Freitag, 30. November 2012

Kunsthaus-Erweiterung ist angenommen

Erweiterung Kunsthaus Zürich, Blick durch die Eingangshalle, Stand 2011 nach Abschluss Vorprojekt, © David Chipperfield Architects
Zürich.- Mit einem Ja-Anteil von 53.9 Prozent hat die Zürcher Bevölkerung das Erweiterungsprojekt des Kunsthaus Zürich angenommen. Der von David Chipperfield Architects entworfene Bau wird ab 2017 Raum bieten für eine dynamische,regelmässig wechselnde Präsentation der Sammlung von Kunst nach 1960, für attraktive Wechselausstellungen und den neuen Schwerpunkt Französische Malerei und Impressionismus.

Der Erweiterungsbau, der vorrangig der Kunst ab den 1960er Jahren gewidmet sein wird, lässt unterschiedliche Inszenierungen zu – für neue Medien, Grafik und Fotografie ebenso wie für Gemälde, Installationen und Plastiken. Deren regelmässig wechselnde Präsentation bildet einen spannenden Kontrast zu den in sich ruhenden Galerien klassischen Formats für die private Sammlung Bührle. Mit ihrem Einzug wird ein neuer Schwerpunkt entstehen – Französische Malerei und Impressionismus – der das Kunsthaus nach den Museen in Paris zum bedeutendsten Anlaufpunkt für diese Kunstrichtung in Europa macht.

Dank der weiteren Steigerung der Attraktivität rechnet das Kunsthaus mit einer Erhöhung der Zahl der Besucher ab 2017 auf künftig rund 400.000 pro Jahr. Angezogen werden sollen diese auch dank der grosszügigeren Präsentationsform im bestehenden Gebäude, wo die Schweizer Kunst – allen voran Alberto Giacometti – mehr Platz erhält. Technisch innovativ inszenierte Ausstellungen im neuen Wechselausstellungsbereich, der Garten der Kunst und neu ein Labor für elektronische Medien sind geeignet, den Museumsbesuch zu einem verdichteten und auch interaktiven Erlebnis zu machen.

Die Finanzierung erfolgt über Beiträge von Privaten und der öffentlichen Hand. Die von der Zürcher Kunstgesellschaft (ZKG) aufgebrachte Summe (CHF 88 Mio.) ist der bisher höchste private Beitrag an ein Kunstmuseum in der Schweiz. Neben der Stadt Zürich, die sich mit ebenfalls CHF 88 Mio. beteiligt, fliessen CHF 30 Mio. aus dem Lotteriefonds des Kantons in das Projekt. Die Bauinvestition inklusive Reserven beträgt CHF 206 Mio.

Noch bis zum 6. Januar 2013 dauert die Ausstellung «Das Neue Kunsthaus. Grosse Kunst und Architektur». Sie überrascht mit hochkarätigen Werken, die dereinst in die Erweiterung einziehen, wie Cézannes «Knabe mit der roten Weste», der seit dem Kunstraub 2008 aus der Sammlung Bührle erstmals wieder öffentlich zugänglich ist. Neben Kunst aus der eigenen Sammlung – vom französischen Impressionismus über die Pop Art bis zu Neuerwerbungen zeitgenössischer Künstler – finden sich erste Höhepunkte aus der Sammlung Looser. Ihrer abstrakten Malerei, der Minimal Art und der Arte Povera wird im Sommer 2013 noch eine eigene Ausstellung gewidmet. Modelle, Pläne, Fotos und Materialmuster präsentieren anschaulich, wie sensibel David Chipperfield Architects auf die am Heimplatz bereits bestehenden Bauten eingeht. Mittwochs ist der Eintritt in diese Ausstellung gratis. Interessierte erhalten aktuelle Informationen auch unter www.kunsthaus.ch.

Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr. Feiertage: 26. Dezember, 1./2. Januar 2013: 10–18 Uhr. 24./25./31. Dezember geschlossen.

Eintritt inkl. Audioguide d/e/f: CHF 15.–/10.– reduziert/12.- Gruppen ab 20 Personen. Mittwochs freier Eintritt. Kombiticket inkl. Sammlung und Ausstellung «Paul Gauguin» CHF 25.-/18.- reduziert/20.- Gruppen ab 20 Personen. Bis 16 Jahre gratis.
Vorverkauf: SBB RailAway-Kombi. Ermässigung auf Anreise und Eintritt: am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.sbb.ch. Magasins Fnac: Verkaufsstellen CH: Rives, Balexert, Lausanne, Fribourg, Pathé Kino Basel, www.fnac.ch; F: Carrefour, Géant, Magasins U, 0 892 68 36 22 (0.34 €/min), www.fnac.com; BE: www.fnac.be.

Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1,
CH–8001 Zürich
Tel. +41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch

Donnerstag, 29. November 2012

dies & das und eine Schnupperaktion

Regula Hurter: Danse arabe

3land.- Der Opernchor des Theater Basel unter der Leitung von Henryk Polus bietet erstmals und in Zusammenarbeit mit der ZAV Stuttgart – vertreten durch Herrn Martin Geissler – ein „Schnupperpraktikum Opernchor“ an. Das Projekt wird am Montag, 3. Dezember, 12.30 Uhr, im Chorsaal des Theater Basel der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel ist es, im „Schnupperpraktikum Opernchor“ den Arbeitsalltag einer Opernchorsängerin und eines Chorsängers kennenzulernen. Dazu gehört die musikalische Probenarbeit im Chorsaal, die szenischen Proben auf der Probebühne und der Grossen Bühne sowie die Gelegenheit, an einer Produktion von Anfang bis Ende teilzunehmen, also von den ersten Proben bis zur Premiere und den Repertoirevorstellungen mitzusingen.
Das „Schnupperpraktikum Opernchor“ richtet sich an Musikstudierende mit Hauptfach Gesang an der Musikhochschule Basel, der Schola Cantorum Basiliensis und der Hochschule der Künste Bern, Abt. Opernstudio. Bei Interesse könnne sich auch andere gleichwertig Ausgebildete bewerben. Das „Schnupperpraktikum Opernchor“ dauert cirka sechs Wochen, verteilt über mehrere Monate. Beginn ist im Januar 2013 mit einem Einsatz in der Produktion „Idomeneo“. Zur Teilnahme werden maximal vier Personen, möglichst je eine pro Stimmgruppe, zugelassen. Hierzu wird es ein informatives kurzes Vorsingen zur besseren Einschätzung durch den Chordirektor geben.
Informationen bei: Hendrik J. Köhler, Chorinspizient, Telefon:0041-(0)61-2951384 oder email: h.koehler@theater-basel.ch


Allerlei zur Weihnachtszeit

Der dritte Lörracher Adventskalender auf dem Chesterplatz bietet zwischen dem 1. und 24. Dezember eine Abwechslung im vorweihnachtlichen Trubel. Im Mittelpunkt steht die tägliche Türchenöffnung am Adventskalenderhäuschen – die 24 Beiträge steuern 2013 die Schüler der Theodor-Heuss-Realschule Lörrach bei.

Das nächste Ötlinger Konzert in der Kirche St. Gallus wird einige der bekanntesten Solisten und Ensembles versammeln, die in Weil am Rhein und Umgebung konzertieren. Am Dienstag, den 4. Dezember gestalten um 19 Uhr Silke Marchfeld (Alt), Barbara Leitherer (Viola da Gamba) Christian Leitherer, (Klarinetten, Chalumeau), Ricardo Simeon (Zink, Blockflöte), Andreas Wäldele (Mandoline), Sebastian Röhl (Gitarre), Thomas Bergmann (Gitarre), Fridolin Uhlenhut (Violoncello), Dieter Lämmlin (Cembalo), und Tonio Paßlick (Blockflöte/Moderation) ein Adventskonzert mit Werken von Telemann, Sammartini, Finger, Bach, Levebre, mit Weihnachtsliedern und freien Arrangements für Mandoline und Gitarre. Unter anderem werden Silke Marchfeld und Sebastian Röhl Beispiele aus ihrer brandneuen CD mit alten Weihnachtsliedern vorstellen. Das Konzert ist ein Benefizkonzert des Lions-Clubs Weil am Rhein, die Einnahmen unterstützen soziale Aufgaben im Umfeld von Weil am Rhein. Die Abendkasse ist um 18 Uhr geöffnet, Karten gibt es im Vorverkauf bei der Apotheke am Rathaus in Weil am Rhein und bei der Bonifatius-Apotheke in Lörrach.


Ausstellungen

Nach dem Gewinn des Chancengleichheitspreis BS/BL 2012 lädt die SGBK Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen, Sektion Basel, zur Kunstausstellung „Satellit 13“ ins ArtWORKS Liestal und zur Kulturnacht  ein. Vernissage: Samstag 1. Dezember 16 Uhr, Kulturnacht: am Freitag, den 30. November 2012, von 18 bis 24 Uhr. Die ausstellenden Künstlerinnen führen zur jeder vollen Stunde durch die Ausstellung. Dabei sind aus Basel: Katharina Fekonja mit Installation FILZ-SCHIFFE zu Welternährung; Regula Hurter/Uri Uech mit  5 Kanal Videoinstallation absurd-komische-romantische Pas de deux-Szenen aus der Nussknacker-Suite (Foto); Regina Simon, Behausungen – Wohlfühlmomente - Wahrnehmungen hinterfragen. Aus Olten Andrea Nottaris mit  „Aufgetischt“ eine Hommage an das gute alte „Chuchi-Taburettli“; aus Liestal Alexandra vom Endt mit „Angesät“ eine Installation mit Lichtobjekten, Im Anschluss der Führungen wird von den Künstlerinnen gekochte „Satellitensuppe“ serviert. Das Ticket, (Kulturpass) CHF 20.– kann am Eingang bezogen werden (unter 18 Jahren freier Eintritt). Dieser Kultur-Pass gilt auch als Fahrticket für den Shuttle-Bus. ArtWORKS ab Bahnhof zu Fuss drei Minuten! Mehr: http://www.liestalkultur.ch/home.html


dies & das

Der Philo Club Weil am Rhein beschäftigte sich am Montag, 3. Dezember,  20 Uhr, erneut mit dem Thema Menschenrechte. Mit Prof. Dr. Anselm Ernst. Der Philo Club Weil trifft sich monatlich einmal in der Buchhandlung Müller. Meist geht es um ein Brennpunktthema der Philosophie, es sind dabei keinerlei besondere Voraussetzungen erforderlich.Buchhandlung Müller, Hauptstrasse 292. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, allerdings wird um eine Voranmeldung unter  (07621) 74090 gebeten.Anmeldung unter: mail@holon-philosophie.de oder info@buechermueller.de

RESIDUEN - eine "Talkshow" im Kunsthaus Baselland mit Personen aus den Bereichen Architektur, Psychoanalyse, Semiotik, Archäologie, Klangkunst und Design und mit Performance-Interlüden über Sprechen, Sprache und Bedeutung. Mit Jean-David Cahn, Martha Stähelin Kläui, Noël Reumkens, Geo Reisinger, Thomas Wüthrich; Regie: Sibylle Sunda. www.kunsthausbaselland.ch, office@kunsthausbaselland.ch. Nähere Infos auf  http://awordforaplay.le-desir.org

Rechtzeitig zur Kinderbuchmesse erscheint das Lörracher Leseheft bereits in seiner vierten Auflage. Seit dem Start im April 2003 wurden 13.000 Lesehefte gedruckt und im Buchhandel sowie in der Stadtbibliothek gratis verteilt. Wie in jedem Jahr werden an der kommenden Kinderbuchmesse drei Leseheft-Teilnehmer ausgelost. Sie erhalten Büchergutscheine von der Buchhandlung Lutz und von der Stadtbibliothek.
Im Lörracher Leseheft notieren fleißige Leseratten die Titel der von ihnen gelesenen Bücher. Sobald 28 Bücher gelesen sind, wird ein Blatt mit Name und Adresse des Kindes versehen, aus dem Heft herausgetrennt und bei der Buchhandlung Lutz oder in der Stadtbibliothek abgegeben. Es kommt in die Lostrommel, aus welcher zur Kinderbuchmesse drei Gewinner gezogen werden. Am Messe-Samstag, dem 24. November, um 16 Uhr werden die drei Gewinner durch die neue Bibliotheksleiterin, Frau Dietrich  bekannt gegeben und mit je einem Büchergutschein für ihren Lesefleiß belohnt.
Die Idee für das Lörracher Leseheft stammt von Bibliotheksleiter Florian Nantscheff. Die Buchhandlung Lutz hat das Heft gestaltet und die Herstellung finanziert. Das Heft mit den darin notierten Büchern wird meist aufbewahrt zur Erinnerung daran, was und wie viel ein Kind gelesen hat. Es motiviert Kinder dazu, möglichst viele Bücher zu lesen und ist daher von den Herausgebern auch als reizvolles Mittel zur Leseförderung gedacht.  Das Heft ist bei der Stadtbibliothek und bei der Buchhandlung Lutz stets gratis erhältlich.


