.

Sonntag, 4. August, 11.30 Uhr
Welte-Konzert im Augustinermuseum
Am Sonntag, 4. August, um 11.30 Uhr wird die Geschichte der
Freiburger Firma Welte & Söhne erzählt, dazu erklingen
Einspielungen berühmter Pianisten und Komponisten auf dem
Reproduktionsflügel. Die Veranstaltung im Augustinermuseum
(Augustinerplatz) kostet den regulären Eintritt.

Sonntag, 4. August, 14 Uhr

Familienführung im Museum für Neue Kunst
„Was ist hier öko?“ fragen sich Familien mit Kindern ab 5 Jahren bei
einer Führung in der Ausstellung „Make active choices. Kunst und
Ökologie: Wie tun?“ am Sonntag, 4. August, 14 Uhr im Museum für
Neue Kunst (Marienstraße 10a). Sie kostet 2 Euro zuzüglich Eintritt.

Sonntag, 4. August, 14 bis 16 Uhr
Familiennachmittag im neuen Erlebnisraum Wald
Nach einer kurzen Führung durch den neuen Erlebnisraum Wald im
Naturmuseum (Gerberau 32) werden Familien mit Kindern ab 5
Jahren am Sonntag, 4. August, von 14 bis 16 Uhr in der Werkstatt
selbst aktiv. Erwachsene zahlen 3 Euro Eintritt und 3 Euro
Veranstaltungsgebühr, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
haben freien Eintritt und zahlen nur 3 Euro.

Mehr: http://www.freiburg.de/pb/,Lde/265394.html

Montag, 29. Juli 2013

Spätromantik am Oberrhein

August Bauer, 1905, Weil, Öl auf Leinwand

Weil am Rhein.- Das derzeitige Ausstellungsprojekt in der städtischen Galerie Stapflehus in Weil am Rhein, das als Kooperation zwischen den Geschwistern Christina Blome und Dr. Karl Schweizer und dem Weiler Kulturamt sowie der Weiler Trachtensammlerin Paula Röttele bietet die öffentliche Vorstellung von bislang noch nie öffentlich gezeigten 90 Kunstwerken des in Weil am Rhein aufgewachsenen Künstlers August Bauer.

Gottlieb August Bauer (1828 – 1913) gilt als einer der bedeutendsten Künstler aus Weil am Rhein. Am 21. Februar 1828 erblickte er das Licht der Welt. Sein Vater Lorenz Bauer war Gemeinderechner und Metzgermeister. Über die Mutter, Anna Maria Bauer (geborene Röschard), sind die Geschwister Dr. Karl Schweizer und Christina Blome sowie ihr Cousin Hansjörg Wöhrle mit dem Künstler verwandt. Zum 100. Todestag von August Bauer stellen die Nachfahren nun ausgewählte Ölgemälde, Zeichnungen und Schriften aus dem Nachlass des Künstlers aus. Schon in frühester Kindheit wurde den Geschwistern und ihrem Cousin immer wieder eingeschärft, dass sie beim Spielen auf die Bauer-Bilder achtgeben sollen. Der Nachlass des Künstlers ging über Bauers Patentochter, Elisabeth-Charlotte von Förster, in den Besitz Schweizer-Wöhrle. Die Nachkommen machen somit die Werke quasi als Hommage an ihre Mütter einer breiteren Öffentlichkeit in Weil am Rhein zugänglich. Die meisten Exponate waren noch nie öffentlich zu sehen.

Das Kulturamt der Stadt Weil am Rhein war sofort von der Idee einer Ausstellung zum hundertsten Todestag von August Bauer (16. Februar 1913) begeistert. Es schlug dann auch eine Kombination der auf vielen Porträts dargestellten Markgräfler Trachten mit historischen Originalen vor und bat Paula Röttele darum, einige Beispiele an Trachten aus der Sammlung der rührigen Markgräfler Trachtengruppe auszustellen. Die Landschaften und Porträts aus dem großen Schaffen des Künstlers treffen nun in einem Gebäude auf die Trachten, das selber für die Geschichte des einstigen Dorfes Weil steht. Sabine Theil hat im Auftrag des Kulturamtes die Koordination der Ausstellung vor Ort übernommen. Die Konzeption und Gestaltung der Ausstellung und des begleitenden Katalogs wurden von Christine Cuennet und Diana Blome realisiert. Der Katalog enthält Beiträge über Leben und Werk von August Bauer von Diana Blome, Prof. Dr. Peter Blome, Christine Cuennet und Dr. Karl Schweizer.

„In August Bauers Werken finden wir eine einzige schöne, liebliche Welt, voll Sonne und Reben, glitzerndem Rhein und Poesie. Aber auch besinnliche und nachdenklich machende Himmelsstimmungen vermochte er gekonnt auf Leinwand zu bannen. Zu Lebzeiten von August Bauer war die Gesellschaft auf dem Dorf noch geprägt von einer strengen Erziehung; Sitte und Gehorsam waren angesagt“. Dies sind die Worte der Geschwister Blome-Schweizer, welche im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung einladen und meinen, das Eintauchen in Bauers Werke tue der Seele gut. Nachdem Bauer 1850 in die Schweiz emigriert war, um sich dem Kriegsdienst in der großherzoglich-badischen Armee zu entziehen, studierte er von 1853 – 1864 im Münchner Kunstverein. Nach seiner Rückkehr aus München lebte August Bauer bis zu seinem Tod in seinem Heimatort Weil.

Bauer malte in erster Linie Porträts und Landschaften. Er liess sich von der damals führenden Münchner Schule inspirieren. Die klassischen Landschaftsbilder von August Bauer sind klar in Vorder-, Mittel- und Hintergrund aufgeteilt. Figuren werden oft nur als Staffage eingesetzt. Weil am Rhein und Umgebung werden dann idyllisch und idealisiert dargestellt. Die friedlichen Stimmungen erinnern an Landschaftsmaler aus dem 17. Jahrhundert wie Claude Lorrain oder Nicolas Poussin. Die Ausstellung ist aber keineswegs auf idealisierte Landschaftsbilder beschränkt. Man nannte August Bauer schließlich auch „Gewitterbauer“. Wolken, Wind und Wetter sind immer wiederkehrende Sujets im Werk Bauers. Bauers Interesse an Himmel, Luft und Wolken zeigt sich oft in tiefliegenden Horizonten und erinnert an die holländische Landschaftsmalerei aus dem 17. Jahrhundert. Auch der Einfluss der Romantik ist in mehreren Werken Bauers deutlich sichtbar. So z.B. in einem Ölgemälde, welches eine mit Sträuchern und Gras bedeckte Ruine in der Abendröte zeigt. Schließlich lassen Bauers Landschaften auch eine Hinwendung zum Naturalismus erkennen. Die damals neue Landschaftsmalerei in München, später bekannt unter dem Namen intime Landschaft oder paysage intime, implizierte ein neues Verhältnis zwischen dem Künstler und der Natur. Im Gegensatz zur Landschaft der Romantik, in der die Natur die Gemütsstimmung des Malers widerspiegelte, kehrte die intime Landschaft dieses Verhältnis um. Eine möglichst natürliche Wiedergabe der Landschaft wurde angestrebt.

Auch in seiner Porträtmalerei lässt sich August Bauer von verschiedenen Tendenzen und Strömungen beeinflussen. Am Anfang seiner Künstlerkarriere verpflichtete er sich noch der klassizistischen Porträtmalerei, welche in Deutschland bis Mitte des 19. Jahrhunderts populär war. Nach dem romantischen Vorbild kombinierte Bauer später Porträts mit der Gattung der Landschaftsmalerei. Das helle Inkarnat der Gesichter hebt sich deutlich von den hügeligen Landschaften ab, welche in dunklem Kolorit gehalten sind. Auch die im Biedermeier großgeschriebenen weiblichen Tugenden „Unschuld“, „Sanftmut“ und „Frömmigkeit“ dominieren manche seiner Frauenbildnisse. Mit dem Studium im Münchner Kunstverein begann Bauers Hinwendung zum Realismus. Schönheit war nicht mehr die wichtigste Eigenschaft des Porträts, sondern man wollte die Wirklichkeit zeigen. Es ging um das Abbild einer Persönlichkeit. Bauer hat mit verschiedenen Malrichtungen experimentiert und fand schließlich seinen eigenen Porträtstil.

Die breite künstlerische Palette der Werke von Bauer mag mit der Vielfältigkeit der deutschen Malerei im 19. Jahrhundert zusammenhängen. Das 19. Jahrhundert repräsentiert, im Gegensatz zu früheren Epochen, keine stilistisch einheitliche Periode mehr. Die Loslösung vom Ancien régime war ein Umbruch und bedeutete nicht nur eine soziale Umstrukturierung, sondern forderte auch eine totale Neuordnung des Kunstschaffens. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Künstlers unter dem deutlich erkennbaren Einfluss der Münchner Schule. Landschaften, welche Weil und Umgebung zeigen sowie die vielen Damen in der Markgräfler Tracht, machen Bauers Kunst für die Region zum wichtigen kulturellen Erbe und Andenken an frühere Zeiten und lokales Kunstschaffen.

Der Katalog zur Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Stapflehus und im Museum am Lindenplatz erhältlich.

Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 8. September, jeweils samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr.

Spätromantik am Oberrhein
Werke von August Bauer
bis 8. September

Galerie am Stapflehus
Bläsiring 10,
79576 Weil am Rhein
Telefon: 07621 79656
www.stapflehus.de/home/h.htm

Freitag, 26. Juli 2013

Inspiration Vernacular


Kassena Plot, Burkina Faso. Foto: Deidi van Schaewen
Weil am Rhein.- Lehmhütten, Holzbauten, Steinhäuser – weltweit haben sich Architekturen entwickelt, die perfekt an ihre Umgebung, das Klima und die verfügbaren Materialien angepasst sind. Mit zunehmendem Bewusstsein für nachhaltiges Bauen und regionale Traditionen werden diese Bauformen als Inspirationsquelle wiederentdeckt. Diesem Phänomen widmet sich die Ausstellung «Learning from Vernacular» im Vitra Design Museum Weil am Rhein ab 10. August

. Sie zeigt ausgewählte Beispiele traditioneller Architektur und stellt zeitgenössische Architekten vor, die daraus neue, faszinierende Bauformen ableiten.

Die Beispiele traditioneller Architektur in der Ausstellung stammen unter anderem aus Südafrika, Ägypten, China, Malaysia oder Kamerun. Ihre Bauweisen reichen von Lehmarchitektur über spektakuläre Holzbauten und Hofhäuser bis zu tunnelartigen Konstruktionen aus Palmgras. Die gezeigten Projekte aktuellen Datums greifen lokale Baustoffe auf oder befassen sich mit sozialen und architektonischen Herausforderungen verschiedener Regionen.

Beispiele hierfür sind die Wohnprojekte des Rural Studio der Auburn University in Alabama, die Kollaborationen zwischen Handwerkern und Architekten des indischen Studio Mumbai, die Arbeit der Architektin Carin Smuts in südafrikanischen «Townships» oder die Bambusstrukturen des kolumbianischen Architekten Simón Vélez. Filme, Fotografien und Pläne verdeutlichen die jeweilige Gebäudekonstruktion und lassen den Alltag ihrer Bewohner lebendig werden.

Mit insgesamt 40 Modellen, die durch ihre Detailtreue bestechen, vermittelt die Ausstellung gleichsam ein Panorama der Weltarchitektur. Dabei wird deutlich, dass es jenseits der hierzulande bekannten Baumaterialien eine Vielfalt anderer Werkstoffe und Konstruktionsformen gibt. Sie existieren abseits des kommerziellen Weltmarkts und werden zuweilen von Generation zu Generation weitergegeben. Oft sind dabei die sozialen Funktionen der Architektur genauso wichtig wie Ästhetik oder Ökonomie. Dank der vielen Beispiele an nachwachsenden Rohstoffen und energieneutralen Lösungen bietet «Learning from Vernacular» nicht zuletzt zahlreiche Anregungen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen.

