Montag, 31. Mai 2010

Von Haus zu Haus und Open Air

Zürich.- Die Zürcher Festspiele bieten vom 18. Juni bis 11. Juli erneut eine einzigartige Kombination von Oper, Konzert, Tanz, Theater und Kunst und präsentieren damit die reichhaltige Vielfalt der Kulturinstitute in der Metropole an der Limmat. Auch in diesem Jahr feiern die Zürcher Festspiele übrigens wieder ihre Eröffnung im und um das Theaterhaus Gessnerallee herum. Auf dem Programm stehen die belgische Compagnie Peeping Tom mit ihrer aktuellen Produktion «32 rue Vandenbranden», die Gruppe Trickster Teatro mit ihrem Stück «.h.g.» für die ganze Familie, sowie mehrere Schweizer und internationale Bands und DJs. Natürlich werden wir die Fussball-WM elegant in den Programmablauf integrieren.

Zum vierten Mal wird im Rahmen der Zürcher Festspiele der Zürcher Festspielpreis vergeben. Der Preis ist mit CHF 50.000 dotiert. Dieser würdigt herausragende künstlerische Leistungen für die Zürcher Festspiele. Die Jury hat als Preisträger den zeitgenössischen ungarischen Komponisten György Kurtág für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Preisübergabe erfolgt anlässlich der Sonntagsmatinée vom 20. Juni 2010 im Kleinen Saal der Tonhalle Zürich.

Die Festspiel-Premiere im Opernhaus ist Richard Strauss’ «Salome» gewidmet, mit Christoph von Dohnányi am Dirigentenpult und Gun-Brit Barkmin in der Titelrolle.

Sinfonien als persönliche musikalische Bekenntnisse – das ist das Thema der Konzerte des Tonhalle-Orchesters Zürich. Aufgeführt werden Konzerte sinfonischer Werke der Romantik (Berlioz), zur Natur und Heimat (Dvorák) oder zu Gott, wie in Bruckners Neunter.

Der ungarische Komponist György Kurtág erhält den Zürcher Festspielpreis 2010. Mit seinem ganz persönlichen, kompromisslosen und gleichzeitig humanen Stil zählt Kurtág zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit.

Gespannt sind wir auf die Uraufführung von Sasha Waltz & Guests im Schiffbau. Die ambitionierte Neuproduktion hat den Titel «Continu» und wird 24 Tänzer und 15 Musiker aufbieten.

Während der Festspiele sind im Kunsthaus Fotografien von Thomas Struth seit den 80er Jahren bis heute zu sehen. Struth zählt neben Andreas Gursky und Jeff Wall zu den weltweit einflussreichsten Fotokünstlern.

Zu Beginn laden die Festspiele nicht nur zum Eröffnungsfest auf dem Gelände des Theaterhauses Gessnerallee eins, sondern auch zum Sommernachtsball in der Weite der Bahnhofshalle. Ohne Eintritt besucht werden können auch die drei traditionellen Open-Airs auf dem Münsterhof, eine Revue des Internationalen Opernstudios im Centralhof, eine musikalische Soirée im Seefeldpark und Begegnungen mit bekannten Künstlern beim «Meet the Artist Day».

Mehr zum Programm

Direktverkauf

Ticket-Office
c/o Tonhalle Zürich
Eingang T
Claridenstrasse 7
CH – 8002 Zürich
Tel. + 41 (0)44 206 34 34
Fax + 41 (0)44 206 34 69

Schriftliche Bestellungen

Schriftliche Bestellungen sind an folgende Adresse zu schicken:
Zürcher Festspiele
Ticketoffice c/o Tonhalle Zürich
Gotthardstrasse 5
CH – 8002 Zürich
Fax + 41 (0)44 206 34 69
www.zuercher-festspiele.ch

Telefonischer Kartenverkauf

Telefonischer Kartenverkauf mit Kreditkarte ab dem 7. April 2010 unter der Telefonnummer Tel. + 41 (0)44 206 34 34. Akzeptiert werden Karten von Amexco, Visa, Eurocard/MC und Diners.

Festspielbüro
Zürcher Festspiele
c/o Opernhaus Zürich
Falkenstrasse 1
CH-8008 Zürich
Tel. + 41 44 269 90 90
Fax + 41 44 260 70 25
info-office@zuercher-festspiele.ch

Freitag, 28. Mai 2010

No Water - viel Theater


Freiburg.- Ein nigelnagelneues Festival(chen) in Freiburg: Im Juni ist das neue Theater der IMMORALISTEN in Freiburg Festivalort für ausgewählte Produktionen der freien Theaterszene - wobei die Immoralisten den Löwenanteil der Vorstellungen selbst bestreiten.

Die Produktionen
3./4./5. Juni, Mark Ravenhill: (POOL NO WATER)
Sie fühlten sich unzertrennlich und unzerstörbar, doch das Leben spielt anders: Aus einer Gruppe ungleicher Kunststudenten hat es nur eine zu Weltruhm gebracht. Bei einer Wiedersehensparty Jahre später ereignet sich ein schwerer Unfall: Im Vollrausch steigt die Diva aufs Zehnmeterbrett und springt in den leeren Pool. Sie überlebt, doch für die anderen ist die Stunde der Rache gekommen. - Nach ihrem Erfolg am Stadttheater Freiburg zeigt das Ensemble Die Immoralisten Mark Ravenhills („Shoppen und Ficken“) brandneues Stück über die perverse Selbstvermarktung der Kunstszene nun nochmals im eigenen Theater.

10./11. Juni, Edgar Allan Poe: DER UNTERGANG DES HAUSES USHER
(Live- Hörspiel mit Musik)
In schwere Nebel gehüllt liegt der modrige See unter den schwarzen Schatten der längst verfallenen Bäume, als der Reiter endlich das Haus seines todkranken Freundes Roderick Usher erreicht. Dieser hat sich in der Zwischenzeit merkwürdig verändert und auch im Haus selbst gehen eigenartige Dinge vor. Noch scheint alles auf natürliche Weise erklärbar, doch als Ushers Schwester eines Nachts unter mysteriösen Umständen aus dem Leben scheidet, ahnt der Besucher bereits, dass das Gemäuer und seinen letzten Bewohner ein düsteres Geheimnis umgibt.

19./24./25./26. Juni, Samuel Beckett: Endspiel
Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende. Der tyrannische Großkotz Hamm, sein Diener Clov und seine beiden Eltern in der Mülltonne sitzen in einer Blackbox am Ende der Zeit, vollführen ihre absurden Tiraden, doch haben längst ausgespielt. – Die Immoralisten spielen Becketts Meisterwerk ganz im Sinne seines Autors, finden aber fünfzig Jahre nach der Uraufführung auch ganz neue Ansätze.

27. Juni, Beckett was here (Matinée mit Roswitha Quadflieg um 11 Uhr )
Verborgene Spuren: Hamburg, 1936: Am Vorabend des 2. Weltkriegs unternahm der
dreißigjährige Samuel Beckett eine Reise durch Deutschland. Die German Diaries, die
er während dieser Reise schrieb, wurden erst nach seinem Tod 1989 gefunden. Nur
das Hamburg-Kapitel dieser Tagebücher durfte 2003 in einer einmaligen Auflage von
150 Exemplaren in der Raamin-Presse von Roswitha Quadflieg erscheinen. In einer
spannenden Zeitreise folgt die Autorin den Spuren des großen Dichters und
Dramatikers. Mit erstmals veröffentlichten Fotos und zahlreichen Zitaten präsentiert sie
ihre eigenen Recherchen als vergnügliche und erhellende Martinée.

12./13. Juni, Milton Matz: Frühstück im Regency (Gastspiel TAM)
Wo liegt die Wahrheit? - Teils Krimi, teils Komödie über das berührende Schicksal einer Ihringer Jüdin. 1941 flieht Anneliese Judas im Alter von 10 Jahren von Freiburg aus mit ihrer Familie in die USA. Da nicht genügend Visa zur Verfügung stehen, muss die Großmutter zurückbleiben. In den USA beginnt Anneliese ein neues Leben und gründet eine Familie, doch das Trauma der Vertreibung und der Schmerz über die zurückgelassene Großmutter verfolgt sie ein Leben lang. Ihr Mann, Milton Matz, verarbeitete die Odyssee und das Kindheitstrauma seiner Frau zu dem beeindruckenden Theaterstück "Frühstück im Regency".

15./16./17. Juni, Richard Ramsbotham: I am Andrey Bely (Gastspiel der Internationalen Theatergruppe AMADOR – in deutscher und englischer Sprache)
Das Leben und Lieben des Andrey Bely – Nabokov nannte ihn einen der drei größten Romanciers des Zeanzigsten Jahrhunderts - ist Inhalt dieser internationalen Gastspielproduktion. I Am Andrey Bely handelt von der Vielfalt verschiedener Realitäten und fragt nach der Menschlichkeit in unserem Handeln. Das Stück spielt im Ersten Weltkrieg, der Russischen Revolution und in Berlin zwischen den Kriegen. Aber es geschieht auch hier und jetzt. - In deutscher und englischer Sprache.

Alle Produktionen beginnen um 20 Uhr und finden im Theater der Immoralisten, (Ferdinand- Weiß- Str. 9-11) statt.

Karten gibt es online unter: www.immoralisten.de, bei allen bekannten ReserviX- Vorverkaufsstellen, BZ- Ticket und der Buchhandlung Schwanhäuser.


THEATER DER IMMORALISTEN
Ferdinand- Weiß- Str. 9-11
79100 Freiburg
Tel.: 0761-456 551 1

Mail: manuel.kreitmeier@immoralisten.de
Home: http:/www.immoralisten.de

Wo Roboter träumen

Kirsty Boyle; Tree Ceremony (Karakuri Study), 2010. Interaktive Installation, Courtesy of the Artist. © 2010 Kirsty Boyle; Photo: Miro Bertozzi

Basel.- Das Museum Tinguely Basel und das Kunsthaus Graz organisieren gemeinsam eine Ausstellung zu den Themen «Künstliche Intelligenz» und «Robotik». Ihr Titel «Roboterträume» ist Referenz an die gleichnamige Kurzgeschichte des Biochemikers und überaus produktiven Science-Fiction-Autors Isaac Asimov. In dieser muss Roboter Elvex zerstört werden, da er träumend den Aufstand plant und die Drei Gesetze, die ihn dem Menschen unauslöschlich Untertan machen sollen, zu missachten beginnt. Vernissage ist am 8. Juni um 21 Uhr.

Aufbauend auf der jüngeren Forschungsgeschichte der Künstlichen Intelligenz wird im Rahmen der Ausstellung versucht, sich dem weiten Thema des Roboters und dessen verschiedenen Assoziationsfeldern mittels künstlerischer Projekte anzunähern. Hierbei stehen vor allem die Interaktion von Mensch und Maschine, Embodiment, die Rückkoppelungen dieser Entwicklungen auf die Wahrnehmung menschlichen Verhaltens und der Einsatz von Robotern im Alltag zur Debatte. Was heute noch Utopie ist und gar Furcht auslöst, kann schon morgen in Haushaltgeräten eingebaut sein. Kommunikation mit dem Eisschrank, selbststeuernde Staubsauger oder lernfähige Sitzelektronik in Autos sind bereits ebenso Realität wie Nano-Roboter für den medizinischen Gebrauch oder Software, die aus ihren Fehlern lernt und zu flexibler Anpassungsfähigkeit in der Lage ist.

Auf rund 1000 Quadratmetern zeigt «Roboterträume» Werke, die in weitgehender Freiheit entstanden sind. Sie geben aus unterschiedlichsten Blickwinkeln Antworten auf die Frage, was die gegenwärtige Kunst zum Verständnis und zum Umgang mit diesen neuesten Entwicklungen auf dem von der Bildenden Kunst traditionell klar getrennten Gebiet der Naturwissenschaften beitragen kann. So wird der Besucher zum Teilnehmer an multimedialen Environments, welche Möglichkeiten und Grenzen der Interaktion vor Augen führen.

Die historisch geprägte Filmarbeit von John Bock und die filmische Anthologie Virgil Widrichs beschäftigen sich mit der Entwicklung und Ästhetik der Roboterfilme und -literatur der letzten 100 Jahre. Mit ihrer von den japanischen Karakuri-Figuren beeinflussten Arbeit verbindet Kirsty Boyle zeitgenössische Forschung mit der grossen Tradition japanischer Automaten. Sibylle Hauert und Daniel Reichmuth schaffen mit Spracherkennungstechnik eine interaktive Versuchsanordnung, die uns zweifeln lassen will, ob wir (noch) Mensch oder Maschine sind, während Jon Kessler in einer grossen, zirkulären, von Alexander Calder und Sisyphus inspirierten Installation die absurde Logik von Kriegshandlungen erklärt.

