Montag, 31. August 2009

Theater macht Geschichten

Freiburg.- Michael Kaiser, der Theaterpädagoge und Katharina Mohr, Konzertpädagogin suchen noch "junge Leute zum Mitreisen" fürs Junge Theater Freiburg, der Kinder- und Jugendsparte, "in der wir nicht nur Theater für junge Menschen, sondern vor allen Dingen Theater mit Menschen zwischen 5 und 20 Jahren machen.

Im Großen Haus soll beispielsweise mit vielen jungen Menschen und frei nach Wagner die HipHop-Oper »Der Rap des Nibelungen« auf die Bühne kommen. Im Kleinen Haus erzählen Jugendliche in »Flokati«, einem Musical für die ganze Familie, was tief im Inneren, zwischen den Fasern, im Mikrokosmos eines Teppichs so alles passiert. Im Werkraum zeigen wir – neben 12 weiteren Kinder- und Jugendprojekten – »Das Tagebuch der Anne Frank« als Gemeinschaftsproduktion mit Schauspielern des Ensembles und Jugendlichen.

Alle Mitmach-Projekte des Jungen Theater Freiburg sind unter dem Begriff »Theaterlabor« zusammengefasst. Alle Infos hierzu gibt's unter: www.theaterlabor.net

Gespannt sind die beiden auf auf Ideen, auf Geschichten. Sie versprechen, die Themen ernst zu nehmen, der Kreativität eine Plattform geben und die Kinder und Jugendlichen aktiv an der Arbeit zu beteiligen. Und: "Da mit Musik sowieso alles schöner ist, bauen wir auch im nächsten Theaterjahr die Angebote im Bereich Musikvermittlung und Konzertpädagogik immer weiter aus.

Das Programm für die Kleineren

fLoKati
Insektenmusical von Jugendlichen für die ganze Familie 8+
Wenn man ganz genau hinsieht, kann man sie erkennen: Im Inneren eines flauschigen städtischen Wohnzimmerteppichs wohnen Ameisen, Spinnen, Maden und sogar ein Gecko gemeinsam in ihrer Krabbeltierstadt FLOKATI. Als das Landkäfer- Mädchen Nela in den Schulferien nach FLOKATI kommt, um ihre Cousine Katharina zu besuchen, ist sie beeindruckt vom glanzvollen und pulsierenden Leben der Fusselmetropole. Doch allmählich reicht ihr der Trubel und sie sehnt sich nach zu Hause … Seit Oktober 2008 haben 25 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren eigene Szenen geschrieben, Choreographien und Songs einstudiert und geprobt. Entstanden ist ein unterhaltsames Musical für Klein und Groß mit Einflüssen aus Bollywood, HipHop und 50er-Jahre-Filmmusik.
Projektleitung: Gary Joplin, Emma-Louise Jordan, Nikolaus Reinke, Katharina Mohr
Premiere: fr. 9.10.09, Kleines Haus

die samstagssitzer 4+
Kinderkonzertreihe im Werkraum
Ganz nah dran! Unsere kleinen Theaterbesucher laden wir an drei Samstagnachmittagen
zu szenischen Sitzkissenkonzerten ein, bei denen das Mitmachen und
Staunen nicht zu kurz kommen. Mit dabei: Mitglieder des Opern-Ensembles und
des Philharmonischen Orchesters.
ab Oktober 2009, Werkraum

babyKonzerte 0 1
Konzertreihe für die Allerkleinsten
Babys im Konzert – warum nicht? Unsere kleinsten Zuhörer (bis Krabbelalter)
können auf Decken und Kissen gemeinsam mit Mamis und Papis kindgerechten
Klängen lauschen. Auch werdende Mütter sind bei diesem kurzen und kurzweiligen
Konzerterlebnis herzlich willkommen. Kinderwagenparkplatz und Wickeltische
sind vorhanden.
ab Oktober 2009, Winterer-Foyer

adventssingen für Kinder 4+
Einstimmen auf die Weihnachtszeit
Wie jedes Jahr stimmen wir an den vier Adventssamstagen Groß und Klein mit Liedern
und Geschichten auf das schönste und besinnlichste Fest des Jahres ein!
sa. 28.11.09 / 5.12.09 / 12.12.09 / 19.12.09, Winterer-Foyer

Der Kleine Oberon 8+
Große Oper für die Kleinen und Familien
Nach dem »Freischütz für Kinder« können kleine Opernfans und solche, die es werden wollen, nun in dieser Spielzeit eine weitere Oper von Carl Maria von Weber auf der großen Bühne erleben. In einer kindgerechten Fassung tauchen wir ein in die Geschichte des Elfenpaares Oberon und Titania und entdecken die magischen Kräfte des wundersamen Zauberhorns …
Projektleitung: Anne-Catrin Carstens & Katharina Mohr
mi. 23.12.09 & sa. 2.1.10, großes Haus

schaf 5+
Musiktheater von Sophie Kassies
mit Werken von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und Claudio Monteverdi
Schaf hat keinen Namen. Schaf heißt einfach Schaf. Und das ist auch in Ordnung so, bis sich Lorenzo in die Schafherde flüchtet. Lorenzo ist Prinz und will auf keinen Fall König werden. Schaf hilft ihm, seine Krone zu verstecken und die beiden werden Freunde. Doch ein Freund braucht einen Namen, einen, den er nur für sich allein hat – ein Freund kann nicht einfach nur »Schaf« heißen. Und wo bekommt man plötzlich so einen Namen her? Für Schaf beginnt eine aufregende Reise, die schließlich wieder zu ihm selbst und zur alles entscheidenden Frage zurückführt: Wer bin ich und wer will ich sein?
Regie: Anne-Catrin Carstens
Premiere: frühjahr 2010, Kleines Haus

Kinderkonzert
Was ist los? Als der Dirigent den Stab hebt und das Orchester zu spielen beginnt, klingt es wie Kraut und Rüben. Da hat sich doch tatsächlich jemand einen Spaß gemacht und alle Noten durcheinandergewirbelt! Doch der Täter hat eine Fährte hinterlassen. Für die Musiker beginnt eine spannende musikalische Fahndung durch bekannte und neue Melodien und Rhythmen. Und natürlich kann das Orchester auch auf die Mithilfe des Publikums zählen …
so. 28.2.10, großes Haus

Kinderstücke
die Kleine Hexe 5+
Kinderstück nach der Geschichte von Otfried Preußler
»Es war einmal eine kleine Hexe, die war erst 127 Jahre alt, und das ist für eine Hexe ja noch gar kein Alter«. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, einmal an der Walpurgisnacht, der großen Hexenfeier auf dem Blocksberg, teilzunehmen. Aber dafür ist sie noch viel zu jung und es ist ihr also verboten. Trotzdem geht sie heimlich zu dem großen Fest und amüsiert sich prächtig, bis sie von der Wetterhexe Rumpumpel entdeckt und verpetzt wird. Sofort wird sie vor die Oberhexe geführt und verhört. Diese verspricht ihr, dass sie in Zukunft immer an der Walpurgisnacht teilnehmen darf, wenn sie ein ganzes Jahr lang eine »gute Hexe« ist und die schwierige Prüfung vor dem Hexenrat besteht. Von nun an versucht sie – mit Hilfe ihres Raben Abraxas – nur noch Gutes zu tun, aber muss sich bald fragen: Was macht eine gute Hexe aus? Und was heißt gut handeln?
Regie: Thalia Schuster / Bühne: Thomas Rump / Kostüme: Elena Anatolevna
premiere: so. 15.11.09, großes Haus

ein neues KinderstücK 10+
mit Puppen
»Sadako« war der Titel des Märchens mit Puppen, das in der Spielzeit 2007/8 Kinder wie Erwachsene gleichermaßen verzauberte. Mit Puppen, Papierparavents, einem Sandkasten und jeder Menge origineller Spielideen schufen Andreas Becker und die Puppenspielerinnen des Theater Freiburg, Dorothee Metz und Vanessa Valk, ein poetisches Theatererlebnis für Jung und Alt. Im Winter 2009 wird das gleiche Team im Werkraum ein neues Stück für Kinder ab 10 Jahren zeigen!
Projektleitung: Andreas Becker, Dorothee Metz, Vanessa Valk
premiere: dezember 2009, Werkraum

es Waren einmal: romai, rahel, 5+
memet und marie
Interaktives, multinationales Märchenprojekt
Erzählte Geschichten sind ein zentraler Teil jeder Kultur. Doch im Zeitalter der dauernden digitalen Berieselung droht diese gelebte Volkskultur verloren zu gehen. Dem wollen wir ein über die gesamte Spielzeit angelegtes Projekt entgegensetzen, in dem Kinder spielerisch und kreativ die Lust an Geschichten entdecken. »Es waren einmal …« ist ein interaktives Märchenprojekt, in dem Kinder anderen Kindern die Magie des Erzählens und Zuhörens näherbringen. Im November und Dezember wird es im Werkraum Märchennachmittage geben, bei denen Kindern – begleitet von stimmungsvoller Musik – Märchen erzählt werden. Die Kinder müssen sich aber nicht aufs Zuhören beschränken! Sie können selbst eingreifen, die Geschichten verändern, Neues hinzuerfinden und am Schluss ihre eigenen Märchen erzählen.

Aus diesen Märchen-Happenings im Winter 2009 entsteht dann eine eigene Inszenierung,
die im Juni 2010 auf die Bühne kommen wird. Kinder aus unterschiedlichen
Herkunftsländern und mit verschiedenen Muttersprachen werden an diesem
Projekt aus unserem »Theaterlabor« teilnehmen. Märchen sind hier also auch ein
kultureller Schmelztiegel, das Theater ein Ort der Begegnung und des Austauschs
von Kindern unterschiedlichster Herkunft. Von Kindern, die gemeinsam ein spannendes,
zeitgemäßes Märchentheater auf die Bühne bringen.
Projektleitung: Margarethe Mehring-Fuchs, Stephan Laur,
Ro Kuijpers, Michael Kaiser
Märchennachmittage: so. 29.11.09 / 6.12.09 / 13.12.09 / 20.12.09, Werkraum

projektpräsentation: juni 2010, Werkraum
ein neues projeKt 10 13
mit Kindern
Auch in der Saison 2009/10 wird es wieder ein Mitmachprojekt für 10- bis 13-Jährige am Theater Freiburg geben. Thematisch wird sich dieses Projekt mit den Fragen beschäftigen: Was ist Ausgrenzung? Wer gehört dazu, wer nicht? Wer ist anders? Und warum? Wer Interesse hat, schickt eine E-Mail mit Name, Geburtsdatum und Telefonnummer an michael.kaiser@theater.freiburg.de oder abonniert unseren Newsletter!
Infos hierzu unter: www.theater.freiburg.de/jungestheater
Projektleitung: Teresa Rotemberg
Projektpräsentation: Februar 2010, Werkraum

Lirum Larum Lesefest 6
Kinderliteraturfest Freiburg 2009
Im Oktober veranstaltet das Kulturamt Freiburg das 16. Lirum Larum Lesefest, bei dem in diesem Jahr Sach- und Hörbücher Themenschwerpunkte sein werden. Wie immer ist der Höhepunkt ein großes Lesefest, das bereits zum dritten Mal im Theater Freiburg stattfindet. Von morgens bis abends wird im ganzen Haus fabuliert, gespielt, gesungen, erzählt und geschmökert. Angekündigt haben sich in diesem Jahr u.a. die Kinderbuchautorinnen und –autoren Isabel Abedi (»Lola auf Hochzeitsreise «), Ulrike Baier (»Das magische Baumhaus«), Frank M. Reifenberg (mit einem Programm nur für Jungs!) und »Sams«-Erfinder Paul Maar.
So. 4.10.09, theater freiburg

Kinderorchester 8-12
Spielst du ein Instrument und möchtest nicht mehr nur im kleinen Kämmerlein spielen? Dann mach mit bei unserem Orchester für alle Instrumentalisten von 8 bis 12 Jahren. Egal, ob du gerade erst angefangen hast oder schon etwas kannst – wenn du gern mit anderen musizierst und einmal die Woche Zeit und Lust zum Proben hast, bist du hier richtig! Die Proben finden wöchentlich montags von 16.30 bis 18 Uhr in den Räumen des Theaters statt. Probenbeginn: Juni 2009. Einsteiger sind bis Herbst willkommen. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro pro Jahr. Wenn du mitspielen möchtest, schicke eine E-Mail an katharina.mohr@theater.freiburg.de mit Namen, Alter und Instrument und gib an, wie lange du schon spielst.
Weitere Infos unter: www.theater.freiburg.de/kinderorchester

theatermäuse 5-10
Theaterclub für Kinder
Theatermäuse sind von Natur aus neugierig – neugierig auf Theater! Auch in der neuen Saison sind unsere Mäuse daher immer dabei, wenn etwas Spannendes auf oder hinter der Bühne passiert. Clubmitglieder treffen sich ca. einmal im Monat, um das Theater gemeinsam zu erkunden: Die Theatermäuse sind bei ausgewählten Proben unserer Produktionen für Kinder mit von der Partie, sehen sich eine Vorstellung an und schauen bei einer Theaterführung den Werkstätten über die Schultern. Im einmaligen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro sind alle Probenbesuche sowie ein Gutschein für einen Vorstellungsbesuch bereits inbegriffen. anmeLdung: ab Sa. 11.7.09 an der Theaterkasse, solange Plätze verfügbar sind. Clubstart: Herbst 2009, Clubbeitrag: einmalig 20 Euro, Clubtreffen: ca. 1x pro Monat (bis Frühjahr 2010), unterschiedliche Wochentage, die Einladung zu den Treffen kommt zuvor per Post.

