Dienstag, 30. April 2013

Da ist Rhythmus drin


Dara Friedman: Dancer, 2011. Super 16 mm Film transferiert auf HD, schwarz-weiss, Ton, 25'; Courtesy die Künstlerin und Gavin Brown's enterprise, New York
Aarau.- Das Aargauer Kunsthaus präsentiert ab dem 17. Mai eine Aussltellung voller Takt:  «Rhyhtm in it. Vom Rhythmus in der Gegenwartskunst» ist eine umfangreiche internationale Gruppenausstellung zu einem zentralen Thema in der Kunst. Die Schau bietet einen anregenden und überraschenden Einblick in die faszinierenden Facetten des Rhythmus und zeigt Werke von 37 Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Video, Skulptur und Installation.

Rhythmen prägen unser Leben auf vielfältigste Weise: Atem, Puls und Schritt oder Uhrschlag, Musiktakt und Tapetenmuster – Rhythmen sind in Alltag und Kultur omnipräsent. Trotz grosser Relevanz wurde das Thema innerhalb der Bildenden Kunst bislang kaum untersucht und auch nicht in Ausstellungen behandelt. Rhythm in it begegnet diesem überraschenden Umstand mit einem breiten Spektrum an künstlerischen Zugängen und bietet den Besucherinnen und Besuchern ein sinnliches Ausstellungserlebnis und neuartige Sichtweisen auf den Rhythmus in der Gegenwartskunst.

Die Ausstellung nähert sich dem Rhythmus-Motiv von verschiedenen Seiten und nimmt Aspekte der Ästhetik, der Akustik, der Bewegung und des zeitlichen Rhythmus in den Fokus. 37 Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz sowie aus Albanien, Belgien, Deutschland, Grossbritannien, Kanada, Luxemburg, Mexiko, Portugal, Schweden, Tschechien und den USA sind mit Werken vertreten. Rund die Hälfte der Beteiligten gehört einer mittleren und jüngeren Künstlergeneration an. Da der Rhythmus als wesentliches Motiv in der Moderne hervortritt, nimmt die Ausstellung mit Werken von Max Bill, Verena Loewensberg, Paul Klee oder Hans Richter auch Rückgriffe auf die Kunst jener Zeit vor.
Im Dialog mit Positionen der Gegenwart wie John M. Armleder, Sebastian Hammwöhner, Sofia Hultén, Ugo Rondinone oder Stéphane Dafflon wird deutlich, wie aktuell und vielgestaltig die Ästhetik formaler Rhythmen auch heute noch ist.

Eine Vielzahl bildender Künstlerinnen und Künstler beschäftigt sich heute mit akustischen Phänomenen, auch dank zunehmender Bedeutung interdisziplinärer Interessen. Spannend wird es, wenn mit reduzierten Mitteln ein komplexer Rhythmus entsteht, wie bei den 39 Taktschlägen von nebeneinander gereihten Metronomen in der Arbeit von Martin Creed (Work No. 112, 1995-1998) oder den vereinzelten Tönen aus dem Instrumentenensemble in der Installation von Katja Strunz (Sound of the Pregeometric Age, 2009). Durch Überlagerung der Takte und Klänge entstehen der eigentliche Rhythmus und eine subtile Klangwelt.

Bewegungsabläufe, Performance und Tanz sind weitere wichtige Ausdrucksformen in der Bildenden Kunst. Entscheidende Impulsgeber hierzu sind der Film und die Performance-Art, seit ihren Anfängen in den 1920er beziehungsweise 1960er Jahren. Die Ausstellung fokussiert auf Positionen, welche diesen Traditionen entspringen und sie gleichsam in einen Diskurs der Gegenwart überführen: Dara Friedmans Film «Dancer» (2011) zeigt dies exemplarisch. Eine Reihe einzelner Tänze von Menschen in den Strassen Miamis verweist auf die multikulturelle Tanztradition vor Ort. Stan Douglas bezieht sich in seinen Fotografien ebenfalls auf die historischen Wurzeln des bewegten Bildes. Andere Arbeiten, wie jene von Charles Ray, Jean Tinguely und Su-Mei Tse, zeichnen sich durch Bewegung an sich aus und lenken die Wahrnehmung auf die maschinelle und zugleich poetische Rhythmik kinetischer Objekte.

Naturgegebene Rhythmen wie der Lebenszyklus oder die Vergänglichkeit und kulturell eingeführte Rhythmen wie die Zeitmessung sind ein wiederkehrendes Thema in Werken der Gegenwartskunst. Kunstschaffende in der Ausstellung gehen damit auf hintersinnige, aber auch feinfühlige Art um: Dies offenbart sich bei Arbeiten wie David Claerbouts Film «Sunrise» (2009) zum wiederkehrenden Erwachen des Tages oder Jonathan Monks «The Odd Couple» (German Version) (2008) mit zwei einander eng zugewandten Standuhren, deren Zeitanzeige kaum mehr ablesbar ist. Wie ein alterndes Ehepaar sind sie sich sehr nahe und trotzdem schlägt jede in ihrem eigenen Takt.

Die Ausstellung «Rhythm in it» wirft Schlaglichter auf die Fülle künstlerischer Positionen und beteiligt sich durch Bezüge zu alltäglichen und historischen Phänomenen an einem breiteren, kulturellen Diskurs. Formal wie inhaltlich eröffnen die Exponate den Blick auf ein erstaunlich komplexes Phänomen in der Bildenden Kunst.

 Katalog: Zur Eröffnung erscheint ein umfangreicher, reich bebildeter Katalog: «Rhythm in it. Vom Rhythmus in der Gegenwartskunst», hrsg. von Madeleine Schuppli und Aargauer Kunsthaus, Aarau. Mit Essays von Roman Brotbeck, Bern, Roman Kurzmeyer, Basel, Thomas Macho, Berlin und Madeleine Schuppli, sowie mit Kurztexten weiterer Autoren/innen zu allen beteiligten Kunstschaffenden und ausgestellten Werken. Verlag Edizioni Periferia Luzern/Poschiavo 2013, D/E, ISBN 978-3-906016-21-4, CHF 54.- / Für Mitglieder des Aargauischen Kunstvereins CHF 46.–

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr, Donnerstag 10 - 20 Uhr, montags geschlossen

Rhythm in it
Vom Rhythmus in der Gegenwartskunst
18. Mai bis 11. August 2013
Vernissage: Fr 17. Mai 13, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
www.aargauerkunsthaus.ch

Montag, 29. April 2013

Tanzfest

Szenen aus Cinderella, Theater Basel
Basel.- Basel lädt zum Tanzfest.Veranstaltet wird es am 4. Mai von Reso, dem Schweizer Tanznetzwerk in Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern, Festivals, Organisationen, Tanzschulen und Tanzschaffenden. Das Ballett Basel beteiligt sich am Tanzfest 2013 mit einem umfangreichen Programm.

Um 15.30 Uhr werden zur thematischen Einstimmung Ausschnitte aus dem Film PINA von Wim Wenders gezeigt, bevor um 16 Uhr Richard Wherlock, Dirketor des Balletss Basel das Podiumsgespräch zum Thema „Tanz in der Schweiz nach der Berufsanerkennung“ eröffnet. Hierzu hat er Gianni Malfer, Geschäftsführer des Berufsverbandes Danse Suisse, Amanda Bennett, Leiterin der Ballettschule des Theater Basel und Cathy Sharp, Choreographin, Gründerin des Cathy Sharp Dance Ensemble eingeladen. Die Moderation übernimmt Ballettdramaturgin Bettina Fischer.

Um 17.30 Uhr studiert der Basler Ballettchef in einem Workshop mithilfe seiner Ballettmeister mit dem Publikum eine Sequenz aus einer seiner Choreographien ein. Welche Schritte hat der Choreograph für eine bestimmte Szene kreiert, und warum? Wie entsteht ein getanzter Dialog zwischen den Protagonisten? Wo setzt er gezielt Mimik und Gestik ein? Das sind die Fragen, die er ganz spielerisch mit dem Publikum in diesem Workshop erarbeitet.