Den Schwarmrobotern als dezentraler Organisationsform von künstlicher Intelligenz und deren Reaktionsfähigkeit auf den Menschen hat sich Niki Passath gewidmet. Der Architekt François Roche hingegen zeigt, wie das Bauen mit Hilfe selbsttätiger Robotik und neu zu entwickelnder Materialien wieder zurück zu bionischen Formen finden könnte. Thomas Baumann versucht ex negativo zu erforschen, um was es sich beim Anti-Roboter handeln könnte und findet dabei einiges heraus, was uns in der Beschäftigung mit Robotern antreibt. Luc Mattenberger schliesslich thematisiert mit seinem Jet-Ski für Selbstmordattentäter den Menschen als (ideologisch) ferngesteuerten Roboter.

Diese gerade realisierten Projekte werden zusammen mit weiteren künstlerischen Arbeiten gezeigt, welche die grossen Themen der Robotik und der Künstlichen Intelligenz behandeln und von einigen beteiligten Künstlern als Inspirationsquellen für ihre neu geschaffenen Werke benannt worden sind. Hierzu gehören Arbeiten von Yan Duyvendak, Jessica Field, Ed Kienholz, Richard Kriesche, Nam June Paik, Walter Pichler, Christa Sommerer und Laurent Mignonneau sowie Stelarc.

Zur Ausstellung erscheint im Kehrer Verlag Heidelberg ein zweisprachiger Katalog in Deutsch und Englisch, mit einem Vorwort von Peter Pakesch und Roland Wetzel / Texten von Isaac Asimov, Wenzel Mracek, Lilian Pfaff, Joachim Schätz und Jutta Weber / Kurztexten zu allen ausgestellten Werken von Katrin Bucher, Manuela Kraft, Andres Pardey und Roland Wetzel (160 Seiten, farbig illustriert).

Öffnungszeiten: Di bis So 11 – 19 Uhr, Montag geschlossen

Roboterträume
9. Juni bis 12. September 2010
Eröffnung: 8. Juni 2010, 21 Uhr
Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1
CH - 4002 Basel
0041 (0)61 68193-20
http://www.tinguely.ch

Donnerstag, 27. Mai 2010

dies & das & viel Talent

3land.- Fangen wir heute doch mal mit dem Nachwuchs an: Die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK zeigt vom 29. Mai bis 10. Juni in ihrer Diplomausstellung Projekte von über 300 Studierenden. Highlight in diesem Jahr: die Abschlussarbeiten der ersten Master of Arts in Design, Fine Arts, Art Education und Transdisziplinarität. Vernissage ist am Freitag, 28. Mai 2010, um 17 Uhr im Foyer des Museum für Gestaltung Zürich.

Die Diplomausstellung findet vom 29. Mai bis 10. Juni an der Ausstellungsstrasse 60, am Sihlquai 125/131 und an der Hafnerstrasse 39/41 ("Opening Scene") in Zürich statt, täglich 12-20 Uhr. Die "Degree Show" des Master in Fine Arts läuft vom 3. bis 18. Juni in der Shedhalle der Roten Fabrik (Seestrasse 395, Zürich. Vernissage 2. Juni, 18 Uhr). Die Werke der Szenografinnen und Szenografen werden vom 5. bis 9. Juni im Theater der Künste ausgestellt (Bühne A, Gessnerallee 9, Zürich).

DIPLOME10: Die Diplomausstellung ist Teil der Diplomveranstaltungen der ZHdK. Bis Juni gibt's ausserdem Konzerte an der Florhofgasse 6, im Musikklub Mehrspur (Waldmannstrasse 12), im Moods in Zürich und an der Tössertobelstrasse 1 in Winterthur. Auf dem Programm stehen auch Theaterproduktionen im Theater der Künste (Gessnerallee 9-13, Zürich) und im Theater Neumarkt, sowie Filmvorführungen (16./21./22. Juni, Vortragssaal ZHdK, Ausstellungsstrasse 60). Detailinfos zu allen Veranstaltungen: www.zhdk.ch/?diplome2010

Weitere Ausstellungen

Das Kunsthaus Baselland bietet Künstlergespräche an: Donnerstag, 27. Mai 2010, ab 18:00 h mit Keren Cytter und Giovanni Carmine, Direktor Kunst Halle Sankt Gallen (in englischer Sprache)

Mittwoch, 2. Juni 2010, 18:30 - 19:30 h, Künstlergespräch mit Agnieszka Brzezanska und Fabrice Stroun, freier Kurator und Kritiker, Genf (in englischer Sprache)

Kunsthaus Baselland
St. Jakob-Strasse 170
CH-4132 Muttenz / Basel, Schweiz
Phone: +41 61 312 83 88 | Fax: +41 61 312 83 89
http://www.kunsthausbaselland.ch
office@kunsthausbaselland.ch
Öffnungszeiten: Di, Do-So 11 bis 17h; Mi 14-20h. Montag geschlossen


Das Museum Würth im französischen Erstein plant eine neue Ausstellung. Vernissage von PARIS-KARLSRUHE-BERLIN, VENTS D’EST ET D’OUEST, COLLECTION WÜRTH ET PRÊTS ist am Donnerstag, 3. Juni, um 18.30 Uhr.

Musée Würth France Erstein
Z.I Ouest / Rue Georges Besse
BP40013 / F-67158 ERSTEIN
Tél. +33(0)3 88 64 74 84
Fax. +33(0)3 88 64 74 88
www.musee-wurth.fr



Literatur

Grosse Gefühle im Literaturhaus Basel: Es beginnt Dienstag, 1. Juni 2010, 19 Uhr mit "Glück". Interdiszipinäre Gesprächsrunde mit Annemarie Pieper (Professorin für Philosophie, Basel), Jürg Kesselring (Neurologe, Valens) und Rolf Lappert (Schriftsteller), Moderation: Sabine Rotach.
Rolf Lappert erzählt in seinem preisgekrönten Roman „Nach Hause schwimmen“ die eigentlich todtraurige Lebensgeschichte seines Helden Wilbur, in der aber immer wieder hinreissende kleine Glücksmomente aufleuchten. Die Fragen nach dem Glück und dem gelingenden Leben bilden einen Schwerpunkt der Arbeit von Annemarie Pieper. Mit „Glücksache“ hat sie eine abendländische Philosophie- und Kulturgeschichte zum Thema vorgelegt. Jürg Kesselring, Mediziner und Präsident der St. Galler Kulturstiftung, hat sich intensiv mit den neurologischen Voraussetzungen fürs Glücklichsein auseinandergesetzt.

Literaturhaus Basel
Barfüssergasse 3;
Eintritt 15.-/10.- CHF, Info 061 261 29 50
oder www.literaturhaus-basel.ch, Vorverkauf durch die Buchhandlung Bider & Tanner,
Aeschenvorstadt 2, CH-4010 Basel, Tel: 061 206 99 96, E-Mail: ticket@biderundtanner.ch


Musik

TonhalleLATE heißt es am Freitag, den 4. Juni 2010, 22 Uhr, in der Tonhalle in Zürich: Die Geigerin Julia Fischer und der Dirigent Michael Sanderling stellen mit dem Tonhalle-Orchester Zürich ein Schlüsselwerk von Schostakowitsch vor. Der Abend geht weiter und die Partynacht ist eröffnet: Musiker des Tonhalle-Orchesters und das DJ-Kollektiv Jazzanova präsentieren ihre spektakulären Soundvisions.

Weiterführende Informationen zum Konzept von tonhalleLATE finden Sie auf www.tonhallelate.ch.


Oper/Operette

Die Dreiländeroper tourt: Opéra des 3 pays, Théâtre musical. L’Acte 1 : A la lumière d’un jour multiple a lieu le jeudi 3 juin 2010 au théâtre La Coupole, Saint Louis. Mise en scène multimédia, interprétation électroacoustique, projection vidéo sont les éléments de ce théâtre musical.
Bruno de Chénerilles, compositeur, réunit une équipe de musiciens, vidéaste et écrivain de trois nationalités pour la création de cet Opéra multimédia. Ce spectacle sera composé d’images vidéo, de sons électroacoustiques, de textes bilingues et de musiques.
Les habitants sont associés tout au long de ce processus de création par des ateliers d’écriture et de création musicale. Ils peuvent également participer à des enquêtes en ligne en répondant à deux questions directement sur le site internet.

Ainsi, l’équipe a recueilli les impressions des habitants ainsi que des images et des sons sur le territoire du Dreyeckland (Saint-Louis, Huning, Weil am Rhein, Bâle et Lörrach)

Jeudi 3 juin à 20h30, Durée : 1h
Tarif : de 5,50 à 23,50€
http://www.opera3.eu
http://www.lacoupole.fr/pre_home/


Die letzte Neuinszenierung am Opernhaus Zürich in der Spielzeit 1993/94 ist
“Rusalka”, in tschechischer Sprache mit deutscher Übertitelung, ein lyrisches Märchen in drei Akten von Antonín Dvorak (1841 – 1904). Premiere: 30. Mai 19 Uhr.

Das Libretto schrieb Jaroslav Kvapil, nach der Erzählung „Undine“ (1811) von Friedrich de la Motte Fouqué, dem Märchen „Die kleine Seejungfrau“ (1835 – 1848) von Hans Christian Andersen und dem Märchendrama „Die versunkene Glocke“ (1896) von Gerhard Hauptmann
Uraufführung: 31. März 1901, Nationaltheater, Prag

Weitere Vorstellungen: 01./03./06./11./13./16. Juni 2010

Opernhaus Zürich
Falkenstrasse 1
CH-8008 Zürich
Tel.: +41 44 26 86 - 434
www.opernhaus.ch


dies & das


Anlässlich der aktuellen Sonderausstellung Stadt vor Augen - Landschaft im Kopf bietet das Naturama Aarau am 26. Juni 2010 einen Erlebnisspaziergang durch den Auenschutzpark Aargau bei Rupperswil ein. Hier treffen Gegenwart und Zukunft aufeinander: Das vorbildhafte Seitengewässer beim Aarewehr in Rupperswil wurde vor einigen Jahren als auentypischer Lebenraum und als Wanderkorridor für Fische realisiert. Weiter flussabwärts befindet sich die dynamische Flussaue, das grösste Projekt des Auenschutzpark Aargau, zur Zeit noch in Bau. Bruno Schelbert, kantonaler Programmleiter Auenschutzpark, führt zusammen mit dem Naturama Aargau durch das Herzstück des Auenschutzparks und verrät Insider-Wissen rund um die beiden Grossprojekte. Ein feiner Zvieri rundet die Entdeckungsreise ab.

Datum Samstag, 26. Juni 2010, Zeit 14.00 bis 17.00 Uhr, Ort Rupperswil,, Kosten Fr. 20.- pro Person, Anmeldung erforderlich bis 11. Juni 2010 unter +41(0)62 832 72 50 (Naturama Aargau).
www.naturama.ch


Muttertage bewirken offensichtlich doch etwas. Das Stoffdruckmuseum Mulhouse stellt jedenfalls eine neue Kreation vor, die am 30 Mai gefeiert wird: A l’occasion de la fête des mères et dans le cadre de l’exposition « Rêve de cachemire, cachemires de rêve », le Musée de l’Impression sur Etoffes de Mulhouse et la maison française Pétrusse, spécialiste des châles et étoles éditent en exclusivité un tout nouveau carré en étamine de laine de laine imprimée. Viviane , aux dessins délicats et aux couleurs chatoyantes, est un motif inspiré d’une création de la maison Steinbach Koechlin & Cie, en 1848. Sélectionné parmi les riches collections d’archives textiles du Musée, Viviane est l’illustration-même de la somptuosité du genre cachemire.
En exclusivité à la boutique du Musée, Viviane existe en 5 coloris printaniers (carmin, noir, écru, grès, mousse)

Musée de l’Impression sur Etoffes
14, rue Jean Jacques Henner
68100 MULHOUSE
De 10h à 12h et de 14h ou 18h, fermé le Lundi.


REDE-ZEIT: Jacques Herzog spricht am 3. Juni am Theater Basel über die Zukunft der Schweiz. Das 1978 gemeinsam mit Pierre de Meuron gegründete und im Jahr 2001 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnete Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron entwarf u. a. die Tate Modern in London, die Allianz Arena in München, das Olympiastadion 2008 in Peking und die Elbphilharmonie in Hamburg. Jacques Herzog ist Professor an der Harvard University und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, wo er 2002 das ETH Studio Basel – Institut Stadt der Gegenwart mitbegründete. Nach seinem Vortrag spricht er mit Peer Teuwsen, Schweiz-Korrespondent der ZEIT, und beantwortet Fragen des Publikums.