Freitag, 28. August 2009

Vom Leben, Puppen und anderen Wundern

Basel.- Ein berauschendes, skurriles Liebesabenteuer, temperamentvoll begleitet auf dem Piano, bildet den Auftakt des nächsten Basler FigurenTheaterFestivals (2. – 7.9.2009). "Schwein, Weib und Gesang" bietet die brillante Ostschweizer Figurenspielerin Kathrin Bosshard. Dieses Jahr sind Ensembles und Solokünstlerinnen und -künstler aus sechs Ländern eingeladen, aus Russland, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Sie bringen Stücke mit, die einem in Traumwelten entführen, zum Staunen und Nachdenken anregen, oft auch zum Lachen. Dabei fällt auf: Politisches ist nicht mehr tabu. Brennende Themen wie drohende Wasserknappheit, Armut und Heimatverlust, religiöser Fanatismus finden ihren Ausdruck. Auf dem Programm stehen 17 Produktionen mit 32 Aufführungen, darunter auch Vorstellungen für Schulklassen und die clownesken Openair-Darbietungen „Elephant walk“ und „CockTales“ der süddeutschen Gruppe PasParTouT. Olivier Benoit von Tàbola Rassa bietet für Theaterschaffende den Workshop „Animer un objet ...“ an. Helmut Pogerth leitet eine Gesprächsrunde mit Theaterschaffenden und nimmt interessierte FestivalbesucherInnen auf eine dramaturgische Kurzreise mit.

1995, als das FigurenTheaterFestival Basel gegründet wurde, gab es noch das legendäre Theaterfestival „Welt in Basel“. Heute exisitiert „Welt in Basel“ nicht mehr. Das FigurenTheaterFestival indessen lebt und hat sich entwickelt. Gegründet wurde es vom Riehener Figurentheater Vagabu, das im Januar sein 30-jähriges Bestehen feierte. Seit 2003 findet es alle zwei Jahre statt, dieses Jahr zum fünften Mal. Das Festival kann die Welt nicht nach Basel holen, aber es will den Blick öffnen und Grenzen überschreiten, nicht nur zwischen Ländern und Sprachregionen, auch zwischen verschiedenen Kunstformen – und sich dabei auf sieben bewährte Veranstalter in Basel, Riehen und Saint-Louis stützen. Konstant geblieben ist die Unterstützung der Kantone BS/BL, der Gemeinde Riehen, des Trägervereins und der Unima Suisse. Gut eingespielt ist das Leitungsteam mit Christian Schuppli, Iris Weder und Franziska von Blarer. Das Dreier-Team ist nun seit 2005 in dieser Zusammensetzung im Einsatz.

Ziel der Festivalmacher ist es, mit einem vielfältigen und anspruchsvollen Programmangebot für Erwachsene, Jugendliche und Kinder den Besuchern Figurentheater in seinen verschiedenen Formen und Möglichkeiten vor Augen zu führen und neues Publikum dafür zu begeistern. Eine besondere Attraktion des diesjährigen Festivals ist die Kombination von Figurentheater und Oper. Das Spiel mit Figuren in Verbindung mit Live-Musik bildet einen Schwerpunkt. Daneben stehen experimentelle Formen von Objekt- und Material-Theater auf dem Programm. Bewusst wurden auch einzelne Produktionen aus den Sparten Videokunst und Performance miteinbezogen. So wird die Stellung des Figurentheaters im Reigen der darstellenden Künste sichtbar. Und noch eine Besonderheit bringt das Festival: Erstmals sind grössere Ensembleproduktionen zu sehen wie „Die Zauberflöte“ aus Nürnberg, „White Cabin“ aus St. Petersburg und „Die Passion der Schafe“ aus Stuttgart.

Thalias Kompagnions zusammen mit dem Ensemble Kontraste aus Nürnberg zeigen ihre viel bejubelte Version von W.A. Mozarts „Zauberflöte“ für einen Sänger, zwei Puppenspieler und ein 8-köpfiges Kammerorchester. Das russische AKHE Theatre aus St. Petersburg lässt uns mit seinem legendären Bildertheater „White Cabin“ in obsessive Traumwelten eintauchen. Das Ensemble Materialtheater aus Stuttgart ist mit zwei Produktionen vertreten, „Passion der Schafe“, eine Auseinandersetzung mit dem christlichen Fundamentalismus, und „Ernesto Hase“, ein heutiges Märchen über Armut und Vertreibung. Aus den Niederlanden kommt das TAMTAM Objekttheater mit „Survival“ für Erwachsene und „Haben oder Nichthaben“ für ein gemischtes Publikum, beides Stücke die sich ausschliesslich auf die Wirkung ihrer Bilder verlassen. TAMTAM gibt es seit 30 Jahren und war noch nie in der Schweiz zu sehen. Aus Strasbourg erwarten wir das Tohu-Bohu Theater, das die Legende von Robin Hood auf elsässisch spielen wird, auch dies eine Schweizer Erstaufführung. Die Compagñía Tàbola Rassa aus Barcelona hat den Mut, die Molière-Komödie vom Geizigen mit sprechenden Wasserhahnen zu spielen und damit die Themen Geiz und Wasserknappheit zu verbinden – eine äusserst vergnügliche und spritzige Angelegenheit.

Mit sieben Produktionen ist die Schweizer Szene dieses Jahr stark vertreten: Die brillante Ostschweizer Figurenspielerin Kathrin Bosshard eröffnet mit „Schwein, Weib und Gesang“ das Festival im Theater Basel. Die Gruppe Roosaroos wagt es, am Festival mit ihrer „Odyssee“ Première zu feiern. Das Basler Marionetten Theater ist mit seiner erfolgreichen Neuinszenierung für die ganz Kleinen und ihre Eltern „Das kleine Ich bin Ich“ vertreten. Mit „Rosen für Herrn Grimm“, zeigt die junge Zürcher Künstlerin Katja Baumann ein berührendes Treffen zwischen Alt und Jung, entstanden in Zusammenarbeit mit Ueli Bichsel. Das Aargauer Eidos Musikobjekttheater spielt „Emma, die Windfängerin, ein Spiel für eine schrullige Frau, eine singende Säge und einen zauberhaften Pianisten. Der Figurenspieler Michael Huber aus Liestal erzählt kleinen und grossen Zuschauern die sagenhaften Erlebnisse „Vo Zwärge in de Bärge“ und das Figurentheater Vagabu spielt „Schorschis Wunsch“, die Geschichte von Schorschi, der sich eine Phantasiewelt baut, da die Erwachsenen nie Zeit haben.


FigurenTheaterFestival Basel 2.–7.9. 2009

Das Angebot für Schulklassen:

Emma, die Windfängerin eidos Musikobjektheater Schöftland AG
Ein Windstoss stellt Emmas Leben auf den Kopf: Sie verfolgt den Wind, der ihr das schönste Kleid geraubt hat. Eine zauberhafte Geschichte, erzählt und gespielt mit Fundgegenständen und live begleitet auf dem Klavier.
MI 2.9. 10.30 + Do 3.9. 10.30 Vorstadttheater
Dauer: 40 Min.; Kindergarten, 1.–3. Primarstufe

Elephant Walk PasParTout Bergatreute (D)
Ein junger Elephant und sein alter Dompteur führen die Kinder ins Zirkus-Zelt. Rudi ist ein widerspenstiges Tier, doch musikalisch und tänzerisch begabt. Die kleinen Albernheiten nimmt sein Meister mit Humor, doch einmal treibt es Rudi allzu bunt...
Do 3.9. 10.30 + Fr 4.9. 10.30 Riehen, Zelt im Sarasin-Park
Dauer 45 Min.; Kindergarten, 1.–3. Primarstufe

L’Avare d’après Molière Compagnia Tàbola Rassa Barcelona (ES)
Molières berühmte Komödie um Geiz und Liebe, dargestellt mit sprechenden Wasserhahnen. Die spanischen Figurenkünstler schaffen eine witzige Verbindung zwischen Geldgier und der Gier nach Wasser.
In leicht verständlichem Französisch
Fr 4.9. 10.30, Junges Theater Basel, Kasernenareal
Dauer: 70 Min.; Oberstufe, ab 16 Jahren

Haben oder Nichthaben TamTam Objektentheater Olst (NE)
Auf ihrem Planeten, einer Sandkiste, bewegen sich seltsame Wesen, eine Gartenschere, eine Beisszange, ein Handbohrer... Sie führen einen gnadenlosen Kampf um Besitz. Ein Stück ohne Worte zum Nachdenken und Staunen.
Mo 7.9. 10.30 Junges Theater Basel, Kasernenareal
Dauer: 40 Min.; 2.– 4. Primarstufe, 1. OS

Das Kleine Ich bin ich Basler Marionettentheater
Ein buntes Tier, das keinen Namen hat, fühlt sich vielen anderen Tieren ähnlich, doch alle weisen es zurück: „Du gehörst nicht zu uns“. Zwei rivalisierende Männer bringen uns die Geschichte nahe und überraschen uns mit ihrer Spielfreude.
Mo 7.9. 10.30 Theater Arlecchino Basel, Amerbachstrasse 14
Dauer: 50 Min.; Kindergarten, 1./2. Primarstufe

Robin Hood der Wälder TohuBohu Théâtre, Strasbourg (F)
Wie die Puppenspieler in alten Zeiten kommen sie daher mit ihrem Karren voll holzgeschnitzter Marionetten, um die Sage von Robin Hood aufleben zu lassen.
Mit Pfeil und Bogen wie Robin und seine Freunde, stets bereit das Unrecht zu bekämpfen.
In deutscher Sprache
Mo 7.9. 10.00 + 14.00 Saint-Louis, Théâtre La Coupole, 2 Croisée des Lys
Dauer: 50 Min.; 3./4.Primarstufe, OS

Dank Unterstützung von Schule & Theater BS und Kultur in Schulen kis.bl.
0–Tarif für Kindergarten- und Primarschulklassen
5 Franken–Tarif für alle übrigen
Théâtre La Coupole 3.50 €

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen läuft über die Billettkasse von Theater Basel 061 295 11 33 oder die Infothek Riehen 061 641 40 70. Ausgenommen sind die Veranstaltungen in Saint-Louis. Diese müssen direkt beim Théâtre La Coupole gebucht werden 0033 389 70 03 13.
Das Programm findet sich im Internet unter www.figurentheaterfestival.ch

Zürich: John Millers Platz an der Sonne (bis 15. November)

Zürich.- John Miller widerstand im Laufe seiner Karriere jeglicher "ästhetischen Appropriation" – wie er es nennt –. Die Kunsthalle Zürich zeigt vom 29. August bis 15. November 09 die erste Übersichtsausstellung seiner Arbeiten in der Schweiz. John Miller (* 1954) lebt und arbeitet in New York und Berlin. Zu sehen sind mehr als 40 Arbeiten, die seit den 1980er Jahren bis heute entstanden sowie eine eigens für die Kunsthalle Zürich entwickelte Installation und bislang nie öffentlich gezeigte Videoarbeiten.

Die Ausstellung hat zum Ziel, einen umfassenden Einblick in den Kosmos eines Künstlers, der neben Zeitgenossen wie Mike Kelley und Jim Shaw, aber auch Tony Oursler und Stephen Prina eine einzigartige Rolle einnimmt, aufzuzeigen: In seinem Werk vereint Miller eine Synthese von einer ideell begründeten Kritik an Repräsentation und einer postkonzeptuellen Hinwendung zum «Realen» – insbesondere in seinen braun und gold überzogenen Materialcollagen, Reliefs und Skulpturen. Miller arbeitet in Serien und thematisiert mit seinen Arbeiten in stereotypen Genres wie der figurativen Malerei, der Reisefotografie und Landschaftsmalerei die Funktion des Autors sowie den Auraverlust des Kunstwerks.