«Learning from Vernacular» entstand auf der Basis einer umfassenden Sammlung der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Sie enthält über 700 Modelle im Maßstab 1:20 sowie zahlreiche Dokumente. Die Sammlung ist wiederum Teil des «Archiv des Modernen Bauens», dessen Leiter Pierre Frey auch Kurator von «Learning from Vernacular» ist. Zum Titel der Ausstellung, der sich auf Robert Venturis berühmten Wahlspruch der postmodernen Architektur – «Learning from Las Vegas» – bezieht, sagt Frey: «Das Wort »vernacular« kommt aus dem römischen Recht. Alles was innerhalb eines Haushalts für den eigenen Verzehr oder Verbrauch produziert wurde und weder zum Verkauf noch zum Tausch gedacht war, wurde als »vernacular« beschrieben.»

Aufgrund von Umbauarbeiten im Hauptgebäude des Vitra Design Museums wird die siebenwöchige Ausstellung im Dome auf dem Vitra Campus gezeigt. Dieser Bau wurde von Buckminster Fuller und T.C. Howard entworfen und zeigt, dass sich auch die Architektur der letzten Jahrzehnte immer wieder durch traditionelle Bauformen inspirieren ließ. Er basiert auf einer Zeltkuppel, deren Prinzip Buckminster Fuller nach der Konstruktionsweise sogenannter «geodätischer Strukturen» optimierte. In der Nachkriegszeit wurden Fullers «geodesic domes» weltweit bekannt. Der Dome auf dem Vitra Campus stammt von 1975 und wurde im Jahr 2000 unweit des Vitra Design Museums aufgestellt.

Eine Ausstellung der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), der Association pour un Centre Architecture Anthropologie Territoire (ACAAT) und der Domaine de Boisbuchet, Centre International de Recherche et d’Education Culturelle et Agricole (C.I.R.E.C.A).


Öffnungszeiten: täglich 10 - 18 Uhr

Learning from Vernacular
10. August bis 29. September 2013

Vitra Design Museum
Charles Eames-Strasse 1
D-79576 Weil am Rhein
T: 0049 (0)7621 7023-200
info-weil@design-museum.de
www.design-museum.de

Donnerstag, 25. Juli 2013

dies & das

3land.- Freiburg hat das Rennen gemacht: Im bundesweiten Wettbewerb um das 9. Festival „Politik
im Freien Theater“ wurde die Stadt als Austragungsort ausgewählt. Das Festival soll im November
2014 für eine Woche stattfinden. Es gilt als eines der wichtigsten Theatertreffen der Freien
Szene und bietet eine Bühne für Produktionen, die sich mit politischen und sozialen Themen
auseinandersetzen. Das städtische Kulturdezernat hatte sich gemeinsam mit dem Theater Freiburg,
dem Theater im Marienbad und dem E-Werk um das Festival beworben.Insgesamt sollen rund 10
Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum auf der Freiburger Bühnen zu sehen sein, ergänzt
durch internationale Inszenierungen und ein umfangreiches Rahmen- und Schulprogramm. Das
Festival findet alle drei Jahre an wechselnden Orten statt. In den vergangen Jahren wurde es in
Bremen, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Köln und zuletzt Dresden ausgetragen. Freiburg hatte sich
bereits 2010 beworben, war damals aber knapp unterlegen.


dies & das

Am 1. August ist bekanntlich Schweizer Nationalfeiertag. Die Basler Bundesfeier am Rhein findet traditionsgemäss am 31. Juli mit einem abendlichen Stadtfest (ab 17 Uhr) und dem grossen Feuerwerk (um 23 Uhr) statt. Ein vielfältiges Programm, 12 Livekonzerte und über 90 Beizen und Verkaufsstände sorgen für eine stimmungsvolle Feier.  http://www.medienmitteilungen.bs.ch/2013-07-25-pd-001


Ausstellungen

Fünf Künstler, die hinsichtlich Herkunft, beruflichem Background und künstlerischen Techniken unterschiedlicher nicht sein könnten und bereits in vorangegangenen Projekten zusammenarbeiteten, zeigen ab 28. Juli in der diesjährigen Sommerausstellung der Tourismus GmbH in der Bad Säckinger Villa Berberich eine harmonische, energiegeladene Präsentation ihrer Werke.
Bei ihrem gemeinsamen Auftritt kommen verschiedene Techniken und auch Motivationen zum Einsatz, aus denen im kreativen Schaffensprozess und durch die Begegnungen mit Gleichgesinnten neue Absichten, Ideen und Projekte geboren wurden, frei nach dem Motto: Alles bleibt im Fluss, „Kunst muss lebendig machen“ (Eugène Delacroix).
Bea Bühler (*1965), Dornach/CH, widmet sich der Gestaltung von Figuren aus verschiedenen Tonarten und Gips getränkten Gazebinden über Formen aus Draht. Guido Grossert (*1949), Röschenz/CH, setzt sich mit der Acrylmalerei auseinander und arbeitet nach dem Motto „Farben, Formen und Experimente“.
Willy Wahl (*1935), Reinach/CH, orientiert sich an der Natur, die uns zeigt, dass letztendlich alle Farben und Forman zusammenpassen.
Karin Volz (*1968), Rheinfelden, arbeitet mit Stoffresten, Papierfetzen und anderen Fundstücke unter Verwendung von Acrylfarbe auf Holz und Leinwand.
Petra Mavrin (*1966), Rheinfelden, verwendet Acryl, Oel, Spachtelmasse, Sand und Papier und ist inspiriert von Farben und Formen des Alltags und des Zufalls.
Die Ausstellung ist vom 28. Juli bis 1. September mittwochs und donnerstags von 14:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt beträgt € 2, ermäßigt € 1 (Gästekarten-Inhaber, Schüler und Studenten von 12 bis 25 Jahre gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises), mit Oberrheinischem Museumspass frei.

Das Naturmuseum Freiburg lädt in seinen neuen Erlebnisraum Wald ein. Ob an Stämmen und Ästen, zwischen luftigen Baumkronen, auf dem feuchten Boden oder unter der Erde – unzählige Arten sind hier zu Hause. Vom scheuen Reh bis zur bissigen Zecke, wer genau hinschaut, horcht oder riecht, macht überraschende Entdeckungen. Tierpräparate, Mitmach-Stationen und Dioramen wecken den Forschergeist. Das Bellen eines Rehs mischt sich mit dem Kreischen einer Motorsäge. Die Besucherinnen und Besucher schnuppern Duftspuren des Fuchses, betrachten Kleinstlebewesen durch die Lupe und erfahren Spannendes über ungewöhnliche Tiere wie den Totengräberkäfer. Kinder schlängeln sich im Reich der Wurzeln durch einen Krabbeltunnel und begegnen eher unbekannten Arten. Die Präsentation richtet sich an Familien und Kinder, die die heimischen Wälder nach ihrem Besuch mit anderen Augen sehen werden. Nach den Sommerferien ergänzen Vermittlungsprogramme für Schule und Kindergarten sowie Aktionsangebote für kleine und große Gäste das Repertoire. Informationen sind unter Tel. 0761/201- 2504 oder per Mail an axel.demuth@stadt.freiburg.de erhältlich. Das Naturmuseum (Gerberau 32) ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-Pass ist er frei.


Kino

4. Instant-Video-Wettbewerb im Rahmen des 10. One Minute Film & Video Festival Aarau (22. bis 25. August 2013. 12 Teams, 3 Stunden, 1 Aufgabe: Einen Hollywood-Klassiker in einer Minute nachspielen! One Hollywood Classic in One Minute & One Take. Der Instant-Wettbewerb findet dieses Jahr zum vierten Mal statt. Es können sich 12 Teams bewerben. Anmeldeschluss ist der 16. August 2013. Mehr: http://www.451.ch/index.php/ger/content/view/full/16988

Mittwoch, 24. Juli 2013

Das „West-Eastern Divan Orchestra“ unter Daniel Barenboim


Basel.- In Basel war dieses Orchester noch nie zu hören, jetzt bietet die Reihe World Orchestras der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel ein besonderes Erlebnis. Und wenn es am 15. August im Grossen Musiksaal des Basler Stadtcasinos mit den grossen „Zweihundertjährigen“ Verdi und Wagner, und obendrein mit Beethoven auftritt, dann geht es nicht nur um exzellentes Musizieren – das sich unter einem Dirigenten und Mentor wie Daniel Barenboim fast von selbst versteht. Sondern es geht auch um den klingenden Nachweis, dass politische Grabenkämpfe dort enden, wo Angehörige verfeindeter Länder Instrumente in die Hand nehmen, gemeinsame Probenarbeit leisten und sich als freundschaftlich verbundene Gruppe junger und hoffnungsvoller Menschen auf Tournee begeben.

Das „West-Eastern Divan Orchestra“
Zusammen mit dem prominenten palästinensischen Literaturwissenschaftler und passionierten Musikfreund Edward Said († 2003 New York) gründete Barenboim 1999 das bald schon international konzertierende „Westöstliche Divan-Orchester“. In ihm musizieren junge Musiker aus Israel, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien, den palästinensischen Autonomiegebieten und dem Gastgeberland Spanien mit dem Ziel freundschaftlicher Annäherung politisch verfeindeter Volksgruppen, um einen interkulturellen Dialog zu ermöglichen.
Anlass zur Gründung gab das Weimarer Kunstfest 1999. Goethes umfangreiche, vom persischen Dichter Hafis inspirierte Gedichtsammlung West-Östlicher Divan (1819, 1827) bestimmte die Namensgebung. Seit 2002 bietet – neben weiteren Stiftungen – die andalusische Regionalregierung in Sevilla Domizil und Unterstützung für das Orchester während seiner sommerlichen Probenphasen. Ein besonders wichtiger Auftritt war 2005 ein Konzert in Ramallah im westjordanischen Autonomiegebiet.

Daniel Barenboim im Gespräch
„… ich habe mir niemals eingebildet, dass man mit einem Orchester aus israelischen und arabischen Jugendlichen den Nahost-Konflikt lösen kann, niemals! Schauen Sie sich die aktuelle Situation an: Sie ist total aussichtslos und verzweifelt. Man spricht von einer Zweistaatenlösung – und weiss doch genau, dass die Realitäten das längst verhindern. Vom Mittelmeer bis zur jordanischen Grenze ist das ganze Gebiet voller israelischer Siedlungen. Wie soll man da einen palästinensischen Staat ausrufen? Indem man 400 000 Menschen umsiedelt? Das bedeutet Bürgerkrieg, sofort. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist ein Konflikt zwischen zwei Völkern, die zutiefst davon überzeugt sind, auf ein und demselben Stückchen Land leben zu dürfen. Das ist politisch unlösbar, das kann man nur menschlich lösen. Und das war auch der Ansatz des Orchesters: jungen Musikern eine menschliche Alternative im Denken aufzuzeigen. Dazu stehe ich bis heute, ohne falsche Bescheidenheit.“
DIE ZEIT 13 / 2012

Verdi schien es bei der Sizilianischen Vesper angezeigt, sich dem anspruchsvollen Pariser Publikum mit einer gross angelegten sinfonischen Ouvertüre zu vorzustellen. Nach der verhaltenen Largo-Einleitung steigert sich das zunehmend lebhafte Zehn-Minuten-Stück bis zur Prestissimo-Stretta. Ein wirkungsvolles Stück für temperamentvolle Orchester!
Die beiden orchestralen Traviata-Vorspiele sind hingegen von grosser Empfindsamkeit und Wärme geprägt. Sie verzichten auf hohles Pathos und gestelzte Feierlichkeit, setzen dagegen auf die Beschwörung glaubwürdiger Emotionen und beseelter Menschlichkeit.

Im Parsifal, seinem letzten Werk, konnte Wagner erstmals die jüngst gewonnenen Erfahrungen mit dem halbverdeckten Orchestergraben im neuen Bayreuther Festspielhaus berücksichtigen. Gerade das Vorspiel des zum „Bühnenweihfestspiel“ erhobenen Werkes bringt den Zauber eines fast schwerelosen Klanggeschehens zu einzigartiger Wirkung.
Im ausgedehnten Meistersinger-Vorspiel dominiert der festlich-orchestrale Habitus eines fest auf die Tonart C-Dur gegründeten, thematisch überaus dicht gearbeiteten Sinfonie-Satzes.