Eintrittspreise CHF 20.00/ermässigt CHF 12.00, für ZEIT-Abonnenten ebenfalls CHF 12.00
Billette und Informationen an der Billettkasse 061/295 11 33.
www.theater-basel.ch

Avignon, Bogota, Belgrad, Theater der Welt, Steps, AUAWIRLEBEN – Internationale Festivals sind mittlerweile in unserer globalisierten Welt gang und gäbe. Wie sinnvoll sind sie? Das Schauspielhaus Zürich ist Gastgeber der Auftaktveranstaltung am Freitag, 04. Juni 2010, um 20 Uhr der neuen Gesprächsreihe des SuisseTHEATRE ITI. In einer Podiumsdiskussion wird den Tendenzen, Chancen und Risiken der internationalen Festivalkultur auf den Grund gegangen. Podiumsdiskussion mit Jurriaan Cooiman, Direktor Culturescapes; Thomas Engel, Direktor ITI Deutschland, Festival Theater der Welt; Christoph Haering, Leiter Darstellende Künste und Literatur Migros-Genossenschafts-Bund, Projektleiter Tanzfestival Steps; Sandro Lunin, Programmleiter Theaterspektakel Zürich und Lukas Bangerter, Autor und Regisseur der Gruppe Plasma. Moderation: Tom Till, Künstlerischer Betriebsdirektor Schauspielhaus Zürich, Eintritt frei

Schiffbau/ Box
Schiffbaustrasse 4
8005 Zürich

www.schauspielhaus.ch

Mittwoch, 26. Mai 2010

„Bitterer Maniok"

Bild: Objekt aus der Ausstellung „Bitterer Maniok“; Quelle: Naturmuseum Freiburg

Freiburg.- Die neue Ausstellung der Ethnologischen Sammlung im Naturmuseum Freiburg (22. Mai bis 30. Januar) beschäftigt sich mit der traditionellen Kultur ausgewählter indianischer Völker. Sie zeigt Alltagsgegenstände sowie rituelle Objekte und verbindet ethnologische, soziale, ökologische und naturkundliche Gesichtspunkte.Darüber hinaus dokumentiert sie die traditionelle und heutige Nutzung der Schätze des Regenwaldes, seine fortschreitende Zerstörung und die aktuelle Situation der dort lebenden Menschen. Der Titel: „Bitterer Maniok – indianische Kulturen der Amazonasregion“.

Bitterer Maniok ist eine alte indianische Kulturpflanze. Obwohl in unbearbeitetem Zustand wegen ihres Blausäuregehalts giftig, ist sie in weiten Regionen des tropischen Regenwaldes am Amazonas seit Jahrhunderten Grundnahrungsmittel. In der Ausstellung steht „Bitterer Maniok“ gleichzeitig als Schlüsselbegriff für die Verwüstung des Bodens und der Wälder, die Lebensgrundlage für zahlreiche Eingeborenenstämme sind.

Die ausgestellten Objekte aus dem Bestand der Ethnologischen Sammlung stammen zum großen Teil aus der Zeit um 1900. Theodor Koch-Grünberg, der zwischen 1909 und 1915 an der Universität Freiburg Völkerkunde lehrte, hatte sie von seinen Forschungsreisen mitgebracht. Weitere Stücke kamen in den 1960er und 1980er Jahren hinzu. Fotos und Filme kommentieren die Exponate und stellen Bezüge zu den unterschiedlichen Lebenssituationen her.

Der erste Teil der Ausstellung befasst sich mit der traditionellen Kultur einiger indianischer Gruppen Nordwestamazoniens. Jede davon hat ihre eigene kulturelle Identität, allen gemeinsam ist jedoch der Anbau von Bitterem Maniok. Diese hochgiftige Pflanze nutzbar gemacht zu haben, gehört zu den großen Kulturleistungen südamerikanischer Indianer.

Im zweiten Teil geht es um die aktuelle Situation der zahlreichen Bevölkerungsgruppen, die heute im und vom Regenwald leben. Dieser Abschnitt entstand in enger Zusammenarbeit mit Vereinen und Gruppen, die im Eine Welt Forum Freiburg zusammengeschlossen sind. Führte zunächst die christliche Missionierung zur kulturellen Entfremdung und Entwurzelung der Bevölkerung, entzog im 20. Jahrhundert die Ausbeutung der Rohstoffe durch regionale, nationale und internationale Gesellschaften den indianischen Völkern die Lebensgrundlage. Heute leisten immer mehr indianische Gruppen Widerstand gegen Bevormundung und Abhängigkeit von außen.

Ein Rahmenprogramm in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Forum Freiburg, unterstützt vom
Evangelischen Entwicklungsdienst und InWent-Internationale Weiterbildung und Entwicklung, begleitet die Schau. Die Ausstellung läuft bis zum 30. Januar und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3, ermäßigt 2 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.


„Bitterer Maniok
– Indianische Kulturen der Amazonasregion“
22. Mai bis 30. Januar 2011
Ethnologische Sammlung im Naturmuseum,
Gerberau 32
Freiburg
http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1168155_l1/index.html
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Dienstag, 25. Mai 2010

Weibliche Perspektiven oder: Die verflüssigte Mutter

Zürich.- Noch bis 15. August widmet sich das Zürcher Kunsthaus den weiblichen Perspektiven von Rosemarie Trockel. In Ohne Titel (Wollfilm) (1992) dreht sich ein Frauentorso in einem zentralen Bildfenster in einer noch viel grösseren dunklen Bildfläche. Bei jeder Drehung dröselt ein offensichtlich aus dem Bild herausreichender Wollfaden ihres Pullovers eine Maschenreihe weiter auf. Nach einiger Zeit beginnt sich auch die nun als Strick erkennbare Bildfläche des Hintergrunds von unten nach oben aufzutrennen bis der nackte Torso eins mit der leeren Projektionsfläche ist. Mit gewitzter formaler Leichtigkeit und inhaltlicher Präzision bringt Rosemarie Trockel mit diesem Video sowohl gewichtige Setzungen der Kunstgeschichte als auch Kodierungen und Modelle geistesgeschichtlicher und geschlechterspezifischer Prägung ins Wanken.

Stilistisch heterogen und medial weit verzweigt wirkt die 1952 in Schwerte geborene Künstlerin Rosemarie Trockel seit Ende der 1970er Jahre an einem international einzigartigen und bedeutenden Werk, das Zeichnungen, zwei- und dreidimensionale Bild- und Materialcollagen, Objekte, Installationen, Strickbilder, Keramiken und Videos, Möbel, Kleidungsstücke und Bücher umfasst. Das Werk der Künstlerin lässt sich weder auf eine künstlerische Gattung beschränken noch auf eine Stilrichtung festlegen; es verdichtet sich über die Intensität seiner Inhalte, die ein ebenso weit verzweigtes Assoziations- und Diskursnetz spannen und über Prämissen der westlichen philosophischen, theologischen und wissenschaftlichen Diskurse bis hin zu kulturellen Kodierungen, Rollenmodellen und Symbolen zu den Normierungen und kanonisierten Erscheinungsformen der Kunst reicht.

All dies wird aus einer präzisen, explizit weiblichen Perspektive formuliert. Den Gemeinplatz des Feministischen aber führt die Künstlerin aufs Glatteis und ad absurdum, so etwa mit den seit Ende der 1980er Jahre entstehenden Herdplattenarbeiten, die ein schwungvoller Seitenhieb auf die minimalistische Ästhetik sind, sowie mit den zum Markenzeichen der Künstlerin avancierten Strickbildern, die das Klischee der gefälligen, handwerklich mechanischen Prägung von Frauenhand geschaffener Kunst ebenso ironisieren wie die Konventionen der attackierten Kunstgeschichte.

Rosemarie Trockels „weibliche“ Perspektive reicht über die feministische Geste hinaus. Ihre Arbeiten sind Formulierungen einer Autorin, die sich – ausgehend von den Kodierungen der eigenen Individuation – distanziert von Systemen, die soziale und sexuelle Identität sowie kulturelle und geschlechterbezogene Zwänge definieren.

Dies formuliert sich auch immer wieder in Arbeiten, die die Gegensatzpole von Bewusstem und Unbewusstem, kulturell Formiertem und Unformiertem betreffen, wie in den zahlreichen Arbeiten, die die Künstlerin mit und um das Tier geschaffen hat: etwa die zwischen 1978 und 1990 entstandene Serie von Tierfilmen, die seit den späten 1980er Jahren entwickelten Modelle und Häuser für diverse Tierarten, das mit Carsten Höller für die documenta X 1997 entwickelte Projekt Haus für Schweine und Menschen und die in Bronze gegossenen „Gewohnheitstiere“ (u.a. Gewohnheitstier 3 (Dackel), 1990) der Künstlerin, die die unverbogene Gegenwärtigkeit der Tiere dem kontrollierenden Bewusstsein der Menschen gegenüber stellen. Elisabeth de Fonteney sieht in den Arbeiten Rosemarie Trockels den „Anthropozentrismus unter Hausarrest“ und Markus Steinweg das Verhältnis „tierischer Lebendigkeit und menschlicher Geistigkeit“. Und auch in den wiederkehrenden Arbeiten der Künstlerin, die um das Thema des Schlafes kreisen – wie in der Installation für den deutschen Pavillon an der Biennale di Venezia 1999, den zahlreichen Zeichnungen und Arbeiten auf Papier und der neuen Serie von Sofas (Watching and Sleeping and Composing, 2007) – wird das Potential der Aufhebung oder wie Rosemarie Trockel es mit einem Seitenhieb auf Formulierungen von Joseph Beuys gerne ironisch pompös formuliert, der Verflüssigung einschränkender Kontrollmechanismen des Bewusstseins, thematisiert.

«Verflüssigung der Mutter» betitelt Rosemarie Trockel ihre Ausstellung für die Kunsthalle Zürich, die nach ihrem ersten Schweizer Auftritt 1988 in der Kunsthalle Basel und einer Ausstellung zu Arbeiten auf Papier im Museum für Gegenwartskunst in Basel 1991 sowie einer Präsentation ihrer Videoarbeiten 1994 im Centre d’Art Contemporain in Genf, nun einen umfassenden Einblick in das Werk der Künstlerin mit Arbeiten und Werkgruppen der frühen 1980er Jahren bis zu neu für die Ausstellung geschaffenen Werken gibt.

Die Ausstellung präsentiert sich als wohleingerichtete Abfolge von Räumen, in denen Werkgruppen in geordneter, minimalistischer Manier nacheinander erfahrbar werden: Möbel und Wandarbeiten aus Keramik, grossformatige monochrome Strickbilder, Collagen, Videos und die neu interpretierte, erweiterte Installation S.h.e. (2000/2005/2010), in der die gesamte Medienvielfalt der Künstlerin in einem animierten Kabinett zusammentrifft. In zwei überdimensionierten, in die Wände der Kunsthalle eingebauten „Raumvitrinen“, die die Künstlerin für die Ausstellung als zentrale Installationen entwickelt hat, findet die rückblickende „Übersichtsschau“ ihren Platz: Kabinette, die Signaturarbeiten wie Wollsiegelstricksachen, Eierarbeiten, verfilzte Woll-Ungeheuer wie der Sessel Atheismus (2007) oder Wasserköpfe aus der frühen Gruppe der Gipsobjekte (Hydrocephalus / Wasserkopf II, 1982)enthalten, und in denen sich Herdplattenarbeiten unterschiedlichster Variationen wie der Herdplatten-Plattenspieler aus Pappe, dessen Tonabnehmer eine Stricknadel ist (Ohne Titel, 1991), neben Mundplastiken (1989), Daddy’s Striptease Room (1990), Figuren, Körperfragmenten und Gebrauchsobjekten befinden. Diese nehmen die „gewichtigen“ Themen der Künstlerin in der Ausstellung auf und setzen sie im Zusammenspiel der verdichteten „Vitrinen“ und der Auslegung im Raum mit Leichtigkeit in Bewegung.

Mehr dazu:

VERANSTALTUNGEN:
Sonntag, 13. 6., 17 Uhr:
Kasper König, Direktor des Museums Ludwig Köln, spricht über das Werk von Rosemarie Trockel.
Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Beachten Sie die aktuellen Hinweise auf der Homepage www.kunsthallezurich.ch.

KATALOG:
Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog in Planung, der zeitnah zu den weiteren Stationen der Ausstellung 2011 erscheinen wird.

FAMILIENFÜHRUNG:
So 6. 6., 13.30 Uhr (Brigit Meier, Museumspädagogin)
Für Kinder ab 6 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Person. Die Familienführungen sind nicht nur für Kinder, sondern als Dialog zwischen Kindern und Erwachsenen gedacht. Wir gehen den Themen und Fragestellungen rund um die aktuelle Ausstellung nach und begegnen den Werken von Rosemarie Trockel auf spielerische und erzählerische Weise. Die Eindrücke werden zum Schluss in einer praktisch-gestalterischen Arbeit umgesetzt.
Für Kinder kostenlos, normaler Eintritt für Erwachsene.