Miller änderte regelmässig seine künstlerische Technik: Serien wie die "Middle of the Day"-Fotografien entstanden; er baute Sets von Spielshows nach – resultierend aus einer Auseinandersetzung mit diesem Fernsehformat; die Oberfläche der Malerei und Maquetten wandelten sich in den 1980er und 1990er Jahren von braun zu gold. Diese Strategie des Widerstands gegen jegliche Reduktion seines Werkes auf vorgefertigte, kritische Einordnungen und Denkmuster, erklärt, warum er – trotz der frühen Kenntnisnahme durch Theoretiker wie Hal Foster – in seiner Generation bislang oft zu wenig beachtet wurde.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr, Donnerstag 12 - 20 Uhr, Sa und So 11 - 17 Uhr, Montag geschlossen

Katalog: Zur Ausstellung von John Miller erscheint eine umfassende Monographie mit Texten von Alex Alberro & Nora M. Alter, Branden Joseph, Jutta Koether und John Miller mit einer Einführung von Beatrix Ruf im JRP|Ringier Verlag.

Bild: A Place in the Sun (2003). Installation mit 2 Fotografien auf Pappe montiert (175 x 61 x 13 cm; 162.5 x 61 x 13 cm), 2 Globen (je Ø 81 cm), Styropor, Acrylfarbe, Gips; Häuser einer Spielzeugeisenbahn. Courtesy Gallery Praz-Delavallade Paris / Berlin

John Miller
29. August bis 15. November 2009
Eröffnung: Fr 28. August 09, 18 Uhr
Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
CH - 8005 Zürich
0041 (0)44 272 15 15
info@kunsthallezurich.ch
http://www.kunsthallezurich.ch

Mittwoch, 26. August 2009

Zürich: Andere Welten (bis 15. November)

Marcus Coates - das Schlangenexperiment in Utube

Zürich.- Marcus Coates (* 1968) Szenarien der Konfrontation von Mensch- und Tiersein und seine Verwendung schamanistischer Praktiken lassen den Wahrheitsgehalt von Erfahrung trickreich, faszinierend und irritierend in der Schwebe, sie finden statt an der Schnittstelle von Imagination, Fakten und Spiel und strapazieren mit uneindeutigem Humor die kulturellen Glaubens- und Kontrollsysteme. In seiner ersten Einzelausstellung in einer Schweizer Institution zeigt der Künstler im zweiwöchigen Wechsel insgesamt 6 seiner ambivalenten, zwischen dunklem Humor, Faszination und Irritation oszillierenden Videoarbeiten zusammen mit Notizen und Kostümen seiner Performances. An drei Anlässen kann das Publikum den Künstler in Aktion erleben: Samstag, 29. August, 13 Uhr, im Rahmen des Symposiums "In Other Words"; Samstag, 5. September, 22.30 Uhr, im Rahmen der Langen Nacht der Museen; und vom 20. bis 24. Oktober in täglich wechselnden Performances während der Öffnungszeiten der Kunsthalle Zürich - parallel zur John-Miller-Ausstellung.

Was würden Tiere raten? Der 1968 geborene Künstler Marcus Coates untersucht in seinen Performances und den daraus entstehenden Videoarbeiten menschliche und soziale Fragestellungen. Er experimentiert mit Bedeutungs- und Bewusstseinsformen aus dem Tierreich als parallele Erfahrungsweisen; führt quasi schamanistische Akte zur Beantwortung drängender Fragen in Performances durch, in denen er sich in Halb- oder Ganzkörpermaske in einen Dialog mit der Seinsform von Tieren versetzt und deren Stimmen wieder in unsere Sprache übersetzt.

Anfang dieses Jahres ist Coates vom Center for Digital Arts in Holon (Israel) eingeladen worden, eine Arbeit zu realisieren. Wie häufig in seinem Werk suchte der Künstler nach konkreten und drängenden gesellschaftlichen Problemstellungen und bat darum, in einer Performance auf eine der Fragen des Bürgermeisters die Antwort aus dem Tierreich überbringen zu können. Im Beisein einer Übersetzerin fand diese "Séance» im winzigen Büro des Bürgermeisters in einer eigentümlichen Sitzungssituation statt.

Der Bürgermeister fragte den Künstler nach einer Lösung für das Gewaltproblem der Jugendlichen in Holon. Coates war mit einem grotesken Kostüm bekleidet, das Elemente von archaischen Ritualen und Zivilisationstrash in einer improvisierenden, aber auch alternativen Art Brut-Pragmatik verband: Er trug einen Dachs als Kopfbedeckung und einen Trainingsanzug, dessen Seitenstreifen die Zeichnung des Dachsfelles in einer Art Mimikry nachvollzogen. Nachdem der Bürgermeister seine Frage gestellt hatte, stand der Künstler auf und nach kurzer Konzentration glucksten, prusteten, piepsten, entluden sich eine Reihe unverständlicher Laute aus ihm. Er setzte sich daraufhin wieder auf seinen Stuhl und berichtete dem Bürgermeister von seinen Begegnungen im Tierreich, insbesondere mit einem Regenpfeifer, der Angreifer von seinem Nest ablenkt, indem er eine Verletzung vortäuscht.

Coates interpretierte dies als Metapher für allgemein menschliche Verhaltensweisen, aber las daraus auch die spezifische Bedeutung für die politischen Konfliktsituationen in Israel. In zahlreichen weiteren Performances spielte der Künstler diese Art von Wissenstransfer von nicht-menschlichem zu menschlichem Bewusstsein durch. In Radio Shaman, Stavanger Cathedral, Norway (2006) etwa diskutierte er am Radio Antworten aus seinen schamanistischen Performances, die er zuvor an problematischen Orten der Stadt durchgeführt hatte. Die Antworten bezogen sich auf Armut, Prostitution und die vermehrte Verbreitung von HIV, die für die kleine Gemeinde durch die hohe Zahl nigerianischer Immigranten dringend geworden waren. In Journey to the Lower World, Liverpool (2003) führte er in Anlehnung an das sibirische Yakut Ritual eine Performance für die Bewohner einer vor allem von älteren Menschen bewohnten, vom baldigen Abriss bedrohten Siedlung durch.

Eingebettet in Themen der Ornithologie, Zoologie, Anthropologie und Philosophie, aber auch eine besondere Beziehung zwischen Kultur und Natur, die in England in der Volkstradition verankert ist (das Singen in Vogelstimmen zum Beispiel) stellt Marcus Coates Fragen nach dem, was unser individuelles wie kulturelles Bewusstsein ausmacht und prägt, indem er andere Formen des Bewusstseins zu erfahren sucht. Seine Arbeiten assoziieren, diskutieren und hybridisieren dabei zahlreiche künstlerische wie gesellschaftliche Phänomene, die durch das Überschreiten des Subjekt- und Realitätsbegriffs erweiterte Erkenntnisformen erhoffen, vermuten, befürchten, erahnen...

Katalog: Zur Ausstellung erscheint Anfang 2010 ein Katalog in Zusammenarbeit mit der Milton Keynes Gallery, Milton Keynes (UK).

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr, Donnerstag 12 - 20 Uhr, Sa und So 11 - 17 Uhr, Montag geschlossen

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN:
SONNTAGSFÜHRUNGEN, 14 Uhr: 13.9. (Joya Indermühle) / 4.10. (Rahel Blättler) / 18.10. (RB) / 8.11. (JI)
LUNCHFÜHRUNGEN: jeweils Mittwoch, 12.30 Uhr

Links
http://www.artesmundi.org/artistProfiles/artistProfileCoates.php


Marcus Coates
29. August bis 15. November 2009
Eröffnung: Fr 28. August, 18 Uhr
Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
CH -8005 Zürich
0041 (0)44 272 15 15
info@kunsthallezurich.ch
http://www.kunsthallezurich.ch

Dienstag, 25. August 2009

Zürich: Buddhas Paradies (bis 3. 1. 10)

Zürich.- Schätze aus dem antiken Gandhara, zeigt das Zürcher Museum Rietberg ab 6. September bis Januar 2010. Buddhas Paradies heißt sie. Eine grosse Paradies-Stele, ein Hauptwerk der Ausstellung über buddhistische Kunst aus Pakistan, gab die Inspiration zum Titel dieser Schau. In dem zauberhaften, fein und detailliert aus Schiefer herausgearbeiteten Relief thront der lehrende Buddha in der Mitte. Er ist von vielen heiligen Wesen umgeben: eine Paradieswelt voller Harmonie, Ordnung und Frieden. Bei der Betrachtung von "Buddhas Paradies" gilt es, eine vielfältige buddhistische Kultur zu entdecken, die einst – vom 1. bis 5. Jahrhundert – prachtvoll erblühte und deren Ausstrahlung bis nach China und Japan reichte.

Gandhara lag am Fuss des Hindukusch in der Grenzregion des heutigen Pakistan und Afghanistan. Heute sorgen diese Gegend von Peshawar und das Swat-Tal für Schlagzeilen. Es sind Kriegsgebiete, in denen sich ein unfassbares Flüchtlingsdrama abspielt. Gandhara scheint uns heute eine weitab liegende Gegend und ein undurchdringliches, unbeherrschbares Gebirgsland. Dabei stand Gandhara, als die sogenannten Seidenstrassen noch die wichtigsten Handelsrouten zwischen Asien und Europa waren, im "Zentrum"der Welt. Es ist bezeichnend, dass schon Alexander der Grosse im Jahr 327 v. Chr. Gandhara eroberte, um sich diese strategisch wichtige Region zu sichern.

Mit Alexanders Asienfeldzug war die Kultur des Mittelmeerraumes nach Gandhara gelangt und hat sich dank eines stetigen Austauschs zwischen Ost und West über Jahrhunderte erhalten. So erscheint uns die Kunst Gandharas auf den ersten Blick seltsam vertraut, erinnert sie doch an die griechisch-römische Antike.

Der zweite wichtige Impuls kam von Indien. Dort hatte im 5./4. Jahrhundert v. Chr. der historische Buddha gelebt. Um die Zeitenwende entstanden, etwa gleichzeitig wie im indischen Mathura, die ersten Darstellungen des Buddha. Erstmals zeigte man den "Erleuchteten"in menschlicher Gestalt und nicht mehr wie zuvor in Form von Symbolen. Die frühen Skulpturen aus Gandhara zählen somit zu den ältesten Buddha-Darstellungen überhaupt.

Die grosse Blütezeit erlebte der Buddhismus in Gandhara unter dem Kushan-König Kanishka I (ca. 127–150). Es entstanden grosse Städte und zahlreiche Klöster. Die einst prächtigen Klöster waren mit Reliefs geschmückt, die durch ihren erzählerischen Reichtum bezaubern: Nirgendwo in der buddhistischen Kunst haben die Bildhauer so viele Episoden aus dem Leben des Buddha auf so anschauliche Weise dargestellt wie in Gandhara: Seine Geburt, sein Auszug von zu Hause, sein Leben als Asket, seine Erleuchtung und sein Eingehen ins Nirvana. Die meist aus gräulich-blauem Schiefer herausgehauenen Skulpturen strahlen Ruhe und Erhabenheit aus. Kraftvoll gestaltete Körper, die in sich versunken verharren, detailreiche Reliefs, aber auch monumental grosse Buddha-Figuren und in Fels gehauene Reliefs sind typisch für Gandhara. Die grössten Buddhafiguren überhaupt, die Kolossalstatuen aus Bamiyan in Afghanistan – einst stolze Zeugen der späten Gandhara-Kultur – wurden im Jahr 2001 von den Taliban zerstört.

Ausgrabungen von Stadtgebieten belegen die weitreichenden Handelsbeziehungen Gandharas. Die in der Ausstellung gezeigten Luxusgüter aus Gold spiegeln den ökonomischen und kulturellen Austausch. Gandhara war ein Schmelztiegel – dies zeigt sich vor allem in der Kunst, die mannigfaltige religiöse und kulturelle Einflüsse spiegelt.