Musik

Die nächste Weiler Bluesnacht am Freitag, den 30. November stellt mit der Latvian Blues Band eine Gruppe aus dem Baltikum vor, die längst viel mehr ist als ein Geheimtipp. Auf der Bühne im Gewölbekeller steht nach dem Support Act "Marco Marchi & the Mojo Workers" auch die Sängerin Shanna Waterstown. Karten für die Veranstaltung des städtischen Kulturamtes und der Gruppe exbluesive gibt es im Vorverkauf bei www.reservix.de mit seinen Vorverkaufsstellen bei den Geschäftsstellen der Lokalzeitungen und den Tourist-Infos und in Frankreich bei www.fnac.fr sowie an der Abendkasse im Alten Rathaus, Hinterdorfstraße 39.  Einlass ist um 19 Uhr.

Freitag, 30. November,  20 Uhr: Das ensemble für neue musik zürich spielt «Crippled Symmetry» (1983) von Morton Feldman (1926–1987) in den Ausstellungsräumen der Kunsthalle Zürich. Eintritt (nur Abendkasse) CHF 25.00, CHF 15.00 Mitglieder, AHV / IV, CHF 10.00 Schüler und Studenten, http://www.kunsthallezurich.ch. Weitere Informationen: http://www.ensemble.ch

Im Sommercasino Basel wird es im Dezember schweizerisch! Zum einen macht die Circle Tour mit drei Schweizer Punkrockbands dort Halt. Und am Tag darauf beehrt die Schlagzeug-Legende Jojo Mayer die Basler, der aus New York wieder zurück in seine Heimat findet für eine Drum Clinic.
Mehr: http://www.sommercasino.ch/shows/programm/2012/12/121207.php

Von Schubert und Brahms zu Poulenc und Messiaen: Der junge Geiger Benjamin Beilman präsentiert sich am Donnerstag, 13.12., 19.30 Uhr, Hans Huber-Saal, Stadtcasino in Basel auf Einladung der Allgemeine Musikgesellschaft Basel als „Rising Star“. Er spielt zusammen mit dem Pianisten Thomas Hoppe  unter anderem Francis Poulencs Sonate. Benjamin Beilman, Jahrgang 1989, erhielt seine geigerische Ausbildung bereits früh in Chicago, später am renommierten Curtis Institute of Music in Philadelphia. Vom deutschen Mentor Christian Tetzlaff kamen weitere wichtige Impulse. Förderlich waren fu¨r Beilmans steile künstlerische Karriere dann vor allem etliche hervorragende Plätze bei internationalen Wettbewerben, so etwa beim Concours Musical International de Montréal 2010. Beste Resonanz erzielte Beilmans Einspielung beider Prokofjew-Violinsonaten.
Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino Basel), Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Am Sonntag, den 2. Dezember konzertiert das Barocktrio der Musica Antiqua Basel um 18 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Bestattungshauses Frank in Rheinfelden an der Werderstraße 38. Das Trio mit dem Blockflötisten Tonio Paßlick, dem Cellisten Fridolin Uhlenhut und dem Cembalisten Dieter Lämmlin spielt ein heiteres und kommentiertes Programm mit Sonaten von Händel, Corelli, Barsanti, Thornowitz und einer "Sonatille galante" von Chédeville L'Ainé. Der Eintritt ist frei, um einen Kollektenbeitrag wird gebeten.

Das Museumskonzärtli wird seit 1970 alle zwei Jahre in der Aula der Museen an der Basler Augustinergasse 2 aufgeführt. Am Samstag, Montag und Mittwoch vor der Fasnacht, am 09., 11. und 13. Februar 2013, wird diesmal grossen Filmsoundtracks und filmverwandten Fasnachtskompositionen die Ehre gezollt. Man darf sich auf ein originelles und attraktives Mosaik mit Piccolo- und Trommelkunst der Spitzenklasse freuen. Der Vorverkauf beginnt am 04. Dezember 2012. Mit dem Reinerlös des Konzertes wird das Kulturzentrum der Waurá-Indianer in Brasilien unterstützt. Zeiten: Samstag, 09., Montag, 11. und Mittwoch,13. Februar 2013, jeweils 20 Uhr, Eintritt: CHF 30.-.Tickets können ab 04. Dezember 2012 direkt an der Kasse des Museums der Kulturen, Münsterplatz 20, bezogen werden, info@mkb.ch, www.mkb.ch.

Nach Konzerten in Deutschland, Österreich, Tschechische Republik, Frankreich, den Niederlanden, England, Luxembourg und Belgien mit den neuen Songs von «The Danger of Light» kommt SOPHIE HUNGER nun in die Schweiz. Die nächsten Konzerte in Zürich sind ausverkauft, Karten gibt es derzeit noch für folgende Auftritte: 17.12.12 @ Kaserne, Basel, 18.12.12 @ Kaserne, Basel, 22.12.12 @ Kaufleuten, Zürich, 16.03.12 @ KiFF, Aarau, 23.03.12 @ Salzhaus, Brugg. Alle Tourdaten auf http://www.sophiehunger.com/concerts


Theater

Am Samstag, den 15. Dezember, feiert Maxim Gorkis KINDER DER SONNE in einer Inszenierung von Daniela Löffner im Zürcher Pfauen Premiere. Gorki schrieb das Stück 1905 im Angesicht der ersten Russischen Revolution in Gefangenschaft. In KINDER DER SONNE arbeiten Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle im Hause des Biochemikers Protassow an der Vision einer besseren Zukunft, während vor den Türen die Cholera grassiert. Von ihren Affekten, Sehnsüchten und unfreiwillig komischen Neurosen besessen, existieren diese „Kinder der Sonne“ wie auf einem fernen Stern. Regisseurin Daniela Löffner inszenierte am Schauspielhaus Zürich zuletzt „Das Versprechen“, „Täter“ und „Im Wald ist man nicht verabredet“.Die Rolle des Protassow wird gespielt von Rainer Bock; www.schauspielhaus.ch.
Weitere Vorstellungen im Pfauen.
18./ 19./ 21./ 29. Dezember, jeweils 20 Uhr
9./ 11./ 15./ 18. Januar, jeweils 20 Uhr
13. Januar, 15 Uhr
Weitere Vorstellungen im Januar und Februar sind in Planung

Mittwoch, 28. November 2012

Zehn Jahre Dreiländer-Ausstellung in Lörrach

Blick in die Dreiländerausstellung; Foto Dreiländermuseum Lörrach
Lörrach.- Die Dreiländer-Ausstellung im Dreiländermuseum Lörrach feiert Geburtstag. Vor zehn Jahren öffnete die zentrale Dauerausstellung zur Dreiländer-Region am Oberrhein. Sie erfreut sich seither beim Publikum ungebrochener Beliebtheit. Lörrach wurde mit ihr europaweit zu einem führenden Museumsstandort für die grenzüberschreitende Museumsarbeit und Geschichtsvermittlung.  Schon 2007 wurde das Museum deshalb in Pamplona/ Spanien für seine beispielgebenden grenzüberschreitenden Aktivitäten mit dem „cross border award“  der Vereinigung der europäischen Grenzregionen ausgezeichnet.

Die Dreiländerausstellung wurde am 29. November 2002 unter der Bezeichnung ExpoTriRhena eröffnet. Der Name wurde gewählt, weil sich damals der Begriff RegioTriRhena für die Dreiländer-Region am südlichen Oberrhein zu entwickeln schien. Die Dreiländer-Ausstellung ersetzte die alte Dauerausstellung, die seit 1978 einen Querschnitt aus Lörrachs Museumssammlung zur Kunst, Geschichte, Volks- und Naturkunde präsentierte.

Die klare thematische Ausrichtung über die Grenze hinweg auf drei Länder war nicht die einzige Neuerung. Neu war auch der interaktiver Charakter der Dauerausstellung durch zahlreiche große Mitmachstationen, das Angebot von 60 Hörstationen und die konsequente Zweisprachigkeit in deutsch und französisch.

In den letzten zehn Jahren wurde die Dreiländer-Ausstellung von über 150.000 Menschen besucht. Damit entwickelte sie sich zu einem bedeutenden touristischen Anziehungspunkt und einem wichtigen Besuchsziel für die einheimische Bevölkerung. Dies zeigt auch die Zahl von über zehn00 Gruppen, die eine der verschiedenen thematischen Führungen durch die Dreiländer-Ausstellung buchten. Die pädagogischen Angebote zur Ausstellung werden von allen Generationen intensiv genutzt: thematische Kindergeburtstage haben hier ebenso ihren Platz wie Geschichtsvereine, die wegen der Dreiländer-Ausstellung Lörrach als Exkursionsziel wählen.

Im Laufe der Jahre wurde die Dreiländerausstellung zunehmend von Schweizern und Franzosen entdeckt. Heute stellen sie einen wichtigen Besucheranteil. Die Bedeutung der Dreiländerausstellung für die grenzüberschreitende Bildung zeigt auch die Tatsache, dass die französische Schulverwaltung zwei Jahre lang allen elsässischen Schulklassen die Anreise nach Lörrach finanziert, wenn sie ein Angebot im Dreiländermuseum besuchen.

Im Rahmen des INTERREG-Projektes „Dreiländermuseum“ wird die Dreiländerausstellung 2013 und 2014 weiter ausgebaut. Derzeit entstehen weitere pädagogische Angebote in deutsch und französisch. Auch entsteht zum Jahresende ein neuer Flyer, der die Dreiländer-Ausstellung als wichtiges  Ausflugsziel im Dreiländereck vorstellt, das man nicht verpassen sollte.

Öffnungszeiten: Mittwoch - Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr

Dreiländermuseum
Basler Straße 143
79540 Lörrach

Telefon 07621 415-150
museum@loerrach.de
http://www.dreilaendermuseum.eu/de/Home

Dienstag, 27. November 2012

Auswahl 12

Ann Nelson: Landschaft, 2012, Quelle: Kunsthaus


Aarau.- Zum Jahresende gehört das Aargauer Kunsthaus weitgehend den Aargauer Künstlerinnen und Künstlern. Zahlreich folgen sie auch dieses Jahr der Einladung vom Aargauer Kunsthaus und dem Aargauer Kuratorium, ihre neusten Arbeiten in der Jahresausstellung zu präsentieren. Das Resultat: Die Auswahl 12 ist eine vielseitige und anregende Schau zum aktuellen Kunstschaffen im Kanton Aargau.

Die Jahresausstellung bietet Künstler/innen aus der Region die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen. Aargauer Künstler/innen können sich um die Teilnahme an der Ausstellung und um Werkbeiträge des Aargauer Kuratoriums bewerben. Zwei fachkundige Jurys, eine seitens Aargauer Kunsthaus und eine seitens Aargauer Kuratorium, haben im Oktober unabhängig voneinander die eingegangenen Vorschläge beurteilt. Dieses Jahr haben insgesamt 231 Künstler/innen ihr Dossier eingereicht. Davon wurden 52 Aargauer Kunstschaffende von den Jurys eingeladen, ihre Werke in der Jahresausstellung zu zeigen.

Seit den 1960er-Jahren gestaltet der diesjähriger Gast die Schweizer Kunstszene aktiv mit. Sein Name ist denn auch kein unbekannter. Anton Egloff (*1933) zeigt an der Auswahl 12 Arbeiten, die u. a. 2003 im Kunstmuseum Luzern an seiner grossen Einzelausstellung «subskulptur» zu sehen waren. Insofern hat die Werkpräsentation im Aargauer Kunsthaus einen retrospektiven Charakter. Für die Platzierung seiner Werke hat Anton Egloff den Lichthof und die beiden Innenräume ausgesucht, die zusammen eine Längsachse im Museumsneubau bilden. Auf diese Weise macht der Künstler den Anspruch geltend, seine Arbeiten im Sinne einer Gesamtinstallation zu betrachten und nicht bloss als skulpturale Einzelwerke. Die Thematisierung der Sprache verbindet die Objekte inhaltlich. Schon seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit verfolgt Anton Egloff diese Arbeitsweise.



Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr, Donnerstag 10 - 20 Uhr, Montag geschlossen


Auswahl 12
8. Dezember 2012 bis 6. Januar 2013
Vernissage: 7. Dezember 12, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
http://www.aargauerkunsthaus.ch

Montag, 26. November 2012

Grau in Grau

Miriam Cahn: Personen, 1988. Kohle auf Papier, 150 x 320 cm; Foto: Jörg Müller, Aarau
Aarau.- Eine neue Sammelausstellung im Aargauer Kunsthaus unter dem Titel «Was ist Grau genau?» verweist am 7. Dezember auf den gezielten Einsatz der (Nicht-)Farbe Grau in der Schweizer Kunst von den 1950er-Jahren bis heute. Werke von Balthasar Burkhard, Helmut Federle, Franz Fedier, Alex Hanimann, Markus Raetz oder Hugo Suter veranschaulichen, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit Grau sehr unterschiedlich motiviert ist. So kann es technische Voraussetzung, Material, Bedeutungsträger oder konzeptuelles Element sein.

