Donnerstag, 27. November 2008

Zürich: Die Überlieferung von Bildern, bis 11. Januar 09



Zürich.- Die Kunsthalle Zürich zeigt bis 11. Januar 2009 mit der Ausstellung "A Literature of Images" des Künstlers Ian Wallace (geb. 1943, lebt und arbeitet in Vancouver) einen der wichtigsten Vertreter und Pioniere der inszenierten Fotografie zum ersten Mal in einer umfassenden Retrospektive mit Werken aus den 1970er Jahren bis heute in Europa. Übrigens: "Literatur" war laut Wikipedia bis ins 18. Jahrhundert das Fachwort für Gelehrsamkeit, neueste wissenschaftliche Publikationen, in seltenerer Nebenbedeutung auch für Schriften der griechischen und lateinischen Antike.Das Wort bezeichnet heute, nachdem Literaturzeitschriften und ihnen folgend Literaturgeschichten im 18. und 19. Jahrhundert erfolgreich neue Diskussionsangebote in diese Richtung machten, im weitesten Sinn die sprachlich fixierte Überlieferung.

Wie bei der Ausstellung des Künstlers Liam Gillick zu Anfang des Jahres hat die Kunsthalle den Überblick über dieses bisher zu selten gesehene Oeuvre als Projekt realisiert, das mehrere Institutionen umfasst: Die Ausstellung wurde mit dem Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam und dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf entwickelt. Das gemeinsam erarbeite Konzept sieht vor, dass jede der Institutionen einen eigenen thematischen Schwerpunkt im Werk des Künstlers erarbeitet und zeigt. So spannt die Retrospektive "A Literature of Images" also nicht nur einen zeitlichen und thematischen Bogen innerhalb des Oeuvres von seinen Anfängen bis Heute, sondern verbindet seine Präsenz über die Orte hinweg.

Im Zentrum der Ausstellung in der Kunsthalle Zürich stehen Arbeiten des Künstlers, die zum einen das Verhältnis von Bild und Text ausloten als auch Werke, die Wallace’ Bildfindungen zur Stadt als Text thematisieren – so Attack on Literature (1975), das Magazine Piece (1970) und die Serie In the Street (1988-89). Im Witte de With in Rotterdam wird die kommunikative und politisch engagierte Dimension von Wallace’ Fotografie mit Werkgruppen wie The Summerscript (1974), The Idea of the University (1990) und Clayoquot Protest (1995) untersucht. Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf schliesslich präsentiert, ausgehend von dem mehrteiligen Werk "Lookout" (1979), Überlegungen zur Konstruktion von Bildlichkeit in Verbindung mit kinematografisch angelegten Inszenierung von Wirklichkeit im Werk des Künstlers.

Das Werk von Ian Wallace nimmt seinen Ausgangspunkt in der abstrakten, an Minimal Art erinnernden Malerei, ist aber seit den späten 1960er Jahren vom Medium Fotografie geprägt. Damit verbunden sind grundlegende Fragestellungen nach dem Status des medialen Bildes, seiner repräsentativen Funktion, seinen politischen und sozialen Implikationen und seiner Bedeutungsverschiebung im Kunstkontext.

Ian Wallace gilt als Schlüsselfigur der Vancouver Konzeptkunstszene – der so genannten "Vancouver School": Im Laufe seiner Karriere, die massgeblich durch seine kontinuierliche Lehrtätigkeit u.a. als Professor an der University of British Columbia geprägt ist, hat er eine ganze Künstlergeneration wie Jeff Wall, Rodney Graham, Ken Lum und Stan Douglas sowie jüngere Künstler, darunter Gareth Moore, Alex Morrison und Arabella Campbell, entscheidend beeinflusst und begleitet. So ist sein Werk in Kanada und den USA in den führenden Museen präsent, während der Künstler in Europa noch wenig bekannt ist.

Foto: An Attack on Literature I & II (Detail von I), 1975. Handkolorierte Schwarzweiss Fotografien, 12 Fotografien in zwei Gruppen à sechs Arbeiten. Grösse pro Gruppe 119 cm x 10 meter; Privatsammlung

Info:

Ian Wallace - A Literature of Images
15. November 2008 bis 11. Januar 2009
Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
CH - 8005 Zürich
0041 (0)44 272 15 15
info@kunsthallezurich.ch
http://www.kunsthallezurich.ch

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr
Donnerstag 12 - 20 Uhr
Sa und So 11 - 17 Uhr
Montag geschlossen

LoRadioBallet

Zürich.- Das Zürcher Radio LoRa lädt zu einem "kreativen Protest gegen Gewalt an Frauen" ein, und zwar mit einem "Radioballett". Ort und Datum des tänzerischen Protestes in Zürich: 6. Dezember um 13:00 Uhr, Limmatquai/Nähe Uraniabrücke. Jedes Jahr nehmen Frauen auf der ganzen Welt den 25. November zum Anlass, um auf Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Radio LoRa hat sich mit der schweizweiten Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" der feministische Friedensorganisation cfd vernetzt, um die unterschiedlichen Formen, die Gewalt an Frauen annimmt, in die Öffentlichkeit zu bringen.

Das Frauenprogramm von Radio LoRa legt Ende November bis Dezember 2008 einen Schwerpunkt auf die ungleichen Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen und thematisiert Gewalt an Frauen. Insgesamt gestalten die MacherInnen 6 Stunden Sondersendeprogramm in 5 verschiedenen Sprachen und laden dazu an am 6. Dezember um 13 Uhr zu besagtem Radioballett am Limmatquai in Zürich ein. Männer sind dabei ausdrücklich eingeschlossen.

Wie das geht? Ganz einfach: Alle TeilnehmerInnen haben ihre kleinen Radios oder mp3 Player mit Radiofunktion mit Kopfhörern dabei und hören über die LoRa Frequenz 97.5 MHz Anweisungen für gemeinsame Bewegungen. Durch ein Radioballett machen mehrere Menschen gleichzeitig das Gleiche im öffentlichen Raum: "Wir brechen damit die Regeln und Normen, wie "mann" sich "üblicherweise" im öffentlichen Raum verhält. Mit unseren Pantomimen nehmen wir uns den öffentlichen Raum, um Gewalt an Frauen, die sich oftmals verborgen im Privaten abspielt, sichtbar zu machen und für Verwirrung bei PassantInnen zu sorgen. Dadurch wollen wir für das Thema "Gewalt an Frauen" sensibilisieren. Wir verteilen Informationsmaterial über Gewalt an Frauen und weisen auf geeignete Einrichtungen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, hin", so die Pressemitteilung des Radios weiter.

Infos zum Programm:
Sondersendungen auf 97,5 MHz

Im Zürcher Lokalradio LoRa 97.5 MHz engagieren sich seit 25 Jahren über 125 Frauen für ein frauenstarkes Radio. Dank der unentgeltlichen Arbeit und dem grossen Engagement der freiwilligen Sendungsmacherinnen setzt sich das Radio für die Gleichstellung von Frau und Mann ein und sensibilisieren für Frauenanliegen.