Die Ausstellung wurde von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland organisiert. Sie war bereits in Bonn und Berlin zu sehen und reist anschliessend von Zürich nach Paris. Sie umfasst 250 Objekte. Mit Ausnahme einiger weniger Exponate aus Museen in Paris, Berlin und Stuttgart kommen alle gezeigten Werke aus Museen in Pakistan. Sie waren noch nie im Westen ausgestellt und stammen teilweise aus neuen archäologischen Ausgrabungen. Es ist den pakistanischen Museen ein Anliegen, mit dieser Ausstellung eine andere Seite dieser sich heute in grosser Not befindenden Region zu zeigen: Gandharas Geschichte ist voller Reichtum, Toleranz und kultureller Vielfalt.

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog in einer deutschen und einer englischen Fassung erschienen: "Gandhara. Das buddhistische Erbe Pakistans». Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn (Hrsg.); 384 Seiten, über 400 Farb-Abbildungen, 24,5 x 28 cm, Klappenbroschur; CHF 48.00, EUR 29.00, ISBN 978-3-8053-3956-8

Abbildung: Sogenannte Aphrodite; Sirkap, Taxila, 1. Jahrhundert n.Chr.; Gold, repoussé. National Museum Pakistan, Karachi; Foto: Peter Oszvald

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr, Montag geschlossen

Buddhas Paradies
Schätze aus dem antiken Gandhara, Pakistan
6. September 2009 bis 3. Januar 2010
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
http://www.rietberg.ch

Montag, 24. August 2009

Aarau: Kein Platz für Antworten, *bis 8. November

Aarau.- Das amerikanisch-schweizerische Künstlerpaar Teresa Hubbard und Alexander Birchler präsentieren mit "No Room to Answer" vom 5. September bis 8. November im Aargauer Kunsthaus seine wichtigsten Arbeiten. Die bisher umfassendste Ausstellung in der Schweiz vereint Videoinstallationen und Fotoarbeiten, in denen sich Personen und Räume zu wundersamen Szenerien verweben. Das Duo ist international bekannt für seine Video- und Fotoarbeiten mit rätselhaften Handlungssträngen und nachtwandlerischem Bildersog. Die filmischen und fotografischen Werke Hubbard und Birchlers kreisen um das Zusammenspiel von Mensch und Raum, von An- und Abwesenheit, von Außen- und Innenwelt, von Realität, Traum und Erinnerung.

In der grossen Überblicksausstellung "No Room to Answer" präsentieren Teresa Hubbard und Alexander Birchler Videoinstallationen und Fotoarbeiten, die seit 1991 entstanden sind. Es handelt sich um die umfassendste Ausstellung des Künstlerpaars in der Schweiz und eröffnet den Betrachtern neue Bezüge zwischen den fotografischen und filmischen Werken. Die neuste Arbeit "Grand Paris Texas" wird zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen sein. Der knapp einstündige Film greift das Formate des Dokumentarischen auf und vereint das verlassene Kino "The Grand" - den einstigen Ort der Projektion filmischer Illusion - mit den Projektionen auf die Stadt Paris in Texas, die gleichermaßen mit der französischen Metropole und Wim Wenders Film verschränkt sind. Ergänzend dazu werden in der Ausstellung Exponate aus dem Archiv der Kunstschaffenden zu sehen sein, die Einblicke in die künstlerischen Schaffensprozesse bieten.

In ihren filmisch wie architektonisch aufwendig produzierten Videoarbeiten lotet das Künstlerduo Konflikte um Begehren und Verdrängen, Geschlechterpositionen, Erinnern und Vergessen aus. Mit ihren offenen Erzählungen ohne Anfang und Ende, die auf komplexe Weise Handlungen und Handlungsräume miteinander verbinden, heben sie die raum-zeitliche Ordnung aus den Angeln. Das Künstlerduo ist nicht an der dramatischen Zuspitzung interessiert, sondern an einer epischen Ausbreitung des Verborgenen. Die in brillant-farbigen Bildern festgehaltenen Schauplätze sind reale Orte wie auch Filmkulissen, die auf persönlichen Erlebnissen des Künstlerpaars, sowie literarischen und filmischen Vorlagen basieren.

Die Ausstellung "No Room to Answer" wurde 2008 als Einzelausstellung im Modern Art Museum of Fort Worth in Texas gezeigt. Nach der Präsentation im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart (ausschliesslich Videoarbeiten) entwickeln Hubbard/Birchler für das Aargauer Kunsthaus das Ausstellungskonzept inhaltlich weiter, abgestimmt auf die spezifische Raumsituation. Integriert werden in die Ausstellung zudem Werke, die Teil der Aargauischen Kunsthaussammlung sind.

Teresa Hubbard, geboren 1965 in Dublin, wuchs in Australien und den USA auf und studierte 1985-1988 Kunst an der University of Texas in Austin. Alexander Birchler, geboren 1962 in Baden, besuchte 1983-1987 die Schule für Gestaltung in Basel. 1990-1992 absolvierten beide das Masterprogramm am Nova Scotia College of Art and Design in Halifax, seither arbeiten sie zusammen. Seit 2000 leben und arbeiten sie in Austin, Texas.

Teresa Hubbard und Alexander Birchler haben an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen und waren an mehreren Biennalen vertreten, u.a. an der Biennale Venedig (1999) und an der Biennale Liverpool (2008). Ihre Werke wurden in renommierten Ausstellungshäusern wie dem Whitney Museum, New York, der Nationalgalerie, Berlin, dem Museum für Gegenwartskunst, Basel, dem Museo Reina Sofia, Madrid oder dem Mori Museum, Tokio gezeigt.

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag der Katalog Hubbard/Birchler - No Room to Answer. Die Monografie stellt alle Schlüsselwerke des Künstlerduos von 1991 bis heute vor und bietet Texte von Madeleine Schuppli, Sara Arrhenius, Iris Dressler, Andrea Karnes sowie ein ausführliches Interview mit den Künstlern über ihr neustes Werk Grand Paris Texas. Der reich bebilderte Katalog (D/E) ist eine erweiterte Ausgabe der vom Modern Art Museum of Fort Worth und dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart herausgegebenen Publikation. (Erhältlich ab September 2009)

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr Donnerstag 10 - 20 Uhr Montag geschlossen

Abbildung: Eight (Acht), 2001. HD-Video mit Ton, Dauer: 3 Min. 35 Sek., Endlosschleife, Bildformat 4:3, Stereo; Installationsmasse variabel. Sammlung: Aargauer Kunsthaus, Schenkung Bechtler-Staub Stiftung.

No Room to Answer
5. September bis 8. November 2009
Vernissage: Fr 4. September 09, 18 Uhr
Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
http://www.ag.ch/kunsthaus

Freitag, 21. August 2009

Die Dame mit den Goldohrringen

Bild 1: Goldohrringe der 2. Hälfte des 17. Jh. Bild 2: Das freigelegte Grab im Leitungsgraben; Quelle: Kantonsärchäologie

Basel.- Archäologen haben bei Bauarbeiten vor dem Kreuzgang des Basler Münsters das Grab einer vornehmen Dame aus dem 17. Jh. freigelegt. Die Dame trug besonders wertvolle Goldohrringe. Dies meldet die Kantonarchäologie

Die Dame mit den Goldohrringen wurde vor der Maria Magdalena-Kapelle unter der heutigen Rittergasse in einem Leitungsgraben von Mitarbeitenden der Archäologischen Bodenforschung entdeckt. Neben dem Schädel lagen zwei Goldohrringe in Tropfenform mit einem linsenförmigen Verschluss. Auf der Vorderseite zeigen die aus filigranen Golddrähten und Goldkügelchen gearbeiteten Ohrringe Blütenmotive mit blauen Emaileinlagen. Die Ohrringe sind wahre Meisterwerke der Goldschmiedekunst. Stilistisch lassen sie sich mit einer prächtigen Goldkette der 2. Hälfte des 17. Jh. vergleichen, die im Historischen Museum Basel aufbewahrt wird. Diese Arbeit stammt vom Basler Goldschmied Gedeon Bavier.

Laut einer ersten anthropologischen Untersuchung war die Tote mit einer Körpergrösse von ca. 155 cm eher klein gewachsen. Es waren nur noch die Knochen des Oberkörpers erhalten, der untere Teil des Skeletts war bei früheren Bauarbeiten zerstört worden. Der gute Zustand der Gelenke und nur minimale Abnützungsspuren an der Wirbelsäule weisen darauf hin, dass die Verstorbene keine physisch belastenden Arbeiten zu verrichten hatte. Die Frau litt unter starkem Kariesbefall und starb in einem Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Die Todesursache liess sich nicht eruieren. Die Tote war in einem Sarg bestattet worden, bekleidet mit einem einfachen Gewand, worauf zwei bronzene Gewandhaften hindeuten. Entgegen den damals strengen protestantischen Bestattungssitten trug sie noch ihre wertvollen Ohrringe.

Der wertvolle Goldschmuck macht deutlich, dass die Dame der Basler Oberschicht angehörte, welche in dieser Zeit ihre Familiengräber im Kreuzgang des Münsters hatte. Aus dem Jahr 1761 stammt ein Gräberplan des Kreuzgangs, auf dem auch die Gräber in der Maria Magdalena-Kapelle verzeichnet sind. 1859/60 wurden wegen einer Strassenverbreiterung fünf Grabstätten aufgehoben und der Westteil der Kapelle abgebrochen. An der Stelle, wo die Dame mit den Goldohrringen lag, befand sich die Familiengrabstätte des Abel Socin (1632–1695), Gerichtsherr und Gesandter am französischen Hof. Der Angehörige einer der damals mächtigsten Basler Familien hatte 1654 geheiratet. Etliche Indizien sprechen dafür, dass es sich bei der Dame mit den Goldohrringen um seine Frau Maria Hummel, geb. 1635, handelt, deren Familie aus Memmingen stammte. Maria Hummel, Mutter von 12 Kindern, ist 1681 im Alter von 46 Jahren verstorben und in der Maria Magdalena-Kapelle bestattet worden.

Die Dame mit den Goldohrringen kann am Samstag, 22. August 2009, von 10:00 bis 16:00 Uhr im Info-Container der Archäologischen Bodenforschung auf dem Münsterplatz besichtigt werden.

Weitere Infos und Bilder in hoher Auflösung unter: www.archaeobasel.ch

Basel: Licht- und Feld-Forschung

Basel.- Was ist LICHT FELD? Wie es der Name schon sagt, geht es um Veränderungen von Licht und Feldern. Durch Künstler und ihre Kunst. "Jedes Jahr ein neuer Ort und neue Raumsituationen, die es zu bearbeiten, zu integrieren und zu interpretieren gilt". schreibt Motor Fredy Hadorn im Vorwort zum Katalog von LICHT FELD 08. Im neunten Jahr ihres Bestehens, findet die jährlich wiederkehrende Ausstellungsserie zum dritten und letzten Mal auf dem Dreispitz, im ehemaligen American Optical Gebäude an der Helsinkistrasse 9 statt. Der geplante Termin 2009: 22. bis 27. September.

"Nach gewissen Turbulenzen um den Standort für die jüngste Ausgabe konnte erst sehr kurzfristig und erneut das American Optical Gebäude auf dem Dreispitzareal gefunden werden bezw. wurde von der CMS für die Ausstellung zur Verfügung gestellt", so Fredy Hadorn. In den Räumen, die auch schon 2008 und 2007 den Rahmen und die Fläche für die Ausstellungsserie boten, soll auch dieses Jahr Raum und Zeit für KünstlerInnen aus vielen Ländern bereitgehalten werden. Sie kommen natürlich aus der Region um Basel, aber auch aus der Türkei, Deutschland, Österreich und den USA.

Erklärtes Ziel ist es für Fredy Hadorn nicht eine thematisch konzipierte Ausstellung zu kuratieren, sondern den eingeladenen KünstlerInnen Raum zur Verfügung zu stellen, welchen Sie mit Ihren eigenen künstlerischen Ansichten bespielen und ausfüllen werden. "Die kuratorische Herausforderung besteht darin, die so zahlreichen und unterschiedlichen Kunstformen in ein Ganzes, homogenes Gesamtbild zu bringen und auch Gegenüberstellungen zu provozieren die wiederum ergänzend und andernfalls auch zu einer neuen Ansicht der Werke führen können", so Hadorn . LICHT FELD ist ein Kunstprojekt auf einer nichtkommerzieller Basis, finanziert durch Sponsoring. Seit der Gründung im Jahr 2001, nomadisiert das Projekt durch Basel und ist jährlich und wenn immer möglich an einem anderen Ort mit einer Ausstellung zu Gast. Hadorns Fazit: "Durch die Kontinuität und Bestimmtheit, das Konzept jedes Jahr durchzuziehen ist der Name LICHT FELD immer mehr zu einem ernst zu nehmenden Kunstveranstalter geworden. Anfragen von KüntlerInnen aus dem Innland und dem Ausland bzgl. Teilnahme nehmen stetig zu."