Als Gast mit dabei sind die skulpturalen Papierarbeiten von Maia Aeschbach (*1928), welche den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden. Die Künstlerin trug Graphit auf Papier auf und behandelte danach die Oberflächen mit Milch und Schweinefett. Mit den vorgefertigten Papieren schuf sie matt-schimmernde Objekte, welche die Wirkung von Metall aufweisen. Da die Künstlerin ihre Werke immer wieder in Einzelteile zerlegte, existieren heute nur noch wenige vollständige Arbeiten – fast alle davon werden nun im Aargauer Kunsthaus präsentiert. Maia Aeschbachs Objekte werden im Kontext der grossformatigen Papierarbeiten von Miriam Cahn, Marianne Kuhn, Klaudia Schifferle und Silvia Bächli aus den 1980er-Jahren gezeigt.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr Donnerstag 10 - 20 Uhr, Montag geschlossen

Was ist Grau genau?
8. Dezember 2012 bis 28. April 2013
Vernissage: 7. Dezember 12, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
http://www.aargauerkunsthaus.ch

Freitag, 23. November 2012

Allerlei Geschichten - Stories

Chris Langohr: Mell’s World, © Christian Langohr
Freiburg.- Die Jugendliteraturtage „Stories“, die das Kulturamt Freiburg inzwischen traditionsgemäß Ende November gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern veranstaltet, laden Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren dazu ein, sich bei einem Manga- oder Comic-Zeichenworkshop, einer Rap-Vertonung, dem U20-Slam oder dem Schreibwettbewerb kreativ auszuleben.

Den Einstieg in die Literaturtage bildet der zweitägige Rap- Workshop im ArTik. Der neue Verein für Jugendkultur am Siegesdenkmal hat sich ein kleines Tonstudio eingerichtet, das eine direkte Umsetzung des zuvor im Workshop Erprobten ermöglicht. Neben dem Vertonen von eigenen und fremden Texten experimentiert der Workshop mit Stimme und Körper.

Direkt weiter geht es mit der Aufforderung des zweitägigen Manga-Zeichenworkshops im Centre Culturel Français Freiburg: „I want you to draw!“. Hier steht die Entwicklung eines oder mehrerer Charaktere, wie die Figuren und Charaktere im Comic entwickelt werden, im Mittelpunkt Der Comic-Zeichenworkshop bietet die Möglichkeit eigene Ideen in Form eines Comics umzusetzen. Neben dem Zeichnen einfacher Figuren geht es vor allem darum, ein Storyboard zu entwickeln, in dem festgelegt wird, wie eine Geschichte in einzelne Bilder aufgeteilt werden kann. Mit dort gebotenen Einblicken in die Trickkiste der Comic-Zeichner wird dies einfacher gelingen.

Das Thema des diesjährigen Schreibwettbewerbs lautete „Kuss!?Schluss?!“. Aus 84 Einsendungen von Jugendlichen aus Freiburg und Umgebung werden die zehn besten Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte am 2. Dezember im Vorderhaus ausgezeichnet.

Als Abschluss der Jugendliteraturtage kann dann beim von Sophie Passmann moderierten U20Slam „Pudel und Panzer“ im Haus der Jugend frei Schnauze losgetextet werden.

Die Workshops

Rap-Workshop
Zweitägiger Workshop (14-17 Jahre) Do, 29.11.2012 /15.00 – 17.30 Uhr und Fr, 30.11.2012 / 14.00 - 16.30 Uhr / ArTik / Friedrichring 2 (VAG-Haus am Siegesdenkmal) / Teilnahme kostenlos. Anmeldung unter: kontakt@rhythmik-bewegt.de. Teilnehmerzahl: max. 15 Personen.

Charakterdesign im Manga
Zweitägiger Zeichenworkshop (13-15 Jahre) Fr, 30.11.2012 und Mi, 5.12.2012 / jeweils 17 – 20 Uhr / Centre Culturel Français Freiburg (CCFF) / Im Kornhaus, Am Münsterplatz 11, Raum 2 / Teilnahme kostenlos Anmeldung unter: xfueru-freiburg@t-online.de, Tel:0761-36741, oder persönlich vorbei kommen im X für U in der Rempartstr. 7. Teilnehmerzahl: max. 12 Personen. Bitte mitbringen: DIN A4 Zeichnblock, HB Bleistifte, Radiergummi, Fineliner (oder dünner Stabilo) oder andere Zeichenmaterialien.

Comic-Zeichenworkshop
(13-16 Jahre), Sa, 1.12.2012 / 14 – 17 Uhr / Haus der Jugend / Uhlandstraße 2 / kleiner Saal / Teilnahme kostenlos Anmeldung unter: ruth.dalemann@hkdm.de (Stichwort: Comic-Workshop), Tel: 0761/442266 Teilnehmerzahl: max. 20 Personen. Bitte mitbringen: DIN A3 Zeichenblock, 2B Bleistift, Radiergummi, Fineliner (oder dünner Stabilo) und falls vorhanden Farbstift.

Kuss!? Schluss?!
Die Preisverleihung des Schreibwettbewerbes findet am Sonntag, 2. Dezember, um 18 Uhr im Vorderhaus in der Fabrik, Habsburgerstraße 9, statt. Der Eintritt ist frei.

Pudel und Panzer
U20 SLAM mit Sophie Passmann (Moderation)
Mi, 5.12.2012 / 19.30 Uhr / Haus der Jugend / Uhlandstraße
2 / Eintritt 3 € / Anmeldung unter: u20-slam@jbw.de .

www.freiburg.de/stories

Donnerstag, 22. November 2012

dies & das und Warten auf den Weltuntergang

3land.- Die Intendantin des Freiburger Stadttheaters, Barbara Mundel, sowie der Generalmusikdirektor, Fabrice Bollon, werden über ihr bisher vereinbartes Vertragsende in Freiburg bleiben. Dies entschied der Freiburger Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung im nicht-öffentlichen Teil. Barbara Mundel verlängert damit zum zweiten Mal ihre Zeit in Freiburg – sie kam im August 2006 mit einem fünfjährigen Vertrag nach Freiburg, der bereits im Juli 2009 frühzeitig bis Juli 2014 verlängert wurde. Jetzt wird der Vertrag nochmals zwei Jahre länger laufen, bis zum Juli 2016. So, und nun zu den Tipps:


Ausstellungen

Die diesjährige „Weihnachtsausstellung“ des Arbeitskreises Kunst des Salmegg Vereins verbindet Kunsthandwerk mit moderner Kunst. Die bildende Künstlerin Ina Kunz stellt Gemälde und eine Rauminstallation aus, die Goldschmiedin Ina von Savigny zeigt Schmuckstücke aus Edelmetallen und anderen Materialien. Die Ausstellung im Haus Salmegg in Rheinfelden beginnt am 25. November mit der Vernissage um 11.15 Uhr und endet am 6. Januar 2013. Eine Einführung in das Werk der beiden Künstlerinnen wird Gaby Dolabdjian, Leiterin der Volkshochschule Rheinfelden, vornehmen. Beide Künstlerinnen werden bei der Vernissage anwesend sein.
Ina Kunz lebt und arbeitet in Reinach bei Basel. Nach ihrer Ausbildung an der Werkkunstschule Wuppertal und der Schule für Gestaltung Basel hat sie sich lange mit Grafik, also Hoch- und Tiefdruck, beschäftigt. Seit Mitte der Achtzigerjahre setzt Ina Kunz sich mit dem Ausdrucksmittel Papier auseinander. Der Gestaltungsprozess mit dem Medium Pulpe (Papierfaserbrei) erlaubt keine programmatische Geometrie; dies bedeutet gleichzeitig Herausforderung, Disziplin und spielerische Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Goldschmiedin Ina von Savigny lebt ebenfalls am Hochrhein, in Murg, wo sie ihr Atelier betreibt. Nach einer Goldschmiedelehre in Plön und Gesellenjahren in Südafrika und Großbritannien absolvierte sie eine Ausbildung zur Schmuckgestalterin an der Zeichenakademie in Hanau und erhielt in Wiesbaden ihren Abschluss als Goldschmiedemeisterin. In ihrem Schmuck verbindet sie klassische mit modernen Elementen. Sie verwendet Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch Holz und Plexiglas sowie farbige Halbedelsteine. Neben dem Farbenspiel des Schmucks interessiert sie vor allem das Wechselspiel zwischen dem Schmuck und den Menschen, die ihn tragen. Im Haus Salmegg zeigt sie Ringe, Ohrringe, sowie Hals- und Armschmuck.
Vernissage: Sonntag, 25.11.2012, 11.15 Uhr, Ausstellung: 25.11. 2012-06.01.2013, Haus Salmegg, geöffnet jeweils samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Auskünfte und Vereinbarungen unter: 07623/95-237.

Am 21. Dezember 2012 ist es laut Maya-Kalender wieder so weit: Die Welt geht unter. Vom 4. - 21. Dezember begleitet die Ausstellung „EXhIbiTion“ von Studierenden und Mitarbeitenden des Bachelors Medien & Kunst der Zücher Hochschule der Künste den Untergang kulturell und bietet ein Rahmenprogramm beim Warten auf die Apokalypse. Das Ziel der Ausstellung ist es, die Einmaligkeit des wiederkehrenden Großereignisses Weltuntergang entsprechend zu würdigen.Für die Ausstellung haben die 21 Künstlerinnen und Künstler Zeichen des drohenden Untergangs dokumentiert oder selbst inszeniert. Ein roter Mond am Nachthimmel, engelsgleiche Kinder mit Malen auf der Stirn, eigens produzierte survival packs, Haustiere in heller Aufruhr, dubiose Facebook-Prediger – der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Schließlich zeichnet sich der Glaube an die Apokalypse dadurch aus, dass jeder noch so banale Gegenstand auf den Untergang verweisen kann. Ort der Ausstellung: Zürcher Hochschule der Künste, Galerie 201 (2. Stock), Sihlquai 125, 8005 Zürich. Sie ist vom 5. bis 21. Dezember 2012, Dienstag bis Freitag, 17 bis 19 Uhr zu sehen.
In der Galerie 201 der Vertiefung Fotografie in Zürich sind die multimedialen Resultate nun im Rahmen der Ausstellungsreihe import I export, ZHdK Bachelor Medien & Kunst zu sehen: www.import---export.ch.


Kleinkunst

Die Leipziger Pfeffermühle ist eines der traditionsreichsten und zugleich ältesten Kabaretts Deutschlands. Wenn die „Pfeffermühle“ am Donnerstag, 29. November, 19:30 Uhr, mit ihrem Programm „da capo“ wieder einmal zu Gast im Bad Säckinger Kursaal ist, erwartet das Publikum ein Wiedersehen der besonderen Art: Nicht nur mit den „Pfeffermüllern“ an sich sondern auch mit ihrem Programm: Unvergessene Klassiker aus älteren und gnadenlos gute Highlights aus aktuellen Programmen werden bunt gemixt und mit viel Pfeffer serviert von Burkhard Damrau und Dieter Richter, musikalisch begleitet von Marcus Ludwig am Piano.
Tickets für die „Pfeffermühle“ sind noch im Kabarett-Konzerte-Kleinkunst Wahlabo „3 aus 5“ mit 10% Ermäßigung gegenüber dem Kauf von Einzeltickets möglich. Nach der „Pfeffermühle“ folgen im nächsten Jahr „Stefan Waghubinger: Langsam werd’ ich ungemütlich“, tiefschwarzer Humor mit österreichischem Akzent, am Donnerstag, 10. Januar, und zum Abschluss der Reihe „Ingo Oschmann: Wunderbar – Es ist ja so!“ mit Stand-up-Comedy und Zauberei vom Feinsten am Freitag, 3. Mai.
Einzeltickets zu € 18 ermäßigt € 16 (Gästekarteninhaber, Schüler und Studenten bis 25 Jahre) sind – wie das Abo – erhältlich bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen, Waldshuter Str. 20, Tel. 07761/5683-0, und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen. – „Take 5“-Restkarten für Schüler und Studenten zu € 5 können unmittelbar vor Vorstellungsbeginn erworben werden.