30.11.08, 18-20 Uhr Offener Politkanal: "Oaxaca - Der Kampf der Frauen"

In dieser Sendung blickt das Radio auf den Widerstand der Frauen aus Oaxaca/Mexico gegen Gewalt und Unterdrückung für ein Leben in Gleichheit und Würde.


01.12.08, 20.30-22 Uhr Die Hälfte des Äthers. Feministisches Themenmagazin, Schwerpunkt Gewalt an Frauen

In der Sendung geht es um häusliche Gewalt, Sexismus in der Werbung, Lohnungleichheit und strukturelle Gewalt an Frauen und die Vorstellung der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen".

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.lora.ch/events/various/radioballett.shtml
http://www.16tage.ch
http://www.cfd-ch.org

Aarau: Die "Auswahl 08", bis 4. Januar

Aarau.- Das Aargauer Kunsthaus und das Aargauer Kuratorium präsentieren vom 7. Dezember bis 4. Januar in einer gemeinsamen Ausstellung zahlreiche Werke von 54 Aargauer Künstlerinnen und Künstlern. Die Auswahl 08 ermöglicht einen Einblick in das aktuelle und vielschichtige Kunstschaffen im Kanton Aargau. Die traditionelle Jahresausstellung ist seit über 100 Jahren eine bedeutende Plattform für die Aargauer Kunstschaffenden. Alle Künstlerinnen und Künstler mit Wohn- oder Heimatort im Kanton Aargau sind berechtigt, sich um die Teilnahme an der jurierten Ausstellung zu bewerben. In diesem Jahr sind insgesamt 209 Künstlerdossiers eingegangen; 54 Kunstschaffende wurden von der Jury eingeladen, ihre Werke im Rahmen der Auswahl 08 zu präsentieren.

Der diesjährige Gast der Auswahl 08, das Künstlerkollektiv koorder, wurde von der letztjährigen Jury eingeladen, im Rahmen der Auswahl 08 einen Raum zu bespielen. Das Aargauer Kuratorium vergibt im Rahmen der Ausstellung seine Beiträge an das künstlerische Schaffen im Bereich Bildende Kunst. Das Künstlerkollektiv koorder bedient sich unterschiedlicher Medien wie Malerei, Objektkunst und Video und realisiert raumgreifende Installationen, jeweils ad hoc in vorgefundenen Situationen, unter Verwendung von Fragmenten älterer Arbeiten und neuer Teilstücke. koorder sucht nach der permanenten Transformation und macht die interaktive Arbeitsweise zum künstlerischen Konzept: Feste Ordnungen und Systeme werden mit anarchistischem Impetus hintertrieben und haben nur als provisorische Verbindung Gültigkeit.

koorder, bestehend aus den Aargauer Künstlern Matthias Berger und Till Hänel, arbeiten seit 1997 zusammen. Sie wurden von der letztjährigen Jury eingeladen, im Rahmen der Auswahl 08 einen Raum zu bespielen. Das Aargauer Kuratorium vergibt anlässlich der Vernissage vom 6. Dezember 2008 im Aargauer Kunsthaus seine Beiträge an das künstlerische Schaffen für Kunstschaffende im Bereich Bildende Kunst. Gleichzeitig vergibt die Neue Aargauer Bank ihren alljährlichen Förderpreis an eine/n junge/n Künstler/in. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird ebenfalls an der Vernissage vom 6. Dezember 2008 bekannt gegeben.

Die Künstlerinnen und Künstler der Auswahl 08:
Maia Aeschbach, Silvia Bächli, Tizian Baldinger, Fabienne Blanc, Rahel Boos, Beat Buri, Rosângela de Andrade Boss, Hubert Dechant, Brigitt Egloff, Marianne Engel, Sebastian Fischer, Gabi Fuhrimann, Thomas Galler, Stephan Gritsch, Michael Günzburger, Antoinette Hächler, Mira Hartmann, Eric Hattan, Thomas Hauri, Valentin Hauri, Pascal Häusermann, Dunja Herzog, Andreas Hofer, Daniel Robert Hunziker, Lionel Keller, Heiner Kielholz, koorder, Marianne Kuhn, Oliver Lang, Andreas Marti, Max Matter, Barbara Meier, Barbara Müller, Ann Nelson, Sadhyo Niederberger, Jos Nünlist, Guido Nussbaum, Susanna Perin, Heiner Richner, Lara Russi, Ursula Rutishauser, Susanne Schär und Peter Spillmann, Sandra Senn, Veronika Spierenburg, Mette Stausland, Karin Suter, Sabine Tholen, Martina Weber, Ingrid Wildi, Rolf Winnewisser, Alfred Wirz, Agatha Zobrist und Theres Waeckerlin, Franziska Zumbach, Andreas Zybach.

Bild: koorder, hairdo 1#, 2006; © koorder

Infos:
Öffnungszeiten:
Di bis So 10 - 17 Uhr
Donnerstag 10 - 20 Uhr
Montag geschlossen

Auswahl 08
7. Dezember 2008 bis 4. Januar 2009
Vernissage: Sa 6. Dezember 08, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
http://www.ag.ch/kunsthaus

Mittwoch, 26. November 2008

Kreative Köpfe: Christian Haller


3land.- Die "Arbeit zu tun" ist die einzige Form, durch die er sich ausdrücken kann, sagt Christian Haller. Seine Arbeit ist das Schreiben. Der diplomierte Zoologe war acht Jahre Bereichsleiter für soziale Studien am Gottlieb Duttweiler-Institut in Rüschlikon/Zürich, dem ältesten unabhängigen "Think Tank" der Schweiz, vier Jahre Dramaturg am Theater "Claque" in Baden, und acht Jahre lang Präsident der Vereinigten Theaterschaffenden der Schweiz. Er lebt als freier Schriftstellen in Laufenburg/Aargau.

Lebensmotto?
Keines. Ich mag kein Brandzeichen in der Haut des Lebens.

Sternzeichen?
Fische

Jahrgang?
1943

Wie würden Sie sich und Ihre Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen, die Materialien; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)?
Am liebsten überhaupt nicht. Es wäre sowieso falsch. Die Arbeit zu tun, ist die einzige Form, durch die ich beides ausdrücken kann.

Was verstehen Sie unter guter Literatur und wie fing alles an?
Angefangen hat es wohl mit der Geburt - und dass sich beständig Gesichter über mich beugten, die vollständig unverständliche Laute von sich gaben, die sich allmählich in Wörter, später in Sätze verwandelte, die unverständlich blieben wie der Satz: Was verstehen Sie unter guter Literatur.

Familie, erblich vorbelastet?
Wortgewaltige Schreier väterlicherseits, schweigender Maler mütterlicherseits.

Noch eine andere "Profession"?
Nein.

Hobbys?
Kein Hobby, doch gerne spiele ich im Sommer mit Freunden Pétanque.

Lebensstationen?
Immer wieder neue, überraschende, unerwartete - Ruhehalte auf dem Weg.

Vorbilder?
Eine ganze Galerie, die ich hie und da besuche - und freundlich grüssend, mit verhaltenem Respekt, durch die Säle gehe.

Die größten Stärken?
Sind aus Schwächen gewachsen.