Und so begann es. "Inspiriert durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Sulzer-Burckhardt-Areals auf dem Gundeldinger Feld und durch die legendären Hammerausstellungen, entstand bei mir die Idee, die Möglichkeiten der Experimentalphase, in der sich das Gundeldinger Feld befand, zu nutzen, um ein dauerhaftes und wiederkehrendes Experiment zu realisieren: Es ist das Vorhaben, mit einer Gruppe von Künstlern eine Werk-Schau zu realisieren, die anders als im kommerziellen Kunstbetrieb - Jahr für Jahr einen profunden Einblick in die Entwicklung einzelner Künstler gibt."

Hadorn hat also nicht in erster Linie an eine mehr oder weniger zufällige Momentaufnahme im Sinn, sondern einen Ort der Kontinuität. Dies scheint ihm deshalb lohnenswert, "weil Konzentration und Kontinuität einen deutlichen Kontrast zur Schnelllebigkeit, Beliebigkeit und Oberflächlichkeit des kommerziellen Kunstbetriebs darstellen". Das Publikum soll die Möglichkeit bekommen, sich intensiver auf einzelne Künstler einzulassen. Den Künstlerinnen und Künstlern wiederum steht ein geschütztes „Laboratorium“ zur Verfügung, in dem sie Wegmarken ihrer eigenen künstlerischen Entwicklung setzen könnnen. Die Ausstellung hat "ausdrücklich nicht zum Ziel, sich ein Niveau durch Präsentation internationaler Künstler zu „erkaufen“, sondern sie soll die Entwicklung einzelner Künstlerinnen und Künstlern sein und sich damit auf das Wesentliche, nämlich das künstlerische Potential der gezeigten Exponate zu konzentrieren.

LICHT FELD-Ausstellungen sollte mindestens ein Mal im Jahr, in ähnlichem Umfeld wie die Halle 7 auf dem Gundeldinger Feld,in Basel und im Ausland durchgeführt werden. Die Kerngruppe wird weitere KünstlerInnen für die kommenden Ausstel- lungen vorschlagen und auswählen. Ausstellungsthemen oder andere Vorgaben werden den KünstlerInnen nicht gemacht. Die Unabhängigkeit steht im Zentrum. Jeder, jede KünstlerIn soll mit seiner Persönlichkeit, Handwerk, Stil und Kreativität auf die eventuell wiederkehrenden Räumlichkeiten oder neue Umgebungen eingehen und entsprechende Arbeiten beisteuern. Jedwede Kooperation innerhalb der Gruppe oder mit neuen KünstlerInnen, wenn es darum geht, neue Arbeiten zu kreieren, ist gewünscht.

Im Oktober 2008 traf Hadorn den Präsidenten und Gründer der SCOPE Artshow in Basel zu treffen. Das Ergebnis: ILICHT FELD wurde zur SCOPE Artfair 2. bis 6. Dec. in Miami eingeladen - "eine absolut tolle und ergänzende Möglichkeit, lokale „unbekannte“ Kunst gegenüber einem internationalen Publikum zu präsentieren" und die Chance, herauszufinden wie das Projekt LICHT FELD und natürlich die für die Messe ausgesuchten Arbeiten der entsprechenden KünstlerInnen von einem internationalen Publikum aufgenommen werden. LICHT FELD hat sehr gut verkauft - und das war auch bitter nötig, den die Kosten trugen Sponsoren, beziehungsweise Hadorn selbst. Herausragend waren Arbeiten des Zürcher Künstlers „MARCK“ und des Malers „Peter Dauphin genannt Muth“ aus Nürnberg. Sammler wie Ellyn und Saul Dennision (Herausgeber des Buches „Leben mit Kunst“, Ahmet Kocabiy (Borusan Holding, Istanbul), Jeff Dauber (Apple McIntosh, verantwortlich für das ganze mobile business, Lizebth Krupp, Massachusets haben gekauft.

Seit Dec. 2007, nahm LICHT FELD 2x in Miami, 2x in NYC, 1x in Hamptons und 2x in Basel an der SCOPE teil. Zudem war LICHT FELD an der Contemporary Istanbul letzten Oktober vertreten. Mittlerweile ist ein internationales Netzwerk zu Sammlern, Sammlungen, anderen Gallerien und internationalen Künstlerinnen entstanden, und die Chance, die KünstlerInnen der LICHT FELD Ausstellungen in Basel auszuwählen und einem internationalen Publikum zu präsentieren. Mit dem Ziel Arbeiten zu verkaufen und Geld für die Künstlerinnen zu generieren und um die Auslagen zu decken.

Zu jeder LICHT FELD-Ausstellung wird ein Katalog produziert, welcher die jeweils aktuelle Ausstellung dokumentiert. Die Kataloge werden anlässlich der Vernissage vorgestellt. Die Kataloge werden von LICHT FELD produziert und im Christoph Merian Verlag vertrieben.

Abbildung: Made Off, 2009, von Fredy Hadorn
Polyurethanguss, Echthaar, Handschellen lifesize

zu Fredy Hadorn

LICHT FELD Gallery


LICHT FELD 9

VIP Firstview-Event
Sa. 19.09.2009 / 18h (nur mit persönlicher Einladung)
Vernissage: So. 20.09.2009 / 17h (offen für alle)
Ausstellung: Di. 22.09.2009 bis So. 27.09.2009. Täglich von 12h - 20h
Ort: Dreispitz, Einfahrt Tor 13, Helsinkistrasse 9, Basel/Münchenstein

Künstlerliste
01. Carlo Aloe - Basel
02. Maurice Calanca - Basel
03. Peter Dauphin genannt Muht - Nürnberg
04. Marc Fasnacht - Basel
05. Fredy Hadorn - Basel
06. Tarek Abu Hageb - Basel
07. Pawel Ferus - Basel
08. Ado Jahic / Comenius Röthilsberger - Basel
09. Daniel Karrer - Basel
10. Sandra Kunz - Basel
11. Enrico Luisoni - Basel
12. Luigi a Marca - Roveredo
13. Barbara Meier - Basel
14. Katrin Zuzáková - Zürich
15. Marck - Zürich
16. Hubert Kretzschmar - NYC/USA
17. Terrenceo Hammond - NYC/USA
18. Wayn Coe – NYC/USA
19. Alexis Hubshman - NYC/USA
20. Alex - RUS
21. Kathrin Siegrist - Basel
22. Billi Thanner - Wien
23. Damla Tamer - Istanbul
24. Peter Philippe Weiss - Basel

Donnerstag, 20. August 2009

dies & das & ein Lyrikpreis

3land.- Der zweite Basler Lyrikpreis 2009 geht an den Autor, Übersetzer und Kulturwissenschaftler Felix Philipp Ingold, er wird am 6. September im Literaturhaus übergeben. Die Auszeichnung ist mit 3000 Franken dotiert. Der ehemalige Ordinarius für Kultur- und Sozialgeschichte Russlands an der Universität St.Gallen lebt heute als freier Schriftsteller in Zürich und Romainmôtier. Er ist unter anderem Träger des Grossen Literaturpreises des Kantons Bern und des Ernst-Jandl-Preises. Und noch etwas soll preiswürdig werden: Am Wochenende ist Jugendkulturfestival in Basel (mehr dazu in 3land.info). Übrigens: Noch bis zum 31. August koennen Nominationen für den BIG BROTHER AWARD 2009 eingereicht werden. Mit diesem satirischen "Preis, den keiner will" werden alljährlich die schwerwiegendsten Datenschutzverletzungen honoriert.


Kleinkunst

Ein neues Programm hat das Licht der Welt erblickt. Es heißt WUNDER. WELT. WORT. und wird präsentiert von Laurin Buser. Außerdem ist es das erste abendfüllende Programm des siebzehnjährigen Laurin Buser (U 20 Poetry Slam Schweizermeister 2007 + 2008).Mit: Mit viel E(h)r, viel Gast, viel Wort, poetischer Wortgewandtheit, Rap und Geschichten zu Poesie und Liebe.

Regie: Sandra Löwe

Gäste:
Daniel Buser (touche ma bouche), der Vater.
Skelt! (P-27), Rapper, Schauspieler, Poet und so vieles mehr.
Tabea Buser, die kleine Schwester mit der grossen Stimme.

Wannwowie?
Uraufführung, Premiere: Freitag, 28. August 2009 um 20:30 Uhr.
Weitere Vorstellungen:
Samstag, 29. August 2009 um 20:30 Uhr.
Sonntag, 30. August 2009 um 19:00 Uhr.
Dienstag, 1. September 2009 um 20:30 Uhr.

Die Vorstellungen finden statt im Parterre Basel, Klybeckstr. 1b, 4057 Basel.
Tickets: 20.-/15.- auf www.ticketino.com und bei Bider & Tanner. Reservation möglich bei www.parterre.net

Ein Einblick liefert eventuell dieses Video


Literatur


Mit dem überraschenden Sommerkrimi von Wolfgang Bortlik und den Liedern von Roger Monnerat, mal melancholisch-poetisch, mal nüchtern, eröffnet das Basler Literaturhaus seine neue Saison. Zum Inhalt: Es ist heiß in der Stadt. Eine Schar Investoren will das alternativ genutzte Hafengelände in eine moderne Überbauung verwandeln, ein Mörder geht um. Und Fischer, der Protagonist in Bortliks Roman, findet ein Ohr und gerät in schweisstreibende Machenschaften.
Die Ideen zu Monnerats Liedern sind bei einem spätsommerlichen Umtrunk vor etlichen Jahren entstanden. Inzwischen haben sie sich wieder und wieder verwandelt. „Die Lieder haben Monnerats Prosa angetrieben, solange sie unveröffentlicht waren. Nun, an der Öffentlichkeit, werden sie sie ziehen.“ (Peter Weber)
Alle sind herzlich eingeladen!

Wolfgang Bortlik (*1952 in München), schreibt wöchentliche Kolumnen und Sportgedichte, Satiren, Rezensionen. Zahlreiche Veröffentlichungen und CDs. Fischer hat Durst ist sein vierter Roman.

Roger Monnerat (*1949 in Basel) ist Journalist und Schriftsteller. Veröffentlicht Romane, Erzählungen, Lyrik und tritt seit einigen Jahren auch als Sänger auf.

Literaturhaus Basel
Barfüssergasse 3
CH-4051 Basel
Tel ..41 (0)61 261 29 50
info@literaturhaus-basel.ch
www.literaturhaus-basel.ch


Musik


Mit Gustav Mahlers (1860-1911) gross besetzter Fünfter Sinfonie eröffnet die basel sinfonietta am Freitag, 4. September 2009 im Stadtcasino Basel ihre neue Konzertsaison (19.30 Uhr). Ergänzt wird das Programm durch Luigi Nonos (1924-1990) Como una ola de fuerza y luz für Sopran, Klavier und Orchester („Wie eine Woge von Kraft und Licht“). Am 6. September wird die basel sinfonietta mit diesem Programm auf persönliche Einladung Nike Wagners am Kunstfest Weimar debütieren.
Mit Stefan Asbury konnte für das Eröffnungskonzert ein weltweit gefragter Dirigent für Neue Musik gewonnen werden, der am Pult namhafter Klangkörper wie dem Boston Symphony Orchestra, dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem WDR-Sinfonieorchester oder dem Concertgebouworkest Amsterdam reüssierte. Überdies war Stefan Asbury mit der basel sinfonietta im August 2007 an den Salzburger Festspielen zu Gast und dirigierte das Eröffnungskonzert der letzten Saison. Den Solo-Part in Nonos Como una ola übernimmt der Pianist Marino Formenti, der bereits mit namhaften Komponisten wie Olga Neuwirth, Helmut Lachenmann, György Kúrtag oder Beat Furrer zusammenarbeitete. Erst kürzlich wurde der vielseitige Künstler mit dem renommierten Belmont-Preis 2009 für zeitgenössische Musik der Forberg-Schneider-Stiftung ausgezeichnet. Claudia Barainsky, die bereits bei Andrea Scartazzinis Uraufführung Siegel bei der basel sinfonietta zu Gast war, übernimmt den anspruchsvollen Sopranpart in Nonos Komposition. Darüber hinaus konnte mit André Richard, langjähriger Geschäftsführer des Freiburger Instituts für Neue Musik und Künstlerischer Leiter des Experimentalstudios SWR Freiburg, ein versierter Interpret live-elektronischer Kompositionen gewonnen werden, der in den 80er Jahren eng mit Luigi Nono zusammenarbeitete.
Vor dem Konzert findet um 18.45 Uhr im Musiksaal eine Konzerteinführung statt.

www.baselsinfonietta.ch


Zurück ins Mittelalter und die Welt der Minne mit dem Laufenburger Barden Roland Kröll: Zu erleben gibt es Tantris & Îsôt - Minnesingspiel v. Roland Kroell nach Tristan &Isolde. Mitwirkende: Roland Kroell - Roland Graf - Claudia-Ailyn Libor; Aufführungen: 19.9. und 3.10.2009 jeweils 18.30 h Zeughaus - Laufenburg /CH.