Das Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden) präsentiert in der Reihe „Kabarett im Bürgersaal“ Timo Wopp mit „Passion“. Mit Timo Wopps Passion findet die letzte Veranstaltung in der beliebten Reihe in diesem Jahr statt. Passion ist das erste Solo-Programm von Timo Wopp und steht ganz im Zeichen der Lebenshilfe. Lebenshilfe für sein Publikum. Denn Timo Wopp selbst ist perfekt. Aber zum Glück ist er auch so großzügig, die Geheimnisse seiner Vollkommenheit mit seinen Zuschauern zu teilen. Ein moderner Jesus – mit dem kleinen Unterschied, dass ihm nichts heilig ist – vor allem nicht er selbst. Kein Thema ist ihm zu groß, ob Politik, Wirtschaft, Erziehung oder Religion. Timo Wopp ist Experte für alles. Timo Wopp coacht sich zwei Stunden um Kopf und Kragen und illustriert dabei scharfsinnig und komisch, dass der Puls der Zeit oft am Rande des Wahnsinns liegt. Regie führt Knut Gminder.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 4. Dezember, um 20.00 Uhr im Bürgersaal im Rheinfelder Rathaus statt. Die Karten kosten im Vorverkauf 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro. Der Eintritt ist für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte ermäßigt auf 8 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Bürgerbüro, die Buchhandlungen Merkel und Schätzle sowie alle Vorverkaufsstellen von Reservix und online unter www.reservix.de.


Leute

Sabine Dietrich ist seit 1. November die neue Leiterin der Lörracher Stadtbibliothek. Sie löst Florian Nantscheff ab, der die Leitung 20 Jahre inne hatte und in Ruhestand geht.


Musik

Zeitgenossen haben Gustav Mahler verschiedentlich einen «Gottessucher» genannt. Besonders in seiner 2. Sinfonie, der Auferstehungssinfonie für Chor, Soli und Orchester, kommt diese mystische Dimension seiner Persönlichkeit zum Tragen. Tod und Auferstehung sind die geistigen Pole dieses sinfonischen Riesenwerkes. Der Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel Dennis Russell Davies führt in der einmaligen Aufführung das Sinfonieorchester Basel am Mittwoch, 28. November, 19.30 Uhr, im Musiksaal des Stadtcasinos Basel mit den Solistinnen Juliane Banse und Gerhild Romberger sowie mit dem renommierten Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn zusammen. Um 18.30 Uhr: Einführung durch David Schwarb. www.sinfonieorchesterbasel.ch

Was wäre die Zeit zwischen Advent und Dreikönig ohne das so festlich, so nachdenklich stimmende Bachsche„Weihnachtsoratorium“? Der Allgemeine Musikgesellschaft Basel (AMG) ist es gelungen, für die vorweihnachtliche Aufführung von vier der sechs Bach Kantaten Interpreten von besonderem Rang zu verpflichten. Die Leitung des Konzertes am 30. November, 19.30 Uhr im Stadtcasino Basel, Musiksaal, hat Thomas Hengelbrock. Als der 54-Jährige vor zwei Jahren bei den Bayreuther Festspielen mit einem gründlich entstaubten Tannhäuser aufwartete und bekannt wurde, er werde ab 2012 in Hamburg als Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters antreten, war das Erstaunen gross. Man hatte nicht genügend realisiert, dass sich der Mitbegründer des Freiburger Barockorchesters und der beiden Balthasar-Neumann-Ensembles, die mit ihm nach Basel kommen,  schon längst nicht mehr nur mit der lebendigen Umsetzung historischer Aufführungspraktiken befasste. Das Alte und das Neue in gegenseitig befruchtender Nachbarschaft – das war es, was den in Wilhelmshaven geborenen und in Freiburg heimisch gewordenen Musiker reizte.
Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73 und über www.konzerte-basel.ch

Varvara Nepomnyashchaya ist die Gewinnerin des 12. Concours Géza Anda, der im Sommer 2012 in Zürich stattfand. Am Sonntag, 9. Dezember, 19:30 Uhr, stellt sich die die aus Moskau stammende, bereits seit Beginn ihrer Karriere mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnete Ausnahmepianistin mit einem Klavierrezital im Kursaal dem Bad Säckinger Publikum vor. Ihr speziell für diesen Abend vorbereitetes Programm nimmt mit Mozarts Variationen über ein Lied „Ah, vous dirai-je, maman“ KV 300 (nachgewiesen seit etwa 1761 und von Hoffmann von Fallersleben um 1840 mit dem deutschen Text „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ versehen) saisonalen Bezug zum vorweihnachtlichen 3. Abokonzert der Säckinger Kammermusik-Abende. Nach Chopins Balladen Nr. 3 As-Dur und Nr. 4 f-Moll sowie seinen Scherzi Nr. 3 cis-Moll und Nr. 4 E-Dur wird Ravels legendärer „Gaspard de la nuit“ zu hören sein, das als eines der schwersten Klavierwerke überhaupt gilt.
Am Veranstaltungsabend wird bereits ab 18:00 Uhr ebenfalls im Kursaal der im vergangenen Jahr entstandene Film „Der Concours Géza Anda: Erbe eines Pianisten“ gezeigt. In Gesprächen und Konzertausschnitten sind Pietro De Maria, Filippo Gamba, Alexei Volodin und Jinsang Lee, zu hören, Gewinner vorausgegangener Wettbewerbe, die auch schon bei den Säckinger Kammermusik-Abenden gastierten. Der Eintritt zum Film ist frei. Einzeleintrittskarten zu € 19 und € 16, ermäßigt zu € 17 und € 14 (Gästekarten- und BZ-Card-Inhaber), als „Take 5“-Karten zu € 5 für Schüler und Studenten bis 25 Jahre gibt es bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen, Telefon 07761/5683-0, und allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen. – Weitere SKA-Konzerte: VerQuer Querflötenquartett am 17. Februar und Minetti Streichquartett am 17. März.


Theater

Uraufführung: 30. November, 20 Uhr, Werkraum des Theaters Freiburg mit Liebesgrüße aus Temeswar mit Julius Vollmer – eine Biografie im Spiel. Im Zentrum dieses ebenso rasanten wie ungewöhnlichen Theaterabends steht der Schauspieler Julius Vollmer. Anfang der 80er-Jahre war er aus der Rumänischen Diktatur vor dem Geheimdienst, der Securitate, von seiner Heimatstadt Temeswar nach Westdeutschland geflohen. 1987 fand er am Theater Freiburg eine neue Heimat. Julius Vollmer hat in dreißig Jahren am Deutschen Staatstheater in Temeswar über hundert Rollen gespielt, in Freiburg nochmals mehr als 50.
Der Regisseur Klaus Gehre und seine Dramaturgin Heike Müller-Merten beschäftigten sich mit der Biografie dieses bemerkenswerten Mannes, die mitunter an einen Agententhriller erinnert.
Stunden und Tage haben sie ihn besucht, ihn „angezapft“ und ausgefragt. Aus den sich überlagernden Erinnerungen des Julius Vollmer entsteht das Bild eines Mannes, der – mal im Holz versteckt, mal im Scheinwerferlicht – zwei Diktaturen überlebte. Die fiktive Heimkehr nach Temeswar gerät zur phantastischen Zeitreise, darin wird er die Rolle des Mr. J übernehmen, der von zwei Geheimdienstagentinnen gejagt wird. Die bittersten Momente in dieser mehrspurigen Doku-Fiction sind von tragischer Dimension, die komischen schmecken nach James Bond. www.theater.freiburg.de

Vom 1. bis 24. Dezember 2012, herrscht in der Matchbox im Zürcher Schiffbau wieder gemütliche Salonatmosphäre und zwar jeden Abend von 18 bis 19 Uhr sowie am 24.12. von 11 bis 12 Uhr, der Eintritt ist frei. Zum dritten Mal lädt das Junge Schauspielhaus Zürich zum Weihnachtssalon ein. Während draussen Vorweihnachtsrummel herrscht, werden die Gäste in der eigenwilligen und kuriosen, gemütlich inszenierten Oase mit einer Stunde Zeit beschenkt und zugleich überrascht. Denn jeden Abend erwartet das Publikum ein Highlight mit einem anderen Gast – Autoren, Musikerinnen und Musiker, Schauspielerinnen und Schauspieler verwöhnen und unterhalten mit ihren unerwarteten Aktionen, szenischen und musikalischen Leckereien, Aufmerksam- und Seltsamkeiten. Wer wann auftritt, wird nicht verraten – Weihnachtszeit ist Überraschungszeit. www.schauspielhaus.ch


Zum Vormerken

Sophie Hunger gastiert vom 17. - 18. Dezember in der Kaserne Basel. Nach ihrem viel gelobten Debutalbum «Monday's Ghost», welches 2009 sofort die Spitze der Schweizer Hitparade erreichte, kommt Sophie Hunger gleich an zwei Abenden in die Kaserne Basel, um ihr neues Album «The Danger of Light» vorzustellen. Die in der Schweiz, Deutschland und England aufgewachsene Bernerin wurde 2011 mit dem Swiss Award ausgezeichnet. Mehr: http://www.kaserne-basel.ch/Musik/Sophie_Hunger/Sophie_Hunger_2012-1

Mittwoch, 21. November 2012

Tatort Film

Verbrechen lohnt sich: Der Kriminalfilm. Plakat zur Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich; Design: Flag, 2012, © ZHdK
Zürich.- Intrigen, Raubzüge, Mordfälle – Der Krimi gehört zu den populärsten Filmgenres, sowohl im Kino als auch im Fernsehen. Dabei geht es oft um die Frage: Wer war es? Die Lösung dieses Rätsels ist in jedem Kriminalfall mit der Frage nach dem Motiv verbunden: Was hat die Figuren zu ihrem Tun veranlasst? Diese menschlichen Beweggründe eines Verbrechens haben eine ganze Reihe von namhaften Regisseuren und Schauspielerinnen inspiriert. Sie gaben den Geschichten von Raub oder Mord eine oftmals hoch stehende filmische Form. Das Museum für Gestaltung Zürich ermittelt ab Anfang Dezember im Milieu des Kriminalfilms. Serien sind ebenso Gegenstand der Untersuchung wie abendfüllende Werke. Im Fokus des Interesses stehen deren Entstehung, Machart und Ankündigung.

Die Ausstellung eröffnen gut hundert Plakate aus hundert Jahren Kriminalfilmgeschichte, welche erkennen lassen, wie visuelle Elemente eines Films die Neugier des Publikums wecken sollen. Hier wurde aus den reichen Beständen der Plakatsammlung des Museum für Gestaltung Zürich geschöpft, ergänzt mit Leihgaben der Cinémathèque Suisse. Neben Plakaten werden auch Aushangfotos, Film Stills und Trailer gestaltet, um für den Kinobesuch zu werben. Internetauftritte haben dieses etablierte Medienspektrum um interaktive Möglichkeiten erweitert.

Anschliessend vermittelt die Ausstellung Einblicke in das Machen von Kriminalfilmen: Ein begehbares Kommissariat aus Szenenbild, Requisiten und technischem Gerät veranschaulicht, wie Filme im Studio entstehen. So sind die gemalten Steinböden und Sichtbetonwände dieses Kulissenbauwerks nur so detailliert ausgeführt, wie es die Bildauflösung der Filmkamera erfordert. Gleich nebenan lädt ein Greenscreen die Besucher und Besucherinnen dazu ein, zum Teil einer Krimihandlung zu werden. In Wirklichkeit stehen sie nur vor einer grünen Wand, aber auf dem Bildschirm sehen sie sich, wie sie als verdächtigte Person in einer Gegenüberstellung auf das Urteil der Zeugin warten. Für diese interaktive Installation hat die Vertiefung Cast/audiovisuelle Medien der Zürcher Hochschule der Künste eigens einen Kurzfilm realisiert.

Danach nimmt die Ausstellung die verschiedenen Subgenres des Kriminalfilms ins Visier. Manche stellen eine Figur ins Zentrum, deren Perspektive die Erzählung bestimmt, weshalb vom Detektiv-, Polizei-, Gangster- oder Mafiafilm die Rede ist. Andere zeichnen sich durch eine spezifische Art des Erzählens aus, etwa der Heist-Film, der die Planung und Durchführung eines Raubes im Team zeigt, die Krimikomödie, oder die True Crime-Filme, welche besonders eindringlich wirken, weil sie sich jeweils auf einen realen Kriminalfall beziehen. Der Kinderkrimi wiederum hat mit seinen vorwiegend jungen Protagonisten ein ebenso junges Publikum im Visier und wird in dieser Ausstellung in einem eigenen Bereich gezeigt.

Eine herausragende Bedeutung unter den Subgenres hat der Film Noir der 1940er und 1950er Jahre, der auch gesellschaftliche Veränderungen seiner Zeit thematisierte. Seine markante Ästhetik mit starken Licht-Schatten-Kontrasten, experimentierfreudiger Kameraführung und expressiver Bildgestaltung prägte einen der bis heute meistnachgeahmten Stile Hollywoods. Hier sind auch Teile einer Ausstellung zu sehen, welche das Deutsche Filmmuseum kürzlich gezeigt hat.