Die größten Schwächen?
Kamen aus dem Sicheren, Gewussten, aus dem, was ich glaubte zu können - und für wichtig nahm.

Ich mag?
Wasser

Ich mag nicht?
Wenn es trüb ist.

Ich wünsche mir?
Klares Wasser - für alle Menschen.

Homepage: www.christianhaller.ch
E-Mail: info@christianhaller.ch

3land Buchbesprechung: Hohler holen

Dünne Bücher sind offenbar in Mode gekommen und jemand, nämlich er, schreibt wie zum Ausgleich einfach wunderbar lange Sätze, Wort an Wort aneinandergereiht, was dennoch kein bisschen stört, auch eine Leserin nicht, nämlich sie, die eigentlich keine langen Sätze mag, doch sie findet, dass seine Sätze nicht zu verschachtelt sind, weil man sie auch am Ende eines ganz normalen Tages lesen kann und trotzdem, wenn der Punkt kommt, am Schluss noch weiß, wie sie angefangen haben. Ein Hohler wie er lebt und schreibt ist auch sein neues Buch, erschienen im Luchterhand Literaturverlag. Schmunzeln und Schaudern, Lächeln und Melancholie. Nacheinander, in einem, in der Schweiz, in den USA, der Mongolei, in Indien, Palästina und anderswo - "Am Ende eines ganz normalen Tages".


Auch wenn die Sätze lang sind, die Geschichten Franz Hohlers sind es nicht. Manchmal nur eine halbe, manchmal zwei, drei Seiten, selten auch mehr, erzählt der Schweizer Alltägliches, das jemandem, nämlich ihm, geschieht. Ab und an aber auch anderen. Logischerweise liegt es auch an dieser Knappheit, dass das Buch leider so dünn ist, und das leider gehört dick unterstrichen. „Das Ende eines ganz normalen Tages“ bringt es nur auf gut 100 Seiten („Es klopft“ hatte immerhin 176).

Was andererseits einen Vorteil hat, oder besser mehrere: Man kann den Band kurz weglegen, schmunzeln, wieder zur Hand nehmen, nachgrübeln, nachfühlen und am Ende denken, dass es schön wäre, wenn es noch zwei, drei oder auch vier der Hohlerschen Geschichten mehr darin gäbe. Außerdem ist das Werk trotz gewichtiger Sätze und Hardcover leicht, deshalb in liegender Stellung im Bett gut zu halten, man schrickt nicht hoch, wenn man sich mit einem Lächeln oder dem Schrecken über eine dieser Hohlerschen Geschichten ins Land der Träume gleiten lässt und einem dabei das Buch aus der Hand und auf den Bauch fällt. Kurz: Franz Hohler und seine Sätze haben das Zeug zur Droge. Wer noch nie Hohler gelesen hat, und das nicht glaubt, dem sei dessen Website empfohlen, die allein schon ein kleines Kabinettstückchen Hohlerscher Fabulierkunst ist. Samt Automatenfotos und Pustel auf dem Kopf.

Und dort erfährt jemand, nämlich wir, dann Folgendes über den Menschen Franz Hohler (der darauf auch behauptet, er mache zurzeit nichts anderes als Lesungen, was nicht sein kann, denn es ist ja dieses Buch herausgekommen. Mit dem Lektorat muss er also gesprochen haben. Andererseits könnten die Geschichten natürlich auch zu jenen gehören, die mehr oder weniger lang in der Hohlerschen Schublade lagen. Luchterhand würde dann ein Lob dafür gebühren, sie aus der selbigen befreit zu haben): Geboren wurde Franz Hohler im März 1943 im Kreisspital Biel. Das Haus hat sich später in ein Kulturzentrum verwandelt, sicher in der Ahnung, dass es dereinst auf der Hohlerschen Homepage auftauchen würde. Aufgewachsen ist der Junge in Olten, Matura in Aarau. Letzteres hat ihn sofort für die Aufnahme in den 3land-info Lesetipp prädestiniert, in dem Bücher von Autoren aus dem 3land vorgestellt werden (und solche, die dort handeln).

Jemand, nämlich ich, hat deshalb die Möglichkeit, diese Hohlerschen Geschichten wärmestens empfehlen, Ihnen ans Herz und auch sonst nahe legen. Es sind weitere kleine Kunststückchen, manchmal Fayencen, Skizzen , hin und wieder mit der Anmut eines Haiku. Als „Solokabarettist und Satiriker, Liedermacher und Schriftsteller“ wird Hohler tituliert, die Liste der Preise für sein geistiges Tun ist lang. Knill + Knill Kommunikationsberatung hat zum Beispiel eine solche veröffentlicht (nein, das ist kein Scherz, die heißen so.). Hoffen wir also, so eindringlich wie Hohler selbst bei einem gewissen Herrn von Matt, der in seinem Buch den Abschied vom Dozentendasein nimmt, dass schnell neue Geschichten entstehen, dass dieser Band nicht aller Tage Abend ist, dass es also nicht nur beim Lesen bleibt und tragen ihm im Geiste den Blumenstrauß hinterher, der in „von Matt liest“ auf dem Rednerpult liegengeblieben ist.

P.S. 1: Falls Sie auch einen Strauß für ihn haben: Franz Hohler ist Donnerstag bis Samstag auf der Frankfurter Buchmesse zu erleben (15. bis 19. Oktober).

P.S. 2: Normalerweise macht jemand, nämlich ich, kürzere Sätze.

Foto: Franz Hohler, Foto: Christian Altorfer

Hohler, Franz, „Das Ende eines ganz normalen Tages, Luchterhand Literaturverlag, ISBN 978-3-630-87283-4, € 17,95 [D] / € 18,50 [A] / SFr 31,90 (UVP)

Riehen: Images from Venice, bis 25. Januar


Riehen.- Die Fondation Beyeler präsentiert zeitgleich zur Ausstellung "VENEDIG. Von Canaletto und Turner bis Monet" Arbeiten von Vera Lutter und David Claerbout, die sich durch ihre besondere Art und Weise der fotografischen Annäherung an die Stadt Venedig auszeichnen.Bereits zum dritten Mal zeigt die Fondation Beyeler parallel zu einer grossen Ausstellung der Moderne unter "Projekte" zeitgenössische Künstler in den unteren Ausstellungsräumen. Vera Lutters "Images from Venice" sind vom 28. September 2008 – 25. Januar 2009, ebenso David Claerbout mit seinen "Venice Lightboxes". Die deutsche Künstlerin Vera Lutter erzeugt mit einer der ältesten fotografischen Apparaturen, der Camera obscura, grossformatige Silbergelatineabzüge. In ihren Venedig-Ansichten steht das Zusammenspiel zwischen der aussergewöhnlichen Stadtarchitektur und dem Wasser im Mittelpunkt. Indem Lutter die saisonale Überflutung der Stadt zum Ausgangspunkt für die Entstehung ihrer Werke gewählt hat, spielt sie in besonderem Masse auf die Vergänglichkeit der Lagunenstadt an. Aufgrund der langen Belichtungszeit, die es ermöglicht, das Ansteigen und Absinken des Wassers einzufangen, erhält die majestätische Architektur eine ganz eigene Dynamik und scheint beinahe schwerelos zu sein. David Claerbout arbeitet mit einer speziellen Kamera für Architekturfotografie. Die Aufnahmen für die Installation "Venice Lightboxes", bestehend aus vier Leuchtkästen, wurden morgens zwischen 4 und 6 Uhr gemacht oder am Abend kurz vor oder nach Sonnenuntergang. Erst nachdem sich das Auge nach ein paar Minuten an die Lichtsituation gewöhnt hat, treten die Bildmotive für den Betrachter zum Vorschein. Der Künstler spielt mit der Sichtbarkeit beziehungsweise Nichtsichtbarkeit der Stadt: Die bekannten Silhouetten und die Weite der Lagune sind nur teilweise und schemenhaft bei Nacht beleuchtet. Bestenfalls ist vom gegenüberliegenden Flussufer ein Turm, ein Pier oder ein Gebäude zu erkennen. Durch die Frontalansichtigkeit vermittelt die Architektur einen imposanten Eindruck, der durch die gezielt eingesetzten Helldunkelkontraste noch gesteigert wird.