Um 18.45 Uhr gibt Bettina Fischer eine 25-minütige thematische Werkeinführung zur abendlichen Vorstellung „Cinderella“, einem Ballett des Belgiers Stijn Celis. Unterhaltend und informationsreich berichtet sie Näheres zur Musik, zum Choreographen und zur Entstehung des Stückes, bevor dieses um 19.30 Uhr zur Vorstellung gebracht wird. In seiner fantasievoll Version des bekannten Aschenputtel Märchens erzählt der Choreograph eine Geschichte von heute: Eine junge Frau löst sich von der Familie los und taucht in die Welt der Liebe ein, wo sie schliesslich ihren Prinzen triff. Cinderella lebt in einer nicht funktionierenden Patchwork-Familie und bewegt sich dabei zwischen grauer, einengender Realität und phantasievollen Traumsequenzen. Ein märchenhafter Abend mit Musik von Sergej Prokofjew, gespielt vom Sinfonieorchester Basel.

Am Sonntag, den 5. Mai 2013 zeigt das kult.kino in Zusammenarbeit mit dem Ballett Basel den Film PINA von Wim Wenders. „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ hat Pina Bausch immer wieder ihren Tänzern gesagt und genau deswegen hat Wim Wenders die Dreharbeiten nach Pina Bauschs Tod nicht abgebrochen, sondern in enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble fertiggestellt. In einer Kino-Matinée zeigen wir Wenders grandiose Liebeserklärung an eine herausragende Choreographin unserer Zeit. Ein sinnlicher, buchstäblich bewegender Film mit starken Bildern über Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater.

Weitere Informationen unter www.theater-basel.ch, http://baslerballettgilde.org/de und an der Billettkasse unter Tel. + 41 /(0)61 - 295 11 33.

Freitag, 26. April 2013

Kultur und Geschichten


Quelle: Museum der Kulturen
Basel.- Das Museum der Kulturen Basel nimmt nach einer fünfjährigen Auszeit die Tradition des Museumsfestes wieder auf. Das diesjährige Motto lautet „Kultur erzählt“ und widmet sich den Geschichten von gestern, heute und morgen. Die Besucherinnen und Besucher können sich im Märchenwald verzaubern lassen, an Workshops teilnehmen, Konzerte lauschen, über den Designmarkt schweifen, sich von Führungen inspirieren lassen und so ganz in die Welt des Geschichten-Erzählens eintauchen. Das Fest bietet ein reichhaltiges Programm mit über 20 verschiedenen Programmpunkten.

Das passt zur momentanen Ausstellung "Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas vom
22. März 2013 – 29. September 2013. Das Thema: Wie hat sich die Bedeutung von Dingen für Menschen im Zuge der Kolonialisierung Amazoniens verändert? Ausgehend von Museumsbeständen, die seit einigen Jahren von indigenen Vertretern und Wissenschaftlern genutzt werden, geht die Ausstellung der Geschichte der Basler Amazonassammlung zwischen 1950 und 2010 nach. Zusammenhänge mit aktuellen und historischen Ereignissen werden thematisiert. Die Biografien einzelner Dinge zwischen Südamerika und der Schweiz werden nachgezeichnet. Dies können einfache Objekte sein, aber auch Dinge, die temporär oder permanent als Subjekte gedacht sind. Letzteren wird häufig ein Leben zugeschrieben, welches demjenigen der Menschen gleicht.

Museumsfest - Kultur erzählt
Museum der Kulturen Basel
Fr 24.–So 26. Mai 2013
Fr 18.00–24.00, Sa 10.00–24.00, So 10.00–17.00

Highlights:
Konzerte
MARC SWAY
Daniel Kahn & the Painted Bird
My heart belongs to Cecilia Winter
Andrew Bond (Kinderkonzert)

Matinée mit Buddy und Gerti Elias
Erzähl-Labor mit Mats Staub
Workshop Spoken Word mit Nico Herzig
Theater Nil "No hay Camino!"
Zirkuspremiere Minicirc
Designmarkt und Nachtmarkt von Montagsmarkt auf dem Münsterplatz
Märchenwald
und vieles, vieles mehr

Alle Events wie auch der Museumsbesuch sind während der Festtage kostenfrei.

Museum der Kulturen Basel
Öffentlichkeitsarbeit
Münsterplatz 20
CH-4001 Basel
T +41 (0)61 266 56 34

Neue Sonderausstellung
Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas
22.3. – 29.9.2013

New temporary exhibition
What next? Insurrection of things in the Amazon
22.3. – 29.9.2013

Nouvelle exposition temporaire
Et maintenant? Révolution des objets en Amazonie
22.3. – 29.9.2013

http://mkb.ch/dms/email_anhang/MKB_Flyer/MKB_flyer.pdf

Donnerstag, 25. April 2013

dies & das & ein Designwettbewerb

3land.- Die Christoph Merian Stiftung schreibt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW und der Basler Papiermühle einen Designwettbewerb für neue Produkte im Bereich Papier, Schrift und Druck aus. Einsendeschluss ist der 21. Juni 2013. Prämiert werden von der Basler Papiermühle herstellbare und/oder im Museumsshop verkäufliche Objekte aus den Bereichen Papier, Schrift und Druck. Beispielsweise Papierlampen, Briefpapier oder digitale Schriftsätze. Im Vordergrund stehen bei der Jurierung die gestalterische Qualität von Idee und Umsetzung sowie die Verkäuflichkeit der Produkte.
Die Christoph Merian Stiftung möchte mit der Ausschreibung des Wettbewerbs einen konkreten Nutzen für die Basler Papiermühle und die Hochschule für Gestaltung und Kunst HGK stiften. Einerseits soll der Papiermühle ermöglicht werden, verkaufsfähige neue Produkte zu entwickeln und zu produzieren, andererseits soll die Position der HGK als Leading House in Sachen Design in Basel gestärkt und ihren Studierenden die Auseinandersetzung mit einer spannenden Aufgabe ermöglicht werden.
Vergeben werden ein Hauptpreis à 10.000 Franken, zwei weitere Hauptpreise à je 5.000 Franken sowie vier Förderpreise à je 2000 Franken. Der Designwettbewerb erfolgt im Rahmen der Kulturförderung der Christoph Merian Stiftung im Schwerpunkt Visuelle Kunst, Förderung der Kreativwirtschaft. Die Teilnahmebedingungen und weitere Informationen gibt es auf der Website: www.merianstiftung.ch.


Ausstellungen

Galerie Thomas Knoell Basel, 10.6.-16.6.2013: Cathy Josefowitz, 1956 in New York geboren, lebt und arbeitet in Genf. Die Künstlerin stellt während der ART Basel 2013 in der FABRIKculture in Hégenheim (F) und in der Galerie Thomas Knoell in Basel (CH) aus. Ihre Erfahrungen als bildende Künstlerin, ihre Performances und ihre Arbeit als Choreografin gehören für sie eng zusammen. Die Ausstellung Moving Walls vereint Gemälde, Raum und Bewegung. Ihre Werke werden durch den Kontrast der Farben Rosa und Grau in Schwingung versetzt. Für die Inszenierung der Hängung vor Ort arbeitet Josefowitz mit dem international renommierten Architekten Lorenzo Piqueras zusammen, der für seine Raumkonzeptionen bei großen Ausstellungen und Museumsräumen bekannt ist, wie etwa der Salle des États mit der Mona Lisa im Louvre. www.fabrikculture.net