Bei Beethovens „Siebenter“ scheint das Publikum der Wiener Uraufführung unmittelbar begriffen zu haben, dass der Komponist nicht nur angenehme Unterhaltung im Sinne hatte. Ihn trieben die aktuellen Nachrichten von Napoleons Niederlagen dazu an, seine Hörer kämpferisch einzustimmen (Satz 1), zu Trauer und Klage über die sinnlosen Opfer dieser Kriege zu bewegen (Satz 2) und schliesslich für Durchbruch und Sieg des Guten und Gerechten zu begeistern (Sätze 3, 4). Selbstbewusst soll Beethoven über Bonaparte geäussert haben: Schade, dass ich die Kriegskunst nicht so verstehe wie die Tonkunst, ich würde ihn doch besiegen!

Do 15.08.2013, 19.30. AMG WORLD ORCHESTRAS. Stadtcasino, Musiksaal

West-Eastern Divan Orchestra
Daniel Barenboim, Leitung

Giuseppe Verdi
«Die sizilianische Vesper», Ouvertüre
«La Traviata», Vorpiele zu den Akten 1 und 3

Richard Wagner
«Parsifal», Vorspiel
«Die Meistersinger von Nürnberg», Vorspiel

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Restkarten:
Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Nachwuchs-Sommerwerkstatt beim Kieswerk Open Air

Weil am Rhein.- Im letzten Jahr durften die Bands aus dem Musikforum Henry Uebel wie „Every Second Monday“, „Forum Kids“ und „Henry Uebel Quintett“ einen Teil des musikalischen Live-Programms am Kieswerk Open Air gestalten. Mit Erfolg. Deshalb war eine weitere Einladung nur logisch. Die Anmeldung sollte jedoch schnellstens erfolgen, denn am 25. Juli geht es schon los.

Das Musik Forum bringt aber eine Überraschung mit: Unter dem Motto – einmal auf der Bühne singen - werden Kinder von 7 bis 10 Jahren und Jugendliche von 11 aufwärts eingeladen, Pop – und Rapsongs kennenzulernen. Rrein zu singen, zu phrasieren, zu rappen, sich auf der Bühne bewegen lauten die Ziele. Nach rund fünf bis sechs Probeterminen dürfen die Teilnehmer das Ergebnis an den letzten beiden Filmtagen mit der Kieswerk Combo auf der Bühne präsentieren.

Geleitet werden die Musikworkshops in zwei Altersstufen von  Henry Uebel (Komponist der Songs und Pianist) und Cornelia Hossfeld (Texte und Probenleitung). Etwas Erfahrung im Gesang wäre vorteilhaft (z.B. im Kinderchor), regelmäßige Teilnahme an den Proben Pflicht. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt
pro Gruppe zehn Personen. Die Gebühr für die Probentermine und zwei Konzerttermine beträgt 30 Euro inklusive Notenmaterial, zahlbar bei der ersten Probe.

Veranstaltungsort ist das Festivalgelände beim Kieswerk Open Air im Dreiländergarten von  Weil am Rhein Zeitraum: 25.07. 2013 - 4.08.2013 (Die genauen Termine werden den Teilnehmern rechtzeitig bekanntgegeben). Castings und Vorproben finden bereits im Musik Forum in Lörrach, Baslerstraße 132/134 statt.
Info's und Anmeldung bei Cornelia Hossfeld  07626-9776500 (AB – Rückruf) oder unter sommerwerkstattmusikforum@gmail.com

Dienstag, 23. Juli 2013

21 aus Rheinfelden

Rheinfelden.- Das städtische Kulturamt des badischen Rheinfelden präsentiert ab 26. Juli eine Gruppenausstellung der Werke von Bildenden Künstlern aus der Stadt. Erstmals seit 2010 bietet das Kulturamt damit wieder eine Plattform für die in Rheinfelden wirkenden Künstler.

Die Galerie im Haus Salmegg zeigt das Wirken von 21 Künstlern, die dort Malereien, Fotografien und Skulpturen ausstellen. Es werden die Arbeiten von Annika Heinze, Mirjam Bauer Bucher, Jacques Biedermann, Michaela Dold, Loni Eichmann, Jörg Gaus, Koviljka Grass, Astrid Hanschke, Petra Heck, Claudia Himmelsbach, Sonia Ilios, Margherita Keßler, Roland Kistner, Martina Gabriela Maier, Herbert Moriz, Lilo Nömer, Marc Oschwald, Willi Raiber, Wilhelm Schmieder, Elisabeth Veith und Bettina Zilinski gezeigt.

Die Ausstellung eröffnet mit einem kleinen Straßenfest am Freitag, den 26. Juli, um 19.00 Uhr vor dem Haus Salmegg an der alten Rheinbrücke. Die Ausstellung ist vom 27. Juli bis zum 8. September immer samstags und sonntags von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Haus Salmegg, Verein für Kunst und Geschichte Rheinfelden e.V.
An der Rheinbrücke in Rheinfelden (Baden)
www.haus-salmegg.de/

Montag, 22. Juli 2013

12. Kabarett-Herbst

Wie viel? Und wem gibt man hinterher die Schuld? Antworten auf diese Fragen bekommt das Publikum am Freitag, 8. November anlässlich des 12. Kabarett-Herbstes im ALI-Theater Tiengen.
Waldshut-Tiengen.- Traditionell startet am Donnerstag, 1. August ab 9 Uhr der Vorverkauf für den 12. Kabarett-Herbst, der vom 29. September bis zum 30. November erneut mit sieben Beiträgen zur Humorkultur in Waldshut-Tiengen beitragen möchte. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Waldshut-Tiengen, welches auch in diesem Jahr wieder das preisgünstige aber limitierte Festival-Ticket für ausdauernde Kabarettfreunde bereit hält. Das Festival-Ticket als auch alle Einzeltickets sind in der Tourist-Information Waldshut erhältlich.

Zum Auftakt des Kabarett-Festivals begrüßt am Sonntag, 29. September der Österreicher Stefan Waghubinger das Publikum im ALI-Theater Tiengen mit dem Programm „Langsam werd’ ich ungemütlich“. Darin entführt er in eine abgründige Gedankenwelt, in der sowohl Benjamin Blümchen als auch Nahtoderfahrungen zum Gegenstand werden.

Mit Boris Bronski kommt eine tragigkomische Kunstfigur in die Stadthalle Waldshut, die zwischen Banalität und Poesie durch die Welt zieht. Der Mensch hinter den vielen Masken, die am Mittwoch, 9. Oktober in der Stadthalle Waldshut zu sehen sein werden, ist Michael Aufenfehn, der sonst als Teil des Duos „Habbe und Mike“ mit seinem Maskentheater ein internationales Publikum begeistert.

Bereits der Titel „Tunnel am Ende des Lichts“ verrät es: Bei den zwei Herren der „Buschtrommel“ kommen Liebhaber des trockenen Humors voll auf ihre Kosten. Wer also anspruchsvolle Unterhaltung mit politischem Kabarett sucht und gerne zwischen den Zeilen liest, der ist am Freitag, 18. Oktober im ALI-Theater Tiengen gut aufgehoben.

Zahlreiche Kleinkunstpreise und ein begeistertes Publikum allerorts beweisen: Innerhalb von zwei Jahren hat Martin Zingsheim die Kleinkunstwelt erobert. Dabei sitzt er doch eigentlich nur am Klavier und spielt! Spielt mit seiner Meinung, bis gesellschaftspolitische Kritik und absurde Liebeslieder aus dem doppelten Boden wachsen. Mit seinem Programm „Opus meins – kabarett und zukunftsmusik“ kommt Martin Zingsheim am Freitag, 25. Oktober ins ALI-Theater Tiengen.

Ein Abend mit Martina Brandl ist wie eine Party! Es wird gesungen, getanzt, gelacht und gelästert. In ihrem neuen Programm „Jedes zehnte Getränk gratis“ beschäftigt sie sich mit den großen Fragen der Menschheit: Was trinkt man? Wie viel? Und wem gibt man hinterher die Schuld? Antworten auf diese Fragen bekommt das Publikum am Freitag, 8. November im ALI-Theater Tiengen.

Eine Frage der anderen Art stellt sich Werner Brix, der zweite Österreicher im diesjährigen Kabarett-Herbst: Was unterscheidet den Uhu vom Bivie? Also uns den Mann „Unter HUndert“ vom jungen Rotzlöffeln „BIs VIErzig“. Wer die Reise durch die Mitlife-Krisis des Mannes nicht verpassen möchte, der sollte sich das Programm „40plus – Über Männer in den besten Jahren“ am Mittwoch, 13. November nicht verpassen.

Zum Abschluss des 12. Kabarett-Herbstes am Samstag, 30. November, kommt Gerd Dudenhöffer ins ALI-Theater um dort den unvergleichlichen Heinz Becker zu mimen. „Die Welt rückt näher“ ist der Titel des neuen Programmes, in welchem Heinz Becker erkennt, dass sich unser Planet mit all seinen Katastrophen unaufhaltsam auch auf die Kleingärten zubewegt.

Programm- und Preisübersicht:

Sonntag, 29.09.13, 20 Uhr, ALI-Theater Tiengen
Stefan Waghubinger „Langsam werd’ ich ungemütlich“
Eintritt 15 € (erm. 10 €)

Mittwoch, 9.10.13, 20 Uhr, Stadthalle Waldshut,
Boris Bronski, „La Comèdie des Masques“
Eintritt Kat I 19 € (erm. 14 €), Kat II 16 € (erm. 11 €)

Freitag, 18.10.13, 20 Uhr, ALI-Theater Tiengen
Die Buschtrommel, „Tunnel am Ende des Lichts“
Eintritt 15 € (erm. 10 €)

Freitag, 25.10.13, 20 Uhr, ALI-Theater Tiengen
Martin Zingsheim - „OPUS MEINS – kabarett und zukunftsmusik“
Eintritt: 17 € (erm. 12 €)

Freitag, 8.11.13, ALI-Theater Tiengen
Martina Brandl - „Jedes zehnte Getränk gratis“
Eintritt: 17 € (erm. 12 €)

Mittwoch, 13.11.13, ALI-Theater Tiengen
Werner Brix - „40plus – Über Männer in den besten Jahren“
Eintritt: 17 € (erm. 12 €)

Samstag, 30.11.13, ALI-Theater Tiengen
Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker - „Die Welt rückt näher“
Eintritt: 22 € (erm. 17 €)

Das Kabarett-Herbst Festival-Ticket ist zum Preis von 79 € erhältlich (Schüler bezahlen 49 €). Alle Tickets sind erhältlich ab Donnerstag, 1. August in der Tourist-Information Waldshut, Tel. 07751/833-200.

Freitag, 19. Juli 2013

Ein Fest für die LangeWeile

Basel.- Das Philosophicum Basel weilt in der "Sommerfrische" - zumindest inhaltlich-thematisch. Am Freitag, 26. Juli, und Samstag, 27. Juli, lädt das Philosophicum dazu ein, sich der Langeweile und den ihr verwandten Gemütsverfassungen hinzugeben.

Während dieser beiden Tagen werden die Anwesenden die Gelegenheit haben, der existenziellen Bedeutung der Langeweile auf den Grund zu gehen. In der Druckereihalle wird mit Objekten der Langeweile, einer Installation von Alexander und Natalie Suvorov-Franz sowie mit Sitz- und Liegegelegenheiten die nötige Voraussetzung für das "Nichtstun" geschaffen. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Anwesenden wird Stefan Brotbeck am Freitagabend
die philosophischen Aspekte skizzieren und erkunden, inwiefern die Langeweile auch als Quelle für die schöpferische Musse fruchtbar gemacht werden kann. Am Samstag wird Martina Jakobson in einem Seminar unter dem Titel "Mein Gott, wie ist mir langweilig" die Bandbreite der Langeweile in Literatur und Kunst auffächern. Für die Ausstellung nimmt das Philosophicum langweilige Objekte entgegen.

Unter dem Titel "Muße und die Kunst der langen Weile" vom Freitag (26. Juli, 19.00 Uhr) geht Stefan Brotbeck folgenden Fragen nach: Warum kehrt die Langeweile umso rascher zurück, je nervöser wir sie vertreiben? Warum wird alles so langweilig, wenn wir keine Langeweile ertragen? Was tun wir, wenn wie die "Zeit totschlagen"? Was verpassen wir, wenn wir nichts verpassen wollen? Was erfahren wir, wenn wir schöpferische Musse erfahren?