Foto: Vera Lutter
San Marco, Venice
XIX: December 1, 2005
Silbergelatineabzug (2 Panels), 231.1 x 284,5 cm
Courtesy Gagosian Gallery
Fotografie von Rob McKeever
© Vera Lutter
© 2008, ProLitteris, Zürich

Infos:
Täglich 10 - 18 Uhr, mittwochs 10 - 20 Uhr.
Das Museum ist an allen Sonn- und Feiertagen geöffnet!
Mittwoch, 24. und 31. Dezember 2008 10 - 18h

FONDATION BEYELER
Beyeler Museum AG
Baselstrasse 101,
CH-4125 Riehen / Basel
Tel. +41 - (0)61 - 645 97 00
Fax +41 - (0)61 - 645 97 19
Infoline auf Tonband: +41 - (0)61 - 645 97 77
E-Mail fondation@beyeler.com

Dienstag, 25. November 2008


3land.- "Tausendfüßler!", antwortet Uli Führe nach eigenem Bekunden, wenn er gefragt wird, was er so alles macht. Zwischen 1982 und 1998 hatte er diverse Lehraufträge für Musikpädagogik in Stuttgart, Freiburg und Basel. Seit 1997 unterrichtet er an der Musikhochschule Freiburg Improvisation im Fachbereich Rhythmik. Hauptberuflich ist er als freier Kursleiter in den Bereichen Stimmbildung für Chorleiter, Sänger, Musikerzieher und Liedpädagogik für Erzieherinnen und Lehrer unterwegs. Er ist Komponist, Kleinkünstler, Autor, für die CD-Musik zu "Ikarus" bekam er letztes Jahr einen Preis. Diesmal beantwortet er die 15 Fragen für 3land.info.

Lebensmotto?
Einmal gut glacht isch halb glebt.

Sternzeichen?
Großer Wunderfitz

Jahrgang? 1957

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)
Ich mache das, was mir gut tut. Die Lieder, die ich z.B. für Kinder schreibe, die machen mir selber riesigen Spaß. Genauso bin ich der gebannteste Hörer der Kinderhörspiele, die ich mit Hugo Rendler und Michael Summ gemacht habe. Die Chorsätze, die ich veröffentliche, sind wunderbare Musik für die Menschen, mit denen ich zu tun habe. Es tut gut sie zu hören. Und wenn ich an der Hochschule unterrichte, dann ist (fast) jede Stunde ein Lern- und Entdeckungskonzert und schließlich sollten Auftritte immer ein Stück vollendeter Gegenwart sein. Vergänglich und verändernd.

Was verstehen Sie unter guter Kunst und wie fing alles an?
Gute Kunst? Reagiert auf Gegenwart, kommuniziert und schafft neue Dimensionen. Fordert heraus und fragt. Schafft immer den Sprung vom Individuellen zum Allgemeinen.
Anfang? Als Jugendlicher habe ich verquaste Popsongs geschrieben. Dann entstanden die ersten alemannischen Lieder. Angeregt wurde ich durch Alain Stivell, der bretonisch sang. Ich fragte mich damals, was habe ich? Meine Sprache.
Später kam alles weitere: Instrumentalmusik, Chormusik, Kinderlieder, Kantaten, Musicals

Familie, erblich vorbelastet?
Überhaupt nicht. Vater Bähnler, Mutter war Mutter und hin und ab Buchhalterin.

Noch eine andere Profession?
Leben ist Profession. Komponist, Musiker (Gitarrist, Geiger, Gambist, Klavier, Harfe, Mandoline), Stimmbildner, Hochschullehrer, Musikproduzent, Autor, Vortragsreisender, Liedermacher,....
... Wanderer in diesen Ländern.

Hobbys?
TV glotzen

Lebensstationen?
Haagen, Grenzach, Lörrach, Tumringen, Freiburg, Kirchzarten (Abitur), Tüllingen (Zivi), Stuttgart I und II (Musikstudium), Höfen, Burg-Birkenhof, Unteribental I und II

Vorbilder?
Früher gab es welche. Jetzt bewundere ich Menschen, die bei sich sind, sich ändernd treu und im Lot bleiben

Die größten Stärken?
Eine gewisse Wachheit und eine bestimmte Kreativität.

Die größten Schwächen?
alles andere

Ich mag?
Marzipan, Bach, Cees Notteboom, den Schwarzwald, Sexnontakkorde, italienisches Essen, Vogelsang, Ruhe, Saitenklänge, Indigo, Trolle

Ich mag nicht?
Herrische Menschen, Lautstärke, Ignoranz, Humorlosigkeit, Rechthaber, Moralisten, Fleisch, eitle Frömmler, Psychologen, Astrologen, Kinesiologen, Institutionen und Sitzungen

Ich wünsche mir?
Unabhängigkeit bis zum letzten Atemzug.

Homepage: www.fuehre.de
E-Mail: uli.fuehre@t-online.de

Foto: Uli Führe.

Die Fragen stellte Petra Gabriel

Basel: Gärten und Geburtstage (bis 21. Dezember)


Basel.- Nicht mit einem literarischen, sondern mit einem theologischen Quartett beginnt das Dezemberprogramm des Basler Literaturhauses am Mittwoch, 3. Dezember 2008, 19 Uhr. Am nächsten Tag ist Georg Kreis anlässlich seines 65. Geburtstages im Gespräch mit Iso Camartin zu erleben. Außerdem im Dezember: Christian Haller liest aus seinem neuen Buch "Im Park" (9.), Urs Widmer stellt „Die schönsten Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“ vor (13.). Kurz vor Weihnachten ist ein Besuch angesagt: Zum 150. Geburtstag Puccinis führt am 22. Dezember Helmut Krausser, „Die kleinen Gärten des Maestro Puccini“.