Die Ausstellung mit den einzigartigen Porzellanen von Anima Roos aus Belgien läuft noch, da kündigt das Keramikmuseum Staufen schon die 3.Studio-Ausstellung 2013 an: Form und Farbe
Max Zwissler, Steinzeug und Porzellan, 17.Mai - 30. Juni 2013. Dieser exzellente Glasurtechniker und Altmeister der Keramik stellt heute nur noch selten aus. Einfachheit der Form, verbunden mit einem fein differenzierten Farbenspiel, zeichnet die Keramik von Max Zwissler aus. Max Zwisslers eigentliches Experimentierfeld aber sind die Glasuren. Das Herausfinden, wie die einzelnen Rohstoffe sich gegenseitig ergänzen, um genau den Farbton zu erreichen, der gewünscht ist. Erst diese Glasuren bringen die Form zur Vollendung, verleihen ihr eine vierte Dimension, die ihre Herkunft der Kreativität verdankt.
Keramikmuseum Staufen, Wettelbrunner Str. 3, geöffnet Mi-Sa 14-17 Uhr, So 11-13, 14-17 Uhr


Literatur

Die Ausschreibung für den sechsten Schweizer Buchpreis ist beendet. Bis zum Einsendeschluss am 12. April haben 53 Verlage insgesamt 82 Titel eingereicht. 30 der teilnehmenden Verlage kommen aus der Schweiz, 20 aus Deutschland und 3 aus Österreich. Von den eingereichten Titeln stammen 40 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, 36 werden im Herbst erscheinen und 6 sind bereits seit vergangenem Herbst auf dem Markt.
Teilnahmeberechtigt für den Schweizer Buchpreis sind deutschsprachige literarische und essayistische Werke von in der Schweiz lebenden oder Schweizer Autorinnen und Autoren, welche zwischen dem 1. Oktober 2012 und dem 30. September 2013 erschienen sind oder erscheinen werden.
Die Bekanntgabe der Nominierten erfolgt am 19. September. Im Oktober präsentieren die Autorinnen und Autoren ihre Werke am Gemeinschaftsstand des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands SBVV an der Frankfurter Buchmesse sowie auf einer Lesetour mit Stationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Preisverleihung findet am 27. Oktober 2013 um 11.00 Uhr im Theater Basel statt.


Theater

Der Norweger Jon Fosse gehört zu den meistgespielten europäischen Dramatikern. Seine Stücke sind leise, unaufdringliche Texte, wortkarg und scheinbar ereignislos – und doch passiert, jenseits der Grenze des Sagbaren, viel mit seinen Figuren.
Sein Stück SCHÖNES wird ab dem 8. Mai – in einer Inszenierung von Werner Düggelin – als Schweizerische Erstaufführung im Zürcher Pfauen zu sehen sein. Nach „Volpone“ und „Das Glas Wasser“ ist dies die dritte Düggelin-Inszenierung während der Intendanz von Barbara Frey. Auf der Bühne stehen unter anderem der Burgschauspieler Tilo Nest und Nikola Weisse, die im Mai 2013 ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern wird.
Weitere Vorstellungen im Pfauen
8./ 10./ 17./ 23./ 24. Mai, jeweils 20 Uhr
26. Mai, 15 Uhr
1./ 5. Juni, jeweils 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im Juni sind in Planung
www.schauspielhaus.ch


Letze Links

Nach französischem Vorbild wird in Bühl/Baden am Samstag, 22. Juni eine Fête de la Musique stattfinden. Das ist ein Live-Musik-Fest, an dem alle Musiker teilnehmen können, egal, welchen Musikstil sie pflegen, ob sie alleine auftreten oder als großes Orchester. An diesem Tag verzichten sie auf jegliches Honorar und "beschenken" mit ihren Beiträgen die Zuhörer.
Alle Informationen stehen unter

Kultursommer im Schloss

Freiburg.- Über 40 Mal Musik, Theater, Literatur und Kinderspass stehen vom 24. Mai bis 7. Juli auf dem Programm des neunten Ebneter Kultursommers, zu dem das historische Schloss Ebnet im gleichnamigen Freiburger Stadtteil seine Pforten öffnet. Geboten wird unter anderem die süddeutsche Premiere des weltweit gefeierten Aktionstheaters Pan.Optikum mit Shakespeares „Der Sturm“. Pan.Optikum ist eine Mischung aus Theater, Musik, Akrobatik und Lichtshow, zu sehen am 4. und 7. Juli um 21 Uhr. „Eine solch außergewöhnliche Produktion open-air zu erleben, wird unvergesslich“, ist sich Johann Rack vom Programmteam sicher. Vor allem große Stadtrauminszenierungen, wie etwa für die Fußball-WM 2006, sind für das Ensemble charakteristisch.

Orientalisches Erzähltheater trifft auf Zirkus Parmesani
Bea von Malchus ist eine Koryphäe auf dem Gebiet des Soloerzähltheaters. Am 5. Juli gastiert sie um 20 Uhr in der Schlossscheune mit der orientalischen Liebesgeschichte „Das Bazilikonmädchen“. Mit verschwenderischer Mimik und gewandtem Wortwitz begeistert Bea von Malchus seit Jahren das Publikum. Längst treu sind kleine Besucher dem Kindertheater Budenzauber, dass am 16. Juni um 15 Uhr mit der Inszenierung „Zirkus Parmesani“ in der Schlossscheune bereits zum zweiten Mal dabei ist. Dann heißt es Manege frei auch wenn alle Tiere krank sind. Zirkusdirektor Archimbaldo Parmesani, Clown Schlupf und die Kunstreiterin Carlotta versuchen die Vorstellung zu retten. Ob das gelingt?

Alexis Zorbas und Christoph Meckel
Anlässlich der 50jährigen Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Innsbruck wird unter dem Titel „Alexis Zorbas“ am 30. Juni um 16.30 Uhr ein Galakonzert im Schlosspark aufgeführt. Rund 200 Musiker, bestehend aus fünf Chören aus Innsbruck und Deutschland sowie zwei Musiker aus Griechenland, werden unter der Leitung von Rainer Pachner ursprüngliche kretische Musik und griechische Folklore zum Besten geben. Das mitreißende große Chor- und Orchesterwerk, komponiert von Mikis Theodorakis, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nikos Kazantzakis, der 1883 auf Kreta geboren wurde und 1957 in Freiburg starb. Die berühmte Verfilmung mit Anthony Quinn zählt zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Literatur und Theater kommen auch in diesem Jahr beim Ebneter Kultursommer nicht zu kurz. Der mehrfache Literaturpreisträger Christoph Meckel liest am 1. Juni um 20 Uhr in der Schlossscheune aus seinem Buch „Dunkler Weltteil“ und seinen Gedichten. Die Mauerbrecher geben mit ihrer Impro-Show am 28. Juni um 20 Uhr in der Schlossscheune einen Querschnitt durch alle Formen des Improvisationstheaters, bei dem das Publikum die Themen bestimmt.

Der Ebneter Kultursommer bietet eben nicht nur ein Forum für bekannte und neue Gesichter sondern auch für regionale und internationale Talente.

Programm
Alle Veranstaltungen sind unter www.ebneter-kultursommer.org zu finden.
Änderungen vorbehalten

Vorverkauf
Karten sind erhältlich in allen bekannten Vorverkaufsstellen der Badischen Zeitung sowie in der Postservice-Filiale Freiburg-Ebnet, Schwarzwaldstraße 235, Telefon 0761 – 611 67 29. Online gibt es Karten unter www.badische-zeitung.de oder www.reservix.de.

Kontakt Veranstalter
Ebneter KulturSommer e.V.
Schloss Ebnet
Schwarzwaldstraße 278
79117 Freiburg
Tel und Fax. 07 61 – 69 67 71 58
info@ebneter-kultursommer.org
www.ebneter-kultursommer.org

Dienstag, 23. April 2013

Das Kunsthaus Zürich und die Sammlung Hubert Looser

Yves Klein, ANT37, um 1960, reines Pigment und Kunstharz auf Papier auf Leinwand, 79 x 29,5 cm, © 2013 ProLitteris, Zürich

Zürich.- Als Dauerleihgabe mit den Schwerpunkten Abstrakter Expressionismus, Minimal Art und Arte Povera zieht die Sammlung Hubert Looser 2017 in die Kunsthaus-Erweiterung ein. Vorab zeigt das Kunsthaus vom 7. Juni bis 8. September 2013 die nahezu komplette Sammlung im Kontext ihrer Entstehung. Werke von Pablo Picasso oder Alberto Giacometti gehören ebenso dazu wie asiatische und afrikanische Skulpturen und ein Blick in die privaten Räume des Mäzens.