KUNSTVERMITTLUNG FÜR SCHULKLASSEN:
Workshops: Schulklassen aller Stufen können im altersgerechten Dialog die zeitgenössische Kunst erkunden und in einer gestalterischen Arbeit ihre Eindrücke umsetzten.
11. 5. – 15. 7. nach Vereinbarung jeweils montags, dienstags und donnerstags zwischen 9.30 und 16.30 Uhr.
Dauer: 1.5 Std.
Leitung: Brigit Meier, Museumspädagogin
Anmeldung und Information: meier@kunsthallezurich.ch (Bei der Anmeldung bitte mindestens zwei mögliche Termine angeben.)
FÜR SCHULKLASSEN AUS DEM KANTON ZÜRICH KOSTENLOS!

KINDER-WORKSHOPS IN DEN SOMMERFERIEN:
Freitag, 23.7. / Montag, 26.7. / Dienstag, 27.7., jeweils 10 – 16 Uhr
Zu den aktuellen Ausstellungen bieten die Kunsthalle Zürich und das migrosmuseum für gegenwartskunst zürich in Zusammenarbeit mit dem FerienSpass der pro juventute spezielle Workshops an. Diese bestehen aus spielerischer Kunstbetrachtung und künstlerischem Gestalten. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Kosten: CHF 20.00.
Leitung: Brigit Meier, Museumspädagogin
Anmeldung und Information: meier@kunsthallezurich.ch

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN:
SONNTAGSFÜHRUNGEN, 14 Uhr:
23.5. (Rahel Blättler) / 20.6. (Joya Indermühle) / 4.7. (Joya Indermühle) / 18.7. (Rahel Blättler) / 8.8. (Joya Indermühle)
LUNCHFÜHRUNGEN, 12.30 Uhr:
19.5. / 2.6. / 23.6. / 7.7. / 21.7. / 4.8. (Rahel Blättler)

Das Kunstmuseum Basel zeigt vom 30.5.–5.9.2010: «
Rosemarie Trockel. Zeichnungen, Collagen und Buchentwürfe».

Kunsthalle Zürich
Rosemarie Trockel, «Verflüssigung der Mutter»
8. MAI – 15. AUGUST 2010

Kunsthalle Zürich Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich
Telefon +41 (0)44 272 15 15 Fax +41 (0)44 272 18 88
info@kunsthallezurich.ch
www.kunsthallezurich.ch

ÖFFNUNGSZEITEN:
DI/MI/FR 12 – 18 UHR, DO 12 – 20 UHR, SA/SO 11 – 17 UHR, MO GESCHLOSSEN

Freitag, 21. Mai 2010

Horst Jansen: Selbstzerstörerische Wiederkehr


Rheinfelden.- Der Verein Haus Salmegg für Kunst und Geschichte im badischen Rheinfelden wird in diesem Jahr drei Kunstausstellungen anbieten: Mai bis Juli: Horst Janssen – Das Plakat, September bis November: Werner Berges – Malerei und zum Ende des Jahres Aboriginal-Kunst in Zusammenarbeit mit der Galerie Kehm in Schopfheim.

Dank guter Kontakte zum Kunst- und Kulturgeschehen in Oldenburg ist es Karlheinz Hoppe gelungen, eine Horst-Janssen-Ausstellung nach Rheinfelden zu holen Ungewöhnlich ist diese Ausstellung, die bis 4. Juli läuft, insofern, als sie ausschließlich Plakate des großen Zeichners in der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts vorstellt.

Janssen hat gerade diesen Sektor seines Schaffens mit größter Sorgfalt betrieben, weil er wusste, dass beste Werbung durch Plakatöffentlichkeit der vornehmste Garant für seine Ausstellungserfolge in Deutschland und weltweit werden konnte und schließlich war. So entstanden hunderte von Plakaten, die das Sammler-Ehepaar Meyer-Schomann/Oldenburg zusammengetragen und über fünfzig davon für diese Ausstellung als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat.

1929 in Hamburg geboren – 1995 auch dort gestorben -, verbrachte Janssen als Halbwaise seine Kindheit in Oldenburg, kam 1945 nach Hamburg und an die dortige Landeskunstschule, wo ihn Alfred Mahlau umgehend als Meisterschüler förderte. Mit seinen Illustrationen zu einem Kasperle-Buch begann sein Aufstieg und sein langer Weg über den Holzschnitt, keramische Objekte, Papierarbeiten, die Lithografie – in einer Buntpapierfabrik perfektioniert – bis hin zur Radierung, einer grafischen Technik, deren Umfang allein 4000 Blätter – zum Teil in Zyklen - umfasst.

Thematisch zeigt die Ausstellung, dass auch im Plakat die selbstzerstörerische Wiederkehr von Figur, Landschaft und Gegenstand zu finden ist. Zeit seines Lebens weigerte sich Horst Janssen, sich Trends und Ismen anzuschließen. Sein Fundus waren die Natur, der Mensch und die großen Meister der Vergangenheit. Zusammengestellt wurde die Werkschau durch Dr.Matthias Schrenk vorort in Oldenburg mit den Sammlern.

Dauer der Ausstellung: 16.04. bis 04.07.2010 – Öffnungszeiten: Sa, So und Feiertage 12-17 Uhr. Auskünfte und Vereinbarungen unter: 07623-95-237.

Horst Janssen – Das Plakat
Haus Salmegg
an der alten Rheinbrücke
www.haus-salmegg.de

Donnerstag, 20. Mai 2010

dies & das & der 50. Tag

3land.- Das wissen Sie sicher alle: Pfingsten, oder anders ausgedrückt, "der 50. Tag" ist ein christiches Fest jüdischen Ursprungs. Das sagt jedenfalls Wikipedia. Das Wetter im 3land soll auch akzeptabel werden. Keine schlechten Aussichten. Falls Sie zu den Kreativen gehören, interessiert Sie vielleicht eine neue Studie des Basler Amts für Wirtschaft und Arbeit, die besagt, dass die Basler "Kreativwirtschaft in Teilbereichen bedeutende Stärken aufweist". Was auch immer das heißt. Außerdem sind demnach die "Zukunftsaussichten grundsätzlich positiv beurteilen", wobei es unter anxderem "Handlungsbedarf" vor allem "bei der Schaffung von geistigen und räumlichen Freiräumen" gibt. Ja, wer hat dieses Gefühl nicht. Überall. Mehr dazu in einem Interview mit Martin Heller von der beteiligten Förderinitiative.


Literatur

Stadtbibliothek Lörrach, die Erste: Ein wenig bekannter Aspekt in der Forschung zu Johann Peter Hebel sind seine Bewunderer. Denen – und natürlich dem Werk Hebels – widmet sich die Veranstaltung „Johann Peter Hebel und seine größten Fans“ am Mittwoch, 26. Mai, um 20 Uhr in der Stadtbibliothek Lörrach. Bereits ab 19 Uhr besteht die Möglichkeit, die Hebel-Ausstellung im Museum am Burghof zu besuchen. Barbara Paul vom Südwestrundfunk Baden-Baden spricht mit dem Freiburger Hebel-Experten, Professor Hans-Martin Gauger. Der bekannte Schauspieler Klaus Spürkel rezitiert dazu ausgewählte Texte.
Nähere Informationen erteilt die Stadtbibliothek unter der Rufnummer 07621 / 3044.

Die LeseGesellschaft lädt am Sonntag, 30. Mai, um 11 Uhr, zur Vorstellung des Buches „Oberrhein-Geschichten“ von Manfred Bosch in die Lörracher Stadtbibliothek ein. Bosch, ausgewiesener Kenner der Literatur aus dem deutschen Südwesten, hat das Buch „Oberrhein-Geschichten“ herausgegeben, ein literarisches „Schatzkästlein“ mit Texten aus 500 Jahren aus und über die Region. Die Auswahl beginnt mit Erasmus von Rotterdam und der Zeit des Humanismus und reicht bis in die 1980er Jahre.
Mitglieder der LeseGesellschaft lesen Texte und Manfred Bosch führt durch die Veranstaltung und die Literatur am Oberrhein. Nach der Lesung ist bei einem Apéro Gelegenheit zum Gespräch. Der Eintritt ist frei.

Musik

Die Reihe der Konzerte in der Kirche Ötlingen mit renommierten Kammer-Ensembles wird an Pfingstsonntag mit dem international hervorragend besetzten "Merel-Quartet" aus Zürich fortgesetzt. Am Sonntag, den 23. Mai um 17 Uhr interpretieren die Geiger Mary Ellen Woodside und Meesun Hong sowie Alexander Besa (Viola) und Rafael Rosenfeld (Violoncello) Werke von Schumann, Janácek (Kreutzersonate) und van Beethoven. Seit seiner Gründung 2002 erhielt das in Zürich ansässige Merel Quartet ausnahmslos überwältigende Krititken. Reservierungen nimmt das Städtische KulturamtWeil am Rhein unter Telefon 704 412 und kultur@weil-am-rhein.de noch bis Freitag, 12 Uhr entgegen. Die Abendkasse ist um 16 Uhr geöffnet. In der Pause bietet das Ötlinger Weingut Rösch Wein und Brot an.

Montag, 24.05., 21 Uhr heißt es: Sudhaus goes Grenzwert! Dahinter steckt: In Basel geben Digger Barnes (St. Pauli) & K.C. McKanzie (Berlin) ein Konzert - Folk, Alternative, Akustisch
Die Veranstaltung findet im Grenzwert statt, Rheingasse 3, Basel.

Sudhaus GmbH
Burgweg 15
4058 Basel
www.sudhaus.ch, Tel. 061 681 4410


Taktlos geht es ab Freitag, 28. Mai, 20 Uhr. (Fr. 45.-/35.- erm. // Pass 3 Tage: Fr. 110.-/90.- erm.) in der Roten fabrik in Zürich zu mit Leuten wie David Moss Denseland, Luc Ex Sol 6 und Filewile
www.denseland.de
www.davidmossmusic.com
www.lucex.nl
www.filewile.com

Rote Fabrik, Seestrasse 395, CH-8038 Zürich, Schweiz
www.rotefabrik.ch, info@rotefabrik.ch



Theater

Am Pfingstmontag, den 24. Mai 2010, findet im Anschluss an die Vorstellung „Das Geisterschiff“ von Margareth Obexer im Schauspielhaus Basel ein Publikumsgespräch mit den Bandmitgliedern von Kolsimcha statt. Die Musiker Olivier Truan, Daniel Fricker, Michael Heitzler und Christoph Staudenmann – auch als "Europes N° 2 Klezmerband" bekannt – wirken in der Produktion „Das Geisterschiff“ mit und berichten von der Probenarbeit im Schauspielhaus und ihrer 20-jährigen Musikgeschichte (letzte Vorstellungen „Das Geisterschiff“ am 6. und 13. Juni 2010).

www.theater-basel.ch
, Informationen und Tickets an der Billettkasse 061/295 11 33.


Die letzte Ausgabe der Gesprächsreihe WEISSE FLECKEN des Schauspielhauses Zürich in dieser Spielzeit beschäftigt sich Freitag, 28.5.2010, 20.30 Uhr, in der Schiffbau/Box mit einem momentan in den Medien und der öffentlichen Diskussion allgegenwärtigen Thema: Der Krise der Marktwirtschaft. Der Autor und Dramaturg Lukas Bärfuss begrüsst am 28. Mai in der Box des Schiffbaus den Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann, der im Frühjahr 2009 mit seiner Aussage vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages, es gebe in der Schweiz bezüglich Steuerhinterziehung kein Unrechtsbewusstsein, eine breite öffentliche Debatte losgetreten hat.
WEISSE FLECKEN findet am 28. Mai um 20.30 Uhr in der Box des Schiffbaus und nicht wie gewohnt in der Kammer des Pfauen statt.
Eintritt: Fr. 20.- / ermässigt: Fr. 10.-
Vorverkauf unter Tel. 044 258 77 77 oder www.schauspielhaus.ch


dies & das

Das Spielzeitheft des Zürcher Schauspielhauses ist ab sofort an der Theaterkasse erhältlich und wird auf Wunsch kostenlos zugesandt. Informationen zu den Stücken der kommenden Spielzeit können auch unter www.schauspielhaus.ch heruntergeladen werden.