Am Samstag darauf (27. Juli, 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr mit einer Pause von 13.00 Uhr bis 14.30 Uhr) schlägt Martina Jakobson in ihrem Seminar den Bogen von der russischen Langeweile, zu Formen des l' Ennui, der Melancholie und des Mal du siècle.

An beiden Tagen ist die Druckereihalle geöffnet zum Verweilen, Nachsinnen und Nichtstun. Objekte aus Kunst und Alltag werden zum Spiegel der still stehenden Zeit. Am Samstagabend (ab 19.00 Uhr) sind alle zum Sommerfest für die Langeweile eingeladen. Gemeinsam wird der Müßiggang zelebriert - kühle Getränke sorgen für eine Erfrischung zwischendurch - ein Programm wird bewusst nicht bekanntgeben.

Für die Installation in der Druckereihalle nimmt das Philosophicum langweilige Objekte entgegen.

Annahmezeit: Montag (22. Juli) bis und mit Donnerstag (25. Juli), von 09.00 bis 17.00 Uhr, ausser von 13.00 - 14.00 Uhr. Abholtag (Die Rücknahme ist Pflicht):  29. Juli von 09.00 - 17.00 Uhr. Info unter: info@philosophicum.ch

Ein Fest für die LangeWeile
Am 26. und 27. Juli im Philosophicum und in der Druckereihalle im Ackermannshof Basel
www.philosophicum.ch

Mittwoch, 17. Juli 2013

Als eines der Highlights gastiert am zweiten Abend vor dem Film "Life of Pi" die
international gefragte Gruppe von Raffaele Sciortino im Kieswerk Weil am Rhein
Weil am Rhein.- Auf zwei Bühnen spielen beim Kino-Ereignis Kieswerk Open Air in Weil am Rhein vom 25. Juli-4. August an allen Abenden Live-Bands, manchmal zwei hintereinander, oft als erste Performance eines neuen Programms oder als einmaliges Gastspiel in der Region. Immer wieder werden Überraschungen
präsentiert, wenn Musiker um die Kieswerk Combo mit Gerd Maier, Rainer Müller, Bernd Argast, George Ricci, Werner Stoll, Dieter Steininger oder in anderenZusammensetzungen miteinander jazzen oder neue junge Formationen vorgestellt werden.

Seit zwei Jahren ist die Gruppe Jazzlong mit Günter Berger am Saxophon, Bernd Herzog an der Gitarre, Ingo Fräulin am Schlagzeug und der Sängerin Jutta Kaltenbach beim Festival zu hören. Zum zweiten Mal tritt - und das gleich beim Eröffnungsabend - das Trio "Zwieton" mit der Sängerin Lea Kasper auf. Die Freiburger Jazzhaus Bigband um den bekannten Trompeter Gary Barone oder Steve Husting mit seinem Trio, die "Bänd" mit Wolfgang Fischer an der Gitarre, Ludwig Vieser am Bass, Andreas Adler am Schlagzeug, Rainer Krebs am Klavier und Sängerin Karin Baumhauer und Lukas Spannbauer mit seiner jungen Band, Kerstin Schneider und andere Sänger, Songwriter und Bands treten genauso auf einer der beiden Bühnen auf wie Henry Uebel, der in diesem Jahr einen Song-Workshop initiiert.

Als eines der Highlights gastiert am zweiten Abend vor dem Film "Life of Pi" die international gefragte Gruppe von Raffaele Sciortino: „Pate, Pasta, Tarantella“ steht für ein musikalisches Bühnenprogramm der Extrasorte: „Sinnlich weich, humorvoll verträumt realistisch und zugleich frech charmant“, schreibt die Presse über ihn. Das sind Worte, die nur annähernd die Vielseitigkeit des Mannes beschreiben, der  sich auf eine humoresk musikalischen Reise begibt, um der „Dolce vita“ als Lebensmotto zu folgen. Mit witzigen Anekdoten und erzählerischem Schauspiel besteht das Programm des aus Corleone stammenden
Italo-Schweizers nicht nur aus bekannten italienischen, sizilianischen, calabresischen und eigenen Liedern rund um das Thema „la famiglia“, es sind seine kleinen amüsanten Geschichten (über das Familienleben in Corleone oder seine Erlebnisse als Sizilianer in der schönen Schweiz und im großen Deutschland) die das Programm zu einem herzhaften Erlebnis werden lassen.

Wie eine Speisekarte der besten Trattorias Siziliens lesen sich die Namen der Musiker des "Trio Korrupti", mit denen Raffaele jedes Konzert auch zu einem musikalischen Großereignis werden lässt:Jan Baruschke (ehem. Erster Geiger aus dem Andre Rieu Orchester) spielt Geige;  Prof. Hans Georg Spiegel am Akkordeon (Akkordeonspieler und Professor an der Musikhochschule Hamburg); Frank Naruga an
der Gitarre. Weitere Überraschungen sind geplant…Keine Überraschung ist dagegen das Mitwirken von Trompeter Skotty, der auch beim Bläserfestival das Publikum mit seinem trockenen Ruhrpott-Humor und seiner virtuosen Musik unterhalten hat.

Kieswerk Open Air 2013 im Dreiländergarten Weil am Rhein
Filme, Kunst, Live- Musik: 25. Juli-4. August
 Einzeleintritt € 8,- |  Festivalpass € 40,-
http://www.kieswerk-open-air.de/


Dienstag, 16. Juli 2013

Ferienzeit mit Kurztipps

3land.- Die Redaktion von 3land.info macht Frerien. Deswegen finden Sie in den nächsten Tagen nur unregelmäßig Aktualisierungen. Oder ganz kurze. :-)

Der Hinweis für heute:
Am Mittwoch startet das Open-Air-Kino Bad Zurzach.
Hier das Programm: http://www.kino-badzurzach.ch
Wir wünschen viel Vergnügen beim nächsten Kinobesuch,
ob draussen oder drinnen.

Montag, 15. Juli 2013

Ein Leben voller Bilder

Wasserfall Menzenschwand, Foto: Catherine Labudda
Feldberg.- Wenn Sie zum Feldberg wandern, interessiert Sie vielleicht eine neue Wechselausstellung mit  dem Titel „Ein Leben voller Bilder“ im Haus der Natur.Die Französin Catherine Labudda stellt eine Auswahl ihrer Natur-Aufnahmen vor. Die Bilder zeigen, dass man nicht unbedingt in ferne Länder reisen muss, um schöne Landschaften und eindrucksvolle Motive zu finden, sondern diese praktisch vor der Haustür antrifft, wie hier im Schwarzwald, in den Alpen oder in der Bretagne. Neben Digitalaufnahmen sind auch Analogbilder in der Ausstellung zu sehen.

Aufgrund einer Krankheit kann sich die Fotografin inzwischen überwiegend nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Auf diese Weise entsteht eine andere Sicht auf die Landschaft, sowohl was die Höhe der Aufnahmen als auch die Wahl der Motive betrifft.

Öffnungszeiten: Täglich, 10:00 - 17:00 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.naturpark-suedschwarzwald.de

Catherine Labudda
„Ein Leben voller Bilder“
Juli bis voraussichtlich Ende Oktober 2013

Haus der Natur
am Rand des großen Feldberg-Parkplatzes, gegenüber des Hotels "Feldberger Hof" gelegen.
79868 Feldberg
Tel: 07676 / 9336-0
www.naturpark-suedschwarzwald.de/bildungsangebote/haus-natur

Freitag, 12. Juli 2013

30 Jahre Musica - le festival de Strasbourg

Strasbourg.-  La billetterie est ouverte ! Le festival Musica de Strasbourg (20 sept - 5 oct.) vous accueille à la Boutique Culture du mardi au samedi de 12h à 19h, du 26 juin au 13 juillet, puis du 20 août au 5 octobre. Musica est né il y a trente ans, en 1983, sous l’impulsion de Jack Lang, alors ministre de la Culture et de Pierre Pflimlin, maire de Strasbourg. Leur souhait de voir naître dans cet espace européen par excellence un grand festival dédié à la création musicale et au répertoire contemporain sera exaucé au-delà de tout espoir grâce au projet ambitieux, judicieusement imaginé et mis en œuvre jusqu’en 1986 par Laurent Bayle. Dès ses débuts, le festival capitalisera un public nombreux et enthousiaste, passionné des évolutions musicales de son temps. Musica s’affirmera rapidement comme l’un des temps forts de la vie musicale tant en France qu’en Europe. Les plus grands compositeurs du XXe siècle y seront régulièrement présents et honorés, tels Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, György Ligeti, Luciano Berio, Franco Donatoni, John Cage, Iannis Xenakis, Georges Aperghis, György Kurtág, Henri Dutilleux ou encore Helmut Lachenmann...

Der Verkauf der Eintrittskarten für Musica 2013 (20. September – 5. Oktober) hat bereits  begonnen. 1983, vor genau 30 Jahren, wurde Musica auf Initiative des damaligen Kulturministers Jack Lang und des Straßburger Oberbürgermeisters Pierre Pflimlin aus der Taufe gehoben. Dass ihre Idee, in dieser zutiefst europäisch geprägten Stadt ein dem zeitgenössischen Repertoire gewidmetes großes Musikfestival anzusiedeln, zu einer Erfolgsstory wurde, ist dem ehrgeizigen Konzept Laurent Bayles zu danken, der das Projekt mit viel Sachverstand entwarf und bis 1986 begleitete.
Das Festival überzeugte von Anfang an zahlreiche Liebhaber neuer musikalischer Entwicklungen und etablierte sich schnell als ein Höhepunkt in der französischen und europäischen Musiklandschaft. Bei Musica waren in den letzten 30 Jahren regelmäßig die bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts zu Gast, darunter Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, György Ligeti, Luciano Berio, Franco Donatoni, John Cage, Iannis Xenakis, Georges Aperghis, György Kurtág, Henri Dutilleux und Helmut Lachenmann.

Viele von ihnen haben uns inzwischen verlassen, doch ihre Werke bilden heute das Repertoire des 20. Jahrhunderts und zeugen als fester Bestandteil des Festival-Programms von den künstlerischen Vorstößen, die Musica begleitete, mitunter anstieß und sehr oft förderte und inszenierte. Mittlerweile ist eine neue Generation von unumstrittenem Rang auf den Plan getreten, darunter Pascal Dusapin, Philippe Manoury und George Benjamin. Mit rund 50 weiteren Komponisten stehen sie auf dem diesjährigen Spielplan.

In 30 Jahren führte Musica beinahe 3000 Werke von rund 800 Komponisten aus 50 Ländern auf, ein Drittel davon als französische Premiere oder Welturaufführung. Diesen facettenreichen Werkkatalog charakterisieren vor allem eine große ästhetische und stilistische Bandbreite und die Vielzahl der vertretenen Genres, vom Konzert in all seinen Ausprägungen bis hin zur Inszenierung unterschiedlichster Interaktionen zwischen Musik und anderen Kunstgattungen. Als Fazit dieser drei Jahrzehnte ist die Überzeugung gereift, dass neue Musik keinen Stillstand kennt und sich immer wieder selbst in Frage stellt. Genährt wird diese schöpferische Unrast vor allem auch durch den musikalischen Nachwuchs, der eigene Vorstellungen durchsetzen und sich von den formalen und ästhetischen Positionen der Vorgänger freimachen will. Mit dem Abstand der Geschichte wird darüber zu urteilen sein, welche als die wesentlichen Errungenschaften dieser Jahrzehnte an die Nachwelt weitergegeben werden; der Auftrag von Musica ist auch nach 30 Jahren unverändert: Wie schon bei seiner Gründung soll das Festival diese künstlerische Produktivität fördern und unterstützen und einem breiten Publikum die neuen Formen der Komposition und Interpretation von Musik nahe bringen.