Tanz

Ballett-Premiere am Opernhaus Zürich: "Lettres intimes / Sarcasms / In the Upper Room " geht am 29. August 2009 zum ersten Mal über die Bühne. Für die Spielzeiteröffnung am 29. August hat Heinz Spoerli einen dreiteiligen Ballettabend zusammengestellt, der Choreografien von Twyla Tharp, Hans van Manen und eine neue Kreation von ihm selbst vereint.

Ballettdirektor Heinz Spoerli selbst wird sich von einem der bedeutendsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts zu einer neuen Schöpfung inspirieren lassen, dem 1928 komponierten Streichquartett "Intime Briefe" des tschechischen Komponisten Leoš Janácek. Dieser widmete es seiner leidenschaftlichen Liebe zu der jungen, verheirateten Kamila Stösslová.

Mit Hans van Manens "Sarcasms" zu Klaviermusik von Sergej Prokofjew kehrt einer der Hits des berühmten niederländischen Choreografen nach Zürich zurück.

Das überaus erfolgreiche Stück "In the Upper Room" der amerikanischen Choreografin Twyla Tharp, deren erste Arbeiten in den achtziger Jahren wie ein Meteor in die amerikanische Tanzszene einschlugen, wird zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen sein; die Musik dazu stammt von Philip Glass.

Premiere: Samstag, 29. August 2009 um 19 Uhr
Weitere Vorstellungsdaten:
30. August, 1./3./6./10./17./22./24. September, 10. Oktober, 11./18. November 2009, 11. März, 5./7. April, 27. Juni 2010

Kartenbestellungen:
Opernhaus Zürich, Billettkasse
Tel. +41 44 268 66 66, www.opernhaus.ch



Theater


Im Basler Sudhaus heißt es am Donnerstag, 20. 8. 2009, (Tueroeffnung 20.00Uhr):
Theatersport-Reloaded mit der Theater-Impro Show: Summer of Laugh. Mit den Mauerbrechern aus Freiburg.
www.mauerbrecher.de /
www.sudhaus.ch/theatersport
Eintritt: CHF 22 (CHF 17 ermaessigt)
Reservationsmoeglichkeit unter www.sudhaus.ch
Vorverkauf: Bider&Tanner, Basel

Sudhaus GmbH
Burgweg 7-15
CH-4058 Basel
T: 061 681 44 10



dies & das

Die gleichnamige Stiftung lädt zum Christoph Merian Tag 2009 an der St. Alban-Vorstadt 5 ein: Am Sonntag, 23. August 2009, findet von 11 bis 17 Uhr im Garten der Christoph Merian Stiftung. Auf dem Programm stehen Führungen durchs Haus, Infos zur Tätigkeit der Stiftung und Aktivitäten für Kinder. Eine Festwirtschaft sorgt fürs leibliche Wohl.

Für die Besucherinnen und Besucher des Christoph Merian Tag 2009 stehen zwischen 11 und 17 Uhr an der St. Alban-Vorstadt 5 in Basel Informationen zur Tätigkeit der Stiftung, des Christoph Merian Verlags und des Internationalen Austausch- und Atelierprogramms Region Basel (iaab) sowie Führungen durch den Hauptsitz der Stiftung auf dem Programm. Damit sich auch die Kleinen nicht langweilen, gibts für Kinder ein spezielles Aktivitätsprogramm mit einem Hauch Montessori.

Den Hauptsitz der Christoph Merian Stiftung an der St. Alban-Vorstadt 5 in Basel erreicht man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Velo oder zu Fuss. Weitere Informationen zum Christoph Merian Tag 2009 sind unter www.merianstiftung.ch ersichtlich.

Mittwoch, 19. August 2009

Zeitreisen mit Pass

Keltische Münze aus Querbach, Stadt Kehl (Ortenaukreis), 1. Jh. v.Chr. Die ersten keltischen Münzen im Oberrheingebiet waren Imitationen der sog. "Philippou-Goldstatere" aus Makedonien. Das keltische Exemplar ist aus Elektron, einer Legierung aus Silber und Gold. Zu sehen ist auf der Vorderseite der Kopf des Gottes Apollon. Die Rückseite zeigt ein Pferdegespann mit einer stark stilisierten Wagenlenker-Darstellung. Die in griechischen Buchstaben gehaltene Legende ist wie bei den meisten jüngeren keltischen Münznachbildungen sinnentleert. Quelle: Colombischlössle Freiburg.

Freiburg/Dreiland.- Sie wollten schon immer mal kochen wie in der Steinzeit? Das können Sie in Archäologischen Munseum Colombischlössle in Freiburg zum Beispiel am Sonntag, 20.9., 11.00 – 17.00 Uhr. Auch die Vitrine im Foyer bietet mit "Hart gebrannt und ewig haltbar - Keramik durch die Jahrtausende" interessante Ein- und Ausblicke. Weitere Angebote von Museen finden Sie natürlich ganzjährig auf der Seite des trinationalen Museumspasses . Die Freiburger Events werden über einen Ferienpass angeboten. Und der Schweizer Museumspass öffnet Ihnen ein Jahr lang Tor und Tür sowohl für die ständigen Sammlungen wie auch für die temporären Sonderausstellungen. Sie gehen ein und aus, sooft Sie wollen.

Doch zurück zur Vitrine im Colombischlössle: Mit dem Beginn der Jungsteinzeit vor über 7000 Jahren änderte sich die Lebensweise der Menschen stark. So lebten unsere Vorfahren seit dem nicht nur in festen Häusern und betrieben Ackerbau und Viehzucht, sie stellten auch ihre Gefäße zum Kochen oder für die Vorratshaltung aus gebranntem Ton her. Die Keramik trat ihren Siegeszug in den Haushalten an. Im Laufe der Zeit veränderten sich nicht nur Gefäßformen, auch die Herstellungs- und Verzierungstechniken wechselten und wurden ständig verbessert. Die Entwicklung der Töpferei vom ersten handgemachten Topf jungsteinzeitlicher Bauern über scheibengedrehte Ware, in der Formschüssel entstandene römische Schalen bis hin zur wasserabweisenden, hitzefesten Ofenkachel des Mittelalters wird in der Vitrine im Foyer gezeigt. Alle Objekte, darunter auch Leihgaben, stammen aus Baden. Außerdem wirft die Präsentation ein neues Licht auf die Keramikfunde in der Dauerausstellung.

Colombischlössle im September

Mi 2.9., 10.00 –12.00 Uhr
Ferienpass
Römischer Schmuck
Daniela Marx
(nur mit verbindlicher Anmeldung über den Ferienpass unter 0761 201-3872!)

Mi 2.9., 12.00 – 14.00 Uhr
Happy hour im Colombischlössle
Eintritt inkl. Führung und Getränk 3,00 Euro
Kurzführung um 12.30 Uhr

Do 3.9., 12.30 Uhr
Ferienführung
Eintritt 3,00 Euro / Kinder 1,50 Euro
inkl. Kurzführung und Getränk

So 6.9., 12.00 Uhr
Führung
Vom Jäger zum Bauern
Dr. Jutta Wohlfeil

Do 10.9., 12.30 Uhr
Ferienführung
Eintritt 3,00 Euro / Kinder 1,50 Euro
inkl. Kurzführung und Getränk


So 13.9., 10.00 – 17.00 Uhr
Tag des offenen Denkmals
"Historische Orte des Genusses"
Eintritt frei / Führungsgebühr 1 Euro

So 20.9., 11.00 – 17.00 Uhr
Sonntagsaktion
Kochen wie in der Steinzeit
- Reh zerlegen mit Feuerstein und grillen auf dem Feuer
Markus Klek


Archäologisches Museum Colombischlössle
Rotteckring 5
D-79098 Freiburg im Breisgau

Kasse, Information (Di-So 10-17 Uhr)
0049 (0)761 201 - 2574
E-Mail: arco-museum@stadt.freiburg.de

Dienstag, 18. August 2009

Zürich: Intensiver Verfall (bis 8. November)

Zürich.- Die Ausstellung "Deterioration, They Said" bringt vom 29. August bis 8. November im Zürcher Migros Museum für Gegenwartskunst vier amerikanische Künstler – Cory Arcangel, Jessica Ciocci & Jacob Ciocci/Paper Rad, Shana Moulton sowie Ryan Trecartin & Lizzie Fitch – zusammen, die je ein Einzelprojekt präsentieren werden. Geboten wird jedse Mal farbgeladene Ästhetik. Die vier Positionen befassen sich in ihren Bildräumen mit einer Kultur des Überschusses, formulieren ihre Kritik durch eine Form der Aneignung und lösen gleichzeitig eine wahre Bilderflut aus. In der Tradition des Experimentalfilms und der "Scatter Art" werden mögliche unkonventionelle Erzählmuster sowie die Auflösung von Stereotypen untersucht. Die Videoarbeiten werden dabei oftmals in skulpturalen Settings gezeigt.

Die Arbeiten von Cory Arcangel (*1978 in Buffalo) thematisieren oftmals das scheinbar Obsolete. Die künstlerischen Arbeiten, die daraus entstehen, kennen keine medialen Grenzen – dazu gehören Videoinstallationen mit veralteten Heimcomputer-Spielsystemen, Videos mit einer Low-Tech-Ästhetik, Performances oder Computerprogramme. In der Ausstellung wird er seine Videoarbeit "A Couple Thousand Short Films about Glenn Gould"(2007) erstmals in der Schweiz präsentieren.

Mit Humor untersucht die Künstlerin Shana Moulton (*1976 in Kalifornien) in ihren Videos und Performances die Wechselwirkung einer populären Kultur, geprägt von Konsum und kommerzialisierten New-Age-Philosophien, sowie einer "elitären" Kultur, veranschaulicht etwa durch den Spiritualismus eines Mondrian und den späteren Arbeiten Georgia O’Keeffes, die in New Mexico entstanden. Die psychedelischen Low-Tech-Videos, die an die späten 1970er und 1980er Jahre erinnern, aber auch wichtige Vertreter der früheren Filmgeschichte wie Maya Derens Filme zeigen eine ständige "Migration der Form(en)" – also Formen, die zwischen "high"und "low" oszillieren. In der Rolle der Cynthia – ein Alter Ego der Künstlerin –, einer hypochondrischen, gelangweilten Hausfrau, sucht die Figur in den als Serie angelegten surrealistischen Videos "Whispering Pines"(2002 bis heute) stets erneut in der häuslichen Konsumwelt die Erlösung, die immer wieder scheitert. In der Ausstellung werden die Videos in einem skulpturalen Setting präsentiert.

Das Label Paper Rad, das im Jahr 2000 von Jessica Ciocci (*1976 in Lexington, Kentucky), Jacob Ciocci (*1976 in Lexington, Kentucky) und Ben Jones (*1977 in Pittsburgh, Pennsylvania) gegründet wurde, verwendet die verschiedensten Medien wie Video, Zeichnung, Wandmalerei und vermischt Kunstsparten wie Mode und Fotografie. Paper Rad setzt sich – sowohl kollektiv als auch individuell – zu einem multimedialen Gesamtunternehmen zusammen. Paper Rad ist nicht nur im Kunstraum tätig, sondern infiltriert auch den Cyberspace. Ebenso arbeitet Paper Rad immer wieder mit anderen Künstlern zusammen. In den Videos – viele stammen von Jacob Ciocci – werden oft TV-Film-Mitschnitte mit selber gezeichneten Comics und Animationstricks zu schnell geschnittenen, halluzinatorischen Höhenfahrten montiert, die als Kommentar auf die heutige Medienwelt gelesen werden können. Die Mandala-artigen, regenbogenfarbigen Neo-Geo-Zeichnungen von Jessica Ciocci reflektieren in ihrer Mischung aus "Überschuss"und "Monotonie"unmittelbar die heutige Konsum- und Jugendkultur.