Das Theologische Quartett bespricht Neuerscheinungen zu religiösen, theologischen und spirituellen Themen. Nicht Fachliteratur steht dabei im Vordergrund, sondern Sachbücher und Literatur, die allgemein verständlich sind. An diesem Abend werden folgende Bücher besprochen:
  • André Comte-Sponville, Woran glaubt ein Atheist? (Diogenes 2008)
  • Fulbert Steffensky, Mut zur Endlichkeit. Sterben in der Gesellschaft der Sieger (Radius Verlag 2007)
  • Thomas Pynchon, Gegen den Tag (Rowohlt 2008)
Mit von der Partie sind Dr. Regine Munz, Privatdozentin für Systematische Theologie, Universität Basel , Dr. Charles Martig, Leiter Katholischer Mediendienst, Filmpublizist, Zürich, Dr. Thomas Brunnschweiler, Theologe und Schriftsteller. Moderation: Dr. Adrian Portmann, Theologe, Studienleiter Forum für Zeitfragen.

Donnerstag, 4. Dezember 2008, 19 Uhr: Georg Kreis ist nicht nur einer der renommiertesten Historiker der Schweiz, sondern auch ein aktiver politischer Zeitgenosse. Seine profilierten Äusserungen zu brisanten Themen der Schweizer Geschichte und Politik haben Gewicht – und lassen ihn gelegentlich anecken. Im Gespräch mit Iso Camartin geht es um wissenschaftliches und literarisches Schreiben, um die Schweiz und ihre Nachbarn und um die Frage, warum jeder seinen Süden braucht.

Georg Kreis (* 1943), ist seit 1993 Leiter des interdisziplinären Europainstituts der Universität Basel. Er ist Präsident der Eidg. Kommission gegen Rassismus. 1996 – 2002 war er Mitglied der Expertenkommission „Schweiz – Zweiter Weltkrieg“. Zahlreiche Auszeichnungen und Publikationen, zuletzt: „Nachbarn in Europa“ (Schwabe 2008) und „Ein Haus in Pedrinate“ (Huber 2008).

Iso Camartin (*1944), war Professor für rätoromanische Literatur und Kultur an der ETH und der Universität Zürich und u.a. Leiter der Abteilung Kultur von SF DRS (2000 -2003). Er lebt heute als vielfach ausgezeichneter Autor und Dozent in Zürich, wo er die Opernwerkstatt am Opernhaus leitet. Zuletzt erschienen: „Die Deutschen und ihre Nachbarn: Schweiz“ und „Die Geschichten des Herrn Casparis“ (beide Beck 2008).

Dienstag, 9. Dezember 2008, 19 Uhr: Christian Hallers Lesung aus „Im Park“ (siehe auch 3land-Lesetipp) wird von Manfred Papst, Literaturkritiker, NZZ am Sonntag moderiert. Der Roman erzählt eine vermeintlich bekannte Dreiecksgeschichte. Während seine Frau Lia nach einer Gehirnblutung im Krankenhaus liegt, reflektiert der Paläontologe Emile Ryffel sein Leben. Seine Frau, die mit dem Überleben kämpft, kann er nicht alleine zurücklassen, aber genauso wenig kann er die Sehnsucht, aus den erstarrten Gewohnheiten auszubrechen, verleugnen. Ein Dilemma, in das sich der Mann immer rettungsloser zu vers tricken scheint.

Christian Haller (*1943) lebt als Schriftsteller in Laufenburg. Er wurde u.a. mit dem Aargauer Literaturpreis 2006 und dem Schillerpreis 2007 ausgezeichnet.

Samstag, 13. Dezember 2008, 17 Uhr: Eine Veranstaltung für Kinder ab 8 Jahren bitet das Literaturhaus zusammen mit Urs Widmers: „Die schönsten Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“. Dazu gesellt sich Tatjana Hauptmann, die Moderation hat Katrin Eckert, Intendantin Literaturhauses Basel

Urs Widmer erzählt sechs Geschichten der unsterblichen Scheherzad neu. Dank seiner Sprachkraft und seinem „traumwandlerischen Gefühl für Poesie“ (FAZ) entfalten die Texte ihren ganzen orientalischen Zauber, ihre Deftigkeit und ihre Tiefgründigkeit und schaffen gleichzeitig einen frischen Zugang zu den berühmtesten Figuren aus 1001 Nacht. Die bekannte Kinderbuchillustratorin Tatjana Hauptmann hat die Geschichten in ihrem unverwechselbaren Stil bebildert.

Urs Widmer (*1938), geboren in Basel, lebt als freier Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er mit dem „Friedrich-Hölderlin-Preis 2007“ ausgezeichnet. Er gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren.

Tatjana Hauptmann (*1950 in Wiesbaden) besuchte die Werkkunstschule in Offenbach, kam nach einer dreijährigen Grafiklehre an die Werkkunstschule Wiesbaden und 1970 zum ZDF, wo sie u.a. Mainzelmännchen zeichnete. Sie hat zahlreiche Bücher illustriert.

Sonntag, 21. Dezember 2008, 14.30 Uhr (Theater Basel, Foyer Grosse Bühne): Zum 150. Geburtstag Puccinis am 22. Dezember führt Helmut Krausser, in „Die kleinen Gärten des Maestro Puccini“, Einführung und Moderation: Katrin Eckert, Leiterin Literaturhaus Basel, und Dietmar Schwarz, Operndirektor Theater Basel. Aus Liebe zu den Opern Puccinis begann Helmut Krausser die verborgenen Lebensumstände des Komponisten zu erforschen. Ausgehend von den Ergebnissen seiner Recherche, schrieb er einen Roman, der zehn ereignisreiche Lebensjahre Puccinis in neuem Licht erscheinen lässt. Rund um die Person des heutzutage populärsten Opernkomponisten entfaltet sich das spannende Panorama der letzten Phase der Belle Epoque.

Helmut Krausser (*1964), lebt in Berlin. Seine Romane „Der grosse Bagarozy“ und „Fette Welt“ wurden fürs Kino verfilmt. Zuletzt erschien sein Gedichtband „Plasma“.

Einlass/Kasse eine halbe Stunde vor Beginn. Eintritt: SFr. 10.–/15.–
Veranstaltung am 13. Dezember: Eintritt für Kinder von 8 bis 16: SFr. 5.-

Anmeldung und Informationen beim Literaturhaus Basel unter:
Tel ..41 (0)61 261 29 50, Fax ..41 (0)61 261 29 51
E-Mail: info@literaturhaus-basel.ch,
Reservation: http://www.literaturhaus-basel.ch/ möglich.

Literaturhaus Basel,
Barfüssergasse 3
CH-4051 Basel,
Tel 0041 (0)61 261 29 50

Samstag, 22. November 2008

Geschichten aus der Schattenwelt


Zürich.- "Geschichten aus der Schattenwelt" spielen sich ab 5. Dezember (bis 24. Mai 2009) im Völkerkundemuseum der Universität Zürich ab. Studierende der Ethnologie präsentierten Schattenspielfiguren aus der Sammlung des Museums. Die bemalten Pergamentfiguren, stammen aus Südchina, aus Südindien sowie aus der Türkei. Die Ausstellung bietet den Besuchern über die Hintergrundinformationen und die Figuren hinaus noch weitere Zugänge: An einer Hörstation können sie typischen Geschichten lauschen - von der historischen chinesischen Erzählung über das indische Heldenepos Ramayana bis hin zur türkischen politischen Satire. Ein Video zeigt, wie mit den Figuren in den drei Ländern gespielt wird. Blicke auf das Weiterbestehen und die Weiterentwicklung der Tradition in Zeiten der Konkurrenz mit modernen Massenmedien runden die Ausstellung ab.Venissage: Donnerstag, 4. Dezember 08, 18 Uhr.