Neben den einzelnen Spielarten des Krimis zeigen Ausschnitte aus insgesamt hundertfünfzig amerikanischen und europäischen Filmen und TV-Serien auch typische Motive der Handlung: der Tatort, das Tatwerkzeug, die Verfolgungsjagd oder der Kommissar bzw. (seit einigen Jahren vermehrt) die Kommissarin. Zudem lassen sie erkennen, welche gestalterischen Mittel in Bild und Ton ein filmisches Werk zu dem machen, was es schliesslich ist. Gerade die Musik spielt dabei oft eine entscheidende Rolle und lässt uns Spannung oder Schrecken in einer Intensität erleben, welche das Bild alleine nicht hervorrufen könnte.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr Mittwoch 10 – 20 Uhr

Verbrechen lohnt sich: Der Kriminalfilm
7. Dezember 2012 bis 2. Juni 2013, Halle
Vernissage: Do 6. Dezember 2012, 19 Uhr

Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
CH - 8005 Zürich
0041 (0)43 446 67 67
welcome@museum-gestaltung.ch
http://www.museum-gestaltung.ch

Dienstag, 20. November 2012

Wegbereiter der Romantik

Philippe-Jacques de Loutherbourg, Stürme und Schimären
Straßburg.- Aus Anlass des 200. Todestages von Philippe-Jacques de Loutherbourg widmet das Straßburger Museum für bildende Kunst dem aus Straßburg stammenden „französisch-britischen“ Maler derzeit die erste Retrospektive in Frankreich und die erste Ausstellung seit der 1973 in London gezeigten Schau.

Rund 100 Gemälde und grafische Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten vermitteln eine Vorstellung vom Facettenreichtum dieses Künstlers, der schon in seinen Pariser Jugendjahren ab 1763 allgemeine Anerkennung genoss, u. a. zählte Diderot zu seinen Bewunderern. 1771 ließ sich Loutherbourg in London nieder und integrierte sich dort gänzlich in die englische Gesellschaft. Er war Mitglied der Royal Academy, porträtierte Gainsborough und galt seinen Malerkollegen ebenso wie dem Publikum als einer der bedeutendsten Maler seiner Zeit.


Philippe-Jacques de Loutherbourg wurde im Elsass geboren, hatte aber als Künstler europäisches Format. Er war eine schillernde Persönlichkeit und verkörperte das Zeitalter der Aufklärung ebenso wie er in vielerlei Hinsicht die Romantik vorwegnahm.

Loutherbourgs Privatleben kannte viele Höhen und Tiefen: In Paris arbeitete er mit dem Maler Casanova (dem Bruder des bekannten Abenteurers) zusammen, überwarf sich aber schnell mit ihm. Nur kurze Zeit nach einer missglückten Heirat ließ er alles hinter sich und ging nach London. Dort malte er zunächst nicht, sondern versuchte sich als Wunderheiler im Handauflegen. Bei diesen Erfahrungen standen Zeitgenossen wie sein vorübergehender Freund Cagliostro und Mesmer Pate.

In London pflegte Loutherbourg engen Kontakt zum Theatermilieu, das ihn zu einigen faszinierenden Werken inspirierte. Bekannt sind vor allem seine Pastoral- und Landschaftsbilder, von denen manche die Gefahren der Natur in überhöhten Schilderungen darstellen. Doch er malte auch Historienbilder von überraschender Originalität (seine Motive entnahm er der Bibel und der modernen Geschichte). Bemerkenswert sind vor allem die Vielseitigkeit dieses Künstlers und die Leichtigkeit der Ausführung, von der seine Bilder zeugen.

Die Ausstellung ist chronologisch gegliedert und setzt innerhalb dieser Unterteilung thematische Akzente. Zu den Entdeckungen der Ausstellung zählt auch Loutherbourgs grafisches Schaffen, das mit Zeichnungen und Stichen vertreten ist (darunter ein bedeutendes Werkensemble aus dem Straßburger Kupferstichkabinett).

Kuratoren der Austellung: Dominique Jacquot, Leiter des Museums für bildende Kunst, und Olivier Lefeuvre, Kunsthistoriker; Assistenz: Céline Marcle (Museum für bildende Kunst).

Öffnungszeiten: von 10 bis 18 Uhr.

Loutherbourg (Straßburg 1740 – London 1812)
17. November bis 18. Februar 2013

Museum für bildende Kunst
Palais Rohan
2, place du Château
Strasbourg
Tel. +33/(0)3 88 88 50 68
http://www.musees.strasbourg.eu/index.php?page=Musee-des-Beaux-Arts-de

Montag, 19. November 2012

Rundum Kunst

Katja Colling, Kanister, Quelle: Regionale
3land.- Kunstkenner und -liebhaber des 3lands kommen im November gleich mehrfach auf ihre Kosten. auf dem Straßburger Messegelände wird am 23. November die 17. St-Art eröffnet. Über 90 Galerien aus acht Ländern stellen auf dieser größten Kunstmesse Frankreichs außerhalb von Paris aus. Deutschland ist mit  zwölf Ausstellern ein Schwerpunkt der Messe, zu der wieder etwa 25 000 Besucher erwartet werden. Mehr dazu finden Sie hier

Dazu gesellt sich die 13. Auflage der "Regionale" unter Beteiligung von 16 öffentlichen Galerien und Kunsthäusern zwischen Straßburg, Freiburg, Mulhouse und Basel. Von Bern über Freiburg bis nach Straßburg hat sich die Kulturszene wieder gemeinsam aufgemacht, den kulturellen Reichtum des Dreiländerecks zu präsentieren.

Sie beginnt am Freitag und Samstag mit einer Staffette von Vernissagen. Am 24. November, 15 Uhr, zum Beispiel im Haus für Elektronische Künste in Basel. Es geht um das versteckte Offensichtliche.
Die Welt ist voller offensichtlicher Dinge, die uns Tag für Tag umgeben und wir dennoch nicht bewusst wahrnehmen – vom konstanten Blinzeln unserer Augenlider, über die mediale Formierung unserer Wahrnehmung, bis hin zu den unsichtbaren Strukturen, die unser gesellschaftliches Leben regulieren. Die für Hidden/Obvious ausgewählten Positionen nehmen sich diesen Strukturen an, um sie in ihrer künstlerischen Transformation vorzuführen – bestenfalls gar in einem doppelten Verfahren: sie öffnen uns die Augen für das „versteckte Offensichtliche“ oder aber auch das „offensichtlich Versteckte“, das uns unentwegt umgibt.

Die städtische Galerie Stapflehus, erstes beteiligtes Ausstellungshaus außerhalb von Basel, eröffnet ihre Ausstellung am Samstag, den 24. November um 18 Uhr. Die vom Kulturamt und dem Weiler Kunstverein beauftragte Kuratorin Ruth Loibl hat 13 Künstler(innen) zur Regionale 13 nach Weil am Rhein eingeladen: Johanna Broziat, Julia Sinner und Katja Colling aus Karlsruhe, Francoise Caraco, Roland Frei, Iris Hutegger und Eric Marchal aus Basel, Noemi Kukielczynski aus Straßburg, Catrin Lüthi K und die Kesselhaus-Künstlerin Ildiko Csápò aus Riehen, Kathrin Kunz aus Möhlin und Daniel Künzler aus Weil am Rhein. Einführende Worte spricht Kulturamtsleiter Tonio Paßlick. Die Vernissage wird musikalisch von einer Jazzgruppe umrahmt.

Das Kunsthaus L6 beteiligt sich mit der von Filizitas Doering und Baharak Omidfard kuratierten Ausstellung „Gegenwärtig Abwesend“ und zeigt Arbeiten von 19 Künstlerinnen und Künstlern.

Was bleibt, wenn etwas abwesend ist? Was passiert, wenn das Gegenwärtige und das Abwesende aufeinander treffen? Diese Fragen stellt die Ausstellung und sucht Spuren möglicher Antworten – auf unterschiedliche Weise: durch Malerei, Grafik, Performance, Video, Foto, Installation, Objekt, Bodenarbeiten und Soundinstallation. Ab Samstag, 24. November, bis zum 6. Januar können die Besucherinnen und Besucher auf mannigfaltige Entdeckungsreisen durch die zeitgenössische Kunst gehen und die Werke namhafter Künstler ebenso aufspüren wie die Arbeiten noch weniger bekannter Künstler aus der Region. Kulturamtsleiter Achim Könneke eröffnet die Ausstellung am Freitag, 23. November, um 18.30 Uhr im Kunsthaus L6, Page 2 2 Lameystraße 6. Zur Einführung sprechen die Kuratoren Filizitas Doering und Baharak Omidfard. Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Download Regionale-Programmheft (pdf, 3.823 MBytes) 

Freitag, 16. November 2012

Stimmungen auf Glas

Adam und Eva, 1979 © Vitrocentre Romont, Foto: Hans Fischer, 2011
Basel.- Die neue Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental widmet sich ab dem 17. November dem künstlerischen Schaffen des Glasmalers Gian Casty (1914–1979). Der in der breiten Öffentlichkeit in Vergessenheit geratene Künstler ließ sich ab 1933 in Basel nieder und fand in der Nachkriegszeit zur Glasmalerei. Heute zeugen mehrere hundert Glasbilder von seinem Wirken – in Basel zum Beispiel in der Augenklinik, im Schulhaus Neubad, im Departement Physik der Universität oder in der Gellertkirche.

Gian Casty wurde 1914 in Zuoz (Graubünden) geboren und machte Anfang der 1930er Jahre in Chur eine Lehre zum Flach- und Dekorationsmaler. Ab 1933 liess er sich in Basel nieder, wo er sich an der Gewerbeschule zum Kunstmaler weiterbildete. Auslandaufenthalte in Malmö (1937) und Paris (1938 und 1939) rundeten seine Ausbildung ab. Im Dezember 1938 präsentierte er anlässlich der Basler Weihnachtsausstellung in der Kunsthalle erstmals zwei Ölbilder. 1959 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt Basel.

Als Casty in der Nachkriegszeit zur Glasmalerei fand, stand diese in Basel in einer Blüte. Zahlreiche öffentliche und private Bauten wurden mit Glasfenstern ausgeschmückt und mehrere Ausstellungen zum Thema stiessen in der Öffentlichkeit auf grosses Interesse. Neben dem befruchtenden Umfeld war es ein konkretes Ereignis, das dann auch Gian Casty den Weg zur Glasmalerei weisen sollte: 1946 schrieb die Münsterbaukommission einen «Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für neue Glasscheiben im Chor des Münsters zu Basel» aus, denn ein Teil der Chorfenster war schadhaft und gefiel stilistisch nicht mehr. Der siegreiche Entwurf «Clarté» des Baslers Charles Hindenlang sollte jedoch nach jahrelangen öffentlichen Kontroversen im Jahr 1952 von den Mitgliedern der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt abgelehnt werden.

Der Wahlbasler Casty widmete sich fortan fast ausschliesslich der Glasmalerei. In seinem Atelier im St. Alban-Stift entstanden zwischen 1948 und 1979 über 350 Einzelscheiben sowie die Entwürfe für Glasfenster in über 40 Gebäuden in Graubünden, Basel und anderen Teilen der Schweiz. Seine Motive waren vielfältig: Farbenfrohe Vögel, stolze Wappentiere und lustige Clowns mit Blumensträussen sind ebenso zu finden wie Maria und das Jesuskind oder Adam und Eva mit der Schlange.

Gian Casty gehörte zu jener Avantgarde in der Schweizer Kunstszene, welche die Glasmalerei als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel wiederentdeckte. Das Vitromusée in Romont hat den Künstler daher im vergangenen Winter mit einer Retrospektive gewürdigt. Diese Schau wird auf Initiative der Stiftung pro Klingentalmuseum im Museum Kleines Klingental wieder aufgenommen. Die Ausstellung zeugt mit über 40 stimmungsvoll präsentierten Glasmalereien von der berührenden Sensibilität und Originalität des Künstlers und spürt seinem Bezug zu Basel nach. Eine Diashow zeigt eine Auswahl seiner Glasfenster in öffentlichen Gebäuden in der Schweiz, ein Dokumentarfilm des Rätoromanischen Fernsehens beleuchtet weitere Facetten des Glasmalers und Menschen Gian Casty. Die Herstellung von Glasmalereien wird anhand eines Werktischs erläutert, der an mehreren Nachmittagen von der Kunstglaserin und Glasmalereirestauratorin Pamela Jossi bespielt wird. Kinder und kreative Erwachsene finden in der Ausstellung zudem zwei Maltischchen, an denen sie sich selbst als Glasmalerin oder Glasmaler versuchen können.

Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr.

Gian Casty. Glasmaler in Basel
Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental
17. November bis 31. März 2013.

Museum Kleines Klingental
Altstadt Kleinbasel
Unterer Rheinweg 26
4058 Basel, Schweiz
Telefon: 061 267 66 25
http://www.mkk.ch/
museum.kl-klingental@bs.ch

Donnerstag, 15. November 2012

dies & das und einige Preisträger

3land.- Der diesjährige Schweizer Buchpreis ging an Peter von Matt für den Essay-Band „Das Kalb vor der Gotthardpost“ (Hanser Verlag). Von Matt erhält 30.000 Franken, die weiteren Nominierten je 2500 Franken. Die feierliche Preisverleihung fand erstmals im Theater Basel vor über 300 Gästen statt. Die Jury würdigte das Werk als „ein Buch, das in herausragender Weise zur Gegenwart der Schweiz spricht. In Analysen von grosser sprachlicher Kraft und gedanklicher Originalität beleuchtet Peter von Matt den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik“. „Das Kalb vor der Gotthardpost“ ist eines von fünf Werken, welche die Jury im September unter 76 eingereichten Romanen und Essays von Schweizer Autorinnen und Autoren nominiert hat. Die weiteren Nominierten waren: Sibylle Berg, Ursula Fricker, Thomas Meyer und Alain Claude Sulzer.