In 40 Jahren hat der 1938 in Vilters (Kanton St. Gallen) geborene, heute in Zürich ansässige Mäzen und ehemalige Geschäftsmann Hubert Looser eine hochkarätige Sammlung, hauptsächlich der Gegenwartskunst, zusammengetragen. Um zentrale Werkgruppen und Spitzenwerke in Zukunft zusammenzuhalten und sie dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben die Zürcher Kunstgesellschaft und die Fondation Hubert Looser im Jahr 2012 eine Vereinbarung getroffen, die dem Kunsthaus Zürich ermöglicht, 70 Werke aus der Privatsammlung auszuwählen und als Dauerleihgaben in der Kunsthaus-Erweiterung auszustellen. Bevor diese Präsentation im Jahr 2017 Realität wird, zeigt das Kunsthaus jetzt die komplette Sammlung Looser erstmals in der Schweiz.

Twombly, De Kooning, Kelly

Rund 90 Gemälde, Skulpturen, Installationen und Arbeiten auf Papier hat Sammlungskonservator Philippe Büttner für die aktuelle Ausstellung ausgewählt. Im Mittelpunkt stehen schon jetzt die Positionen, die für das Kunsthaus ab 2017 eine ausserordentliche Bereicherung der eigenen Bestände darstellen werden: So wird Cy Twombly mit sechs – auch jüngeren Werken – präsentiert, die später die eigene, hochkarätige Sammlung aus der frühen und mittleren Schaffensphase des Amerikaners ideal ergänzen. John Chamberlain und David Smith treten mit markanten Positionen auf. Sie werden 2017 den vorhandenen Arbeiten von Jackson Pollock zur Seite gestellt, der zu den abstrakten Expressionisten gehört. Von Donald Judd wird eine repräsentative Wandplastik gezeigt. Ellsworth Kelly war bislang im Kunsthaus ebenso wenig vertreten wie Al Taylor. Herausragend ist das Ensemble von neun Werken Willem de Koonings, darunter ein Triptychon von 1985 und zwei Bronzeskulpturen, darunter die berühmte «Hostess» von 1973.

Martin, Ryman, Penone
Mit zwei Bildern von Agnes Martin kommt eine bedeutende abstrakte Künstlerin ins Kunsthaus, ebenso wie Druckgrafik von Brice Marden. Zwei Gemälde von Robert Ryman werden in Nachbarschaft zu Werken Cy Twomblys gezeigt, bevor sie in der Kunsthaus-Erweiterung auf weitere wichtige Werke desselben Malers treffen. Lucio Fontanas Plastiken runden das Ensemble seines «Concetto spaziale» ab. Das Mythisch-Archaische in der Natur gewinnt durch Giuseppe Penones Installationen einen höheren Stellenwert. Seine mit Lorbeerblättern ausgekleideten Räume umfangen den Besucher nicht nur dreidimensional, sondern auch mit einem würzigen Duft. In separaten Räumen der ansonsten offenen Ausstellungsarchitektur untergebracht sind auch Schweizer Kunst und fragile Zeichnungen.

Zur Sammlung Looser gehört auch eine mehrteilige, tonnenschwere skulpturale Installation von Tony Smith für den Aussenbereich, die am Zürichberg ausgegraben und an den Heimplatz transportiert worden ist.

Temporäre Gäste: Picasso und Giacometti
Da das Kunsthaus mit seiner Auswahl ab 2017 Lücken schliessen und Werk-Gruppen übernehmen wird, lässt es prominente Einzelpositionen in der Obhut ihres Eigentümers. Diese Chance sollten Besucher der aktuellen Ausstellung nutzen und diejenigen Werke betrachten, die im Haus des Sammlers verbleiben. Dazu gehört die aus ausgeschnittenem Metallblech geformte und beidseitig mit Öl bemalte Sylvette (1954) von Pablo Picasso, die bei einer Umgehung dem Betrachter ihre unterschiedlichen, kubistisch anmutenden Profile zeigt oder Alberto Giacomettis in Bronze gegossene Skulptur «Annette assise». Loosers Leidenschaft gilt auch aussereuropäischen Skulpturen und dem Surrealismus. Erstere ist im Sammelprofil des Kunsthauses ein «Exoticum» und bleibt bei der Auswahl für 2017 unberücksichtigt. Die asiatischen Statuen und die afrikanischen Objekte werden dennoch thematisiert, denn das Interesse an ihnen hat den Sammler, einige der von ihm favorisierten Künstler und nicht wenige Besucher in ihren Sehgewohnheiten und Schaffensprozessen beeinflusst.

Mit Zustimmung des Sammlers wird ein «Schaufenster» in seine Wohnsituation eingerichtet. Damit wird dem privaten Ursprung der Sammlung ebenso Rechnung getragen wie dem Bedürfnis der Besucher eines Museums, die Werke öffentlich grosszügig präsentiert und in wissenschaftlich-künstlerischen Kontexten vermittelt zu bekommen.

In einem bereits 2012 gedrehten Film führt der Sammler durch seine privaten Räume und äussert sich über seine Passion. Dem Zuschauer erschliesst sich eine Haltung, die unbeirrt von jeweiligen Moden Dialoge und Spannungsfelder forciert. Sie führt zu neuen Erlebnissen und Erkenntnissen in der Beschäftigung mit Kunst. Dies deckt sich mit den Zielen des Kunsthauses, seine eigene Sammlung im von David Chipperfield erweiterten Ensemble am Heimplatz ab 2017 dynamisch zu präsentieren: in jährlich wechselnden Konstellationen und thesenhaft gesetzten Gegenüberstellungen unterschiedlicher Gattungen und Formate.

Publikationen
Die Sammlung Hubert Looser erhielt ihren ersten öffentlichen Auftritt im Sommer 2012 im Bank Austria Kunstforum Wien. Eine grosszügig bebilderte Standard-Publikation, «Die Sammlung Hubert Looser», erschien 2012 im Hatje Cantz Verlag. Sie gewährt Einblicke in das private Leben mit Kunst und zeigt auf rund 250 Seiten über 120 Abbildungen der in der Sammlung vertretenen Werke.
Über die Zukunft der Sammlung informiert eine zur Ausstellung im Kunsthaus herausgebrachte Broschüre. Sie enthält Beiträge von Philippe Büttner (Sammlungskonservator Kunsthaus Zürich), Florian Steininger (Kurator Kunstforum Wien) und Raphaël Bouvier (Kurator Fondation Beyeler) sowie ein Verzeichnis der in der Ausstellung gezeigten Werke mit Hinweisen, welche davon 2017 ins Kunsthaus Zürich einziehen. Beide Publikationen sind am Museumsshop erhältlich – das fest gebundene Katalog-Buch für CHF 48.- und die neue Broschüre für ca. CHF 35.-.

Parallel zur Ausstellung findet ein mehrmonatiges Kunstvermittlungsprogramm statt: die Sommerwerkstatt! An ihr können alle Generationen an Workshops, Führungen und Gesprächen teilnehmen. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.kunsthaus.ch, wo das Programm ab Ende April aufgeschaltet sein wird. Wer etwas über die Aktivitäten der Fondation Hubert Looser erfahren möchte, schaut am besten auf deren Website www.fondation-hubert-looser.ch.

Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr, Feiertag 1. August 10 bis 18 Uhr

Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1,
–8001 Zürich
Tel. +41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch

Montag, 22. April 2013

Vom Mann, der Amerika taufte und seiner Zeit



Buchtrailer zu "Der Kartograph"

Freiburg.- Amerika und die Rheinregion verbindet mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Was genau, zeigt die neue Ausstellung „Oberrheinischer Humanismus und Geographie. Martin Waldseemüller und die Entdeckung der Neuen Welt“, die von Samstag, 20. April, bis Sonntag, 2. Juni, im Freiburger Museum für Stadtgeschichte zu sehen ist. Das 15. und 16. Jahrhundert war eine Epoche des Aufbruchs. Die Rückbesinnung auf die Antike führte zu einer kulturellen Blüte, die sich nicht nur in den Geisteswissenschaften spiegelte: Die transatlantischen Entdeckungen brachten auch spannende Entwicklungen in Geographie und Kartographie mit sich. Befeuert wurde diese Entwicklung noch durch die junge Buchdruckerkunst.

Die Laufenburger Autorin Petra Gabriel hat in ihrem Roman "Der Kartograph", der 2007 im Freiburger Verlag Josef Knecht erschienen ist, ein lebendiges Bild des Mannes gezeichnet, der zusammen mit seinem Freund Matthias Ringmann zum Taufpaten Amerikas geworden ist. Martin Waldseemüller bewegte sich in den Kreisen der Freiburger, Straßburger und Basler Humanisten und hatte engen Kontakt zu großen Druckerfamilien, wie dem Basler Geschlecht der Amerbach. Der "Kartograph" ist in einer überarbeiteten Fassung unter dem Titel "Der Kosmograph oder die Karte des Martin Waldseemüller" inzwischen als eBook im Kindlestore zu haben.

Die Freiburger Präsentation zeigt zahlreiche Original-Dokumente aus der Zeit dieser bahnbrechenden Aufbrüche. Zu sehen ist unter anderem Martin Waldseemüllers berühmter Faltglobus (1507) aus der Historischen Bibliothek Offenburg, auf dem die „Neue Welt“ erstmals als „America“ bezeichnet wird. Weltweit sind nur fünf Exemplare bekannt. Ausgestellt ist auch eine originalgetreue Nachbildung der Weltkarte des wohl aus Wolfenweiler stammenden Kartografen, die als „Taufschein Amerikas“ gilt. Zusammen mit dem ergänzenden Begleitband „Cosmographiae introductio“ von Matthias Ringmann bilden diese Exponate den Kern der Ausstellung.

Das spektakuläre Kartenwerk wird durch weitere Objekte mit internationaler aber auch regionaler Bedeutung ergänzt. Die Reaktionen, die die transatlantischen Entdeckungen in der Gelehrtenwelt Europas hervorriefen, werden ebenfalls thematisiert.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts „Humanismus am Oberrhein“ statt, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Basel, Freiburg, Mulhouse und Straßburg zusammenarbeiten. Das Projekt wird durch Interreg IV finanziert, ein EU-Förderprogramm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Die Sonderausstellung ist zweisprachig (deutsch/französisch) aufgebaut. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-Pass ist er frei.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Internetseite www.humanismus-am-oberrhein.eu.

Rahmenprogramm

Führungen
Freitag, 26.4. / 10.5. / 17.5. / 24.5., jeweils 12.30 Uhr
Sonntag, 28.4. / 19.5. / 26.5., jeweils 11 Uhr
„Oberrheinischer Humanismus und Geographie“
Kosten: 2 Euro zzgl. Eintritt
Führungen mit Vortrag
Dienstag, 30.4., 17 Uhr
„Wissenskultur und Medialität im Umbruch. Gregor Reischs
Margarita Philosophica (1503)“, Führung mit Prof. Wolfgang
Kofler, anschl. Vortrag von Prof. Felix Heinzer in der
Universität. Treffpunkt: Museum für Stadtgeschichte
Kosten: 6 Euro
Montag, 13.5., 17 Uhr
„Die Geographie des Ptolemaios – ein modernes Bild der
antiken Welt“, Führung mit Prof. Wolfgang Kofler, anschl.
Vortrag von Dr. Florian Mittenhuber in der Universität
Treffpunkt: Museum für Stadtgeschichte
Kosten: 6 Euro

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

Humanismus und Geographie am Oberrhein
Werke von Waldseemüller
20. April, bis Sonntag, 2. Juni zu sehen.

Museum für Stadtgeschichte
79098 Freiburg
Münsterplatz 30
Tel: 0049-761 201 ext. 2515
www.museen.freiburg.de

Freitag, 19. April 2013

Bild: Tannhäuser, II. Aufzug; Sängerhalle, Bühnenbildentwurf von Karl Moos (1924/25)
Zürich, Stadttheater, 1925. Schweizerische Theatersammlung, Bern
Zürich.- Vom 24. Mai bis 18. August 2013 präsentiert das Kunsthaus Zürich in einer Kabinett-Ausstellung erstmals einen Überblick über 150 Jahre Wagner-Aufführungen in Zürich. Vom «Fliegenden Holländer» (1852) bis zu Bob Wilsons Gestaltung des «Ring des Nibelungen» (2000/2002) illustrieren rund 150 Bühnenbildentwürfe und -modelle, Szenenfotos, Programmzettel und andere Exponate aus Schweizerischen Sammlungen, wie Musik, bildende und darstellende Kunst zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.

Komponist Richard Wagner (1813-1888) verbrachte neun künstlerisch produktive Jahre in Zürich – von 1849 bis 1858. Dort verfasste er nicht nur die sogenannten Züricher Kunstschriften und die Programmschrift «Ein Theater in Zürich», es entstanden auch grosse Teile des «Ring des Nibelungen», von «Tristan und Isolde» und der Prosaentwurf zu «Parsifal». Wagner dirigierte zahlreiche Konzerte und Opern, darunter seinen «Fliegenden Holländer» und «Tannhäuser». Internationales Aufsehen erregten die Mai-Konzerte von 1853 mit eigenen Kompositionen, die als Vorläufer der Festspiele in Bayreuth und Zürich gelten.

Der Leidenschaft des seit 1875 in Zürich wirkenden Kapellmeisters Lothar Kempter war es zu verdanken, dass am neuen Stadttheater (Eröffnung 1891 mit «Lohengrin») der Bayreuther Meister den Spielplan in einem heute kaum mehr vorstellbaren Ausmass beherrschte. Höhepunkte der Wagner-Manie waren die zyklischen Aufführungen seiner Werke und 1913 die erste legale Aufführung des «Parsifal» nach Ablauf der 30-jährigen Schutzfrist. Bei der von Adolphe François Appia (1862-1928), dem Bühnenbildner und Szenenreformer aus Genf, sowie dem britischen Bühnenbildner und Regisseur Edward Gordon Craig (1872-1966) propagierten Ablösung der Kulissenbühne des 19. Jahrhunderts durch die plastische Raumbühne, spielte das Stadttheater mit dem Bühnenbildner Albert Isler eine wichtige Rolle. Auch wurden bildende Künstler für die Ausstattung beigezogen wie Gustav Gamper, Karl Moos und Otto Baumberger sowie die Projektionskünstlerin Nina Tokumbet. Der vom Bauhaus kommende Roman Clemens war von 1932 bis 1943 Ausstattungsleiter.

Ausstellung mit Vorspiel

Die «Theaterkunstausstellung» im Kunsthaus gibt erstmals einen Überblick über 150 Jahre Wagner-Aufführungen –  von 1852 bis ins Jahr 2002, wo Bob Wilsons Dekore weltweit für Staunen sorgen. Die Zeichnungen, Aquarelle, Szenenfotos, Programmzettel und Bühnenbild-Modelle stammen aus der Schweizerischen Theatersammlung Bern, dem Stadtarchiv Zürich, der Zentralbibliothek Zürich und der Studienbibliothek Winterthur.