In den letzten 30 Jahren hat sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Kunst und deren sozialer Funktion beträchtlich gewandelt. Angesichts der Krise und der damit einhergehenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Europa sind viele versucht, Kunst als Ware und Quelle unmittelbaren Profits zu betrachten und Kultur für reine Unterhaltungszwecke zu instrumentalisieren – losgelöst von pädagogischen Zielsetzungen oder weitergehenden gesellschaftlichen Projekten. Der von Musica seit 1983 mit Enthusiasmus und Überzeugung verfolgte Weg ist ein anderer: Das Festival versteht sich als Plattform für Künstler, die Neuland beschreiten und sich unter Einbeziehung innovativer kompositorischer Ansätze und neuer Technologien auf singuläre Art mit den vielfältigen Zusammenhängen zwischen Musik und anderen Künsten auseinandersetzen. Im Laufe der Jahre hat Musica tragfähige Brücken zwischen dieser vielgestaltigen Künstler-Community und einem Publikum gebaut, das begeistert auf unbekannten musikalischen Pfaden wandelt und den vielen Überraschungen des Festivals jedes Jahr aufs Neue entgegenfiebert.
Ein solches Herangehen kann nur dann von Dauer sein, wenn das Publikum zur Stelle ist und sich die institutionellen Partner stark und nachhaltig engagieren. Musica kann auf beide zählen und verfügt damit über die Stabilität, die das Festival für den Aufbau und die Pflege beständiger und konstruktiver Beziehungen zu Künstlern, Komponisten und Interpreten braucht. Daher gebührt an dieser Stelle unser Dank dem französischen Staat, der Stadt Straßburg, der Region Alsace und dem Departement Bas-Rhin für ihre unverzichtbare Unterstützung.

Aus dem Erfahrungsschatz dieser 30-jährigen Geschichte kann Musica für die neue Ausgabe des Festivals schöpfen, das auch in diesem Jahr mit einem ebenso schönen wie einzigartigen Programm aufwartet.

Jenseits der Konventionen
Allen voran treten drei Orchester - Baden-Baden/Freiburg, Stuttgart und Köln - mit neun Uraufführungen an. An prominenter Stelle in diesem Jahr die beiden viel versprechenden und mittlerweile musikalisch gereiften Komponisten Yann Robin und Francesco Filidei. Gemein ist beiden der radikale Ansatz, bei Robin vehement und tongewaltig, bei Filidei schwerelos und intim, wenn auch zu hitzigen Steigerungen fähig. Das Orchester setzen beide Komponisten auf der Suche nach neuen Klangmassen unkonventionell ein. Des Weiteren bieten diese Orchesterabende mehrere Uraufführungen: ein Konzert für sechs Klaviere von Georg Friedrich Haas, zwei Violinkonzerte von Marc Monnet mit Tedi Papavrami und Dieter Ammann mit Carolin Widmann und ein Streichquartett von Philippe Manoury mit dem Quatuor Arditti. Den Abschluss bilden zwei Orchesterstücke von Jonathan Harvey und Georges Aperghis.

Recitale und Konzerte für kammermusikalische und größere Formationen bieten Musica die Gelegenheit zur Pflege seiner guten Beziehungen zu Ensembles wie Accroche Note, Linea, Quatuor Arditti, Ensemble intercontemporain und ensemble recherche sowie zu den Solisten Mario Caroli, Wilhem Latchoumia und Pascal Contet. In diesem Jahr bringen sie Uraufführungen von Georges Aperghis, Ivan Fedele, Pascal Dusapin, Philippe Manoury, Luis Rizo-Salom, James Dillon, Pierre Jodlowski, Alberto Posadas und Yann Robin zu Gehör. Bei einigen dieser Konzerte wird im Rahmen einer Robert-Cahen-Hommage in Partnerschaft mit den Straßburger Museen ein Video dieses Künstlers gezeigt, dem die Museen Anfang 2014 eine große Ausstellung widmen. Robert Cahen hat viele Facetten, seine Videokunst ist Dichtung und Magie zugleich; beim Abenteuer der Groupe de Recherche Musicale (GRM) war er einer der Musikpioniere an der Seite Pierre Schaeffers. Cahens Werke lassen eine träumerische Alternativwelt erstehen, in der das Nachdenken über Alltägliches spirituelle Züge annimmt.

Oper im Kino

Immer öfter verlässt die Oper ihre traditionelle Heimstatt, um sich auf kleinen und großen Bildschirmen zur Schau zu stellen. Musica zeigt dieses Jahr in Partnerschaft mit ARTE zwei Filmaufzeichnungen von zeitgenössischen Opern im Kino (UGC Ciné Cité). Als erste Written on Skin, das unbestrittene Meisterwerk von George Benjamin, Martin Crimp und Katie Mitchell. Die Oper wurde letztes Jahr beim Festival von Aix-en-Provence uraufgeführt, die Filmregie führte Corentin Leconte. Ihre französische Vorpremiere erlebt die jüngste Oper von Philip Glass, The Perfect American, in der Inszenierung von Phelim McDermott. János Darvas filmte sie Anfang des Jahres bei der Uraufführung im Teatro Real in Madrid. Durch die neue Art, Opern im Kino anzuschauen, verändert sich die bisherige Wahrnehmung dieser Bühnenkunstgattung, denn Kino-Opern bieten einen ganz anderen visuellen und akustischen Komfort, der immer mehr Anhänger findet – zum großen Leidwesen der auf die Live- Performance eingeschworenen Puristen.
Konkrete Abenteuer und Klangwunder
Musica öffnet sich der elektroakustischen Musik und widmet dem Papst der musique concrète, Pierre Henry, eine Hommage. Henry, unbestrittener Visionär und Freigeist, gehört zu den wenigen Komponisten, die sich trotz eines ausgesprochen eigenwilligen Stils einer so breiten und bunt gemischten Anhängerschaft erfreuen: Die aktuelle Elektro-Szene verehrt ihn, seine Komponisten-Kollegen zollen ihm Achtung und Anerkennung. Seinen künstlerischen Werdegang verfolgt dieser charismatische Musiker mit Hartnäckigkeit. Immer wieder hinterfragt er sein Werk und unterzieht es einer ständigen Weiterentwicklung. Einen ganzen Abend lang wird Pierre Henry die jüngsten Fassungen von zwei seiner bekanntesten Werke mischen, Une tour de Babel und die unumgängliche Fantaisie Messe pour le Temps présent. Zwischen beiden Konzerten zeichnet ein sehr einfühlsamer Film von Éric Darmon und Franck Mallet die außergewöhnliche Karriere dieses produktiven Komponisten nach.

Elektroakustische Musik bringt auch das Studio La Muse en Circuit vom Centre national de création musicale zu Gehör. Bei dieser ungewöhnlichen Sinneserfahrung lauscht das Publikum mit Headset den live auf der Bühne entstehenden Werken der Elektronik-Zauberer David Jisse, Thierry Balasse und Christian Zanési. Das zwar gemeinschaftliche, aber plötzlich individuell und egoistisch konsumierte Hörerlebnis zieht das Publikum in seinen Bann und schafft zwischen Zuhörer und Künstlern eine geheime Vertrautheit, in die sich wispernde Erzählungen und elektronische Klangteppiche mischen. Elektroakustik ist auch das Leitmotiv des Hörspiels Correspondances von Henry Fourès und Élisabeth Gutjahr, das im Ergebnis vieler Gespräche zwischen dem französischen Komponisten und der deutschen Dramatikerin zustande kam.

Gefährliche Liebschaften

Bühnenstücke sind in diesem Jahr zahlreich im Festival-Programm vertreten. Sie erzählen Geschichten von Hass, Liebe und Eifersucht und setzen Menschen mit widersprüchlichen Gefühlen in Szene, die aus Machtgier verhängnisvolle Bündnisse eingehen.

Um Liebesspiele, Verführung, Verzweiflung und Tod geht es auch in Luca Francesconis Opernadaptation des Heiner-Müller-Stücks Quartett, das in freier Anlehnung an Pierre Choderlos de Laclos' berühmten Roman Gefährliche Liebschaften aus dem Jahr 1782 entstand.

Sebastian Rivas und sein Librettist Esteban Buch, beide Argentinier, schildern in Aliados, einer „Oper der realen Zeit“, wie Margaret Thatcher den in London unter Hausarrest stehenden Augusto Pinochet besuchte, um ihm für seinen Beistand im Falkland-Krieg zu danken. Es ist eine grausame und tragische Begegnung zwischen zwei starken Persönlichkeiten, deren Stern im Sinken begriffen ist und deren schwindendes Gedächtnis sie auch ideologische Überzeugungen, militärische Bündnisse und politische Lügen vergessen lässt. Der Uraufführung des Radio-Recitals La Nuit Hallucinée von Sebastian Rivas leiht Charles Berling im TNS-Theater seine Stimme. Das auf Arthur Rimbauds Prosagedichten Illuminations basierende musikalisch-poetische Stück erhielt 2012 in Turin den Prix Italia.

Der Portugiese Vasco Mendonça, ebenfalls ein Komponist der jungen 70er-Jahre-Generation, ließ sich von Julio Cortázars Erzählung Casa Tomada inspirieren. Die Uraufführung seiner Oper The House Taken Over nach einem Text von Sam Holcroft wurde diesen Sommer in Aix-en-Provence von Katie Mitchell inszeniert. Mendonça beleuchtet darin das merkwürdige Verhältnis eines Geschwisterpaars zu einem Haus, das ihren Lebensraum immer mehr einschränkt und sie schließlich ganz vertreibt. Allmählich weicht die Wirklichkeit dem Übersinnlichen.

In zwei weiteren Aufführungen bringt die Beziehung zwischen Klavier und Gesang sehr poetische Kreationen hervor. Lieder und Melodien von Wolfgang Rihm, Gérard Pesson, Richard Wagner und György Ligeti bilden den roten Faden von Wanderer, post scriptum, einem von Antoine Gindt erdachten und inszenierten Recital. Im Mittelpunkt steht die Nietzsche und Wagner teure Figur des unermüdlich nach dem Sinn des Lebens suchenden Wanderers. Ein wahrer Liebesschrei im Gedenken an seine verstorbene erste Frau ist Olivier Messiaens zwölfteiliger Zyklus Harawi nach Gedichten des Komponisten. Die experimentelle Lichtinstallation dieser hochästhetischen Inszenierung zeichnen Jean-Philippe Clarac und Olivier Deloeuil.

Wieder andere Wege beschreiten die drei folgenden Aufführungen: Angelin Preljocaj legt mit seiner jüngsten Choreografie Les Nuits nach der Musik von Natacha Atlas und Samy Bishai eine bekennend erotische Interpretation der Märchen aus tausendundeiner Nacht vor. Verwirrung der Sinne und Orientierungslosigkeit charakterisieren das Stück Memento Mori von Pascal Rambert und Yves Godin, in dem Bühnengeschehen, Licht und Musik zu einer außergewöhnlichen Erfahrung in den Grenzbereichen der Sinne verschmelzen. Das Ineinanderfließen von Theater und Oper wiederum kennzeichnet Guy Cassiers und Dominique Pauwels' MCBTH. Je stärker sich der machtbesessene Macbeth in seine Mordlust steigert, desto mehr weicht das Sprechtheater der sinnbildlich für die ultimative Auflösung stehenden Oper.
www.musica.org

Donnerstag, 11. Juli 2013

dies & das & ein Reality Check

3land.- Unter dem Titel Reality Check lanciert die Kunsthalle Zürich eine Reihe von öffentlichen Gesprächen, Vorträgen und Begegnungen, in der das Publikum zur Diskussion mit KünstlerInnen, KritikerInnen, KuratorInnen und Kulturschaffenden aus unterschiedlichen Bereichen eingeladen ist, um Meinungen und Erfahrungen zu einem mit der jeweils aktuellen Ausstellung verbundenen Thema auszutauschen. Reality Check will das Gespräch über theoretische Debatten hinaus zu einem Dialog zwischen zeitgenössischem Kunstschaffen und anderen kulturellen Feldern anregen und die Diskrepanz zwischen theoretischen kulturellen Diskursen und dem Alltag thematisieren. Reality Check #1 / Vernacular Now findet am Donnerstag, 18. Juli, 18.30 Uhr statt. Mitwirkende: Giovanni Carmine, Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen, Walter Frick, Kurator des Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch, Dr. Alex Rübel, Direktor des Zoo Zürich und Zunftmeister der Zunft zur Saffran. www.kunsthallezurich.ch/


Festivals

Im Programm  von STIMMEN gibt es Änderungen: Das für den 17. Juli vorgesehene Marktplatzkonzert mit Elton John & Band muss leider auf die Marktplatzwoche von STIMMEN 2014 zwischen dem 23. und 27. Juli 2014 verschoben werden. Nachdem bereits letztes Wochenende Konzerte in Halle (Westfalen) und Mainz kurzfristig abgesetzt werden mussten, bestätigte ein Sprecher von  Elton John nun, dass der Sänger an einer Blinddarmentzündung leidet.Die bereits für das STIMMEN-Konzert mit Elton John & Band erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit für das auf Juli 2014 verschobene Konzert. Sobald der genaue Termin feststeht, wird er bekanntgegeben. Die Tickets können auch bei voller Rückerstattung des Kaufpreises an den Stellen zurückgegeben werden, wo sie erworben wurden.