Die Skulpturen von Ryan Trecartin (*1981 in Webster, Texas) und Lizzie Fitch (*1981 in Bloomington, Indiana) zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Fragilität und Kleinteiligkeit, andererseits durch ihre farbenfrohe, formverspielte und narrative Plakativität aus. In der Skulptur "Choice Shopping"(2006) streckt etwa eine Figur mit kürbishaftem Kopf ihre Hand nach einer – an Hans Bellmers Puppen erinnernde – anthropomorphe Strumpffigur aus und berührt diese knapp. Beim genaueren Hinsehen wird sichtbar, dass die Geste der Zuneigung die Spannung des Gewebes, das mit Konsumgütern gefüllt ist, zur Folge hat. Die Skulpturen dienen des Öfteren auch als Props und Bühnenbilder für Trecartins Filme.

Abbildung: Paper Rad

Katalog: Ein Ausstellungskatalog erscheint bei JRP|Ringier. Mit Textbeiträgen von Cory Arcangel, Thomas Beard, Ed Halter und Raphael Gygax.

Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr 12 – 18 Uhr, Donnerstag 12 – 20 Uhr, Sa und So 11 – 17 Uhr

Deterioration, They Said

29. August bis 8. November 2009
Eröffnung: Fr 28. August 09, 18 Uhr
Migros Museum für Gegenwartskunst
Limmatstrasse 270
CH - 8005 Zürich
0041 (0)44 277 20 50
info@migrosmuseum.ch
http://www.migrosmuseum.ch

Montag, 17. August 2009

Lörrach: Von Daur (bis 15. 11. 09)

Lörrach.- Erneut arbeiten das Museum am Burghof in Lörrach und das Musée Historique in Mulhouse an einem gemeinsamen Ausstellungsthema: der politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Kontext am Oberrhein um 1900. Am 16. September beginnt im Burghof eine neue Sonderausstellung, die ins Bild passt. Sie trägte den Titel: Hermann Daur um 1900 – Meisterwerke aus der Museumssammlung

„Aufbruch wohin“ - unter dieser Leitfrage beleuchtet das Museum am Burghof die Zeit um 1900 in Südbaden, dem Elsass und der Nordwestschweiz. Vorgestellt wird die politische Lage insbesondere am südlichen Oberrhein, die dynamische wirtschaftliche und technische Entwicklung, aber auch Themen wie Alltag, Freizeit und der Militarismus vor dem Ersten Weltkrieg.

Der in Lörrach geborene Hermann Daur beginnt 1885 eine Ausbildung als Zeichenlehrer in Basel. Ende des 19. Jahrhunderts ist er Schüler an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, u.a. unter Prof. Max Laeuger. Nach Studienaufenthalten in Karlsruhe, Dachau und Ostfriesland wird er 1899 Meisterschüler von Hans Thoma. Ähnlich wie sein Lehrer wählt Daur Motive des Südschwarzwaldes als Bildthema und entdeckt damit die Landschaft des Markgräflerlands für die Kunst.

Bild: Hermann Daur, „Der Kleine Dorfmaler“, Öl, 1887


17. Mai– 18. Oktober 2009:
Der Oberrhein um 1900 : Aufbruch, wohin ?
Doppelausstellung in Lörrach und Mulhouse

16. September – 15. November 2009
Hermann Daur um 1900 – Meisterwerke aus der Museumssammlung


Museums-Öffnungszeiten: Mi – Sa 14 – 17 Uhr, So 11 - 17 Uhr.
Das Café Museum ist von Fr – So 14 – 17:30 Uhr geöffnet.

Weiterführender Link:
http://www.museumspass.com/dn_1900_de/

Museum am Burghof
Basler Straße 143
79540 Lörrach
Tel. 07621/919370
www.museum-loerrach.de

Freitag, 14. August 2009

Goldenes Auge für Polanski

Zürich.- Roman Polanski gilt als einer der unkonventionellsten Filmemacher unserer Zeit und erhält in Zürich das "Goldene Auge" für sein Regie-Lebenswerk: Der Oscar®-Preisträger wird am Sonntag, den 27. September 2009, in der "A Tribute to..."-Reihe des Zürich Film Festivals für sein filmisches Schaffen geehrt. Bei einer exklusiven Talentwerkstatt, für die sich junge Filmemacher noch bis zum 21. August 2009 bewerben können, haben 25 ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit dem Meisterregisseur auf Augenhöhe auszutauschen.

Die Arbeiten des 75-jährigen Filmemachers, der für sein Experimentieren mit den unterschiedlichsten Film-Genres und seine surreal geprägten Werke bekannt ist, haben internationale Nachwuchsregisseure in unvergleichlicher Weise beeinflusst und inspiriert. Der in Paris lebende Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor polnischer Herkunft wird den "A Tribute to..."-Award persönlich entgegennehmen.

Das 5. Zurich Film Festival findet vom 24. September bis 4. Oktober 2009 in den Kinos Corso und Arthouse Le Paris statt - ein Publikumsfestival für alle, die schon alles gesehen haben. Gezeigt werden mehr als 50 Schweizer und internationale Filmpremieren im Internationalen Spielfilmwettbewerb, Internationalen Dokumentarfilmwettbewerb, Deutschsprachigen Wettbewerb und in der Reihe Out of Competition.

Das Festival, welches bereits im Dokumentarfilmwettbewerb 2008 mit Marina Zenovichs Film "Roman Polanski: Wanted and Desired" das Leben des herausragenden Filmemachers zum Thema hatte, zeigt anlässlich der Polanski-Preisverleihung am 27. September 2009 eine Retrospektive mit ausgewählten Filmen des Polanski-Œuvres wie sein Kino-Debut "Knife in the Water", aber auch Klassiker wie den Thriller "Chinatown" und das Holocaust-Drama "The Pianist", für das er mit dem Regie-Oscar® ausgezeichnet wurde. Die Filme werden dem interessierten Publikum im Corso-Kino (Theaterstrasse 10, 8001 Zürich) gezeigt.

Vor der "A Tribute to..."-Preisverleihung wird Polanski am 27. September 2009 im Rahmen der 4. Zurich Master Class in einem Workshop über seine Regiearbeit sprechen. Die Zurich Master Class bietet 25 jungen Filmemachern aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland einen Erfahrungsaustausch mit Regisseuren, Autoren und Produzenten des internationalen Filmgeschäfts. Zum vierten Mal veranstalten das Zurich Film Festival und das Schweizer Fernsehen eine fünftägige Reihe intensiver Werkstattgespräche, die Know-how, Impulse und den Aufbau neuer Kontakte vermittelt. Das Schweizer Fernsehen, seit 2007 Kooperationspartner, ist nun für drei Jahre als Mitveranstalter in die Zurich Master Class eingestiegen

Beim Festival gibt es noch weitere Preise: Der Schweizerische Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten vergibt erstmals Kritikerpreis im Internationalen Spielfilmwettbewer, den Critics`Choice Award. Preisvergabe ist am Freitag, den 2. Oktober 2009 in der Rüsterei Zürich

Weiterführende Links:
http://www.zurichfilmfestival.org

Der Online-Vorverkauf startet am 10. September 2009 um 12 Uhr.

Der Kauf von Festivaltickets ist dazu an allen kitag-Kinokassen der Schweiz möglich! Finden Sie das kitag-Kino in ihrer Nähe unter www.kitag.com!

Vorverkaufsstellen: Tickethäuschen Paradeplatz, 12.00 – 19.00 Uhr,
Hotline 0900 337 848 25, ab 10. September, täglich 12.00 – 18.00 Uhr

Donnerstag, 13. August 2009

Dies & das & und Bühnenträume

3land.- Sie wollten immer schon mal auf die Bretter, die die Welt bedeuten? Da hätten wir was für Sie: Für die Musiktheaterproduktion "Drei Frauen" von Wolfgang Rihm in der Inszenierung von Georges Delnon sucht das Theater Basel ein asiatisches Mädchen im Alter von 9 bis 12 Jahren für eine kleine Statistenrolle. Premiere ist am 25. September 2009. Die Probenzeiten sind meist am Abend oder auch Samstag vormittags. Das Produktionsteam hat für mögliche Bewerberinnen einen öffentlichen Castingtermin für den 15. August 2009 um 14.00 Uhr, Treffpunkt Porte, Elisabethenstrasse 16, angesetzt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

So, und nun zu weiteren Tipps, zum Beispiel zu einem Wettbewerb für Nwcomer-Bands:


Ausstellungen

Die Kunsthalle Zürich zeigt vom 29. August bis 15. November 09 die erste Übersichtsausstellung von John Miller (* 1954, lebt und arbeitet in New York und Berlin) in der Schweiz. Zu sehen sind mehr als 40 Arbeiten, die seit den 1980er Jahren bis heute entstanden sind sowie eine eigens für die Kunsthalle Zürich entwickelte Installation und bislang nie öffentlich gezeigte Videoarbeiten.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr, Donnerstag 12 - 20 Uhr, Sa und So 11 - 17 Uhr, Montag geschlossen

John Miller
29. August bis 15. November 2009
Eröffnung: Fr 28. August 09, 18 Uhr
Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
CH - 8005 Zürich
0041 (0)44 272 15 15
info@kunsthallezurich.ch
http://www.kunsthallezurich.ch


Das Vitra Design Museum hat begleitend zu seiner aktuellen Ausstellung „ANTIKÖPER“. Arbeiten von Fernando und Humberto Campana 1989-2009 die neue Veranstaltungsreihe “TALKS“ initiiert. In Form einer Tandemführung leitet der Kurator Mathias Schwartz-Clauss an drei Terminen gemeinsam mit einer geladenen Fachperson durch die Ausstellung. Je nach Designexperte wechselt der Blickwinkel auf die Retrospektive der bedeutendsten zeitgenössischen Designer Lateinamerikas. Die Besucher erhalten die Möglichkeit eines vertiefenden Einblicks in die phantasievollen und poetischen Arbeiten der beiden Brüder.

Zu Gast am zweiten Talk, am heutigen 13. August 2009, 18 Uhr, ist Angeli Sachs, Ausstellungsleiterin des Museums für Gestaltung in Zürich. Sie ist unter anderem Herausgeberin des Katalogs „Nature Design: Von Inspiration zu Innovation“ und wird den Fokus vor allem auf die Natur als Inspirationsquelle für Design lenken.

Vitra Design Museum , Charles-Eames-Straße 1, D-79576 Weil am Rhein, http://www.design-museum.de/
Kosten: Museumseintritt


Literatur

Das Litertaurhaus Basel bietet Mittwoch, 2. September 2009, 20 Uhr Doron Rabinovici, „Von ohnehin bis andernorts“- Lesung aus veröffentlichten und unveröffentlichten Texten. Einführung: Alfred Bodenheimer.

Doron Rabinovici (*1961 in Tel Aviv), lebt seit 1964 in Wien. Er ist Schriftsteller, Essayist und Historiker und eine der wichtigsten deutsch-jüdischen Stimmen der Gegenwart. Er engagiert sich stark gegen Xenophobie und Rassismus. Seine erzählerischen Texte behandeln das schmerzhafte Verhältnis der Nachgeborenen zum Holocaust, seine jüdischen wie nichtjüdischen Figuren pendeln zwischen Erinnern und Vergessen. Den essayistischen Zugang zur Politik findet man in seinen zahlreichen "Einmischungen". Seine Invektiven und Mahnreden richten sich gegen eine "Politik der Folklore" und eine von Stereotypen geleitete Vergangenheitspolitik.
In Kooperation mit der zweiten internationalen Jahrestagung der Gesellschaft für
europäisch-jüdische Literaturstudien e.V. und dem Institut für jüdische Studien der
Universität Basel. Mehr Informationen unter www.jewishliterature.de

Literaturhaus Basel,
Barfüssergasse 3;
Eintritt 15.-/10.- SFr., Eintritt für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung „Abschied von Europa“ gratis,
Info/Reservation 061 261 29 50 oder www.literaturhaus-basel.ch, Vorverkauf durch
die Buchhandlung Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, CH-4010 Basel, Tel: 061 206
99 96, E-Mail: ticket@biderundtanner.ch


Nix zu tun, nix zu lesen? Dann auf zur Büchertauschbörse der Stadtbibliothek Weil am Rhein am Montag, 17. August, 14 - 18 Uhr. Eingetauscht werden können gut erhaltene Bücher aller Art von Kinderbüchern bis zu Krimis. Interessenten, die Bücher abgeben möchten, können diese bereits zu Hause nach folgenden Kategorien für die entsprechenden Tische vorsortieren: Romane, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher, Taschenbücher und Zeitschriften. Die Büchertauschbörse findet im Veranstaltungsraum der Stadtbibliothek statt, Eingang an der Müllheimer Straße. Der Eintritt ist frei.