Die Präsentation, eingerichtet von Gastkurator Christian Bührle, ist chronologisch geordnet. Wie in einer Wagner-Oper folgen auf ein «Vorspiel» drei «Aufzüge». Sie veranschaulichen die Stilentwicklung und dokumentieren herausragende Inszenierungen mit kaum bekanntem Bildmaterial. Durch eine dunkelgraue Eingangswand (Vorspiel) betritt der Besucher den grün gehaltenen ersten Raum. Er schreitet an «Rienzi», dem «Fliegenden Holländer», «Tannhäuser», den «Meistersingern von Nürnberg» und «Tristan und Isolde» vorbei, hinein in einen unheilvoll rotschwarzen Raum («Der Ring des Nibelungen»), bevor er bei den Produktionen von «Lohengrin» und «Parsifal» landet, deren Zeugnisse auf überirdisch hellblau leuchtenden Wänden hängen.

Das Kunsthaus ist der ideale Ort für diese temporäre Hommage an bildende Künstler wie Gustav Gamper, Otto Baumberger und Roman Clemens, die auch für das Theater arbeiteten. In der Sammlung des Kunsthauses befinden sich nicht nur zahlreiche Gemälde und Arbeiten auf Papier des Künstlers und Bühnenbildners Otto Baumberger – Plakatentwürfe, gesellschaftskritische Skizzen und Porträts – sondern auch einzelne Landschaftsskizzen von Gustav Gamper sowie Gemälde von Roman Clemens.
Bis 16 Jahre und mittwochs gratis.

Öffungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr

«Walküren über Zürich. 150 Jahre Wagner-Aufführungen in Zürich»
24. Mai bis 18. August 2013

Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1,
CH–8001 Zürich
Tel.: +41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch

Donnerstag, 18. April 2013

dies & das

3land.- Beginnen wir mit einem Anliegen in eigener Sache: Falls Sie es noch nicht wissen sollten, in 3land.info ist es möglich, selbst Termine einzustellen. Die Anleitung wie das geht finden Sie rechts auf der Seite. So, und nun zur donnerstäglichen Veranstaltungszusammenfassung.


Ausstellungen

Das städtische Kulturamt Weil am Rhein hat die gerade erst zwei Jahre alte Fotografische Gesellschaft Dreiland eingeladen, die Sommerausstellung im Stapflehus zu gestalten. Die Ausstellung in der städtischen Galerie Stapflehus trägt den Titel "PHOTOGRAPHIE GESTERN – HEUTE - MORGEN". Bei der öffentlichen Vernissage am Samstag, den 20. April um 18 Uhr  wird es kurze Ansprachen von Kulturamtsleiter Tonio Paßlick und Bernhard Smeets geben. Musikalisch wird die Vernissage von Christian Leitherer umrahmt. Die Öffnungszeiten sind bis zum 2. Juni jeweils samstags von 15 bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr. Weitere Informationen zur Fotografischen Gesellschaft unter www.foto-gesellschaft.de

Begleitend zur aktuellen Ausstellung »Louis Kahn – The Power of Architecture« (23.2. – 11.8.2013) bietet das Vitra Design Museum in Weil am Rhein spannende Veranstaltungen an. Am Donnerstag, den 2. Mai um 18 Uhr spricht der Architekturforscher Florian Dreher über die erstaunliche Neuentdeckung eines Architekturphänomens: den Brutalismus.
Im Gespräch »East meets West« am Donnerstag, den 16. Mai um 18 Uhr stellen die Designer Nipa Doshi und Jonathan Levien ihre Arbeit vor, sprechen über interkulturelle Bezüge und erläutern, warum Louis Kahn für sie eine wichtige Inspirationsquelle ist. Das junge indisch-britische Designduo Doshi Levien wurde mit Entwürfen bekannt, die westliches Industriedesign mit asiatischen Einflüssen verbinden. Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei und keine Anmeldung erforderlich. www.design-museum.de


Junge Welt

Am Donnerstag, den 25.April lädt der Museumskreis von 16.30 bis 18.30 Uhr zu einem neuen museumspädagogischen Angebot „Kinder im Museum“ in das Museum am Lindenplatz in Weil am Rhein ein. Auch auf den Schienen muss der Verkehr mit Signalen, Lichtzeichen und Verkehrszeichen geregelt werden. Wie diese Signale aussehen, wer sie richtig einstellt und viele andere Fragen werden an diesem Nachmittag beim Besuch der Ausstellung "Gleis 51/52" geklärt.
Zusammen mit Heidi Hajosch können die Kinder nach dem Besuch der Ausstellung selbst tätig werden und eine Zugschlusslaterne mit einer echten LED-Lampe basteln.
Die Aktion „Kinder im Museum“ ist ein Projekt des Museumskreises e.V. spielerisch und mit kreativen Angeboten werden sie ans Museum und an die Geschichte herangeführt. Das Angebot richtet sich an Kinder von 8-12 Jahren. Die Veranstaltung ist kostenlos. Material wird zur Verfügung gestellt. Bitte alte Kleidung zu dieser Veranstaltung anziehen!
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung ab sofort bei Simone Kern im Museum am Lindenplatz, unter der Telefonnummer 07621/ 79 22 19, montags und dienstags von 8.00-12.00 und 14.00-16.00 Uhr und donnerstags von 14-18 Uhr und freitags von 8-13 Uhr, oder per Email an die Adresse simone.kern@museen-weil.info.


Kleinkunst

Mit Ingo Oschmann zum Finale der vierten Kabarett-Konzerte-Kleinkunst-Saison 2012/13 ist ein weiteres humoristisches Feuerwerk angesagt. Am Freitag, 3. Mai, um 19:30 Uhr, macht die mit ihrem Live-Programm über Deutschland fegende Stimmungskanone aus der ostwestfälischen Humorhochburg Bielefeld Station im Bad Säckinger Kursaal. „Wunderbar – es ist ja so!“ ist ein wortreicher Abend, der sein Publikum in kalten Zeiten mit einem warmen Herzen entlässt, frei nach Ingos Motto: „Lachen ohne Reue“.
Tickets zu € 17 ermäßigt € 15 (Gästekarteninhaber, Schüler und Studenten bis 25 Jahre) sind erhältlich bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen, Waldshuter Str. 20, Tel. 07761/5683-0, und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen. – „Take 5“-Restkarten für Schüler und Studenten zu € 5 können unmittelbar vor Vorstellungsbeginn erworben werden.


Musik

Simone Kermes & La Folia Barockorchester präsentieren am 21.04., 11 Uhr in der Reihe der AMG Sonntagsmatineen im Stadtcasino Basel, Musiksaal: … aus venezianischen Konzertsälen und Opernhäusern. Konzertante Musik und dramatische Koloraturarien erklingen in dieser Matinee, die in die Patrizierhäuser, Kirchenräume und Opernhäuser der Lagunenstadt fu¨hrt. Die Musik- und Theaterbegeisterung der Venezianer kannte zu Vivaldis Zeiten keine Grenzen. Zahlreiche Schulen und Theater rivalisierten mit exzellenten musikalischen Darbietungen. Einheimische und auswärtige Besucher strömten in die Konzerte und in die Opernhäuser. Die heutige Matinee sucht etwas vom Glanz dieser barocken Hochkultur der „Serenissima“ in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einzufangen. Freier Eintritt fu¨r Kinder bis 12 Jahre, Childrens Corner mit Spezialprogramm während des Konzertes. Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Vendredi 26 avril, 20h30, Palais de la musique et des congrès de Strasbourg – Salle Erasme: l'Orchestre philharmonique de Strasbourg propose un panorama de la musique finlandaise à travers trois générations de compositeurs. Il y a bien évidemment la figure tutélaire, Sibelius, à laquelle est associée celle d’Aulis Sallinen, né en 1935, et de Magnus Lindberg, né en 1958. Il témoigne également de la vivacité de la création musicale contemporaine de ce petit pays d’Europe du Nord à qui l’on doit non seulement d’excellents compositeurs mais aussi de remarquables chefs d’orchestre.
Prix des billets : de 28 € à 46 € - tarifs jeunes (cartes OPS, Culture, Atout voir : 5,5 €).
Renseignements et réservations 033 3 69 06 37 06. www.philharmonique-strasbourg.com