Charles Pasi, Support für Rufus Wainwright beim Konzertabend am Samstag, 13. Juli, im Riehener Wenkenpark, muss leider aufgrund eines schweren grippalen Infekts ebenfalls seinen Auftritt absagen. STIMMEN freut sich als neuen Support den Schweizer Singer/Songwriter Victor Hofstetter ankündigen zu können, der am kommenden Samstag bei STIMMEN zu hören sein wird. Victor Hofstetter ist am Samstag, 13. Juli ab 20 Uhr solo mit seiner Gitarre im Wenkenpark zu erleben. www.stimmen.com

Änderungen auch beim Freiburger Tag der Musik am 13. Juli: Das Konzert um 10.30 Uhr vom Kinder- und Jugendorchester des Freiburger Blasorchesters wird vom Augustinerplatz in den Feierling-Biergarten verlegt,das zweite Konzert um 12 Uhr vom Freiburger Blasorchester fällt leider aus.


Musik

Eine Sommerparty mit DJs und Shows veranstaltet die Linda Salsa Tanzschule in Kooperation mit dem Lions Club Weil am Rhein am Freitag, den 19. Juli ab 18 Uhr im und um den Hadid-Pavillon im Dreiländergarten Weil am Rhein. Dazu ohne Eintritt. Allerdings bitten die Veranstaltungen um eine Spende für Benefizprojekte des Lionsclubs, bei dem junge Menschen in Weil am Rhein unterstützt werden. Das Spektakel umfasst fast alle musikalischen Genres: moderne Rhythmen fusionieren mit dem Son, der Rumba und der Salsa, um das Publikum in den Bann dieser heissen Geschmacksmischung zu ziehen. Weitere Informationen gibt es bei www.lindasalsa.de oder 0172/7669377 Die Linda Salsa Tanzschule veranstaltet in regelmäßigen Abständen Salsa-Events in der Region.


Theater

Der Geizige von Molière hat bei den Freiburger Immoralisten Premiere. Als Sommer Open-Air unter freiem Himmel und auf einem riesigen Geldspeicher als Bühnenbild, spielen die Immoralisten Molières zeitlose Komödie über den Sparzwang als Lebenszweck. Mit dabei: ein siebenköpfiges Schauspielensemble, Dagobert Duck, ein Oldtimer und ein Swimmingpool. Premiere am Mittwoch, den 17. Juli um 20:30 Uhr.
Geiz macht geil! Rüstig ins Alter hineingegreist, möchte der Knicker Harpagon noch eine finanziell wie erotisch lukrative Partie machen. Was er allerdings nicht weiß: Das schöne Heiratsschnäppchen ist die Geliebte seines Sohnes und die Kuppelei selbst ein raffiniert eingefädeltes Komplott um ihm seine liebgwonnenen Dukaten zu stehlen. Gut, dass keiner den Platz im Garten kennt, wo er den Geldschatz vergraben hat. Oder doch?
Weitere Aufführungen:
19. / 20. / 25. / 26. / 27. Juli
01. / 02. / 03. / 08. / 09. / 10. / 15. / 16. / 17. / 22. / 23. / 24. / 29. / 30. / 31. August
05. / 06. / 07. September jeweils um 20 Uhr
http://www.immoralisten.de/?page_id=20

Die Basler TheaterFalle bricht nach Westen auf. Konzipiert als Mobiles Theater im öffentlichen Raum inszeniert die Truppeim Basler Quartier St. Johann an aussergewöhnlichen Schauplätzen «Im Wilden Westen». Wieder geht es um eine besondere Liebesgeschichte, wieder mischen sich Theater und Medien, wieder ist das Publikum aktiv involviert und wieder bespielt die TheaterFalle den öffentlichen Raum.
Spieldaten/Tickets
Première: Donnerstag, 8. August (ausverkauft).
August: Samstag, 10. / Donnerstag, 15. bis Samstag, 17. / Donnerstag, 29. bis Samstag, 31.
September: Sonntag, 1. / Donnerstag, 5. bis Sonntag, 8. / Donnerstag, 12. bis Samstag 14. / Donnerstag, 19. bis Samstag, 21. / Donnerstag, 26. bis Samstag, 28.
Oktober: Donnerstag, 3. bis Samstag, 5.
Beginn jeweils 19.30 Uhr beim Stellwerk St. Johann, Vogesenplatz 1.
Reservierung: www.theaterfalle.ch/tickets und unter www.starticket.ch

Mittwoch, 10. Juli 2013

Der Spangenhelm von Villeneuve (VD), 6. Jh. n. Chr. Dieser Helm wurde bei der Rhonemündung bei Villeneuve gefunden, nur etwa 30 Helme dieser Art sind bekannt. Wahrscheinlich gehörte er einem fränkischen Adligen. © Schweizerisches Nationalmuseum
Zürich.- Zusammen mit den Highlights der archäologischen Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt das Landesmuseum Zürich noch bis 21. Dezember 2014 neue Funde. Das Musée cantonal d’archéologie et d’histoire de Lausanne steuert spektakuläre keltische Ausgrabungen eines Kultplatzes auf dem Mormont (VD) bei. Sie zeugen von bisher wenig bekannten Riten der Helvetier um 100 v. Chr.

Die Ausstellung «Archäologie. Schätze aus dem Schweizerischen Nationalmuseum» präsentiert über 400 kostbare Fundstücke wie etwa ein Lochstab, auf dem Pferde eingeritzt sind. Es handelt sich um die älteste bildliche Darstellung im Gebiet der heutigen Schweiz (um 13 000 v. Chr.). Die Schale von Zürich-Altstetten ist das grösste und schwerste Goldgefäss aus der Bronzezeit (zw. 1500 und 1000 v. Chr.) in Westeuropa. Weitere Glanzstücke sind die Hals- und Armringe des Goldschatzes von Erstfeld, die zu den wichtigsten Zeugnissen der keltischen Goldschmiedekunst (4. Jh. v.Chr.) gehören.

Im Frühling 2006 wurde auf dem Mormont, einem Hügel zwischen Jura und Genfersee, eine bisher unbekannte keltische Fundstelle in einem Kalksteinbruch entdeckt. Die über 200, mehrere Meter tiefen Gruben bergen eine Vielzahl von übereinanderliegenden Fundensembles: Eisenwerkzeuge, Schmuck, Mahlsteine, Bronzegeschirr, Hunderte von Keramikgefässen und Knochen, davon etwa 50 menschliche. Der Fundort ist weder eine Siedlung noch ein Gräberfeld. Er wurde nur für eine kurze Zeit aufgesucht, höchstens einige Jahrzehnte, und zeugt von einer unglaublichen «Materialverschwendung». Möglicherweise war es ein Kultplatz der Helvetier um 100 v. Chr.: Er zeugt von rituellen Handlungen, von Opferritualen und -gaben.

Bei der Gründung des Schweizerischen Nationalmuseums spielte die archäologische Sammlung eine besondere Rolle, gehörte sie doch zu den wichtigsten Sammlungsbeständen, welche 1898 die Eröffnung des Museums ermöglichten. Im Rahmen der Sanierungs- und Bauarbeiten musste die archäologische Dauerausstellung im Jahr 2009 geräumt werden, und die Objekte kamen aus Mangel an Ausstellungsflächen zur Aufbewahrung ins Sammlungszentrum in Affoltern am Albis. Die Highlights kehren nun bis Dezember 2014 ins Landesmuseum Zürich zurück. Liebhaber der Archäologie dürfen sich auf die Zukunft freuen: Ab 2016 wird eine neue Dauerausstellung Archäologie im Erweiterungsbau eröffnet werden.

Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 - 17.00 Uhr, Donnerstag 10.00 - 19.00 Uhr,  feiertags geöffnet

Archäologie – Schätze aus dem Schweizerischen Nationalmuseum
Spektakuläre neue Funde und archäologische Highlights
21. Juni 2013 bis 21. Dezember 2014

Schweizerisches Landesmuseum
Museumstrasse 2
CH-8021 Zürich
0041 (0)44 218 65 11
kanzlei@slm.admin.ch
www.landesmuseum.ch

Montag, 8. Juli 2013

Tag der Musik

Freiburg.- Mehr Plätze, mehr Konzerte: Blaskapellen und Akkordeonvereine spielen beim Freiburger Tag der Musik am Samstag, 13. Juli, jeweils um 10.30 und 12 Uhr.

Auf Einladung des städtischen Kulturamts und im Rahmen des Münstersommers präsentieren 19 Musikvereine die schönsten Stücke aus ihrem breit gefächerten Repertoire. Ein musikalischer Rundgang durch Freiburgs Innenstadt im Gefolge der Blaskapellen und Akkordeonvereine bietet sich geradezu an. In Oberlinden und Unterlinden, auf dem Rathausplatz und dem Augustinerplatz, vor dem Regierungspräsidium und auf dem Kartoffelmarkt, in der Schusterstraße beim Kaufhof, auf dem Brunnenplatz bei Karstadt und beim Schwarzen Kloster – überall dort kann den musikalischen Darbietungen der Freiburger Blaskapellen und Akkordeonorchester gelauscht werden. Zu diesen neun eingeführten Spielorten kommt in diesem Jahr der Musikpavillon im Stadtgarten neu dazu, bestens bekannt als Auftrittsort der Musikvereine bei den sonntäglichen „Konzerten im Freien“.

Die insgesamt 20 Open Air-Konzerte am „Tag der Musik“ beginnen jeweils um 10.30 und 12 Uhr. Bei Regenwetter fällt der Tag der Musik aus. Weitere Informationen zum Programm sind beim Kulturamt (Münsterplatz 30, Tel. 0761-201-2101) erhältlich und online unter www.freiburg.de/muenstersommer.


Sonntag, 7. Juli 2013

Drucksache

Foto: Felix Groteloh, Quelle: Keramikmuseum Staufen
Staufen.- Das Keramikmuseum Staufen zeigt derzeit eine Studioausstellung mit Arbeiten von Annette Schwarte. Die Keramikerin mit eigenem Atelier in Neustadt/Schwarzwald arbeitet seit 2007 in der Keramikwerkstatt Fabrik in Freiburg, die seit über 30 Jahren als Bildungseinrichtung von international gutem Ruf zu einer Institution geworden ist.

In ihrem Atelier sind sie noch zu finden, die beweglichen Lettern des Bleisatzes, wie sie die Schriftsetzer über Jahrhunderte für den Zeitungs- und Buchdruck verwendet haben, ehe Offset- und Digitaldruck die Welt radikal veränderten. Auch ausgediente Buchstabenschablonen, mit denen einst Transportkisten massenhaft beschriftet wurden, nutzt die Keramikerin für ihre Schriftbilder und kombiniert sie mit gesammelten Fotos und Motiven aus dem Internet. In Anwendung von alten und neuen Drucktechniken gestaltet Annette Schwarte Kompositionen auf dünnen Porzellanplatten, die durch manuelles Nachbearbeiten, Schaben und Ritzen, verdichtet und durch Zerschneiden und wieder Zusammenbauen verfremdet werden. So entstehen offene und geschlossene Räume, Skulpturen und Gefäße in porzellanweiß mit sepiabraunen oder schwarzen Bildern, die Erinnerungen schemenhaft widerspiegeln.

Annette Schwarte aus Titisee-Neustadt hat eine besondere Vorliebe für die Ästhetik von Typographien, charakteristische Schrifttypen oder den Rhythmus von Drucksätzen. Neuerdings haben es ihr Fotos von historischen Wendeltreppen in kühnen Perspektiven angetan, die ihre kastenförmigen Gefäße zu durchbohren scheinen. Wie die Buchstaben und Texte erzählen sie von Orten und Plätzen, mit denen die Keramikerin bestimmte Erlebnisse und Emotionen verbindet.