Ausstellungen


Neil David, einer der größten Künstler des indogenen Hopi Volkes, zeigt am Dienstag, 20. November, um 18.30 Uhr im Freiburger Naturmuseum (Gerberau 32), wie eine Kachina Doll entsteht. Die Präsentation erfolgt in englischer Sprache. Eine Kachina Doll (Foto siehe oben) ist eine kunstvoll geschnitzte Figur, die einen Ahnen oder auch eine Naturgewalt symbolisiert. Sie soll zwischen Göttern und Menschen vermitteln, beschützen und den lebensnotwendigen Regen bringen. Der Künstler Neil David wurde 2005 mit dem Arizona Indian Living Treasure Award ausgezeichnet. Dieser wird seit 1988 an indogene Künstlerinnen und Künstler aus Arizona vergeben, die älter als 60 Jahre sind und den Großteil ihres Lebens der Kunst gewidmet haben. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „In menschlicher Gestalt – Verborgene Schätze der Ethnologischen Sammlung“ statt. Kooperationspartner ist das Carl-Schulz-Haus. Der Eintritt kostet 3 Euro. http://webmuseen.de/naturmuseum-freiburg-im-breisgau.html


Junge Welt

Erich Kästners Pünktchen und Anton hat am Sonntag, 18.11.2012, 15 Uhr, im Zürcher Pfauen Premiere. Pünktchen (Sarah Hostettler) lebt in einer wohlhabenden Familie, doch ihre Eltern sieht sie so gut wie nie. Das Au-pair-Mädchen Marie Andacht verschafft Pünktchen Zugang zu einer ihr bisher unbekannten Welt. In dieser anderen, aufregenden Welt lernt sie Anton (Fabian Müller) kennen, für den diese Welt kein Abenteuer ist, sondern bitterer Ernst … Die Ge- schichte einer ungleichen Freundschaft beginnt.
Erich Kästner hat 1931 eine Grossstadt- und Kriminalgeschichte geschrieben. Autor Lorenz Langenegger hat diese Geschichte über eine ungleiche Freundschaft ins heutige Zürich übertragen. In dieser Spielzeit wird „Pünktchen & Anton“ neu auch jeweils an aus- gewählten Mittwochnachmittagen zu sehen sein.

Weitere Vorstellungen im Pfauen
20./ 21./ 27. November, jeweils 10 Uhr
21. November, 14.30 Uhr
25. November, 15 Uhr
2./ 23. Dezember, jeweils 15 Uhr
5./ 20./ 21. Dezember, jeweils 10 Uhr
5. Dezember, 14.30 Uhr
9. Dezember, 11 Uhr
26. Dezember, 14 Uhr
26. Dezember, 17 Uhr
2. Januar, 15 Uhr
Eintritt CHF 30.- bis 10.-, Infos/Ticketreservation: +41 (0)44 258 77 77,  www.junges.schauspielhaus.ch


Leute


Ab Januar 2013 wird Dr. Hans-Georg Hofmann die Geschäftsstelle des Sinfonieorchesters Basel verstärken. Der langjährige künstlerische Manager und Musikdramaturg des Kammerorchesters Basel übernimmt die Verantwortung in den Bereichen Dramaturgie, künstlerische Planung und Vermittlung. Auf die aktuelle Saison hin hatte sich das Sinfonieorchester Basel von seiner langjährigen Veranstalterin Allgemeine Musikgesellschaft Basel (AMG) getrennt. Im Zuge dieser Neuausrichtung verstärkt nun das Orchester seine Geschäftsstelle und holt für die Bereiche Dramaturgie, künstlerische Planung und Vermittlung Hans-Georg Hofmann an Bord. Hofmann war während der letzten elf Jahre künstlerischer Manager und Musikdramaturg beim Kammerorchester Basel und hat dessen erfolgreiche Entwicklung massgeblich mitgeprägt. http://www.sinfonieorchesterbasel.ch

Der erstmalig von der Abteilung Kultur Basel-Stadt vergebene Kultur Förderpreis geht 2012 an Depot Basel für die Förderung, Präsentation und Vermittlung von zeitgenössischer Gestaltung. Depot Basel, Ort für zeitgenössische Gestaltung, ist eine temporäre Initiative, die seit 2011 aktiv ist. Den InitiantInnen dieses Pionierprojekts ist es innert kurzer Zeit gelungen, herausragende Ausstellungen im Grenzbereich zwischen Design und Gestaltung zu zeigen und weit überregionale Reaktionen auszulösen. Die Preisverleihung mit anschliessender Feier findet am Montag, 3. Dezember 2012 um 18.30 Uhr im Hinterhof statt. www.kultur.bs.ch


Der mit 15.000 CHF dotierte 4. Basler Pop-Preis geht an die junge Basler Rockband Slag In Cullet. Am Mittwochabend, 14. November 2012, hat die national besetzte Fachjury den Gewinner des renommierten Preises, der vom RFV Basel zum vierten Mal ausgerichtet worden ist, in der Kaserne Basel bekanntgegeben. Der nicht dotierte Publikumspreis ging mit 36 Prozent der Stimmen an We Invented Paris aus Liestal, vor den Lombego Surfers (30 Prozent) aus Basel. Über 2 000 Votes waren bei bazonline eingegangen. Am selben Abend hat der RFV Basel auch den Gewinner des BusinessSupport-Wettbewerbs für Musik-KMUs bekanntgegeben. Das Basler Plattenlabel A Tree In A Field holte sich die mit 12 000 CHF dotierte Auszeichnung. Mehr: www.rfv.ch


Lesungen

Am Donnerstag 15.11. (also diese Woche) um 19.30 Uhr liest Andreas Altmann in der Linde in Unteralpfen aus seinem neuen Buch "Gebrauchsanweisung für die Welt". Es gibt ein auch paar Kleinigkeiten zu essen, Einlass ist ab 18.00 Uhr, Eintritt: 8 Euro.


Musik

Diesen Freitag, 16.11., spielt der Basler DJ Liebkind (Fukuro) mit den Suddenly Neighbours (Wunschkind, BS) und Mickey Morris (Bonsoir, BE) in der Kuppel Basel anlässlich der 15. Escargot. Escargot ist das Deep-House Projekt der Macher von GameBoys, Giardino Unplugged, JKF-Party und der Klassikkuppel. Escargot ist die Bühne nationaler DJ-Talente, etabliert oder aufstrebend. www.escargotparty.ch

Ulli Bögershausen hat bereits vor drei Jahren die Zuhörer im Kesselhaus in Weil am Rhein mit seinem Gitarrenspiel verzaubert. Nun kommt er zu seinem zweiten Auftritt in Weil am Rhein am Samstag, den 17. November um 20 Uhr wieder in das Friedlinger Kulturzentrum. Nach 25 Jahren Auftritts- und Plattenerfahrung kann der weitgereiste Gitarrist ganze Stapel von schwärmerischen Konzertkritiken vorweisen, aus Zeitungen und Zeitschriften zwischen Los Angeles, Seoul und Beijing. Reservierungen nimmt das Städtische Kulturamt unter Telefon +49 7621/794 412 oder kultur@weil-am-rhein.de entgegen.


Oper

Adriane auf Naxos, die Oper von Richard Strauss, hat am  24.11. 19.30 Uhr, am Theater Freiburg Premiere, Großes Haus. Tragische Oper oder lustige Posse? Ariadne, von Theseus, dem sie das Leben gerettet hat, auf der wüsten Insel Naxos zurückgelassen, weint bitterlich um ihr verlorenes Liebesglück. Einsamkeitserfahrung, Identitätsverlust, Sprachkrise – Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal betten existenzielle Themen in den Einakter um die todessüchtige Ariadne und stellen ihm gleichzeitig ein Vorspiel voran, das Unterhaltung garantiert. Denn für nichts anderes steht die Komödiantin Zerbinetta mit ihrer Truppe, die dem reichsten Mann von Wien mit ihren Späßen zu Diensten stehen soll. In dessen Haus ist jedoch auch ein junger Komponist, der seine Ariadne-Oper uraufgeführt wissen will. Wegen der begrenzten Zeit fordert der Gastgeber nun das Unmögliche: Die hohe Kunst und die profane Unterhaltung sollen gleichzeitig gegeben werden. So unterschiedlich Vorspiel und Einakter auch sein mögen, es eint sie der Versuch, die kleinen und großen menschlichen Krisen zu bewältigen – in der tragischen Posse des Lebens. Musikalische Leitung: Gerhard Markson / Regie: Jörg Behr / Bühne: Tilo Steffens, www.theater.freiburg.de


Tanz


Das renommierte Do-Theatre aus St. Petersburg lädt zur Uraufführung des Tanzstücks Hoffmanniana ein. Das Stück ist vom gleichnamigen Drehbuch des Regisseurs Andrej Tarkowskij frei inspiriert und entstand nach einer Idee von Anastasia Alexandrowa und Alexander Bondarev. Die Aufführungen finden am kommenden Samstag und Sonntag (17. und 18.  November) im Neuen Theater am Bahnhof Dornach (NTaB, Zwischenhalt Arlesheim) statt und bilden einen besonderen Höhepunkt des Festivals IM SPIEGEL - ANDREJ TARKOWSKIJ in Basel. Termine: 17. November, 20 Uhr, 18. November, 18.00 Uhr. Ort: Im Neuen Theater am Bahnhof Dornach, Eintritt: CHF 40.00/25.00/18.00. www.neuestheater.ch

Am 6. und 7. Dezember gastieren Sasha Waltz & Guests mit GEFALTET in der Halle des Zürcher Schiffbaus. Mit dem choreographischen Konzert eröffnete Waltz im Januar 2012 die Mozartwoche in Salzburg. Es ist ihre erste Zusammenarbeit mit dem französischen Komponisten Mark Andre. Mit acht Tänzern und vier Solisten erforschen die beiden dabei gemeinsam die Wechselwirkungen von klassischer und Neuer Musik, von Klang, Bewegung und Stille. Nach „Körper“ (2009), „Continu“ (Uraufführung Zürcher Festspiele 2010) und „Impromptus“ (2011) zeigt Sasha Waltz mit GEFALTET nun ihre vierte Arbeit am Schauspielhaus Zürich und setzt damit die seit der Intendanz von Barbara Frey bestehende Zusammenarbeit fort. http://www.schauspielhaus.ch/


Theater

Woyzeck von von Georg Büchner hat am 22. November,  20 Uhr, bei den Freiburger Immoralisten Premiere. Der einfache Soldat Woyzeck ist Proband eines perfiden Menschenexperiments. Um seinen mageren Sold aufzubesser, verkauft er sich an einen Doktor, der ihm nichts als Erbsen zu essen gibt. Die Mangelernährung schürt dabei lediglich dessen langsam heranreifenden fixen Ideen. Als Woyzeck die drei hart verdienten Groschen nach Hause zu seiner Geliebten trägt, entflammt die Eifersucht in ihm: Vor dem Spiegel sitzt seine Marie mit einem wertvollen Paar Ohringe von einem fremden Mann: Mord liegt in der Luft...
Lediglich Blätter mit Einzelszenen hat der jung verstorbene Georg Büchner auf seinem Schreibtisch hinterlassen. Der fragmentarische Charakter des Stückes inspiriert auch uns: Wir wagen das Experiment mit dem Experiment und zeigen pünktlich zu Büchners 200. Geburtstag WOYZECK in einer spannenden Neuinszenierung. Karten können vorbestellt und online erworben werden beim BZ-Karten-Service, der Buchhandlung Schwanhäuser und unter www.immoralisten.de
Weitere Termine:
24./29./30. November
01./06./07./08./21./22./27./28./29. Dezember
03./04./05./10./12./17./18./19./24./25./26. Januar
jeweils um 20 Uhr
Regie: Manuel Kreitmeier


dies & das

Das Theater Basel sucht für die Produktion von Giuseppe Verdis «Un ballo in maschera» einen cirka 10- bis 12-jährigen Jungen für die Statisterie. Premiere der Produktion ist am 15. Dezember 2012, ein baldiger Einstieg in die laufenden Proben ist erwünscht.
Das Casting findet am Freitag, 16. November um 17.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Bühneneingang Theater Basel, Elisabethenstrasse 16. Interessenten wenden sich bitte an die Leiterin der Statisterie, Lotti Bürgler unter +41 (0)79 766 14 64 oder via statisterie@theater-basel.ch


Letzte Links

Das Dezemberprogramm des Jazzhauses Freibrug ist online: Alle Informationen zu den kommenden Veranstaltungen  können Sie über die Homepage www.jazzhaus.de finden.