Abo-Buchung/ Versand Spielzeitheft 2010/11:
Theaterkasse
Rämistrasse 34
8001 Zürich
Tel. 044 258 77 77
theaterkasse@schauspielhaus.ch



Zum Vormerken

Barrel of Blues live auf der Messe Freiburg und zwar am 23. Juli 2010 um 17.00 Uhr beim Städtischen Flohmarkt auf dem Gelände der Messe Freiburg.
Die Freiburger Band wurde 2003 gegründet und spielt in der Besetzung
Ralf Deckert: Voc./Harp/Guit.
Thomas Pohl: Guit./Voc.
Thomas Weber: Dr.
Achim Zimmermann: Bs.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Höhlenmenschen - saisonübergreifend


Lörrach.- Mit THIS IS US! wird am Mi, 23. Juni die Spielzeit 2009/2010 am Lörracher Burgof ausklingen:Fünfzig Kinder und Jugendliche vom Grundschulalter bis zur 12. Klasse proben seit September 2009 mit der Kunst- und Sportlehrerin Christiane Zegenhagen (Hebel-Gymnasium) und Tanzlehrer Mentor Shalijani (Deutscher Meister Breakdance 2007) und stehen nun vor der Aufführung ihrer gemeinsamen Tanzproduktion THIS IS US! THIS IS US! ist ein Stück über Schule, Stadt und Verliebtsein, aus dem Lebensalltag der jugendlichen Tänzerinnen und Tänzer. Breakdance, HipHop und Modern Dance prägen die Choreographie.

Am So, den 16. Mai gastiert der charismatische kubanische Jazzpianist ROBERTO FONSECA im Burghof. Fonseca wurde bekannt als Pianist des Buena Vista Social Club. Mit seinen eindrucksvollen Soli, seiner Virtuosität und seiner leidenschaftlichen Spielfreude reißt Fonseca seine Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hin.

Nach dem großen Erfolg im Dezember des letzten Jahres und aufgrund der großen Nachfrage kommt das Broadway-Stück CAVEMAN am Fr und Sa, 28. und 29. Mai, wieder an den Burghof. Da jeder „caveman“ nun aber auch sein alter ego, seine „cavewoman“ braucht, kündigt der Burghof die Fortsetzung, CAVEWOMAN, für den 30. Oktober in der kommenden Saison 2010/2011 an. Der Ticketverkauf hat bereits begonnen.

STIMMEN-Festival | Burghof Lörrach GmbH | Herrenstraße 5 | D-79539 Lörrach
Tel. +49 (0) 7621-94089-0 | Fax +49 (0) 7621-94089-34 | www.stimmen.com | www.burghof.com

Dienstag, 18. Mai 2010

Explosive Alltagstransformationen

Alarm-Rakete, 1996. Bleistift, Kugelschreiber, Filzstift und Farbstift auf Schreibpapier. Graphische Sammlung der ETH Zürich

Zürich.- Der Schweizer Künstler Roman Signer (geb. 1938) gehört zu den eigenständigsten Protagonisten der zeitgenössischen Kunstszene. Einem breiten Publikum ist der Appenzeller vor allem durch seine spektakulären Aktionen bekannt geworden. Seit den 70er Jahren unterzieht Signer immer wieder Alltagsgegenstände ungewöhnlichen Transformationsprozessen, hantiert mit Sprengstoff oder lässt vergängliche Skulpturen entstehen. Seit 1981 tut er dies öffentlich.

So überraschte er 1987 an der Documenta 8 mit einer eindrücklichen Abschlussperformance: für einige Augenblicke liess er eine riesige Papierwand aus zeitgleich gesprengten Papierstössen erstehen. Von seinem Heimatort Appenzell legte er 1989 eine Zündschnur bis zu seinem Wohnort St. Gallen und liess diese während 35 Tagen langsam abbrennen. Zur Eröffnung des neuen Zürcher Einkaufszentrums Sihlcity installierte er 2007 einen sich auf einer Bahn bewegenden Koffer, der sich stets von neuem mit Wasser füllt und immer wieder entleert, dem ungehindert zirkulierenden Kapitalfluss nicht unähnlich. Der Koffer stellt in Signers Werk die Metapher schlechthin dar. Nicht ohne Grund verwendet Peter Liechti für den Titel seines filmischen Porträts von 1996 eben dieses Element, womit er nicht nur dem bei Signer beliebten Experimentierobjekt, sondern vor allem auch seinem Werk eine enorme Breitenwirkung verschafft hat. Der alltägliche Gegenstand, der mit allen gesammelten Eindrücken und Fundstücken im Film als Chiffre für das Reise-Dasein des Künstlers steht, mutiert hier einmal zu einem Gefährt, kann aber auch zu einem Wurfgeschoss geraten. Doch was vielfach scheinbar aus einer spitzbübischen Laune resultiert und rein zufällig erscheint, geht auf teilweise langzurückliegende Einfälle und langgehegte Wünsche des Künstlers zurück.

Diese spontanen Ideen pflegt der Künstler auf dem erstbesten Blatt Papier oder Zettel festzuhalten, um deren Verflüchtigung entgegen zu wirken. Danach werden sie in eine Kassette gelegt und wie ein Schatz gehütet, um eines Tages hervorgeholt und endlich realisiert zu werden. Oft ist eine solche Realisierung von langer Hand geplant und Ausdruck eines komplexen Visualisierungsprozesses. Dies zeigt die Ausstellung in der Graphischen Sammlung der ETH zum ersten Mal. Nun kann ein breites Publikum an diesem schrittweisen Schöpfungsprozess teilhaben, der hier in der Gegenüberstellung von Skizzen und Modellen erst deutlich wird. Im Zentrum der Ausstellung steht ein Konvolut an Ideenskizzen im Besitz der Graphischen Sammlung der ETH. Es handelt sich um Material aus dem Zeitraum von den frühen 70er bis zu den späten 90er Jahren. Es sind Andeutungen erster Bildideen, kombiniert mit genauen Detailansichten, Versatzstücke realisierter Projekte neben Vorlagen für bisher unbekannte Vorhaben, Entwürfe für ganze Aktionen oder Konzepte geplanter Ausstellungen - Gedankengut, das Signer immer wieder aufgreift und stets weiterentwickelt. Dazu werden rund ein Dutzend Modelle, allesamt vom Künstler ausgeliehen, auf einem eigens für die Ausstellung von ihm entworfenen grossen Tisch installiert. Diese Modelle sind bisher noch nie gezeigt worden. Signer hat sie bisher so gut wie alle in seinem Besitz zurückbehalten. Für ihn sind es in erster Linie Arbeitsinstrumente. Sie sind aber auch eigentliche Kunstobjekte, von seinem Schwiegervater Stanislaw Rogowiec in aufwendiger Massarbeit angefertigt.

Auch der Koffer kommt hier vor: einmal entwirft Signer mit gewohnt knappen Strichen eine Installation mit einer leicht über starkem Gebläse schwebenden Bagage, ein anderes Mal simuliert ein Modell den an einer Stange befestigten und im Raum kreisenden Koffertrabant. Vom langsam dahinkriechenden Kajak zum neuesten geplanten Weihnachtsbaum im Wassertank, von den ältesten Sandprojekten bis zu den Stiefeln im Entwurf zum Brunnen beim Paul-Scherrer-Institut der ETH - stets konfrontieren die Exponate den Betrachter mit Signers subversiv-humorvollen Sicht auf die Dinge selbst, verkörpern aber auch seine ästhetische Suche nach der gültigen Form für seine situativen Ideen. Stets steckt deshalb hinter jedem von ihnen auch eine kleine Geschichte. In diesem Zusammenhang ist es nicht uninteressant auf die enge Beziehung des Künstlers zu der ETH hinzuweisen, die im Rahmen der Ausstellung ebenfalls dokumentiert wird: Signer ist in den späten 60er Jahren mehrmals für die Versuchsanstalt für Wasserbau an der ETH Zürich tätig gewesen. Mit seiner Aktion Sternenhimmel ist 1997 das Wissenschaftskolleg Collegium Helveticum eingeweiht worden.

Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 - 17 Uhr, Mittwoch bis 19 Uhr, Sa und So geschlossen

Roman Signer - Skizzen und Modelle
20. Mai bis 9. Juli 2010
Vernissage: Mi 19. Mai 10, 18 Uhr
Graphische Sammlung der ETH
Rämistrasse 101
CH - 8092 Zürich
0041 (0)44 632 40 46
info@gs.ethz.ch
http://www.gs.ethz.ch

Montag, 17. Mai 2010

Über Sparten hinweg - ein Jahrhundert Theater Freiburg

Bild: Das Team des Theaters Freiburg

Freiburg.-
Im letzten Drittel der laufenden Spielzeit 2009/10 kann das Theater Freiburg auf eine Vielzahl erfolgreicher Produktionen zurückblicken. »Oberon«, »Tosca« oder »Le Grand Macabre« auf Seiten der Opernsparte, »Buddenbrooks« und »Die Kontrakte des Kaufmanns« im Schauspiel sowie »Hochstapler und Falschspieler« von pvc Tanz Freiburg Heidelberg begeisterten das Publikum. Stetig wachsenden Erfolg verzeichnet das Junge Theater mit einer Vielzahl an Kinder- und Jugend-projekten, zu denen sich ab Juni mit der Premiere von »Der Rap des Nibelungen« noch eine sehr besondere Musiktheaterproduktion im Großen Haus gesellt. Das ist das Fazit der Medienkonferenz mit Rück- und Ausblicken auf die nächste Spielzeit.

Intendantin Barbara Mundel: »Durch unsere spartenübergreifenden Inszenierungen und die vielen gemeinsamen Schaffensprozesse von Theaterprofis und Menschen aus anderen Bereichen – ob Wissenschaftlern oder Jugendlichen – entstehen immer wieder neue Synergien. Wir freuen uns über ein offenes Publikum, das Lust hat auf kreative Experimente mit überraschendem Ausgang und das es zu schätzen weiß, wie wir uns langfristig mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen. Das 100. Jubiläum des Theaters soll nicht nur eine Rückschau sein, sondern dient uns vielmehr als starker Impuls, weiterhin aktuelle Zukunftsfragen mit theatralen Mitteln zu hinterfragen und zu erforschen.«

Die Spielzeit 2010/11: Mit einem großen Ereignis startet die neue Spielzeit schon Ende September: Das Opernensemble und das Philharmonische Orchester Freiburg stemmen Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen«.

Ein Wochenende voller Jubiläumsfeierlichkeiten beginnt am 8. Oktober mit einem Projekt der Tanzsparte pvc im Freiburger Stadtteil Haslach, setzt sich mit Premieren und Vorträgen fort und mündet am 10. Oktober in die »Villa Global«, ein gemeinsam mit anderen Freiburger Gruppen veranstaltetes Kunstprojekt, ein Haus der Kulturen der Welt.

Im Oktober 2010 erscheint im Rombach-Verlag ein Buch zum Jubiläum des Theater Freiburg. Zudem eröffnet in Kooperation mit der Freien Hochschule Freiburg eine virtuelle Ausstellung, in der die Geschichte des Theater Freiburg anschaulich aufbereitet wird.

Einen Überblick über die wichtigsten Produktionen finden Sie auf den folgenden Seiten und im Anhang, alle Details in unseren neuen Spielzeitheften, die ich Ihnen auf Anfrage gerne zuschicke.

Spielplan Oper:

Endlich ist »Der Ring des Nibelungen« komplett – im September und im Januar kann das Publikum Wagners Monumentalwerk im Zyklus erleben. Das Musiktheater-Ensemble und das Philharmonische Orchester stellen sich bereits den unterschiedlichsten neuen Herausforderungen:

Humperdincks Oper »Hänsel und Gretel« erzählt in der Regie von Thalia Schuster vom naiven Wünschen und der trotzigen Selbstbehauptung der von vielfältigen Gräueln bedrohten kindlichen Helden.

Um ein Künstlerleben und um Kunst als Machtinstrument geht es in Francesco Cileas Oper »Adriana Lecouvreur« – eine Schauspielerin als Mittelpunkt im Politkrimi, inszeniert von Joan Anton Rechi.

Calixto Bieito, der zuletzt mit »Le Grand Macabre« Aufsehen in Freiburg erregte, nimmt sich nun Mauricio Kagels Liederoper »Aus Deutschland« vor, eine Reflexion über die deutsche Romantik.

Von romantischer Liebe zu tiefem Hass, von unbändiger Freude zu tödlicher Verzweiflung entwickelt sich die Gefühlswelt der Figuren in Verdis auf Shakespeare basierender Oper »Otello« (Regie: Eva-Maria Höckmayr).

Ob der Tod hingegen etwas anderes als ein schreckliches Ende, nämlich eine lustvolle Befreiung sein kann, untersuchen die Regisseure Martin Miotk und Dominik Wagner mit »Orpheus in der Unterwelt« nach Offenbach.


Spielplan Schauspiel:

Mit Uli Jäckles Theaterprojekt zum Verschwinden der Arbeit feiert das Theater Freiburg schon am 18.9. die erste Premiere der Spielzeit im Schwarzwaldort St. Georgen: »Die große Pause« spielt im ehemaligen Uhrenbetrieb Staiger.