Theater

Die Theatergruppe Staffeleggtal spielt wie jeden Frühling ihre neuste Produktion auf der Bühne von fricks monti. In der humorvollen und temporeichen Komödie "alles uf Chrankeschyn" geht es wieder turbulent zu und her. Premiere 18. April, 20.15 Uhr
Weitere Vorstellungen: 19. / 20. / 25. / 26. / 27. April 20:15 Uhr; Billette Fr. 20.00 bis 25.00. Vorverkauf in fricks monti oder auf www.fricks-monti.ch. Reservationen Fon +41 62 871 04 44 mailto: info@fricks-monti.ch, Abendkasse jeweils ab 19.30 Uhr. Mehr: www.theaterverein-staffeleggtal.ch

Die die Mauerbrecher aus Freiburg gastieren Freitag, 26.April, wieder ein mal im Café Verkehrt in Murg-Oberhof mit einer Impro-Show. Improvisationstheater heißt stets Überraschung. Keine Vorstellung ist vorhersehbar. Selbst die SpielerInnen wissen vor Beginn einer Szene nicht, was sie spielen werden. Die Vorschläge kommen direkt aus dem Publikum. Abendkasse: 14,-/11,-Euro, VVK 11,-/8,-Euro, Beginn der Veranstaltung 20.30 Uhr.


Zum Vormerken

Das Literaturhaus Zürich bietet im Mai Begegnungen mit Geert Mak, Péter Esterházy, Hanns Zischler und Fritz Senn, Angelika Overath und Leta Semadeni unterhalten sich über das „Zittern zwischen den Sprachen“, Ute Kröger folgt Literaten durch das alte Zürich, Ilma Rakusa und Sreten befassen sich mit einem vergessenen Klassiker der europäischen Literatur, es geht mit Melinda Nadj Abonji und Alex Capus ins Tessin und die Romandie und das Literaturhaus lädt die Macher der jungen Tessiner Kulturzeitschrift GROUND ZERO ein. Mehr: www.mug.ch/literaturhaus/programm

Mittwoch, 17. April 2013

Allerlei Wortspiele

Die Impronauten. Quelle: Wortspiel
Tiengen.- Vom 2. – bis 5. Mai findet rund ums Tiengener Schloss das Erzählfestival WORTspiel statt. Mit Geschichten, Wandertheater, Schauspiel, Animation und Improvisation, kommen  entdeckungsfreudige Liebhaber des gesprochen Wortes voll ihre Kosten. Eine Auswahl der spannendsten deutschsprachigen Erzähler stellt sich beim Story-Slam der Gunst des Publikums, die Impronauten, laden zu einem turbulenten Theatererlebnis mit unvorhersehbarem Ausgang ein. Annette Wurbs und Peter Müller spielen ausgewählte Märchen von Andersen und Grimm für Nervenstarke und Ehemüde.

Ganz in der Tradition der früheren Wandertheater gastiert die fahrbare Bühne „Pas-de-Deux“ auf dem Kirchplatz und begeistert das Publikum mit Schauspiel, Musik, Jonglage und Akrobatik. Susanne Würth zeigt in der „Vision eines Dienstmädchens“ in 15 Minuten, wie man mit wenig Mitteln Vision und Realität sowohl komisch, als auch skurril miteinander verschmelzen kann.

Wer sich selbst im Erzählen ausprobieren möchte, hat dazu die Gelegenheit bei zwei Workshops mit Erzähl- und Theaterprofis. Und da es ohne das Ohr kein Wort geben würde, weiß Dirk Nowakowski zur Kulturgeschichte des Hörens eine Menge zu erzählen Aber auch das Spiel mit Bildern, Farben und Tönen kommt nicht kurz: Die Ausstellung „Wunderbare Kunst“ zeigt die Arbeiten bekannter Künstler und Künstlerinnen aus der Region, die sich dem Sujet der Märchen und Sagen gewidmet haben. Eine Reise durch Deutschland findet ihren Abschluss in einer Daumenkinographie – das ist nicht nur kunstvoll und berührend, sondern noch poetischer als Kino.

Wer sich nun an das WT-Tiengener Märchenfest erinnert fühlt, der liegt damit nicht verkehrt. Das Erzählfestival WORTspiel steht in dessen direkter Nachfolge, mit dem Ziel, das Thema „Erzählkunst“ zu verfeinern und zu erweitern. Geblieben ist das gesellige Beisammensein im Schein des Feuers bei der Schlossnacht oder beim „Jahrmarkt der Worte“, wenn sich die Türen im Schloss für alle Besucher öffnen – zu einem Erlebnisparcours der besonderen Art: Eine Entdeckungsreise für Menschen jeden Alters in die grenzenlose Welt der Phantasie.

Programmübersicht:

Donnerstag, 2. Mai,
19 Uhr: Eröffnung der Kunstausstellung Wunderbare Kunst und Eröffnung

Freitag, 3. Mai
18 Uhr: Dirk Nowakowski "Hören, Horchen, Lauschen"
19.30 Uhr: „Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“ Daumenkinogrophie mit V. Gerling
21 Uhr: Die Impronauten - Improvisationstheater

Samstag, 4. Mai
10 – 15 Uhr, Erzähl-Workshop mit Dirk Nowakowski
15.30 Uhr, Geraldine und die Mauseflöte
16.45 Uhr, Schneeweißchen und Rosenrot

Schlossnacht
20 Uhr, Märchen für Erwachsene mit Annette Wurbs & Peter Müller „Der große und der kleine Klaus“, „Der Frieder und das Katerlieschen“
21.30 Uhr, Story Slam mit Dirk Nowakowski, Annette Wurbs, Jürg Steigmeier & Kathina Marcks
22.30 Uhr, „Vision eines Dienstmädchens“ mit Susanne Würth

Sonntag, 5. Mai
10.30 – 12.30 Uhr, Märchenhafter Brunch mit Erzählhappen
11 – 17 Uhr, „Jahrmarkt der Worte“: Großer Erlebnisparcours im und ums Schloss mit vielen Erzählern, Schauspiel, Flohmarkt, Kunst, Auktion, Basteln, Performance, Märchenjurte, Bilderbuchkino, Froschkönigs Gastroservice u.v.m. Eintritt frei!

2.-5. Mai
Das Wandertheater Pas de Deux auf dem Kirchplatz Tiengen zeigt:
„Die Glücksgeige“, Do – Sa, jeweils 17 Uhr, Sonntag 13 Uhr
„Ein Märchen aus der Wunderkiste“, Sa/So 15 Uhr

3.-5. Mai
Erzähltheater-Workshop für Kinder ab 8 Jahren mit Rita Maier

Detaillierte Infos unter www.wortspiel-tiengen.de
Einzelkarten und Festival-Tickets sind hier erhältlich: Tourist-Info Waldshut-Tiengen, Tel.: 07751/833-200. Mo-Fr 9–17 Uhr, tourist-information@waldshut-tiengen.de

Dienstag, 16. April 2013

Wir essen die Welt

Fotoquelle: Naturama Aargau
Aarau.- "Wir essen die Welt" ist der Titel der neuen Wanderausstellung von Helvetas, einer Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, zur Schaffung einer "gerechteren Welt" beizutragen. Eröffnet wird sie am 2. Mai im Naturama Aargau in Aarau. Die Ausstellung lädt zu einer kulinarischen Weltreise der besonderen Art ein und beleuchtet Facetten rund um das Essen, Nahrungsproduktion und Handel, Genuss und Geschäft, Hunger und Überfluss, vom frisch Gepflügten bis zum vollen Teller. Das Naturama Aargau in Aarau ist die erste Station der  Wanderausstellung. Anschliessend wird sie auch in Bern, Zürich, Vaduz und weiteren Schweizer Städten zu sehen sein. Die Realisierung wurde unterstützt von der Stiftung Mercator Schweiz, dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, der Aargauischen Kantonalbank AKB und weiteren Partnern.