Mittwoch, 14. November 2012

Kunst lokal

Rheinfelden (Schweiz).- Auf Anregung der Kulturkommission wurde das Projekt „kunst lokal rheinfelden“ entwickelt. Mit einer alle zwei Jahre stattfindenden grenzüberschreitenden kuratierten und jurierten Ausstellung soll eine neue Plattform geschaffen werden, die gezielt das professionelle Kunstschaffen fördert. In der ersten Auflage von „kunst lokal rheinfelden“ gibt es Werke, die die Beziehung zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft im Titel führen. Es gibt mehrere Kunstwerke, die sich mit der Geschichte der Kurbrunnenanlage beschäftigen, das Thema Heilquelle und Kurbad aufgreifen oder direkt auf die räumlichen Gegebenheiten des ehemaligen Kurhauses reagieren.

Geschichte und Gegenwart dieses Hauses stellen einen ungewöhnlichen und ungewöhnlich animierenden Rahmen für aktuelles Kunstschaffen bereit. Die Ausschreibung, die professionelle Künstlerinnen und Künstler aus der Region ansprach und die Möglichkeiten ortsbezogenen Arbeitens ausdrücklich anregte, wurde sehr gut angenommen. Aus den Bewerbungen wählte eine Jury 12 Künstlerinnen und Künstler aus, die mit ihren Werken in den Räumen der Kurbrunnenanlage eine dichte, beziehungsreiche und vielfältige Ausstellung gestalten. „kunst lokal rheinfelden“ ist 10 Tage geöffnet. In dieser knappen Zeitspanne gibt es jedoch mit Vernissage, Finissage und drei Rundgängen mit Künstlergesprächen reichlich Gelegenheit, die persönliche Sicht auf die Werke durch Information und Diskussion zu vertiefen.

Die teilnehmenden KünstlerInnen 2012 sind: Eva Borner und Hans Peter Gutjahr, Tobias Eder, René Faber, Christine Hagin Witz, Roy Andres Hofer, Kathrin Kunz, Alexia Papadopoulos, Tyrone Richards, Heike Schildhauer, Michael Thümmrich, Oliver Theinert und Gido Wiederkehr.

Am Freitag 16. November um 18 Uhr findet die Vernissage zur Ausstellung statt. Sie wird durch die Kulturstadträtin Béa Bieber feierlich eröffnet. Die Kuratorin, Ruth Loibl, wird anschliessend eine kurze Einführung geben. Danach bietet sich die einmalige Gelegenheit die Audio-Video-Installation „Vorläufig erfinde ich die Gegenwart“ von Eva Borner und Hans Peter Gutjahr in einer Liveperformance durch den Kontrabassisten Markus Fischer zu erleben, bevor ein kleiner Rundgang durch die Ausstellung startet und ein Apéro die Eröffnung beschliesst.

Künstlergespräche – Talk 1, 2 und 3, 21.11 bis 23.11.12 jeweils 19 Uhr
An den Wochentagen nach dem ersten Ausstellungswochenende bietet sich die Gelegenheit mit den Künstlern persönlich über ihre Arbeiten zu sprechen und interessante Informationen aus erster Hand über die ausgestellten Arbeiten zu erhalten. Moderiert werden die Talks von Ruth Loibl:
Am Mittwoch 21.11.12 mit René Faber, Tobias Eder, Gido Wiederkehr und Christine Hagin Witz,
Am Donnerstag, 22.11.12 mit Tyrone Richards, Alexia Papadopoulos, Oliver Theinert und Eva Borner und Hans Peter Gutjahr. Am Freitag 23.11.12 mit Roy Andres Hofer, Kathrin Kunz, Michael Thümmrich und Heike Schildhauer.

Die Kunstausstellung wird zur Finissage mit Lyrik und Musik ergänzt. Nathalie Schmid liest aus ihrem Gedichtband „Atlantis lokalisieren“. Das ist ausdrucksstarke, stimmungsvolle Lyrik, die zu einem Blick auf Menschen und Dinge einlädt. Begleitet wird sie auf dem unkonventionell gespielten Multiinstrumentarium von Lukas Merki vom Alphorn, über die Trompete bis zum Muschelhorn und der Shrutibox. Im Miteinander, im Wechselspiel und auch im Solo kreieren die beiden tiefsinnige, heitere, intensive und meditative „Welten“ und setzen somit einen Schlusspunkt zur Ausstellung, der nochmals zum Verweilen einlädt.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Fr. 16.11. / Mi. 21.11 - Fr. 23.11.2012: jeweils 16 bis 20 Uhr
Sa. 17.11. / So. 18.11 / Sa 24.11. / So 25.11.: jeweils 11 bis 17 Uhr

kunst lokal rheinfelden 2012
Freitag, 16. November bis 25. November

Kurbrunnenanlage,
Habich Dietschy-Strasse 14,
4310 Rheinfelden
http://www.kultur-rheinfelden.ch/rhf-kultur/projekte/kunst-lokal.html

Bilder über Bilder

Sturtevant: Elastic Tango, 2010. Video installation, 3 act video play on 9 monitors; Exhibition view Moderna Museet Stockholm 2012, © Sturtevant. Photo: Åsa Lundén, Moderna Museet, Stockholm
Zürich.- Klon, Doppelgänger, Reflexion? Seit über einem halben Jahrhundert stellt die in Paris lebende Amerikanerin Sturtevant (geboren in Lakewood, Ohio) die Auffassung von Kunst und das traditionelle Verständnis des künstlerischen Schöpfungsprozesses in Frage. In ihrer von rigorosen und beharrlich konzeptuellen Denkprozessen geprägten Arbeitsweise sind die differenzierende Wiederholung im Deleuzeschen Sinne und die Frage nach dem Original in einer von Simulacra geprägten Realität zentral.  Die Kunsthalle Zürich widmet ihr ab 17. November eine spannende Ausstellung.

Seit den 1960er Jahren wiederholt Sturtevant konsequent Gemälde, Skulpturen und Installationen um Begriffe wie «Echtheit», «Autorschaft» und «Repräsentation» zu untersuchen – so z.B. 1965 Andy Warhols Flowers. Die Ausstellung «Image over Image» vereinigt zahlreiche ihrer wegweisenden Wiederholungen von Werken von Warhol, Marcel Duchamp, Joseph Beuys, Jasper Johns und Félix González-Torres, sechs ihrer Videoinstallationen sowie eigens für die Ausstellung konzipierte Arbeiten und gewährt einen umfangreichen Einblick in das Schaffen dieser für die Kunstgeschichte seit den 1960er Jahren bedeutenden Künstlerin.

In den letzten Jahren war Sturtevant mehrmals zu Gesprächen mit Künstlern in der Kunsthalle Zürich eingeladen. So diskutierte sie mit Wade Guyton, Seth Price, Josh Smith und Kelley Walker, deren Werke um Themen der Wiederholung und Autorschaft angesichts eines von digitalen Verbreitungsmedien geprägten Realitätsbegriffs handeln, ebenso wie mit AA Bronson, der im Künstlerkollektiv General Idea wie Sturtevant bereits in den 1960er Jahren mit subversiv-humorvollen Aneignungen Furore machte. Sturtevants Ausstellung «Image over Image», die ihr Schaffen seit den 1970er Jahren umfasst, ermöglicht einen Blick auf das OEuvre einer visionären Künstlerin, die stets die Kunst wie auch die Realität, in der sie wirksam wird, kritisch befragt.
Als Sturtevant 1965 in ihrer ersten Einzelausstellung in der Bianchini Gallery in New York ihre Wiederholungen – darunter auch Warhols Flowers – präsentierte, trat man ihr mit Unverständnis, Unsicherheit, Vorwürfen und Empörung entgegen.

Ihre Arbeiten wurden oberflächlich als Kopien verstanden. Sturtevant jedoch wollte mit der Repetition von Werken den Raum dahinter öffnen, wollte die kritische Diskussion über die Oberfläche, das Produkt, das Copyright, die Autonomie und die stille Macht von Kunst anstossen. Warhol selbst, der mit seiner künstlerischen Praxis die Debatten über Original und Vervielfältigung hinter sich gelassen hatte und das Prinzip der Einzigartigkeit obsolet werden liess, stellte ihr eine Original-Siebschablone für ihre Flower-Serie zur Verfügung.

Sturtevant nahm mit ihren Arbeiten vorweg, was Gilles Deleuze über die Differenz und Wiederholung in seinem gleichnamigen Buch aus dem Jahr 1968 äusserte. Neben zahlreichen «Warhol Flowers» produzierte Sturtevant noch weitere Arbeiten nach Warhol aber auch nach Frank Stella, Roy Lichtenstein, Marcel Duchamp, Joseph Beuys oder James Rosenquist, deren Nachname sie – wie auch den Originaltitel – in ihren Werktiteln nennt und so auf den ikonischen Charakter eines Namens verweist, hinter dem ein Werk gar verschwinden kann. 1974 verschärfte sich die Kritik derart, dass sich Sturtevant entschloss, keine Kunst mehr zu machen, bis sie, so die Künstlerin, von den Zurückgebliebenen eingeholt werden würde, was mit der Generation der Appropriationskünstler wie u.a. Sherrie Levine, Louise Lawler, Richard Prince Anfang der 1980er Jahre eintrat.

Mitte der 1980er Jahre wandte sich Sturtevant vermehrt jüngeren Zeitgenossen wie Keith Haring, Félix González-Torres oder Robert Gober zu, noch immer mit dem gleichen Gespür für Werke, die alsbald zu Ikonen der Kunstgeschichte wurden. Seit 2000 kombiniert die Künstlerin Bilder aus den Massenmedien mit eigenem Filmmaterial. Die dabei entstehenden Videoinstallationen verweisen über die internen Belange der Kunstszene hinaus und erweitern die Wirkungsweise der Kunst um die der Cyberwelt und der digitalen Revolution. Sturtevant beschäftigt sich mit der Allgegenwart von Bildern, die uns tagtäglich umgeben und sich auf die Wahrnehmung der Wirklichkeit auswirken, präsentiert Stereotypen und übt einen scharfen und kritischen Blick auf eine träge Gesellschaft aus, die mehr und mehr mit einer digital geprägten Oberfläche umspannt wird und von der Erlebnisindustrie geprägt ist: «What is currently compelling is our pervasive cybernetic mode, which plunks copyright into mythology, makes origins a romantic notion, and pushes creativity outside the self. Remake, reuse, reassemble, recombine – that’s the way to go.» (Sturtevant)

Ein Beil hackt unaufhörlich auf einen blutverschmierten Handschuh ein, ein phallischer Besenstil – teilweise verdeckt – ragt zwischen zwei dünnen Beinen hervor, Sturtevant, den Kopf hin und her werfend, verlangt lauthals nach einer Bezahlung oder ein «Trainer» schreit eine Frau an, sie solle den Hamburger zerkauen, kauen, kauen... Das sind sich endlos wiederholende Aktionen und Bilder, die die siebenteilige Videoinstallation «Dark Threat of Absence Fragmented and Sliced» (2003) zeigt. Auch wenn die Arbeit sich auf Paul McCarthys Painter (1995) bezieht, geht es nicht um Malerei noch um besagtes Video, vielmehr um Bilder der Verstümmelung, des giftigen Genusses, um Sex und Hysterie, um Individuen, die zu Figuren mutiert sind und die allzeit angeheiterte Masse. Einige Sequenzen sind auch in der pyramidenförmigen Videoinstallation «Elastic Tango» (2010) neben Bildern von Dollarnoten oder explodierenden Atombomben wiederzufinden. Auf der Tonebene vermischt sich das Lachen von Beavis und Butthead mit einer Arie und Spielzeughunde scheinen «What a Wonderful World» zu singen.

«Elastic Tango» vollzieht sowohl formal wie inhaltlich Sturtevants Auseinandersetzung zum «Bild über dem Bild». Die Künstlerin spielt mit der Verschiebung der Kunst in den Bereich der digitalen und kybernetischen Täuschung und benutzt die digitale Oberfläche für ihren zugleich kritischen wie karikaturierenden kakophonischen Spass, bei dem das Eklige, Banale und Humorvolle in einer anti-intellektuellen Welt aufeinander treffen.