Die Wurzeln des Schattentheaters liegen in Asien. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich von China aus Richtung Westen verbreitete. Den ausgestellten Figuren aus Südchina, Südindien und der Türkei ist gemeinsam, dass sie ursprünglich einen Bezug zum Jenseits, zur übersinnlichen Welt der Götter aufwiesen. Die Ausstellung «Geschichten aus der Schattenwelt» erzählt von diesen sagenhaften Ursprüngen und wie sich das Schattenspiel in den drei Ländern eigenständig weiterentwickelte. Während die Geschichten zum verbreiteten Erzählgut der Kulturen gehören, handelt es sich bei ihrer Darstellung im Schattentheater um eine professionelle Populärkunst. Noch heute stellen die Spieler ihre Figuren selber her und geben ihr Wissen von einer Generation an die nächste weiter.

Einer chinesischen Sage zufolge verlor der Kaiser Han Wudi, der um 100 vor unserer Zeit lebte, unerwartet seine Lieblingsfrau. Er war untröstlich und konnte ihren Tod kaum verwinden. Da soll ein Magier dem Kaiser versprochen haben, sie für kurze Zeit wieder zum Leben zu erwecken. Er spannte eine Leinwand, hängte dahinter eine Laterne auf und bat den Kaiser, davor Platz zu nehmen. Plötzlich erschien der Schatten einer jungen Frau, anmutig und schön, wie es einst seine Konkubine gewesen war. In China lag der Schwerpunkt der Geschichten zunächst auf historischen Themen. In der Ming-Zeit (1368–1644) nutzten Mönche das Schattenspiel zur Verbreitung des Buddhismus. In der Qing-Zeit (1644–1911) kamen neue Themen wie Gespenster-, Liebes- und Kriegsgeschichten zur Aufführung. Das Schattenspiel wurde zur «Oper des kleinen Mannes».

Als älteste Schauspielform des Landes bietet das indische Schattentheater Stoff für Aufführungen von Heldenepen und religiösen Themen aus der Sanskritliteratur. Eine indische Legende erzählt vom Fährmann Guha, der den Gott Rama traf, als dieser gerade im Begriff war, die irdische Welt zu verlassen. Voller Schreck fragte Guha den Gott Rama, was die Menschheit ohne seine Anwesenheit auf Erden tun solle. Da schenkte Rama dem Fährmann eine Schattenspielfigur, die sein Ebenbild war. Er ermunterte ihn, den Menschen mit seinen Heldengeschichten Unterhaltung und Trost zu bringen. Der rituelle Charakter des Schattenspiels fällt in Indien auf, wenn es zur Vertreibung böser Geister, zur Sicherung von Wohlstand und Fruchtbarkeit sowie zur Erlangung von Gesundheit und Wohlbefinden aufgeführt wird. Zusammen mit diesen rituellen Zwecken werden religiöse Botschaften sowie Vorstellungen über Sitte und Moral unterhaltsam verbreitet.

Der Ursprung des türkischen Schattentheaters ist nicht eindeutig geklärt. Eine Legende erzählt vom Sultan Orhan, der im 14. Jahrhundert in der damaligen osmanischen Hauptstadt Bursa lebte. Orhan gab den Bau einer Moschee in Auftrag. Zwei der Bauleute hiessen Karagöz und Hacivat. Da die beiden mit ihren Spässen und Prügeleien die Maurer unterhielten, verzögerte sich der Bau der Moschee. Dies erzürnte den Sultan so sehr, dass er Karagöz und
Hacivat hinrichten liess. Als er aber sah, wie sehr ihre Kameraden um sie trauerten, befahl er, die beiden Spassvögel als Pergamentfiguren auferstehen zu lassen. Das osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat. Die Erzähltraditionen der Völker in ihren unterschiedlichen Religionen und Sprachen boten reichlich Stoff für das Theater. Mit Humor konnten gesellschaftliche und politische Tabus gebrochen und die Zensur umgangen werden.

Die Ausstellung wurde im Rahmen eines viersemestrigen Museumskurses unter der Leitung von Martin Brauen und Tina Wodiunig von sieben Studierenden der Ethnologie, Isabel Baier, Carmen Desax, Cédric Haindl, Iris Hartmann, Gabriela Karski, Vicky Pronk-Jansen und Marlène Stadler, konzipiert und realisiert.

Abbildung: Indische Figur / Gott Rama. Höhe: 98 x 67 cm, VMZ, Inv.-Nr. 13633, 70 bis 80 Jahre alt. Material: Ziegenleder, Naturfarben Südindien, wahrscheinlich Bundesstaat Karnataka; Quelle: Völkerkundemuseum der Universität Zürich

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 – 13, 14 – 17 Uhr, Samstag 14 - 17 Uhr, Sonntag 11 – 17 Uhr

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,
Pelikanstrasse 40
CH - 8003 Zürich
T: 0041 (0)1 634 90 11

Freitag, 14. November 2008

CD-Besprechung: Drei mit Löwenherz

von Petra Gabriel

Lörrach.- "Durch einen Brunnen, der ein überdimensionales Tintenfass mit einer goldenen Feder darstellt" wurden Brit Anderson, Björn Steiert (der sich für "Goldfeder" in Adrian Stein umgetauft hat) und Frank Sisko dazu angeregt "uns auf den Namen „Goldfeder“ zu taufen". Das Lörracher Trio hat mit "Löwenherz" nun ein Debütalbum vorgelegt. Auf Deutsch. Lyrisch, eingängig, romantisch, in der Tradition der alten Liedermacher, aber durchaus auch in der des deutschen Schlagers à la Frank Siegel.

Obiger Brunnen ist dem mittelalterlichen (aufs Mittelalter kommen wir noch zurück) Chronisten Matthias von Neuenburg gewidmet und in der gleichnamigen südbadischen Stadt zu finden, wo auch die Aufnahmen zu "Löwenherz" entstanden sind (mehr Infos: http://www.protonmusic.de/). "Diesen Ort zeichnet aus, dass seine Bewohner nach Zerstörungen und Katastrophen immer wieder von Neuem begannen", heißt es auf der Homepage von "Goldfeder". In diesem Sinne verstehen sich auch die drei, für die jeder Song "ein neues Projekt darstellt".

Die Rollenverteilung: Brit Anderson ist Sängerin und Frontrau, hat auch selbst einige Texte beigesteuert, unter anderem "Freischwimmer". Ihre Stimme schwebt irgendwo zwischen Gitte Henning und "Ein bisschen Frieden", einem Lied, das bezüglich Stimmung und Atmosphäre durchaus auch für den Stil von "Löwenherz" stehen könnte. Sie hört übrigens gerne "Rosenstolz" oder "Ich und Ich".