Öffungszeiten: Mi-Sa 14-17 Uhr, So 11-13, 14-17 Uhr

Drucksache
Annette Schwarte - Keramik
5.Juli - 18. August 2013
Keramikmuseum Staufen
Wettelbrunner Str. 3
79219 Staufen
Telefon: 07633 / 6721
keramikmuseum-staufen@t-online.de
http://www.landesmuseum.de/website/Deutsch/Museum/Zweigmuseen/Keramikmuseum_Staufen.htm

Freitag, 5. Juli 2013

Klong

 
Bild: klong-Kindermusikfestival 2012, Quelle: Matthias Kolodziej.

Freiburg.- Freiburg „klongt“ wieder! Vom 8. bis 14. Juli werden die Schulbücher gegen Instrumente, Stimmen und Trommeln getauscht – denn es liegt Musik in der Luft. Über 20 Schulklassen aus Stadt und Umland sind beim 4. klong dabei. Professionelle Musikerinnen und Musiker kommen für eine Woche in die Klassen und bringen Klangabenteuer und musikalische Entdeckungsreisen mit: Mini-Musiktheater, Rhythmen aus aller Welt, die eigene Stimme als Instrument, Lieder aus verschiedenen Ländern, Hörspiele mit der Geräusche-Werkstatt und vieles mehr bietet diese Woche voller Musik.Zusätzlich zu den 17 Freiburger Schulklassen nehmen auch wieder Schulen aus der Umgebung von Freiburg an klong teil. Mit Klassen aus Stegen, Ehrenkirchen und Gundelfingen geht klong – dank der Unterstützung durch das neu gegründete Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg – erneut in die Region.

Der Sonntag 14. Juli, ist Highlight und Abschluss des Festivals zugleich: Ab 11 Uhr wird das ganze Theater Freiburg zum „klongen“ gebracht. Neben den zahlreichen Workshop- Präsentationen der teilnehmenden Schulklassen können Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde Musiktheater und Konzerte hören und sehen, eine Klangwand (mit)gestalten, Stummfilme mit Live-Musik erleben, Instrumente basteln, singen, trommeln und rocken, an Büchertischen stöbern und Instrumentenbauern über die Schulter schauen. Alles dreht sich hier um Musik. Das Kinderorchester des Theater Freiburg eröffnet das Festival um 11 Uhr im Großen Haus mit Liedern aus aller Welt zum Zuhören und Mitsingen. Um 12 Uhr präsentieren Blechbläser des Philharmonischen Orchesters die sieben Streiche von Max und Moritz mit Musik, Text und bewegten Bildern. Blasmusik einmal anders gibt es auf dem Theatervorplatz zu hören: Dort spielt die Maddis’son Brass Band und bringt mit Ska- und Balkansounds unplugged ihr Publikum zum Mitwippen.

Kinderchöre und -instrumentalensembles geben jeweils um 12.45 Uhr und um 14.30 Uhr auf zwei Ensemblebühnen ein musikalisch-buntes Programm zum Besten. Um 14.15 Uhr erfährt das Publikum in einer szenisch-musikalischen Aufführung des berühmten „Raschèr Saxophone Quartet“, warum Adolphe Sax, der Erfinder des Saxophons, als Kind „Sax der Geist“ genannt wurde und bekommt von ihm seine berühmteste Erfindung vorgestellt: das Saxophon. Exotische Klänge und Tanzchoreografien bringt die kurdische Jugendtanzgruppe „Stilên Azadî“ – begleitet von einem Saz- Ensemble – ins Spiel, bevor dann um 17 Uhr die Gruppe „Power! Percussion“ mit rasanten Trommelnummern, Soli auf Aluleitern und Zaubertricks mit Gummistiefeln das Große Haus zum Brodeln bringt.

Viele Veranstaltungen mehr warten darauf, entdeckt zu werden! Für leibliche Stärkung sorgen die Theaterkantine Battista & Schmidt und die Freie Schule Kapriole. Das gesamte klong- Programm und weitere Informationen gibt es unter www.freiburg.de/klong sowie beim Kulturamt unter der Telefonnummer: 201-2101 oder per E-Mail unter kulturamt@stadt.freiburg.de.

Klong ist ein gemeinsames Projekt von Kulturamt und Theater Freiburg in Kooperation mit „mehrklang“. Alle Veranstaltungen am Sonntag, 14. Juli, im Freiburger Theater sind kostenlos; kostenlose Platzkarten sind ab 10.15 Uhr an der Kartenausgabe erhältlich. Achtung, es gibt nur ein begrenztes Kartenkontinent.

Donnerstag, 4. Juli 2013

dies & das & ein reisendes Haus

3land.- Ausflug ins Écomusée d'Alsace? Vom 5. Juli bis einschließlich 17. August lädt das Écomusée seine Besucher dazu ein, das neue Sommerschauspiel zu entdecken. Groß und Klein werden auf eine Zeitreise mitgenommen, die poetisch, lustig und bewegend zugleich ist. Die Schauspieler - Haupt- und ehrenamtliche Mitwirkende des Museums - präsentieren in diesem Sommerschauspiel drei Momentaufnahmen des Lebens in einem elsässischen Dorf.Die Tageseintrittskarte gilt auch für das Wanderschauspiel, das immer freitags, samstags und vor Feiertagen, noch bis 4. August, täglich vom 9. bis 17. gezeigt wird, jeweils um 19 Uhr (Dauer: eine Stunde). Noch bis 14. August organisiert das Écomusée eine große Kilbe (oder Messti) und holt die Inspirationen dafür von den Volksfesten, die einst das elsässische Landleben belebten. Auf dem Programm stehen zahlreiche Angebote für Groß und Klein: Traditionelle Konzerte, Folkloretänze und natürlich Spiele von einst (Knöchelchenspiel, Reifen, Kegelspiel...). www.ecomusee-alsace.fr/


Ausstellungen

Kunst in der Freiburger Urachstraße: Philipp Morlock gibt Einblicke in sein weit gereistes Einraumhaus Kunstprojekt ist ab Samstag, 6. Juli am Alten Wiehrebahnhof zu sehen. Ein abwechslungsreiches Programm begleitet die Präsenz des Einraumhauses am Alten Wiehrebahnhof. Was sich im Inneren verbirgt, können die Besucherinnen und Besucher selbst entdecken. Nur soviel sei verraten: Philipp Morlock hat eigens für das Projekt in Freiburg eine monumentale Skulptur konzipiert, die nun erstmals zu sehen ist. Beachtung verdient vor allem deren Herstellung: Der Künstler hat ein sehr großes Loch im Erdreich ausgehoben und dieses dann mit Beton gefüllt. Die nun tonnenschwere Skulptur weist Spuren des Grabens auf und zeigte erst mit dem Herausheben aus der Erde sein wahres Gesicht. Die Skulptur wird nach dem Abbau des Einraumhauses für zwei Jahre in der Urachstraße verbleiben. Dort ermöglicht das städtische Kulturamt Künstlerinnen und Künstlern aus der Region im zweijährigen Wechsel ihre Werke im öffentlichen Raum zu präsentieren Der Schlüssel des Einraumhauses ist im Café im Alten Wiehrebahnhof (Urachstr. 40) hinterlegt und kann dort zur Besichtigung des Kunstprojekts abgeholt werden. Das Café ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag 18 bis 1 Uhr, Dienstag / Page 2 Donnerstag / Freitag / Sonntag 15 bis 1 Uhr, Mittwoch 13.30 bis 1 Uhr, Samstag 9 bis 1 Uhr.
Zur Eröffnung des Kunstprojekts am Samstag, 6. Juli, finden ab 19 Uhr zwei Musikperformances mit Werner Degreif (Mannheim) und Jan F. Kurth (Freiburg) statt. Um 20.30 Uhr ist dann der Film „Andrej Rubljow“ (1969) von Andrei Tarkowski im Kommunalen Kino zu sehen. Er erzählt die Geschichte eines vermeintlichen Glockengießers und stellt damit einen Bezug zur Skulptur Morlocks her. Bis Dienstag, 9. Juli, sind neben ihr auch Zeichnungen des Künstlers ausgestellt. Die Künstlergruppe „Longitude“, bestehend aus Studierenden der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (Außenstelle Freiburg), wird ab Samstag, 13. Juli, mit ihrer Ausstellung „4²+x=6“ zwei Wochen lang in mehreren Etappen das Erscheinungsbild des Einraumhauses verändern. Die Vernissage findet am Samstag, 13. Juli, ab 19 Uhr statt. Am Freitag, 19. Juli, und Samstag, 20. Juli, ist anlässlich der Jubiläen des Kommunalen Kinos (40 Jahre) und Literatur Forums Südwest (25 Jahre) eine weitere Ausstellung im Einraumhaus geboten. Zum Abschluss zeigt der Verlag Einraumhaus am Samstag, 27. Juli, von 8 bis 18 Uhr unter dem Titel „Sex(y)laden“ verschiedene Herausgaben.


Musik

Partner Stadtgärtnerei Basel - es werden musikalischi Summersprosse 2013 geboten. Die FILET OF SOUL spielen am 4. Juli 2013, für den 8. August ist die REGIO SIX JAZZ BAND vorgesehen. Die Konzerte finden nur bei entsprechender Witterung im Kannenfeldpark statt, eweils ab 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Als Auftakt der 40. Spielzeit des BZ-Theaterrings 2013/14 in Bad Säckingen präsentieren die Tourismus GmbH in Zusammenarbeit mit ihren Sponsoren Badische Zeitung und für diese Veranstaltung die Sparkasse Hochrhein ein besonderes Highlight, ein Open-Air-Konzert am Samstag, 13. Juli 2013, 20:00 Uhr, im Bad Säckinger Schlosspark.Die Jungen Tenöre treten auf,Die erfolgreichen Tenöre Hubert Schmid, Ilja Martin und Hans Hitzeroth zeigen seit vielen Jahren, wie ihre Opernstimmen auf unterhaltsame Weise die Herzen ihrer Zuhörer bewegen. Ursprünglich entstanden ist das Trio 1997, als der Bayerische Rundfunk eine Stimme sucht, die die Titelmelodie für die Sendung „Herzblatt“ einsingt. Der Hamburger Hans Hitzeroth ist von Anfang an mit dabei, der Marburger Hubert Schmid kam 2003, Ilja Martin aus Berlin 2006 durch Wechsel zum Ensemble.
Eintrittskarten für Sitzplätze zu € 20 / Abendkasse € 22 und Flanierkarten, Stehtische und Bierbänke zu € 15 / Abendkasse € 17 sind erhältlich beider der Tourismus GmbH Bad Säckingen, Telefon 07761/5683-0, und allen bekannten ReserviX-Vorverkaufsstellen. Einlass ist ab 18:30 Uhr. – Das Konzert findet bei jedem Wetter statt.