Wie weit geht der Mensch für Geld? Christoph Frick setzt sich in »Der Besuch der alten Dame« mit dieser Frage auseinander.

Zwei neue Stücke, Andreas Liebmanns »Mein prähistorisches Hirn« und Thomas Krupas »Als wir Menschen waren«, kreisen um Themen, die auch in den vergangenen Spielzeiten schon viel Theater-Energie freisetzten: um den Fortschritt der Medizin und die Verbesserung des menschlichen Gehirns.

Einen deutsch-türkischen Theaterbasar eröffnet das »Cabinet«, für das türkische und deutsche Künstler über die Ikonen des jeweils anderen Landes recherchiert haben – ein Ergebnis der aufregenden Theaterpartnerschaft zwischen Freiburg und Istanbul.

Elfriede Jelinek ist nach »Die Kontrakte des Kaufmanns« wieder im Spielplan vertreten: Verdrängung und Schuld sind Thema in »Rechnitz (Der Würgeengel)« in der Regie von Marcus Lobbes.

Theresia Walsers neues Stück »Der Fall Acosta«, das die Auswirkungen eines immer härter werdenden Marktes auf das menschliche Miteinander beleuchtet, wird am Theater Freiburg uraufgeführt.

René Pollesch kommt nach Freiburg und nennt sein Auftragswerk »Was du auch machst, mach es nicht selbst« – Herkunft, Abstammung, was bedeutet das eigentlich?

Der israelische Regisseur Avishai Milstein, dessen Inszenierung von »Die Banalität der Liebe« gerade höchst erfolgreich im Kleinen Haus gastierte, wird Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« als Kooperation mit dem Beit Lessin Theater in Tel Aviv und dem Jerusalem Festival auf die Freiburger Bühne bringen. Israelische und deutsche Schauspieler gehen der Frage nach, in welcher Relation unsere Kulturen heute zueinander stehen.

Vor 30 Jahren wurde eine Partei gegründet, die heute fest im politischen Spektrum verankert ist: »Die Grünen«. Jarg Pataki und Viola Hasselberg nähern sich diesem Phänomen im gleichnamigen Stück an.

Im Zeichen der Puppen steht die Kammerbühne in der nächsten Spielzeit. »Sexmission«, »Käthchen, mein Mädchen« oder »Amphitryon-Projekt« heißen die Stücke, in denen Theatermacher verschiedenster Provenienz diesen magischen Wesen Leben einhauchen und teils sehr bekannte Geschichten neu und überraschend erzählen.


Spielplan Tanz:

»Haslach 2010 – Deine Heimat!« ruft pvc in der Begegnung mit dem Stadtteil jenseits der Bahngleise. Tänzer und Choreographen nehmen die Bewohner und das Publikum gleichermaßen mit auf einen Rundgang, der neue Sichtweisen eröffnet.

Die Vergangenheit liegt in Trümmern, doch was sieht der »Engel der Verzweiflung«, wenn Regisseur und Choreograph Joachim Schloemer ihn in die Zukunft blicken lässt?

Des Weiteren freut sich pvc ungemein auf die enger werdende Zusammenarbeit mit dem australischen Tänzer und Choreographen Gavin Webber, der mit »Little Pig« und »Foodchain« gleich zwei Tanzstücke zeigen wird.

Unter dem Stichwort »Kammerflimmern« vereinnahmt pvc im Mai 2011 die Kammerbühne und zeigt sich in allen tänzerischen Facetten.


Spielplan Junges Theater:

In Zusammenarbeit mit pvc bietet das Junge Theater in der Spielzeit 2010/11 mehrere Tanzprojekte an, beispielsweise »Cinderella« (12+).

Als Kinderstück im Großen Haus feiert im Herbst eine der wohl berühmtesten Kindergeschichten Premiere: »Das Märchen von Hänsel und Gretel« (5+) nach den Gebrüdern Grimm. Und wegen des großen Erfolgs wird auch »Die kleine Hexe« wieder in den Spielplan aufgenommen.

Der Kinderchor des Theater Freiburg nimmt der furchteinflößenden Fee in der Kinderoper »Henrietta und die Feuerfee« (8+) ganz bestimmt ihren Schrecken.

Ein eindeutiger Titel für ein komplexes Thema: Im Theaterprojekt »Sex« (15+) gehen die Teilnehmer den ewigen Fragen um Liebe und Körperkontakt auf den Grund.

Virtuelle Welten sind die theatrale Spielwiese für die »Myspace Invaders« (12+) zwischen 12 und 30 Jahren, während es in »Schwarzwaldmädel reloaded« (12+) um das Hinterfragen der ganz konkreten Heimat geht, der Schwarzwald-Region.

»Koma« (15+) rückwärts gelesen heißt Amok – mit möglichen Ursachen für eine solch unbegreifliche Tat werden sich Freiburger Schüler in diesem Theaterprojekt beschäftigen.

Neben diesen Stücken gibt es wieder ein vielfältiges Angebot zum Mitmachen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

www.theater.freiburg.de

Freitag, 14. Mai 2010

Sterne der Artistik


Foto: Avital Pöschko (Strapaten), Grossbritannien

Basel.- Von China bis Kanada – von Russland bis zur Schweiz: Die besten Artistinnen und Artisten messen sich beim internationalen Circus Festival YOUNG STAGE in Basel im Mai 2010 um den Goldenen, Sie wetteifern vom 25. bis 28 Mai in der Rosentalanlage in Basel um den Silbernen und Bronzenen Stern bewerben. Die letzten Vorbereitungen für den Circus-Grossanlass auf der Basler Rosentalanlage laufen auf Hochtouren. Mehr als die Hälfte der Tickets der vier Aufführungen ist verkauft (Vorverkauf: www.young-stage.com).

Vom 25. bis zum 28. Mai zeigen auf der Basler Rosentalanlage 19 Artistinnen und Artisten zwischen 17 und 27 Jahre die neusten Trends der aktuellen Bühnenkunst. Nadja Hauser, die Festivalleiterin von YOUNG STAGE, kommentierte: «Aus unglaublichen 183 Bewerberinnen und Bewerber konnten wir die besten 14 Formationen aus neun Ländern und drei Kontinenten auswählen. Unseren Besucherinnen und Besuchern zeigen wir damit die Weltspitze der innovativen Circus-Artistik.»

Die 19jährige Sereina Imholz vertrat die teilnehmenden Artistinnen und Artisten bei der Pressekonferenz. Bereits mit 14 Jahren hatte sie die strenge Aufnahmeprüfung an der staatlichen Artistenschule von Berlin geschafft. Sie zeigt bei YOUNG STAGE 2010 eine Solo-Trapezdarbietung: «Ich freue mich sehr auf den Austausch und den sportlichen Wettbewerb mit den Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt. Internationale Plattformen wie YOUNG STAGE sind für uns zentral. Sie dienen uns zugleich als Bühne und Sprungbrett.»

YOUNG STAGE findet in Partnerschaft und in der Infrastruktur von DAS ZELT statt.
YOUNG STAGE 2010 – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- Arron Sparks (Jonglage), Grossbritannien
- Hoola Heroes (Hula Hoop), Grossbritannien
- Avital Pöschko (Strapaten), Grossbritannien
- Jérémie Arsenault (Diabolo), Kanada
- Duo Reflex (Sprungakrobatik), Kanada
- Maxime Pythoud (Roue Cyr), Schweiz
- Seraina Imholz (Trapez), Schweiz
- Wang Fei (Antipoden), China
- Danilo Marder (Equilibristik), Deutschland
- Vanessa Baier/Sven Böcker (Hand auf Hand), Deutschland
- Nella Niva/Sanni Lehtinen (Trapez Duo), Finnland
- Isabelle Dubois (Visual Comedy), Frankreich
- Christer Pettersen (Schlappseil), Norwegen
- Victor Krachinov (Jonglage), Russland

YOUNG STAGE 2010 – die Preise
- Goldener Stern
- Silberner Stern
- Bronzener Stern
- YOUNG STAR Preis (Artistinnen und Artisten bis 19 Jahre)
- Publikumspreis
- Preis der Circus-, Variété-, und Artistenfreunde
- Swiss Cup Preis (Auszeichnung des Swiss Cup – Weltklasseturnen)
- Palazzo Preis (ein Engagement im Palazzo Colombino)
- GOP Preis (ein Engagement beim deutschlandweit führenden Variété-Veranstalter)
YOUNG STAGE 2010 – das Programm
- Donnerstag, 20. Mai: Anreise Artisten
- Freitag, 21. Mai: Anreise Artisten, Proben ganztags
- Samstag, 22. Mai, ganztags: Proben ganztags
- Sonntag, 23. Mai, ganztags: Proben ganztags
- Montag, 24. Mai, ganztags: Proben ganztags
- Montag, 24. Mai, 17h: Öffentliche Generalprobe
- Dienstag, 25. Mai, 20h: Première
- Mittwoch, 26. Mai, 11h: Workshop «Traumjob Artist»
- Mittwoch, 26. Mai, 20h: Show
- Donnerstag, 27. Mai, 20h: Show & Jurierung
- Freitag, 28. Mai, 20h: Grand Prix mit Preisverleihung

Vorverkauf
- Internet: www.young-stage.com (siehe «Tickets»)

- Ticketcorner
- Ticketportal
- Railaway

Donnerstag, 13. Mai 2010

dies& das & und ein Museumstag

3land.- Der 16. Mai hat es kulturell in sich. Dann ist nämlich internationaler Museumstag. Die verschiedensten Museen im 3land bieten ein Programm, als da wären das Naturama Aarau mit einem Aussichtsturm. Am Sonntag, 16. Mai sind auch die Städtischen Museen Freiburg dabei und bieten von 10 bis 17 Uhr Abwechslungsreiches. Der Eintritt ist frei. Der 33. Internationale Museumstag steht übrigens unter dem Motto „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“. Seit 1977 wird er jährlich ausgerufen und will die Bedeutung und Vielfalt der Museen aufzeigen.


Ausstellungen


Das Rehmann-Museum in Laufenburg/Schweiz bietet in den nächsten Tagen gleich zwei Veranstaltungen: Am Freitag, den 14. Mai, wird die Künstlerin Pia Maria aus Biel um 20 Uhr inmitten und unter Einbezug der aktuellen Ausstellung 'Skulptur und Linie' eine Tanzperformance veranstalten. Zwei Tage später, am 16. Mai, findet der Internationale Museumstag statt, für den sich die beiden Laufenburger Museen Schiff und Rehmann zusammentun. Zwischen 10 Uhr und 17 Uhr werden diverse Aktivitäten in und zwischen den beiden Museen geboten.

Um 10 Uhr öffnen sie ihre Tore. Im Rehmann Museum gibt es Gipfeli und Kaffee, im Museum Schiff wird im Anschluss an die Vernissage der neuen Ausstellung ‚Gebauter Glaube: Kirchen, Klöster und Kapellen’ (11.30 Uhr) eine deftige Klostersuppe kredenzt und nachmittags werden im Rehmann Museum Kaffee und Kuchen serviert. Im Rehmann Museum bietet sich neben dem Ausstellungsbesuch den BesucherInnen die Möglichkeit zum eigenen kreativen Tun – vielleicht entsteht ja so ein kleines Kunstwerk, eine Drahtskulptur… Im Museum Schiff wird im Rahmen der Ausstellung ‚Kirchen, Klöster und Kapellen’ unter anderem thematisiert, wie das Geld für die Glocken der reformierten Kirchgemeinde Laufenburg zusammenkam. So ist im Kirchturm anhand einer Inschrift datiert auf den 18. März 1959 zu erfahren: „Tatkrätige Männer unterschiedlicher Konfession kauften vom Kraftwerk alte Kabelbestände. In mühevoller Kleinarbeit wurden daraus Kupfer, Blei und Eisen gewonnen. Aus deren Reinerlös konnte das Geläute und ein Teil der Orgel unserer Kirche beschafft werden…“

Skulpturenmuseum Erwin Rehmann
Schimelrych 12
CH-5080 Laufenburg
info@rehmann-museum.ch
www.rehmann-museum.ch
Öffnungszeiten: Mi, Sa, So 14 bis 17 Uhr
und nach Vereinbarung



Literatur

Für Kurzentschlossene: Schreibwerkstatt für Einsteiger mit der Laufenburger Autorin Petra Gabriel in Bad Säckingen, 15./16. Mai, jeweils von 10-16 Uhr, im Haus Fischerzunft, Kosten: 120 Euro, inklusive zwei Mittagessen. Für Mitglieder des Fördervereins Stadtbibliothek Bad Säckingen 90 Euro. Anmelden bei: Peter Christian Müller Mailadrese: PChMueller@web.de.
Wer Petra Gabriel erleben möchte kann das am 20. Mai 2010: 19.30 Uhr, Lesung aus "Die Gefangene des Kardinals" und "Die Konkubine" anlässlich des 750jährigen Bestehens der Gemeinde Murg im Bürgersaal des Alten Rathauses Murg an der Hauptstraße. Ansprechpartnerin Renate Breuninger, Tel.:07761-58282, renate.breuninger@gmx.de
Außerdem gibt es Petra Gabriel nun auch in YouTube

Das Angebot im Literaturhaus Basel, Dienstag, 18. Mai 2010, 19 Uhr
Arno Geiger, Alles über Sally
Moderation: Peter Burri

Mittwoch, 19. Mai 2010, 19 Uhr
Grosse Gefühle im Literaturhaus
Liebe
Mit Frank Wilhelm (Emotionsforscher, Universität Basel), Martin R. Dean (Schriftsteller) und Pia Reinacher (Literaturwissenschaftlerin

Donnerstag, 20. Mai 2010, 19 Uhr
Samson Kambalu, Jive Talker
Moderation und Übersetzung: Alice Grünefelder
Deutsche Lesung: Marcel Schälchli
Junior Member Card Lesung
„Jive Talker“ ist die sprühende Lebensgeschichte eines Jungen, der in Malawi aufwächst und auszieht, Künstler zu werden.