Adrian Stein ist Komponist, oft auch Texter, einer, der "Leonard Cohen", die "Beatles" und "Oasis" liebt. Er hat 2008 für ein Theaterstück "Heros" über John Lennon eine Auszeichnung der Uni Freiburg und der Paula Rombach-Stiftung erhalten. Der Mann ist als Musiker auf jeden Fall ein Romantiker und hat ein Händchen für das, was im Volksmund oft ironisch als "Schmachtfetzen" bezeichnet wird. Die Musiker nennen es "poesievolle Balladen". Dazu gehören Stücke wie "Rendezvous mit einem mysthischen Gott", "Lilienschläferin", das "Land, das niemandem gehört" (zum kostenlosen Download auf der Homepage zu haben) und natürlich "Löwenherz".

Dann wäre da noch der Berufsmusiker Frank Sisko, auf gewisse Weise das Rückgrat der Gruppe. Er singt den männlichen Part, spielt die Piano-Passagen und arbeitet an den Arrangements mit. Er ist Fan von David Bowie, Peter Gabriel, Pink.

"Goldfeder" ist bei seinem Debutalbum hörbar angetreten, um Geschichten zu erzählen, Menschen-Märchen, kleine Fantasy-Romane für eine bessere Welt. Das Mittelalter mit seinen Liedern und dem Bänkelgesang scheint bei vielen Motiven Pate gestanden zu haben, sowohl textlich als auch musikalisch. Es ist ein Album mit eingängigen Harmonien und sanften Rhythmen für romantische Stunden und solche Menschen entstanden, die sich ungern auf musikalische Experimente einlassen, sondern lieber Melodien ohne Ecken und Kanten hören. Das "Goldfeder"-Debüt ist sicher nichts für Hardrock-, sondern eines für Stehblues- und Kuschelfans. Für Leute, die den Sound des Keyboards mögen - das bei den Arrangements ziemlich oft eine ziemlich tragende Rolle übernimmt.

Ein bisschen mehr Experimentierfreudigkeit täte den Dreien gut, auch wenn bei "Dunkle Braut" am Ende afrikanische Gesänge aufblitzen. Das Potential dazu hätten sie und auch den Hintergrund, denn schon allein im Alter und damit in der musikalischen Prägung unterscheiden sie sich erheblich. Da ist mehr an Spannung drin. Musikalisch ein wenig aus dem Rahmen fällt einzig "Mamons Kinder". Es ist rockiger, bietet Tempo-Modulationen.

Mal sehen, was als nächstes kommt.

Bild: Brit Anderson und Frank Sisko
http://www.goldfeder-musik.de/

Sonntag, 9. November 2008

Die Buchbesprechung: Im Park



Zürich/Laufenburg.- Das Marktschreierische ist Christian Hallers Sache nicht. Mit „Im Park“, seinem neuesten Roman, hat der Laufenburger Autor wieder mit weichem Stift gezeichnet und die Studie eines Mannes vorgelegt, der zwischen zwei Frauen gerät. Soweit, so gut, das Thema kennen wir, werden Sie sagen. In diesem Fall verliebt sich der Protagonist in eine wesentlich Jüngere genau in dem Moment, in dem seine Lebenspartnerin schwer erkrankt und aufgrund einer Gehirnblutung im Koma in einer Zürcher Klinik liegt. Tenzin Gyatso - buddhistischer Mönch und seit 1940 der 14. Dalai Lama der Tibeter (*1935 ) - hat einmal gesagt: „Mitgefühl und Liebe sind wertvolle Dinge im Leben. Sie sind nicht kompliziert. Sie sind einfach, aber sie sind schwierig zu praktizieren.“ Genau das ist Hallers Thema.

Es ist also eine Geschichte um die Liebe. Vielleicht sogar eine, in der Haller eigene Erfahrungen verarbeitet. Er tut dies auf die bekannte bedächtige Art, wortmalerisch, ohne auf Effekte zu schielen. „Im Park“ sprüht nicht vor Melodramatik, sondern beschreibt den leisen und dennoch zehrenden Schmerz, der dem Abschied vorangeht. Denn dass ein Abschied kommen wird, das ist von Anfang an klar.

In diesem Sinne beschreibt Haller auch den Prozess einer Entscheidungsfindung, leise, und dafür umso eindringlicher, weil er Alltag einfängt. Gegenstände, die noch in der gemeinsame Wohnung liegen machen Vergangenheit gegenwärtig. Sie reichen in die Stunden mit der neuen Liebe hinein, stören, irritieren diesen Liebes-Aufbruch eines nicht mehr ganz jungen Mannes. Haller schildert elegant die unterschwelligen Irritationen, die sich bei seinen Besuch in der Welt der so viel jüngeren Geliebten auftun und sich zur Faszination des Neuen gesellen.

„Im Park“ ist die Geschichte eines Aufbruchs, der immer auch ein Ende ist. Ein Buch für Herbstabende, wenn draußen die Stürme toben.

Christian Haller wurde 1943 in Brugg, Aargau, geboren und studierte Zoologie an der Universität Basel. Acht Jahre lang war er als Bereichsleiter der "Sozialen Studien" am Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon/Zürich tätig und vier Jahre als Dramaturg am Theater "Claque" in Baden. Von 1994 bis 2000 war er Mitglied der Theaterkommission der Stadt Zürich. Er ist Kolumnist der Aargauer Zeitung und lebt als Schriftsteller in Laufenburg. Christian Haller wurde u. a. mit dem Aargauer Literaturpreis 2006 und dem Schillerpreis 2007 ausgezeichnet.

Im Luchterhand Literaturverlag erschienen u. a. die Romane: "Strandgut" (1991), "Der Brief ans Meer" (1995). "Die besseren Zeiten" ist nach "Die verschluckte Musik" (2001) und "Das schwarze Eisen" (2004) der dritte, in sich abgeschlossene Roman von Christian Hallers "Trilogie des Erinnerns. Am 17. September findet im Literaturhaus Zürich die Buchvernissage zu „Im Park“ statt (Moderation: Dr. Alexander Kissler , Kulturjournalist / Süddeutsche Zeitung u. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung).

Gebundenes Buch, 192 Seiten, ISBN: 978-3-630-87284-1, Luchterhand Literaturverlag
€ 17,95 [D] | € 18,50 [A], SFr 31,90 (UVP)

Mehr zu Christian Haller
ein Interview
zum Autor

Foto: Christian Haller; peg

Sonntag, 2. November 2008

Tanz: El Jaleo

Freiburg.- "Flamenco erzählt von Verfolgung, Unglück, Einsamkeit und von Liebe, Schönheit und alltäglichen Begebenheiten. Er enthüllt philosophische Wahrheiten, ergreifende Leidenschaft und gleichzeitig Witz und Erotik." So steht es auf der Website von El Jaleo zu lesen. El Jaleo, das ist einmal die Tänzerin La Morena und dann vier Musiker. Sie "zeigen Flamenco in allen seinen Facetten". Auch das steht auf der Website.
Die Gruppe wird geleitet von der Tänzerin La Morena und ihrem Mann, dem Gitarristen Thomas Vogt. Kennengelernt haben sich die Beiden beim gemeinsamen Musikstudium an der Musikhochschule Freiburg, wo La Morena ihr Examen als Konzertpianistin ablegte und Thomas Vogt sein Studium der klassischen Gitarre abschloss, das er in Straßburg bei Fernando Fernandez-Lavie begonnen hatte - mit Auszeichnung übrigens.