Theater

Das Berliner Theaterkollektiv Turbo Pascal und das Theater Freiburg sind im Rahmen des Programms »Doppelpass« der Kulturstiftung des Bundes für zwei Jahre Arbeitspartner. Neben der gemeinsamen Entwicklung von neuen Theaterarbeiten präsentiert Turbo Pascal dem Freiburger Publikum in der kommenden Woche zwei eigene Stücke, in denen es um kollektive Prozesse, Gemeinschaften und Fragen des Zusammenlebens geht: »Ich bin nicht wirklich die Gefahr« (DI. 9. & MI. 10.7.13, 20 Uhr, Kleines Haus) und »Zwei – Eine Ritualschlacht« (DO. 11. & FR. 12.7.13, 20 Uhr, Kleines Haus). www.theater.freiburg.de

In Basel sind die Flusspiraten los: Spannung, Unterhaltung, Überraschung – dies und vieles mehr erwartet die ganze Familie bei ihrem eusten Abenteuer auf der MS Baslerdybli.Nach einer turbulenten Schifffahrt spielt das Piratenstück im Hafen bzw. auf Navara. Die Hin- und Rückfahrt mit der MS Baslerdybli, das Piratenstück sowie eine einfache Bordverpflegung sind im Preis inbegriffen. Für Kinder ab 3 Jahren. Zeiten: So. 7. Juli, So. 14. Juli,,So. 21. Juli, So. 4. August, 2 Vorstellungen pro Tag ab Schifflände Basel: ab 14:00 an 16:00 ab 16:00 an 18:00 Uhr. Links zum online Buchungssystem:
14 Uhr: http://www.bpg.ch/de/Erlebnisfahrten/flusspiraten-14.php
16 Uhr: http://www.bpg.ch/de/Erlebnisfahrten/flusspiraten-16.php
Weitere Infos auch unter: www.flusspiraten.ch, und unter: http://www.facebook.com/pages/Ahoi-die-Flusspiraten-sind-wieder-los/231848146921656


Workshops

Noch bis zum 8. September lädt das Kunsthaus Zürich alle Generationen zu Workshops, Führungen, Exkursionen und Gesprächen ein. Die 45 Angebote der Sommerwerkstatt stehen unter dem Motto «Farbe bewegt» und kreisen um Arte Povera, Minimal Art und Abstrakten Expressionismus – drei Kunstrichtungen, die in der aktuellen Ausstellung «Die Sammlung Hubert Looser» ihren Auftritt haben. Das Team der Museumspädagoginnen wird unterstützt von Musikerinnen, Künstlern und Tänzerinnen. Auch für spontan Entschlossene gibt es freie Plätze. An welchen Tagen man sich in Farbe verlieren, Linien bändigen oder das eigene Auge schulen kann, erfahren Interessierte im ausführlichen Programm, welches im Kunsthaus bezogen, telefonisch bestellt oder online unter www.kunsthaus.ch abgerufen werden kann. Anmeldungen werden unter Tel. 044 253 84 84 entgegengenommen und per E-Mail unter kunstvermittlung@kunsthaus.ch. Die Teilnahmegebühren liegen zwischen CHF 15.- für einen zweistündigen Workshop und CHF 150.- für einen mehrteiligen Block

Mittwoch, 3. Juli 2013

Schwebende Mönche und mystische Meister - Tibet im Comic

The Green Lama Nr. 1: 'The Court of Crime'. Text: Richard Foster, Zeichnungen: Mac Raboy. Spark Publication, 1944
Zürich.- Yaks, Yetis, Yogis – Tibet im Comic bietet das Zürcher Museum Rietberg ab 14. Juli. Schwebende Mönche und mystische Meister, sanftmütige Yaks und furchterregende Yetis, mächtige Klosterburgen und einsame Bergspitzen – diese Stereotypen unseres westlichen Tibet-Bildes tauchen immer wieder in Comics auf. Das sagenumwobene Reich auf dem Dach der Welt inspiriert die Comic-Künstler seit über 60 Jahren. Superhelden wie der Grüne Lama, Doktor Strange oder Thunderbolt erwerben ihre übernatürlichen Kräfte durch die Lehren der weisen Mönche in Tibet. Da macht sich ein nervenkranker Dagobert Duck macht sich auf die Suche nach dem paradiesischen Shangri-La, einem Land ohne Geld. Sogar Buffy, die Dämonenjägerin, zieht sich nach Tibet zurück und versucht dort ihren inneren Frieden zu finden. Das Tibet der Comics ist voller Klischees und Absurditäten. Die Ausstellung zeigt die Quellen dieser populären Irrtümer über Tibet auf und ergründet die Herkunft unserer westlichen Fantasien über das wenig bekannte Land. Über 80 ausliegende Comichefte – aus Europa, USA, Indien, Japan, China und auch aus Tibet selbst – laden zum Schmökern und Eintauchen in die geheimnisvolle Gegenwelt der Comics ein.

Seit der französische Literaturwissenschaftler Francis Lacassin 1971 den Begriff der «Neunten Kunst» geprägt hat, sind Comics aus der Nische der Trivialliteratur herausgetreten und haben als eigene Kunstform Akzeptanz gefunden. Heute gibt es Comic-Festivals in den verschiedensten Städten der Welt mit unzähligen begeisterten Fans aller Altersklassen, die neusten «Grafik Novels» werden in den Feuilletons besprochen und an den Universitäten wurden Lehrstühle zur Comic-Forschung eingerichtet. Dabei werden die Comics nicht nur als genuine Verbindung von Literatur und Bildnerischer Kunst untersucht, sondern auch als Spiegel für gesellschaftliche Phänomene.

In der Darstellung von Tibet zeigen sich die Ängste und Träume der Menschen auf ganz besondere Weise. Schon früh diente das wenig bekannte und schwer zugängliche Land zwischen den höchsten Gipfeln der Welt als Projektionsfläche für westliche Fantasien. Im 17. Jahrhundert glaubte man, dass in Tibet der Priesterkönig Johannes sein Paradies auf Erden errichtet hätte. Im 19. Jahrhundert war die Ansicht verbreitet, dass eine Gruppe von Weisen aus dem legendären Atlantis in Tibet überlebt habe und ihr geheimes Wissen dort aufbewahre. Und unser heutiges Tibet-Bild im Westen ist stark geprägt von der Lehre der Gewaltlosigkeit des 14. Dalai Lama. Alle diese Projektionen sind in der Comic-Literatur aufgenommen worden.

Die Ausstellung weist die Quellen unseres heutigen Tibet-Bildes auf und zeigt, wie diese in den Comics verarbeitet sind. Vor allem ermuntert sie dazu, die verschiedenen Comics selbst zu erkunden. Über 80 Comics und Comicgeschichten liegen in der Ausstellung aus, die an Tischen, auf bequemen Sesseln oder Kissen gelesen und durchgeblättert werden können. Diese Comics stammen aus den letzten sechs Jahrzehnten und wurden in den Vereinigten Staaten, in England, Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz, in Indien, China und Japan publiziert. Vom Superhelden-Genre bis zur politischen Propaganda, von Bugs Bunny bis zu Lara Croft, von philosophischer Ich-Suche bis zur brutalen Abrechnung zwischen Supermächten – die Comics umfassen alle Genres und Stile und zeigen die ganze Bandbreite der Darstellungsweise von Tibet im Comic.

In der Gruppe der Biografischen Comics finden sich religiöse Hagiografien neben ganz eigenwilligen Darstellungen vom Leben der heiligen Gestalten. Die Lehrreichen Comics sind vor allem für tibetische Kinder geschrieben und vermitteln alte Volksgeschichten oder praktische Lebensweisheiten. Die Politischen Comics spiegeln die weltpolitische Situation ihrer Zeit. In den 1940er-Jahren müssen amerikanische Superhelden das tibetische Volk vor dem Einmarsch der Japaner bewahren. In den 1980er-Jahren planen finstere SS-Schergen von ihrem Unterschlupf im Himalaja aus die Welteroberung und in den letzten zwanzig Jahren beschäftigen sich die Comics immer mehr mit der Zerstörung der tibetischen Kulturtraditionen durch die chinesische Besetzung und Überfremdung.

Die grösste Gruppe stellen die Comics des Fantasy-Genres dar. Superhelden und Oberschurken, weise Lamas und weltabgewandte Mönche, schreckliche Schneemenschen und gemeine Verbrecher tummeln sich in dieser sagenhaften Welt. Die Helden machen sich auf die Suche nach dem Yeti oder nach Shangri-La, sie streben nach Reichtum und Ruhm oder nach höherer Erkenntnis.

Immer ist Tibet der Ort des Aussergewöhnlichen und Irrationalen: Der Grüne Lama muss nur das tibetische Mantra «om mani padme hum» rezitieren, schon verwandelt er sich in den unbesiegbaren Superhelden. Der französische Geheimagent Pharaon erlebt in Tibet beängstigende Visionen. Der weisse Lama lernt von seinem Meister, den Körper zu verlassen und sein Unterbewusstsein zu erkunden. Dagobert Duck übt sich in Telekinese, um Reisekosten zu sparen. Und sein Neffe Donald sucht in einer Lebenskrise den weisen Lama Brahma im Himalaja auf, der ihm auf wahrlich Ducksche Weise die Essenz des Buddhismus vermittelt: «Wisse, wir alle sind nur Maiglöckchen auf den Flügeln des universellen Frosches.»

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr. Montag geschlossen

Yaks, Yetis, Yogis – Tibet im Comic
14. Juli bis 10. November 2013
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH-8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
http://www.rietberg.ch

Dienstag, 2. Juli 2013

Spiel der Farben

Josef Albers: Interaction of Color, Foto: Johannes Onneken
Basel.- „Farbe trügt nicht“– unter diesem sprechenden und wegweisenden Motto des Künstlers Josef Albers (1888-1976) veranstaltet das Philosophicum im Ackermannshof in Basel bis zum 25. August ein spannendes Sommerprogramm. Es umfasst nicht nur eine Ausstellung mit Serigrafien, sondern auch Vorträge und Workshops. Die Reihe ermöglicht, sich den Werken Albers auf eine erfahrungsoffene und zugleich reflexive Weise zu nähern und eigene, sinnliche Erfahrungen mit dem Phänomen Farbe zu sammeln. Josef Albers, dessen Arbeiten bis heute inspirieren und zu kunstphilosophischen Fragestellungen anregen, hätte im März dieses Jahres seinen 125. Geburtstag gefeiert.

Im Festsaal des Philosophicum werden derzeit ausgewählte Serigrafien aus dem Werk „Interaction of Color“ gezeigt. Dieses ist nach Albers’ Emigration aus Deutschland in die USA (1933) in Zusammenarbeit mit Studierenden entstanden und gilt als dessen Lebenswerk. Albers schreibt: „‚Interaction of Color’ beschreibt eine experimentelle Methode, das Fachgebiet ‚Farbe’ zu studieren und zu lehren. In visueller Wahrnehmung wird eine Farbe beinahe niemals als das gesehen, was sie wirklich ist, das heisst als das, was sie physikalisch ist. Dadurch wird die Farbe zum relativsten Mittel der Kunst.“ Diese Relativität oder – wie er anderer Stelle auch sagt – die Wandelbarkeit der Farbe ist in Albers Werk das zentrale Motiv und wird immer wieder auf verblüffende Weise umgesetzt.

Während der Dauer der Ausstellung finden drei Vorträge statt. Der erste bietet eine vertiefte Auseinandersetzung mit Josef Albers Kunstverständnis an (12. Juli zum Thema „Nur der Schein trügt nicht“); mit dem zweiten Vortrag wird das Werk Albers´ im Kontext mit einem anderen Meister der Farbe – nämlich Mark Rothko – betrachtet (2. August zum Thema: Josef Albers und Mark Rothko: Impressionistische und expressionistische Arbeitsweise) und der dritte Vortrag schlägt schliesslich den Bogen zu Ad Reinhardt, der von Albers sagte: „Wenn ich einen Preis an jemanden zu vergeben hätte, dann gäbe ich ihn Albers.“ (23. August zum Thema: Josef Albers und Ad Reinhardt: Begegnung und Inspiration).

Jeweils am Tag nach den Vorträgen finden Workshops statt, die den Teilnehmenden erlauben, eigene Erfahrungen an und mit der Verschiedenartigkeit von Farbe zu machen. Zum Abschluss werden am 25. August mit einer Sonntagsmatinée philosophische Aspekte aufgegriffen und Fragen wie „Müssen wir Augen für das Offensichtliche entwickeln? oder: „Gibt es einen Bezug zwischen Sehen und Einsehen?“ Raum gegeben. Die Reihe wird von Jasminka Bogdanovic geführt und begleitet – sie lebt und arbeitet in Basel als freischaffende Künstlerin.

Programmdaten:
Ausstellung:  1. Juli bis 25. August, jeweils Mo/Di/Mi 15.00 – 19.00 Uhr/ Führungen   in Vortag und Workshop inbegriffen oder auf Anfrage

Vorträge:
- 12. Juli zu Josef Albers: Nur der Schein trügt nicht
- 2. August: Josef Albers und Mark Rothko: Impressionistische und expressionistische Arbeitsweise
23. August: Josef Albers und Ad Reinhardt: Begegnung  und Inspiration
jeweils 19.00 Uhr

Workshops:
13. Juli, 3. August, 24. August (die Workshops können einzeln besucht werden)
jeweils 10.00 – 13.00/15.00 – 17.00 Uhr

Matinée:
Das Sehen wahrnehmen mit Stefan Brotbeck, Jasminka Bogdanovic und Nadine Reinert.
25. August, 10.30 Uhr

Philosophicum im Ackermannshof,
St. Johannes-Vorstadt 19-21,
4056 Basel
www.philosophicum.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...