Publikation: In Zusammenarbeit mit dem Moderna Museet ist bei JRP|Ringier die Publikation «Sturtevant. Image over Image» mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Daniel Birnbaum, Bruce Hainley, Fredrik Liew, Paul McCarthy, Stéphanie Moisdon, Beatrix Ruf und der Künstlerin erschienen. 108 Seiten, Texte in englisch und schwedisch. ISBN 978-3-03764-282-5, CHF 27.00

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr , Donnerstag 12 - 20 Uhr, Sa und So 11 - 17 Uhr, Montag geschlossen

Image over Image
17. November 2012 bis 20. Januar 2013
Eröffnung: Fr 16. November, 18 Uhr

Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
CH - 8005 Zürich
0041 (0)44 272 15 15
info@kunsthallezurich.ch
http://www.kunsthallezurich.ch

Dienstag, 13. November 2012

ST-ART 2012: 90 Galerien aus neun Ländern

Braslins, Normunds companion portrait; Quelle: ST-ART
Straßburg.- Auf der 17. ST-ART zeigen die deutschen Galeristen eine starke Präsenz. Bereits elf deutsche Aussteller haben sich angekündigt. Auch sonst trägt die Straßburger Kunstmesse in diesem Jahr die Handschrift des neuen künstlerischen Messeleiters und Straßburger Galeristen Yves Iffrig. Die 17. ST-ART findet vom 23. bis zum 26. November auf dem Messegelände in Straßburg-Wacken statt. Erwartet werden bei dieser größten fanzösischen Kunstmesse außerhalb von Paris rund 90 Galerien aus neun Ländern. ST-ART ist die wichtigste französische Messe für zeitgenössische Kunst außerhalb von Paris. 2011 empfing sie rund 25 000 Besucher. Mit über 900 verkauften Kunstwerken war das Ergebnis auch finanziell überzeugend.

Zu den Galerien aus Baden-Württemberg gehören etwa Arthus Galerie und  Walter Bischoff/Villa Haiss aus Zell am Harmersbach, die Galerie Cascade Art Space aus Kehl, die Galerie Hagen aus Offenburg und die Galerie Linda Treiber aus Ettenheimmünster. Walter Bischoff zeigt in Straßburg Werke von Jürgen Brodwolf, Markus Lüpertz, K.R.H. Sonderborg und des amerikanischen Pop Art-Künstlers Mel Ramos. Die Galerie Cascade Art Space aus Kehl hat sich vor allem dem Kulturaustausch zwischen Asien und Europa verschrieben. Sie ist auf der ST-ART mit dem deutschen Licht- und Videokünstler Pat Kramer, dem Franzosen Olivier Perriquet sowie der australischen Malerin und Installationskünstlerin Robyn Base vertreten. Die Galerie HMquadrat aus Lahr stellt Werke des renommierten australischen Malers Robert Holcombe aus und Linda Treiber aus Ettenheimmünster Zeichnungen von Sam Szembek, Harald Kröner und Christiane Schlosser.

Die 17. ST-ART trägt die Handschrift des neuen künstlerischen Messeleiters Yves Iffrig. Der Straßburger Galerist ist nicht nur einer der profiliertesten Kunsthändler im Elsass, er hat auch gute Kontakte zur anderen Rheinseite. Davon möchte die Straßburger Kunstmesse in Zukunft profitieren. Seit 2005 stellt Iffrig regelmäßig auf der ST-ART aus und zeigt bekannte Künstler wie Jean-Pierre Bertrand, Marc Couturier und Claude Viallat. Bereits im vergangenen Jahr unterstützte er die künstlerische Leitung der ST-ART.

Bei den Franzosen sind etwa die Galerien Arnoux und Ritsch-Fisch zu nennen, die schon seit vielen Jahren in Straßburg ausstellen. Arnoux, Spezialist für die abstrakte Kunst der 50er Jahre, widmet sich diesmal besonders dem 1995 verstorbenen Künstler Wladislaw Lopuszniak. Die Galerie Ritsch-Fisch aus Straßburg zeigt in einer Art Kuriositätenkabinett Werke von Jean-Joseph Sanfourche, Hervé Bohnert, Roger Chomeaux und anderen Künstlern. Arbeiten von Cédrix Crespel und Hervé di Rosa werden auf dem Stand der AD Galerie aus Béziers zu sehen sein. Die Galerie Berthéas-Les Tournesols kann mit großen Namen wie Robert Combas, Peter Klasen und Philippe Pasqua aufwarten. Die auf Glaskunst spezialisierte Galerie Daniel Guidat aus Cannes stellt den Ausnahmekünstler Yan Zoritchak in den Mittelpunkt ihrer Präsentation.

Aus der Schweiz kommt die noch junge Galerie AquestArte, aus Italien Paola Forni, aus Spanien die Traditionsgalerie Sala Pares. Auch ein japanischer Aussteller hat sich angesagt. In einer Sonderschau wird die Straßburger Privatsammlung G. und M. Burg vorgestellt.

ST-ART 2012
Messe für zeitgenössische Kunst Straßburg
23.-26. November 2012, Vernissage 22. November
Messegelände Straßburg-Wacken
http://www.st-art.fr/
http://www.st-art.fr/de/

Montag, 12. November 2012

„Jungsein im Land“

http://www.lpb-bw.de/termine_jungsein.html
Landkreis Lörrach.- Landesgeschichte ganz persönlich – auf ihre ganz eigene Art zeigt die Ausstellung „Jungsein im Land – Geschichten und Erinnerungsstücke“ die Geschichte des Landes Baden-Württemberg, das sein 60. Jubiläum feiert. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg hat in Zusammenarbeit mit der Jugendpresse Baden-Württemberg diese Ausstellung konzipiert, die von Montag bis Freitag, 12. bis 16. November, im Foyer des Landratsamts Lörrach zu sehen sein wird.

Personen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft präsentieren in der Ausstellung ihre ganz persönlichen Erinnerungen an ihre Jugend in Baden-Württemberg. Gezeigt wird ein Kaleidoskop jugendlichen Lebens, das die Vielfalt des Landes, die Veränderungen über Generationen hinweg, aber auch das Beständige zum Ausdruck bringt. Zusätzlich zur Ausstellung bietet das Kreisjugendreferat Workshops zu insgesamt vier Modulen für Schulklassen (Jugendliche ab 14 Jahren) an: „Arbeiten mit der Ausstellung“, „Jungsein in Gegenwart und Zukunft“, „Zeitzeugenbefragung“ und „Jugendkulturen“. Die Workshops finden vor- oder nachmittags zu jeweils drei bis vier Stunden statt.
Anmeldung beim Kreisjugendreferat per E-Mail an gisela.schleidt@loerrach-landkreis.de oder Tel. 07621/410-5290.

Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.lpb-bw.de/jungsein.html

Die Öffnungszeiten des Landratsamts sind montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 12.30 Uhr, donnerstags auch von 13.30 bis 17.30 Uhr.

Neue Leitung für das Tonhalle-Orchester Zürich ab 2014/15

Christine Meier (Simultanübersetzung), Lionel Bringuier, Peter Stüber, Ilona Schmiel und Mischa Greull, Medienkonferenz Tonhalle-Gesellschaft Zürich, © Priska Ketterer
 

Zürich.- Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich hat bekanntgegeben, dass Lionel Bringuier der neue Chefdirigent und Musikalische Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich wird. Der zunächst auf vier Jahre ausgelegte Vertrag umfasst 30 Konzerte pro Saison inklusive Tourneen und CD-Aufnahmen. Neue Intendantin der Tonhalle- Gesellschaft Zürich wird Ilona Schmiel. Sie hat sich für fünf Jahre verpflichtet. Beide treten ihre Ämter zu Beginn der Saison 2014/15 an.

Lionel Bringuier 

Lionel Bringuier reiht sich beim Tonhalle-Orchester Zürich in die Reihe renommierter Dirigenten wie Volkmar Andreae, Hans Rosbaud, Rudolf Kempe, Gerd Albrecht, Christoph Eschenbach und David Zinman ein. Sowohl für das Orchester als auch für die Findungskommission war Lionel Bringuier nach seinen ersten beiden Konzerten in der vergangenen Saison der Wunschkandidat. «Meine erste Begegnung mit dem Tonhalle-Orchester Zürich war wie Liebe auf den ersten Blick. Sofort empfand ich eine ganz besondere künstlerische und menschliche Affinität», so Lionel Bringuier.

Bereits in der Vorbereitung des ersten gemeinsamen Konzerts Ende November letzten Jahres hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Lionel Bringuier und dem Tonhalle-Orchester Zürich aussergewöhnlich gut und inspiriert verlaufen ist. In den Medien war als Resonanz auf sein letztes Konzert im Mai zu lesen, dass «Bringuier sich nicht als Rebell zu inszenieren braucht, um klarzumachen, dass er diese Musik (Anm: gemeint ist die 1. Sinfonie von Johannes Brahms) nicht als historisches Erbe versteht, sondern als etwas, das ihn hier und heute angeht, packt, beflügelt».

«Es ist gelungen, für unser Orchester eine Persönlichkeit zu finden, die mit grossem Enthusiasmus das bisher von David Zinman gemeinsam mit dem Tonhalle-Orchester Zürich Erreichte fortführen und weiterentwickeln wird», so Peter Stüber, Präsident der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Vorsitzender der Findungskommission. Lionel Bringuier, 1986 in Nizza geboren, wurde als 13-Jähriger am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique zugelassen, begann 2000 sein Dirigierstudium bei Zsolt Nagy und belegte Meisterkurse bei Péter Eötvös und János Fürst. 2005 gewann Lionel Bringuier den 49. Wettbewerb für junge Dirigenten in Besançon. Seitdem dirigiert er weltweit immer wieder diverse Spitzenorchester wie die New York Philharmonic, das Cleveland Orchestra, die Los Angeles Philharmonic, die Münchner Philharmoniker, das Schwedische und Französische Radio-Sinfonieorchester, das BBC Symphony Orchestra u.a. bei den BBC Proms. Er debütierte 2011 als Operndirigent mit Bizets «Carmen» an der Königlichen Oper Stockholm. 2014 wird er Jules Massenets «Werther» im Teatro alla Scala leiten. Lionel Bringuier ist seit sechs Saisons den Los Angeles Philharmonic als Resident Conductor verbunden. Zuvor war er Musikdirektor des Orquesta Sinfónica de Castilla y León in Valladolid.

Ilona Schmiel

«Mit Ilona Schmiel erhält die Tonhalle-Gesellschaft Zürich eine äusserst erfahrene und erfolgreiche neue Intendantin, die ihr Können als langjährige Intendantin und Geschäftsführerin des Beethovenfests Bonn unter Beweis gestellt hat», so Peter Stüber. «Anknüpfend an die grossen Erfolge des Tonhalle-Orchester Zürich, freue ich mich darauf, mit künstlerischen und medialen Konzepten das Tonhalle-Orchester Zürich weiterzuentwickeln», so Ilona Schmiel. Ilona Schmiel wurde 1967 in Hannover geboren und studierte Schulmusik, Altphilologie und Kultur- und Medienmanagement in Berlin, Bö und Oslo. Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1993 als Assistentin der Geschäftsleitung bei den Donaueschinger Musiktagen sowie als Mitarbeiterin beim olympischen Kulturfestival Lillehammer und Oslo. Zwischen 1995 und 1997 war Ilona Schmiel als Projektleiterin bei der Konzertagentur Rafael Concerts für die weltweiten Operntourneen der «Arena di Verona» verantwortlich, ehe sie 1998 bis 2002 als Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin zur Glocke Veranstaltungs-GmbH nach Bremen wechselte. Dort übernahm Sie auch die Geschäftsführung des Bremer Musikfestes. 2004 wurde sie zum Beethovenfest nach Bonn als Intendantin und Geschäftsführerin berufen. Seitdem ist Ilona Schmiel aktive Unterstützerin von «El Sistema» und Dr. José Antonio Abreu (Venezuela). Kürzlich erhielt das Beethovenfest Bonn die Auszeichnung «Kulturmarke 2012». Ilona Schmiel ist zudem seit 1996 Gastdozentin im Studiengang «Kultur- und Medienmanagement» an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin, jetzt an der FU Berlin.

David Zinman

Der Chefdirigent und Musikalische Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich David Zinman ist vom Präsidenten der Tonhalle-Gesellschaft Zürich Peter Stüber bereits in einem frühen Stadium über die Wahl seines Nachfolgers unterrichtet worden. Mit folgenden Worten hat er auf die offizielle Ernennung Lionel Bringuiers reagiert: «Ich bin erfreut und begeistert zu erfahren, dass der begabte junge Dirigent Lionel Bringuier an der Spitze des Tonhalle-Orchesters Zürich stehen wird, wenn ich meine Position als Chefdirigent und Musikalischer Leiter Ende Juli 2014 aufgeben werde. Für ihn ist es eine Chance, dieses inspirierende Orchester in eine neue Ära zu führen. Ich bin dankbar und fühle mich geehrt, dass man mich gebeten hat, als Ehrendirigent des Tonhalle- Orchesters Zürich unsere Beziehung fortzusetzen. Ich freue mich darüber, dass ich die Entwicklung dieses wunderbaren Orchesters auf diese Weise weiter verfolgen kann. Ich freue mich auch darüber, dass es mir die Gelegenheit verschafft, mit meinen Freunden in Zürich und seinem loyalen Publikum weiter in Verbindung zu bleiben.»

www.tonhalle-orchester.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...