La Morena hat den Flamenco an der "Quelle" studiert. Sie erhielt ihre tänzerische Ausbildung in Spanien, unter anderem "bei den großen Lehrmeistern Manolo Marín (Sevilla) und Fernando Belmonte (Jerez de la Frontera)", wie Thomas Vogt mitteilt.

Neben seiner Arbeit mit El Jaleo betreibt Letzterer ein eigenes Tonstudio und hat sich auf die Produktion von Flamencomusik und klassischer Gitarrenmusik spezialisiert. Zahlreiche Musiker, von Costa Rica über Madrid bis nach Dänemark und Frankreich, haben bei ihm aufgenommen Unter anderem wurde seine Produktion mit Pepe Justicia, einem Flamencogitarristen aus Jerez de la Frontera von der spanischen Flamencokritik als beste Gitarren-CD in 2002 ausgezeichnet.

Zweiter Gitarrist bei El Jaleo ist Mariano Martín, auch er ein Absolvent des Conservatoire National de Strasbourg. Für das Theaterhaus Stuttgart komponierte er die Musik zu den Tanzstücken 'La Petenera' (1997), 'Don Juan' (1999) und 'Machismo' (2003), "welche von der Presse gefeiert wurden und auch auf den Flamencofestivals in Düsseldorf und Freiburg ein begeistertes Publikum fanden".

Die beiden Sänger der Truppe sind Rafael de Huelva und Alberto García. Beide durchliefen die harte Schule des Profigesanges in den Tablaos von Madrid, das heißt, zwei Aufführungen pro Abend, an sieben Tagen der Woche. Komplettiert wird das Ensemble durch den Percussionisten Diego el Pulpo.

El Jaleo spielt auf Kleinkunstbühnen, bei Galas und Open Airs in Deutschland und dem benachbarten Ausland, im spanischen Rundfunk und im deutschen Fernsehen. La Morena betreibt außerdem eine Tanzschule in Freiburg und hat als Choreografin unter anderem das Weltmeisterpaar im Lateinamerikanischen Tanz Galke/Schreiber betreut. Mit der seit über zwei Jahrzehnten alljährlich stattfindenden Fiesta Flamenca im Bürgerhaus Seepark, Freiburg bietet sie ihren SchülerInnen die Möglichkeit, sich unter professionellen Bedingungen dem Freiburger Publikum zu präsentieren. Dieses mal am 21. und 22. Juli, 20 Uhr, bei schönem Wetter gibt es schon ab 19.30 Uhr kleine Kostproben auf der Seebühne.

Foto: El Jaleo

Homoki ab 2012 neuer Opernhaus-Intendant

Zürich.- Der Verwaltungsrat der Opernhaus Zürich AG hat Andreas Homoki zum neuen Intendanten der Zürcher Oper gewählt, dies teilt das Opernhaus mit. Homoki, Intendant der Komischen Oper in Berlin, wird seine Intendanz im Sommer 2012 antreten. Alexander Pereira verlängert seine Ära um ein Jahr. Andreas Homoki ist ein Regisseur von internationalem Ruf. Gleichzeitig ist er Intendant im weitesten Sinne des Wortes: Führungspersönlichkeit, Motivator, Chefredaktor und Interpret. Er schuf an der Komischen Oper eine Atmosphäre, die Vorstellungen von höchster Qualität ermöglicht. Die Komische Oper wurde letztes Jahr von der Kritiker-Umfrage der Fachzeitschrift Opernwelt denn auch zum Opernhaus des Jahres gewählt.
Der Verwaltungsrat der Opernhaus Zürich AG hatte vor rund einem Jahr eine Findungskommission eingesetzt. Es gehörten ihr Präsident und Vizepräsident, Josef Estermann und Peter Wuffli, sowie Regierungsrat Markus Notter und Kulturbeauftragte Susanna Tanner an. Die Findungskommission wurde von Sir Peter Jonas, bis 2006 Intendant der Bayerischen Staatsoper und Vorsitzender der Deutschen Opernkonferenz, von Gerhard Brunner, Direktor des “Executive Master in Arts Administration“ an der Universität Zürich, und von Clemens Hoegl, geschäftsführender Partner der Egon Zehnder International Schweiz, unterstützt.

Die Kommission entwickelte ein Kandidatenprofil, welches künstlerisches Profil und die Fähigkeit, ein künstlerisches Konzept zu vermitteln, Leadership und Erfahrung, nachgewiesen durch die erfolgreiche Führung eines Musiktheaters, und persönliche Qualitäten wie Offenheit und Charme einschloss. Zudem sollte der Kandidat oder die Kandidatin für die Aufgabe in Zürich grundsätzlich einen Horizont von zehn Jahren vor sich haben. Sie oder er sollte also einer mittleren Generation angehören.

Die Findungskommission verschaffte sich einen breiten Überblick über die Opernhäuser Europas und ihre führenden Persönlichkeiten, besonders in den deutschsprachigen Ländern, klärte deren Verpflichtungen ab und erkor aus einem Dutzend Kandidatinnen und Kandidaten einen Wunschkandidaten, den sie auch für Zürich gewinnen konnte.

Andreas Homoki, geboren 1960, Regisseur, ist Intendant der Komischen Oper Berlin, die wie keine andere Oper für Musiktheater steht. Andreas Homoki trat 2002/2003 als Chefregisseur in die Fussstapfen von Harry Kupfer und wurde 2003/2004 zum Intendanten berufen. Er hat das traditionsreiche Haus in den Mittelpunkt der Diskussionen um zeitgenössische Operninterpretation gerückt und vermochte das musikalische Profil des Ensembles noch klarer zu konturieren.

Andreas Homoki tritt seine Intendanz im Sommer 2012 an. Er hat sich mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin auf eine Auflösung seines Vertrages auf Ende der Spielzeit 2011/2012 einigen können.

Alexander Pereira wird seine Ära um ein Jahr verlängern. Der Verwaltungsrat der Opernhaus Zürich AG ist glücklich, dass damit auch das Zwischenjahr in besten Händen bleibt. Zugleich wird Alexander Pereira als jener Intendant in die Geschichte des Opernhauses eingehen, der ihm am längsten vorgestanden hat.

Pereira hat das Zürcher Opernhaus in hohem Mass geprägt und zu anhaltendem Erfolg geführt. Er wird es auch die nächsten Jahre auf Erfolgskurs halten. Der Verwaltungsrat der Opernhaus Zürich AG ist überzeugt, dass Andreas Homoki in Kontinuität und Wandel auf den Verdiensten Alexander Pereiras aufbauen und an der Erfolgsgeschichte des Opernhauses weiter schreiben wird.
Foto: Andreas Homiki; Quelle: Opernhaus

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...