Die Stadtbibliothek ist ohne Unterbrechung den ganzen Sommer zu ihren üblichen Öffnungszeiten für ihre Leser da: Di 13-18, Mi 10-16, Do 13-19, Fr 13-18 und jeden 1. und 3. Sa im Monat 10-12 Uhr.


Musik

Das Sommercasino Basel präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Rockförderverein
der Region Basel, RFV zum fünften Mal den Contest "Rap bim Dänkmol" - den einzigen
Newcomer-Contest exklusiv für Crews aus der Region Basel. Teilnahmeberechtigt sind alle Crews, welche aus der Region Basel sind, deren Altersdurchschnitt unter 25 Jahren liegt und die über ein Musikrepertoire von mindestens 15 Minuten (ohne Freestyle) verfügen.

Eine Fachjury wählt aus allen bis zum Montag, den 12. Oktober 2009 eingegangenen
Anmeldungen die sechs besten Crews aus. Diese dürfen dann am Samstag, den 21. November 2009 im Sommercasino für jeweils 15 Minuten ihr Können auf der Bühne unter Beweis stellen.

Neu erfolgt die Anmeldung nicht mehr per Post sondern bequem per Internet.
Dank einem Onlineformular und der Möglichkeit alle Daten hochladen zu können,
fällt das mühsame brennen von Cds weg, nichts muss ausgedruckt oder versendet
werden. Ganz einfach und schnell bewerben auf rap.sommercasino.ch!


Für die neue Saison 09/10 hat das Sudhaus Basel flamingofarm.ch als neuen Veranstaltungspartner gewonnen. Als 1. Event praesentieren die Partner diesen Samstag, 15. 08.09 die Supa Dupa Reggae Jam Vol. 1 (Party with Reggae, Dancehall, Rub A Dub, Ska).

Sudhaus GmbH
Burgweg 7-15
CH-4058 Basel
T: 061 681 44 10
www.sudhaus.ch


Kultur im Kursaal Neustädter Hof, Titisee-Neustadt: Geboten ist eine humorvolle Swing-Revue "Let's do it" im Stil der 40er-Jahre mit den Shoo-Shoo-Ladies und ihrem Swing-Trio am Sonntag, 25. Oktober 2009, 19:30 Uhr . Info: kultur-neustaedterhof@online.de

Im Institut für bildnerisches Denken in Grenzach-Wyhlen spielt Claire Huangci am 22. August, 20 Uhr, einen Klavierabend mit Musik der Romantik. Nachdem die junge New Yorkerin am 20. Juni bereits an gleicher Stelle bereits das Publikum begeisterte, lud Gerd Jansen die Pianistin anlässlich ihrer Konzerte in der Züricher Tonhalle erneut ins Wyhlener Institut zu einem Sonderkonzert. Obwohl erst 19 Jahre alt, hat Claire Huangci die Messlatte unglaublich hoch gelegt: technisch perfekt, fehlerfrei, musikalisch durch und durch, absolut souverän und entspannt im Auftreten, Klavierspiel der Superlative fand auch die Presse nach diesem Konzert.

Samstag, 22. August 2009, 20 Uhr
Institut für bildnerisches Denken
Grenzach-Wyhlen
Bergstraße 11
Reservationsmöglichkeit: 07624-989460
Info und Reservationsmöglichkeit:
www.institut-fuer-bildnerisches-denken.de

Ein wunderschönes Konzert für Orgel und Gesang als musikalisches Ferienerlebnis bietet die nächste Veranstaltung der Reihe "Orgelmusik zum Samstagabend" am Samstag, dem 22. August 2009, um 19.00 Uhr an der Metzler-Orgel der katholischen Kirche St. Peter und Paul zu Weil am Rhein. Unter dem Motto „Magnificat – Meine Seele preist die Größe des Herrn“ bringen Andreas Maisch, Organist der Klosterkirche Rheinau/CH, und die lettische Sopranistin Kristine Jaunalksne Vokal- und Orgelmusik zum Fest Mariä Himmelfahrt von Johann Sebastian Bach, Peteris Vasks, Camille Saint-Saens und Jean Langlais zu Gehör.

Mittwoch, 12. August 2009

Basel: Herrschaft im Raum (bis 3. 1. 2010)

Basel.- Monica Bonvicini (*1965 in Venedig, lebt in Berlin) und Tom Burr (*1963 in New Haven, Connecticut, lebt in New York) zählen für manche zu den bedeutendsten Vertretern der internationalen Gegenwartskunst. Ihr gemeinsames Interesse gilt den funktionalen Bestimmungen sozialer Räume, ihrer jeweils spezifischen psychologischen, gesellschaftlichen wie geschlechtsspezifischen Konventionen. Das Basler Kunstmuseum zeigt vom 5. September bis 3. Januar 2010 eine Ausstellung ihrer Werke.

Dieses verbindende Interesse manifestiert sich in ganz unterschiedlichen Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen. Immer jedoch stellt sich im Werk beider die Frage nach den Herrschaftsverhältnissen, die sich in Architektur, Verhalten und Handeln spiegelt. Auch ist die Begeisterung für geradezu libidinös besetzte Oberflächen und Materialen eine Klammer, welche die künstlerische Produktion von Monica Bonvicini und Tom Burr zusammenbringt. Erstmals widmet sich eine Ausstellung der Begegnung von beiden Künstlern, die im Gegenüber der Arbeiten ihre teils ähnlichen, teils widerstreitenden ästhetischen Strategien sichtbar machen möchte.

Im Zentrum der Ausstellung steht der Gebrauch von öffentlichen und privaten Räumen als eine vom menschlichen Körper abgeleitete Vorstellung. Hier begegnen sich die Arbeiten im gemeinsamen Bezugspunkt zur Minimal Art und hier trennen sich die Werke durch ihre je andere formale Umsetzung. Das perspektivisch verbindende der Ausstellung setzt auf die sensible Fähigkeit der Künstler, den politischen und historischen Implikationen nachgehen zu wollen. Die Verknüpfung der Arbeiten im gemeinsamen Ausstellungsraum wird den institutionskritischen Reflexionshorizont beider Künstler herausarbeiten. Darüber hinaus wird deutlich, dass Orte und Objekte nicht einfach als neutrale Werte verstanden werden können, sondern als gesellschaftliche Konstruktionen, an denen sich Machtverhältnisse manifestieren.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, und war dort in veränderter Form vom 30. Mai bis 16. August 2009 zu sehen. Begleitend zur Ausstellung ist Monica Bobnvicini und Tom Burr jeweils ein separater Katalog gewidmet, die im DuMont Buchverlag erschienen sind.

Abbildung: Tom Burr; Vinyl, 1965, 2004. Vinyl, Kabel; Private Collection

Öffnungszeiten: Di bis So 9 - 19 Uhr

Monica Bonvicini/Tom Burr
5. September 09 bis 3. Januar 10
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH - 4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
http://www.kunstmuseumbasel.ch

Dienstag, 11. August 2009

Basel: Dscheikeieff

Basel.- Große Eröffnungsnacht und zwei Kick-Off Konzerte in Laufen und Münchenstein - am 21. und 22. August 2009 präsentieren in Basel über 180 Formationen mit 1'400 teilnehmenden Jugendlichen auf 11 Bühnen die sechste, kostenlose Ausgabe des Jugendkulturfestival. Rund 50'000 Besucher werden in der "Hauptstadt der Jugendkultur" erwartet. Doch das JKF nähert sich mit Kick-Off-Konzerten in Baselland bereits am 14. und 15.August auf lauten Pfoten der Stadt und mündet am Vorabend des Festivals in der grossen Opening Night im Theater Basel. Am heutigen Dienstag, 11. August, veröffentlicht das JKF das 31-seitige Programmheft.

Und: Das JKF wird noch umweltbewusster: Das JKF bezieht von den IWB neu zu 100 Prozent Ökostrom und engagiert sich zudem zusammen mit der Entwicklungsorganisation
Viva con Agua für ein Trinkwasserprojekt in Mozambique.

Am 14. August in Laufen und am 15. August in Münchenstein gehen bereits die ersten musikalischen Events des JKF über die Bühne. Das JKF wird also erstmals im Kanton Basel-Landschaft lanciert und präsentiert sechs junge Bands.
• Freitag, 14. August 2009, Biomill, Laufen BL, Gratiseintritt:
Live Rock und Metal mit Ticket To The Moon, Secondhand Child und Fort Wendy

Samstag, 15. August 2009, 1. Stock Münchenstein BL, Gratiseintritt:
Live IndieRock und Electro mit The Sophisticated, We.Loyal und Bianca Disco.
Erstmals grosse JKF Opening Night mit vielfältiger Tour d’Horizon


Als neuer Programmpunkt findet am Vorabend des Festivals die grosse Opening Night im Theater Basel statt. In einer Tour d’Horizon zeigen verschiedene Akteure des diesjährigen Festivals Kurzausschnitte aus dem Programm der kommenden zwei Tage und Nächte. Das JKF verspricht so "einen anregenden, kostenlosen Einstieg in das JKF 2009". So treten drei junge Chorensembles unter der Leitung von Susanne
Würmli neben Beatboxern, Steptänzern, Singer/Songwritern, Rapperinnen und weiteren Akteuren des JKF auf. Das A-Cappella-Dreamteam The Glue beschliesst die Opening Night und eröffnet tags darauf offiziell das JKF 2009 auf dem Barfüsserplatz um 18 Uhr.

180 Formationen, davon 150 Live Acts bieten ein lückenloses Programm: die Musik spielt von smart (The Glue) bis hart (Das Pferd, Bitch Queens, Gurd). Der HipHop steht nicht nur rappend (TripleNine, Pyro!, Tre Cani), sondern auch tanzend auf den Bühnen (Smoothness, Different/Tremendous, Nexus).

Aufwühlende Szenen auch im Theater: Das Hellraumprojekt spielt "Kicks", der Jugendclub des Theaters zeigt "Chatroom" - jugendliche Gewalt und Langeweile sorgen für Spannung. Erstmals sind auch Freestyle- Events Bestandteil des JKF: das Streetartkollektiv XStreets Basel wird der Serra-Plastik ein neues Outfit
verpassen; der neue Filmevent am Leonhardsstapfelberg zeigt junge Kurzfilme und Musikvidoes open air und bringt Dani Levys Debut "Du mich auch" nochmals auf die Leinwand. Die Aftershow Parties verlängern, nach JKF-Betriebsschluss um 1 Uhr, die Nacht der Jugendlichen in der Kaserne, der Kuppel und dem nt/Areal.

Nach der Umsetzung des umfangreichen Katalogs an Nachhaltigkeitsmassnahmen am JKF 2007 (Trash Heroes, mehr WC-Anlagen etc.) geht das Festival 2009 noch umweltbewusster an den Start. Dank einer starken Partnerschaft mit den IWB wird das Festival zu 50 Prozent mit "naturemade-star"-zertifizierter Windkraft und zu 50 Prozent mit "naturemade-star"-zertifizierter Sonnenenergie versorgt und trägt damit das Ökoenergielabel der IWB. Die junge Entwicklungsorganisation Viva con Agua nimmt
an ihrem Informationsstand von den JKF-Besuchern Mehrwegtrinkbecher zurück und kann so für jeden Becher 2 Franken als Depot einnehmen. Der Gesamterlös der Aktion geht an ein Projekt zur Aufbereitung von sauberem Trinkwasser in Mozambique. Bereits 30 Mehrwegbecher ermöglichen einem Kind in Mozambique den lebenslangen Zugang zu sauberem Wasser.

Alle rund 180 am JKF beteiligten Formationen, Akteure, Projekte und Organisationen werden auf der Website des JKF ausführlich in Bild, Wort und womöglich Ton vorgestellt.

Das JKF ist die grösste nichtkommerzielle Plattform für Jugendkultur in der Schweiz.

Donnerstag, 20. August, Theater Basel, Gratiseintritt.
Moderation: Laurin Buser.
Programm Tour d’Horizon: Jugendchöre Vocale, Cantat und iVox, Songs von Rosina Pitkänen, Victor Hofstetter & Giacun Schmid, Stepptanz mit Basel Youth Tap Ensemble, Turntablism mit The Famous Goldfinger Brothers, Rap mimt Pyro! und Sista Lin, Beatboxing mit Boesibeatbox & Gorilla, A-Cappella mit The Glue.

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...