Vorverkauf über www.literaturhaus-basel.ch, „Tickets bestellen“ anklicken oder direkt über www.ticketino.com.


Theater

Die türkische Regisseurin Emre Koyuncuoglu hat sich gemeinsam mit dem Schauspielensemble des Theaters Freiburg Lessings "Nathan" vorgenommen - ihre Inszenierung hat am Dienstag, 18. Mai unter dem Titel "Nathan schweigt" Premiere in im Kleinen Haus. Was bedeutet Toleranz in unserer modernen Gesellschaft? Wie steht der Normalbürger zum allgegenwärtigen Konflikt mit dem Islam? Fragen wie diese sind ausschlaggebend für Koyuncuoglus Annäherung an Lessings Klassiker. Bei der Vorstellung am 5. Juni ist die türkischstämmige Berliner Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates zu Gast im Theater und wird mit dem Publikum und Schauspieldirektorin Viola Hasselberg über die Inszenierung und die aktuelle Debatte um Islamophobie diskutieren. Ates ist bekannt für ihre Kritik an der deutschen Integrationspolitik und an den Missständen in der muslimischen Gemeinde. Sie war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und nahm am Integrationsgipfel der Bundesregierung teil.

Weitere Vorstellungen von »Nathan schweigt«, jeweils um 20 Uhr:
Mittwoch, 19.5., Samstag, 22.5., Montag, 24.5., Donnerstag, 27.5., Samstag, 5.6., Donnerstag, 10.6., Sonntag, 27.6. und Mittwoch, 30.6.2010
www.theater.freiburg.de


Schon als Titel ist Mark Ravenhills “Pool (no water)“ an lakonischer Prägnanz nicht zu überbieten. Kaum verwunderlich also, dass das Stück des britischen Erfolgsautors seit 2006 immer schnellere Bahnen um den Erdball dreht. Nach den deutschsprachigen Erstaufführungen an den Staatstheatern Frankfurt, Zürich und München haben die „Immoralisten“ das brisante Stück am Stadttheater Freiburg herausgebracht und spielen es wegen der großen Publikumsanfrage nun nochmals für kurze Zeit im eigenen Theater. Premiere ist am 27. Mai.

Weitere Termine:
28./ 29. Mai
3./ 4./ 5. Juni
jeweils 20 Uhr

THEATER DER IMMORALISTEN * FERD. WEIß- STR. 9-11 * 79100 FREIBURG * www.immoralisten.de
Karten gibt es bei BZ- Ticket, der Buchhandlung Schwanhäuser und online unter www.immoralisten.de


Der Spielplan und die Saisonbroschüre 2010/2011 des Theater Basel sind ab sofort auf der homepage des Theater Basel unter zum Download bereitgestellt. Gedruckte Exemplare sind an der Billettkasse erhältlich und werden auf Bestellung kostenfrei zugesandt. Bestellungen bitte an: Billettkasse Theater Basel, Postfach, CH-4010 Basel.


Zum Vormerken

Rodney Graham. Through the Forest, 13. Juni - 26. September 2010:
Die Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Basel umfasst nahezu 100 Arbeiten des kanadischen Künstlers Rodney Graham, die zwischen 1978 und 2008 entstanden sind. Graham bedient sich bei seinen Werken unterschiedlicher Medien wie Bücher, Video, Skulpturen, Malerei, Installation und Musik.

ART 41 Basel, 16. - 20. Juni 2010: Jeden Sommer reisen Kunstbegeisterte aus aller Welt nach Basel zur bedeutendsten internationalen Kunstmesse. An der 41. Ausgabe der Art Basel werden über 300 Galerien aus 36 Ländern und sechs Kontinenten Werke von über 2'500 Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts zeigen. Neu werden in diesem Jahr in einem Art Parcours verschiedene Orte in Basel durch Arbeiten und Performances verwandelt.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Bleierne Zeiten


Abbildung: Ugo Rondinone, The twenty-third hour of the poem, 2010 Abguss aus Wachs, Courtesy Galerie Eva Presenhuber, Zürich Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich, © the artist

Aarau.- Das Aargauer Kunsthaus präsentiert die bisher umfassendste Einzel- ausstellung des international bekannten Schweizer Künstlers Ugo Rondinone. Mit seinem Werk nimmt er die Ausstellungsräume gänzlich in Besitz, verwandelt sie in atmosphärische Bühnenbilder und verführerische Universen. Anlässlich der Vernissage wird der amerikanische Poet John Giorno mit einer Performance auftreten.

Der Künstler Ugo Rondinone (*1963) zählt zu den national und international bekanntesten, zeitgenössischen Schweizer Kunstschaffenden. Während ihm namhafte Institutionen weltweit grosse Ausstellungen gewidmet haben, war hierzulande seit elf Jahren keine Einzelschau mehr zu sehen. Die Ausstellung Ugo Rondinone - Die Nacht aus Blei schliesst nun diese Lücke: Das Aargauer Kunsthaus ist 2010 Austragungsort einer umfassenden Einzelausstellung mit grossformatigen skulpturalen Werken, Gemälden sowie Sound- und Videoarbeiten. Gezeigt werden eine Auswahl von Werken aus den letzten Jahren sowie neue Arbeiten und ortsspezifische Installationen, die eigens für das Aargauer Kunsthaus entstanden sind.

Der in New York lebende Künstler Ugo Rondinone arbeitet mit verschiedenen Medien wie Skulptur, Malerei, Klang- und Rauminstallation und Collage, wobei eine grosse Nähe zur Poesie sein ganzes Schaffen durchdringt. Die Auseinandersetzung mit räumlichen Aspekten und das Verhältnis zu Vergänglichkeit und Zeit stehen im Mittelpunkt der Schau im Aargauer Kunsthaus. In der Ausstellung präsentiert er seine Werke nicht isoliert, sondern als räumliche Gesamtbilder, als atmosphärische Bühnenbilder und verführerischen Traumlandschaften, in denen alles möglich scheint.

Der im Ausstellungstitel zitierte Roman Die Nacht aus Blei (1956) von Hans Henny Jahnn diente als Inspirationsquelle für die Ausstellung. Das Buch erzählt von einem Mann, der in einer "bleiernen" Winternacht durch eine Stadt irrt und dabei sich selber als jungen Menschen begegnet. Psychologische und metaphysische Ebenen überlagern sich, die Trennung von Vergangenheit und Gegenwart wird aufgehoben. Angelehnt an diese Erzählung oszillieren Ugo Rondinones Installationen zwischen traumähnlichen Landschaften und kulissenhaften Szenerien.

Der Dualität von Tag und Nacht entsprechend, erstreckt sich die Ausstellung über zwei Museumsetagen, wobei im Untergeschoss ausschliesslich schwarze Arbeiten präsentiert werden. So etwa die zwölfteilige Maskenserie (MOONRISE, 2004), die raumfüllende, minimalistische X-Skulptur (Lessness, 2003) oder eine von Rondinones psychologisch eindringlichen Klanginstallationen. In den grosszügigen Erdgeschossräumen präsentiert der Künstler sorgfältig inszenierte Settings überlebensgrosser Skulpturen, etwa einer Nachbildung eines uralten Olivenbaums oder eines Kamins sowie grossformatiger Malerei. Dem gegenüber stehen kleinformatige Werke von grösster Fragilität, wie Abgüsse von Mandarinen, zarte Tagebuch-Zeichnungen oder auf die Museumswand geschriebene Gedichte.

Der rote Faden durch die gesamte Ausstellung ist die Gegenüberstellung des Spirituellen und Poetischen mit dem Gewöhnlichen und Alltäglichen. Die Ausstellung Die Nacht aus Blei vereint über sechzig Werke.

Ugo Rondinone nimmt nicht nur die einzelnen Ausstellungsräume gänzlich in Besitz; mit einer grossen Arbeit an der Fassade des Aargauer Kunsthauses greift er auch in die Architektur ein und vereinnahmt das gesamte Museum. Er bemalt die Glasfront mit einer weissen Backsteinstruktur - das Museum wird buchstäblich "zugemauert". Diese Geste ist bezeichnend für den Künstler, sucht er in seinem Werk doch immer wieder die Abgrenzung zur Aussenwelt und schafft eine Distanz zum Alltäglichen - einen Schutzraum für die Kunst.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León, Spanien entstanden.

Weitere Informationen:

Ugo Rondinone, 1962 geboren in Brunnen, besuchte von 1985 bis 1990 die Meisterklasse von Ernst Caramelle an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seit Ende der 1990er-Jahre lebt er in New York. Seit 1985 nimmt Ugo Rondinone an internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, darunter: Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y Léon, Léon (2009); Sculpture Center, New York (2008); Hamburger Bahnhof, Berlin (2008); Palais de Tokyo, Paris (2007); Kunstmuseum Wolfsburg, Wolfsburg (2007); Whitechapel Gallery, London (2006); Witte de With – Center for Contemporary Art, Rotterdam (2006); Museum of Contemporary Art, Chicago (2005), Australian Centre for Contemporary Art, Melbourne (2004); Musée des Beaux-Arts du Canada, Ottawa (2004); Centre Georges Pompidou, Paris (2003); Museum für neue Kunst/ZKM, Karlsruhe (2002); Swiss Institute, New York (2002); Museum of Modern Art, New York (2002); Kunsthalle Wien, Wien (2002); Palazzo delle Esposizioni, Rom (2001); P.S.1. Contemporary Art Center, New York (2000); Kunsthaus Glarus (1999). 1996 vertrat Ugo Rondinone die Eidgenossenschaft an der Biennale von São Paolo. 2007 war er an der 52. Biennale von Venedig mit einer aussergewöhnlichen Installation in der Kirche San Staë präsent (in Zusammenarbeit mit Urs Fischer). Für sein Schaffen wurde Ugo Rondinone mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Anlässlich der Ausstellungseröffnung, am Mittwoch 12. Mai 2010, wird der bekannte Poet John Giorno eine Performance zeigen. Der charismatische Künstler führt eigene Texte auf - eine kurzweilige Sprachperformance voller Poesie und Charme. Der Amerikaner John Giorno (*1936) gilt als Begründer der Performance Poetry und ist eine der Schlüsselfiguren der New Yorker Beat Generation. Er wurde bekannt durch seine Rolle als Schlafender in Andy Warhols legendärem Experimentalfilm Sleep (1963). Im Jahr 1965 gründete er die Künstlergemeinschaft und Plattenfirma "Giorno Poetry System", die Dichtung und moderne Kommunikationstechnologien verband. Eine seiner legendärsten Aktionen war Dial-A-Poem (1968), bei dem täglich wechselnde Gedichte auf Anrufbeantwortern abgefragt werden konnten. Dieser Einsatz moderner Technologien hatte grossen Einfluss auf spätere Entwicklungen wie Spoken Word und Slam Poetry. Neben einer Vielzahl von LP's ist von John Giorno zuletzt die Gedichtsammlung Subduing Demons in America: Selected Poems 1962-2007 (2008) erschienen.

Katalog Zur Ausstellung erscheint die umfangreiche Monografie Ugo Rondinone - Die Nacht aus Blei. Die Publikation (D/E) enthält einen grossen Bildteil sowie Texte von Klaus Biesenbach, Augustin Pérez Rubio, Beatrix Ruf und Madeleine Schuppli. Hrsg. vom Aargauer Kunsthaus und Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León. JRP|Ringier, Zürich, 2010. ISBN 978-3-03764-127-9 (Erhältlich ab 13. Juni 2010)

Künstleredition Zur Ausstellung erscheint eine Edition: still.life.(candle), Bronze bemalt. Auflage 20 Exemplare, CHF 3'500.- (CHF 3'200.- für Mitglieder Kunstverein; CHF 3'000.- für Gönner Kunstverein)

Vernissage
Mittwoch, 12. Mai 2010, 18 Uhr
Es sprechen Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus und Peter
Bühlmann, Präsident der Geschäftsleitung, Neue Aargauer Bank.
Anschliessend Performance vom John Giorno. Apéro im Foyer. Ab 20 Uhr
Grillparty mit Musik auf dem Kunsthaus-Dach, Künstlergespräch

Dienstag, 18. Mai 2010, 18 Uhr
Ugo Rondinone im Gespräch mit Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer
Kunsthaus und Ausstellungskuratorin. Anschliessend Apéro im Foyer.
Die Ausstellung ist durchgehend bis Veranstaltungsbeginn geöffnet.
Buchvernissage Katalog Ugo Rondinone

Sonntag, 13. Juni 2010, ab 10 Uhr
Ab 10 Uhr Brunch im Kunsthaus Café. Anschliessend Apéro riche im Foyer.
Detailinformationen zu dieser Veranstaltung ab Mai auf www.aargauerkunsthaus.ch. Für die Teilnahme an der Buchvernissage wird um Anmeldung gebeten bei Doris
Huber, Tel. +41 (0)62 835 23 30, E-Mail: doris.huber@ag.ch

Führungen
Donnerstag, 18.30 Uhr
20.5. mit Madeleine Schuppli, 3.6. mit Madeleine Schuppli, 10.6. mit Nadja
Baldini, 24.6. mit Stephan Kunz, 15.7. mit Katrin Weilenmann,
22.7. mit Astrid Näff, 29.7. mit Astrid Näff,
Sonntag, 11 Uhr
16.5. mit Astrid Näff, 23.5. mit Astrid Näff, 30.5. mit Nadja Baldini,
6.6. mit Nadja Baldini, 20.6. mit Nadja Baldini, 27.6. mit Astrid Näff,
4.7. mit Nadja Baldini, 11.7. mit Nicole Rampa, 18.7. mit Astrid Näff,
25.7. mit Astrid Näff, 1.8. mit Astrid Näff

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10–17 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr
Öffnungszeiten Feiertage: Täglich geöffnet 10 - 17 Uhr.

Aargauer Kunsthaus, Aarau
Ugo Rondinone
Die Nacht aus Blei
13. Mai - 1. August 2010
http://www.aargauerkunsthaus.ch/

Dienstag, 11. Mai 2010

Musen und Museen in Straßburg


Straßburg.- Der Mai in den Straßburger Museen hat es in sich. Tomi Ungerers kanadische Jahre 1971-1975 sind zum Beispiel bis 8. August im gleichnamigen Museum nachzuerleben. Neues aus den Sammlungen bringt eine Ausstellung mit Werken des französischen Malers Jean Barbault (1718, Viarmes – 1762, Rom) im Museum für bildene Kunst. Und das Auditorium der Museen wartet mit einem immer breiteren Angebot von Konzerten, Filmen und Vorträgen auf.

Tomi Ungerer
Des Lebens in New York überdrüssig, ließen sich Tomi Ungerer und seine Frau 1971 im kanadischen Lockeport (Nova Scotia) nieder. Dort führten sie ein völlig anderes Leben als in New York: Sie renovierten ein altes Farmhaus, hielten Schafe, Gänse, Kaninchen und Schweine und lernten sogar, Tiere zu schlachten.

Von April bis Juli wird im ersten Stock des Museums eine Sonderausstellung mit Beobachtungszeichnungen aus Tomi Ungerers kanadischen Jahren (1971-1975) zu sehen sein. Diesem bedeutenden Aspekt im grafischen Schaffen des Künstlers widmet sich das Museum mit dieser neuen Schau zum ersten Mal. Es handelt sich in erster Linie um Originalzeichnungen aus zwei wichtigen Bänden dieser Periode: „Slow Agony“ und „Heute hier, morgen fort“. Altholz-Skulpturen vervollständigen den Überblick.

Jean Barbault
Im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Meisterwerks des französischen Malers Jean Barbault (1718, Viarmes – 1762, Rom) widmet das Straßburger Museum für bildende Kunst diesem interessanten Maler eine Ausstellung, die einen möglichst umfassenden Überblick über das malerische Werk und das Umfeld des Künstlers geben will.

Bekannt ist Jean Barbault vor allem für seine meisterhaft ausgeführten Phantasiefiguren und subtilen Farbgebungen sowie für seine kostümierten Porträts der Bewohner der Académie de France in Rom (Maskeraden). Ferner schuf Barbault, der sich als Historienmaler verstand, auch Landschaftsbilder mit antiken Ruinen. Die Ausstellung umfasst darüber hinaus ein repräsentatives Ensemble von französischen Zeitgenossen des Malers, die zur gleichen Zeit wie Barbault in Rom wirkten, darunter auch Fragonard. Alle begeisterten sich für das antike (faszinierende) und das moderne (malerische) Rom und waren vom italienischen Licht hingerissen.

Auditorium
Am 20. Mai um 20.00 Uhr steht ein Konzert des Ensemble K mit Wiener Komponisten von Mozart bis Krenek auf dem Programm. Am 14. Mai um 19.00 Uhr stellt Angela Rosenberg den innovativsten Ort für zeitgenössische Kunst in Berlin vor: die Temporäre Kunsthalle. Am 3. Juni findet als Auftakt zur Ausstellung Richard Deacon, The Missing Part ein Kolloquium über die zeitgenössische Skulptur statt, an dem Kunsthistoriker, Kritiker und Künstler teilnehmen.

http://www.musees-strasbourg.org/

Ach du lieber Kater


Abbildung: Flyer Spielzeugmuseum Riehen

Riehen.- Wer kennt sie nicht, die schlaue Katze, die dem armen Müllersburschen zu einer Frau und sich selbst zu einem sorgenlosen Leben verhilft? Die fünfhundertjährige Geschichte, welche im deutschsprachigen Raum in der Version der Brüder Grimm am bekanntesten ist, steht im Zentrum der Ausstellung die in Zusammenarbeit mit dem Verein Freunde Katzenmuseum Schweiz entstand. Das Spielzeugmuseum Riehen widmet der berühmten Katze und anderen Samtpfoten eine Ausstellung. Sie läuft bis 22. August.

„Ein Müller vererbte seinen drei Söhnen nichts weiter als die Mühle, seinen Esel und eine Katze.“ Damit beginnt jede Version der Geschichte, die vielfach nacherzählt wurde, seit sie um 1500 in Italien entstanden war. Aus Frankreich kam „Le Chat botté“ von Charles Perrault um 1800 nach Deutschland und Jacob und Wilhelm Grimm feilten an der Geschichte so lange herum, bis sie volksnah war und allzu Satirisches nicht mehr enthielt, was ohnehin nur Eingeweihte in Frankreich verstanden hätten. Unzählig sind die deutschsprachigen Varianten des nach den Brüdern Grimm erzählten Märchens vom gestiefelten Kater. Und vielfältig sind die Illustrationen, welche oft den Text begleiten.

In der Ausstellung sind zwar nicht alle Ausgaben der Geschichte versammelt, aber etliche Beispiele aus der Schweiz, der DDR, aus und aus der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1995 sind ausgestellt. Dabei begegnen die Besucherinnen und Besucher vertrauten Büchern wie etwa jenen mit Bildern des Baslers Herbert Leupin oder des Berners Hans Fischer (fis). Und sie treffen auf hierzulande Unerwartete wie Übersetzungen auf Griechisch, Türkisch, Dänisch oder Esperanto.

Die Ausstellung begnügt sich nicht mit dem seriösen Märchen in seiner geschriebenen Form. Etwas derart Bekanntes ruft nach mehr: In einer Vitrine versammelt ist eine kleine Auswahl dessen, was in Europa in den letzten 50 Jahren rund um den gestiefelten Kater entstanden ist. Geld verdienen liess sich mit Puzzles, Schallplatten, Kaffeetassen, Spielkarten, Hosenträgern, Briefmarken und Kinderpantoffeln – Dingen, die in jede Sammlung zum Märchenkater passen.

Erweitert wird eine Märchenkatersammlung oft durch alles andere, was mit einer Katze zu tun hat. Und auch hier weist die Ausstellung den Weg. Der führt über Sparbüchsen, Schlüsselanhänger, Wecker, Aufstellkatzen und Telefonkarten zu Garfield, Jacob, Mikesch oder den Aristocats. Vielleicht entdecken Sammler hier etwas, was ihnen noch fehlt? Zurück zu Katzengeschichten: Pitschi, Balthasar oder Nero Corleone sind nur drei Titel von einem Dutzend Bücher, die an Lesegenuss vergangere Zeiten erinnern und vielleicht Lust darauf machen, das eine oder andere Buch wieder aus dem Gestell zu holen.

Wollte das Museum alles ausstellen, was in einer Katzensammlung von der Grösse eines Einfamilienhauses Platz findet, so bräuchte es dazu – ein Einfamilienhaus! Aus Platzgründen beschränkten sich die Verantwortlichen auf einen Ausschnitt der Katzenwelt, integrierte aber zumindest eine richtige Katze ebenso in die Ausstellung wie eine Leseecke mit vielen Büchern rund um Katzen, eine Spielecke und ein kleines Kino mit bewegten Katzenbildern. Zur Abrundung des Ausstellungsbesuches lenken Besucherinnen und Besucher ihre Schritte Richtung Museumsshop, dessen Sortiment dem Ausstellungsthema angepasst wurde.

Der Verein Freunde Katzenmuseum Schweiz, welcher dem Museum die Ausstellung zur Verfügung stellte, ist für den grössten Teil des Begleitprogrammes verantwortlich. Dieses beinhaltet Vorträge, einen Familientag im August, Führungen und Ateliers für Kinder sowie eine Matinée für die Erwachsenen.

Führungen 27. Juni, 25. Juli, 15. August, 11.15 Uhr

BEGLEITPROGRAMM

18. Mai, 19.30 Uhr: Alternative Therapien in der Tiermedizin. Dr.med.vet. Ulrike Schnurrenberger, Peter Michel, Monika Roggo.

26. Mai, 10.00 Uhr: Mittwoch-Matinée „ Der gestiefelte Kater und andere berühmte Katzen“. Sibylla Hochreuter und Bernhard Graf

29. Mai und 2. Juni, 14.00 - 17.00 Uhr: Verfolgungsjagd in der CD-Hülle. Du bastelst ein Labyrinthspiel, bei dem eine Katze im Mittelpunkt steht. Leitung: Sibylla Hochreuter. Für Kinder ab 8 Jahren. Kosten: Fr. 10.- Anmeldung bis 3 Tage vor Durchführung.

8. Juni, 19.30 Uhr: Die Katze im alten Aegypten. Prof. Dr. Sigrid Hodel-Hoenes

16. Juni, 14.00 - 16.30 Uhr: Katzen im Duo! Wir malen ein Riesenmemory fürs Museum. Es wird nachher im Innenhof des Museums allen Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stehen. Leitung: Sibylla Hochreuter. Für Kinder ab 6 Jahren. Kosten: Fr. 10.- Anmeldung bis 3 Tage vor Durchführung.

jeden Donnerstag vom 1. Juli bis 5. August, 14.30 – 16.30 Uhr: Sommerferienangebot: Von Katzen, Mäusen und Stiefeln Kinder ab 6 Jahren spielen und basteln und hören Geschichten; selbst eine Begegnung mit dem gestiefelten Kater gehört dazu! Und jedes Kind kehrt als Katze nach Hause zurück (mit einer selbst gestalteten Katzen-Maske). Mit Leander High.

08. Juli, 19.30 Uhr: Die Hauskatze und ihre wahre Beziehung zum Menschen. PD Dr.sc.nat. Dennis C. Turner

22. August, 11.00 - 17.00 Uhr: Liebs, liebs Büsi – bösi, bösi Chatz! Familiensonntag mit stündlich wechselndem Programm.

26. August, 19.30 Uhr: Die Katze in der Kunst – oder: weshalb die Kunst die Katze braucht. Barbara Diethelm, Fondation Lascaux

7. September, 19.30 Uhr: Tellington TTouch bei Katzen. Lisa Leicht, TTouch Lehrerin

Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen
Der gestiefelte Kater - und andere berühmte Katzen
05. Mai – 22. August 2010
Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen
Täglich ausser Dienstag 11 – 17 Uhr.
24. - 26.12., und 31.12.2009 sowie 22. - 24.2. und 2.4.2010 geschlossen
Baselstrasse 34. 4125 Riehen. 061 641 28 29. www.riehen.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...