Der Mensch muss essen, will er leben. Wir entscheiden täglich aufs Neue, was auf den Teller kommt. Woher stammen die Nahrungsmittel? Wie wurden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben  Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen - in der Schweiz und Deutschland, in Afrika oder an anderen Orten der Welt.

Die Ausstellung lädt zu einer kulinarischen Weltreise der besonderen Art ein und beleuchtet Facetten rund um das Essen, Nahrungsproduktion und Handel, Genuss und Geschäft, Hunger und Überfluss, vom frisch Gepflügten bis zum vollen Teller. Besucherinnen und Besucher finden eine Erlebniswelt vor, die sie aus verschiedenen Perspektiven spielerisch erkunden können.

Eine Reise mit neuem Pass
Die Besucher starten im Foyer in vertrauter Umgebung mit einem gedeckten Tisch und einer einheimischen Küchenfront, gefüllt mit Informationen und Fragen zum eigenen Essen, Wasserverbrauch, Einkaufen und Kochen.

Im ersten Stock machen sich die Besucher auf die Reise durch acht Länder. Beim Start am Zoll erhalten sie einen Pass – nach dem Zufallsprinzip wird ihnen eine der acht Nationalitäten zugeteilt. Unterwegs treffen sie Menschen, die Ihnen erzählen, wie sie sich ernähren oder wie unsere Nahrung produziert und gehandelt wird. Eine Kakaobäuerin aus Honduras. Ein junger Sojazüchter aus Brasilien. Eine Marktfahrerin aus Burkina Faso . Eine kämpferische Agronomin aus Indien. Ein Börsenhändler aus den USA, der mit Mais Geschäfte macht.

In jedem Land gibt es auch Hintergrundinformationen zu grösseren Themen wie Biodiversität, Fairer Handel, Fleischproduktion, industrielle Landwirtschaft, Biolandbau,, Wasser für Nahrung, Landraub und Überfischung der Meere. Bevor es ins jeweils nächste Land geht, kann man sich im Pass seine Eindrücke notieren und das Visum hineinstempeln.

Auf die acht Reisedestinationen folgt ein Zukunftsraum. Hier gibt ein futuristisch inszenierter Professor Prognosen ab. Wenn man seinen Pass an den Strichcode-Leser hält, orakelt er über die Entwicklung des jeweiligen Landes. Vier Fachleute suchen in einer auf Bildschirmen inszenierten Diskussion Antworten auf die Frage, wie bis 2050 neun Milliarden Menschen ernährt werden können. Und verschiedene Slideshows (Text-Bild-Projektionen) zeigen Herausforderungen für die künftige Ernährung anhand exemplarischer Themen wie städtische Landwirtschaft, Slow Food, Heuschrecken als Proteinlieferanten und funktionale Lebensmittel.

Schliesslich kehren die Besucher über den Zoll zurück in die Schweiz. Vom Zöllner aufgefordert dazu, reflektieren sie ihr persönliches Konsumverhalten und haben die Möglichkeit, eigene Vorsätze oder Eindrücke als Videobotschaft aufzunehmen. Diese können die Besucherinnen und Besucher auf Wunsch auf der Ausstellungswebsite öffentlich machen.

Online-Plattform
Die Website www.wir-essen-die-welt.ch umfasst nicht nur eine Sammlung der Videobotschaften als Unterhaltungselement. Sie ermöglicht auch eine Auseinandersetzung mit den Ausstellungsinhalten – zum Kennenlernen vor oder zur Vertiefung nach dem Besuch.

Veranstaltungsprogramm
Ausstellung und Begleitprogramm vermitteln sinnlich, emotional und intellektuell Hintergründe zur nachhaltigen Ernährung und zur globalen Nahrungsmittelproduktion. Sie widmen sich sozialen und ökologischen Fragen, zeigen Lösungsansätze und positive Beispiele auf und motivieren Erwachsene, Jugendliche sowie Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen und Handeln.

Im Begleitprogramm zur Ausstellung bitten das Naturama und Helvetas zu Tisch und präsentieren ein vielfältiges Veranstaltungsgedeck mit starkem Bezug zum heimischen Herd, gewürzt mit Geist und Aargauer Pfiff. Neue Formate wie das Speed Dating, das soziokulinarische Experiment "dinner-for-more" oder die Kocharena werden ergänzt mit Podiumsdiskussionen, Filmabenden im Untergrund, Vorträgen, Exkursionen und dem speziellen Angebot für Schulen.

Wir essen die Welt
eine Ausstellung über Genuss, Geschäft und Globalisierung
3. Mai 2013 bis 9. Februar 2014

Aargauer Naturmuseum
Feerstrasse 17
5001 Aarau
Tel. 0041-62 832 72 81
www.naturama.ch

Montag, 15. April 2013

Betrachtungen zu einer Schere

Zürich.- Die Schere ist in vielen Köpfen. Nämlich diejenige, die zwischen arm und reich immer weiter aufgeht. Das Schauspielhaus Zürich greift das Thema auf, geboten wird ein Monat neue Dramatik, Gastspiele, Vorträge und Diskussionen und zwar vom Samstag, 4.5., bis Mittwoch, 5.6.2013 im Schiffbau.

Man müsse, so der französische Philosoph Jacques Rancière, von der Gleichheit ausgehen und nicht versuchen, zu ihr zu gelangen. Solange sie nämlich ein Ideal bleibe und nicht als Tatsache anerkannt werde, solange würden die Unterschiede nicht beseitigt, sondern bloss verwaltet. Tatsächlich wachsen die Unterschiede in der Verteilung des Wohlstands ungebremst – sei es global oder innerhalb Europas, sei es im Zuge von Wirtschaftskrisen oder des Kampfes um Rohstoffe. Auch die Schweiz ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen, im Gegenteil: Zwar leben wir in einem der reichsten Länder der Welt – aber ungleicher verteilt als hierzulande ist der Besitz nur noch in Singapur und Namibia.

Das Schauspielhaus Zürich zeigt im Monat Mai eine Auswahl zeitgenössischer Perspektiven auf die Fragen, die sich um die Ungleichheit drehen und wirft so Schlaglichter auf dieses vielschichtige und brisante Thema: mit drei neuen Stücken der Autoren Lukas Bärfuss, Händl Klaus und Michail Schischkin – zu sehen an einem Abend und in einem Raum, inszeniert von Barbara Frey, Bastian Kraft und Sebastian Nübling; mit Gastspielen – zu sehen sind Elfriede Jelineks Wirtschaftskomödie „Die Kontrakte des Kaufmanns“ in der gefeierten Inszenierung von Nicolas Stemann, die ungarische Produktion „Hard to Be a God“ von Kornél Mundruczó, der mit seiner schonungslosen Beleuchtung des Phänomens des Menschenhandels für Aufsehen sorgte, und „Money – It Came From Outer Space“ von Chris Kondek und Christiane Kühl. Nicht zuletzt denken Ökonomen und Soziologen in Vorträgen und Diskussionen über die Ungleichheit nach: Zwei Vorträge von Colin Crouch und Tomás Sedlácek sowie eine Podiumsdiskussion über den Menschenhandel runden das Programm ab.

Zum Programm:

ARM UND REICH – DREI NEUE STÜCKE
von Lukas Bärfuss, Händl Klaus, Michail Schischkin
Uraufführung
Regie: Barbara Frey, Sebastian Nübling, Bastian Kraft
vom 4.5. bis 5.6.2013, Schiffbau/Box
MENSCHENHANDEL
Podiumsdiskussion mit Maritza Le Breton und Hans Fässler
am 5.5.2013, 19.15 Uhr, Schiffbau/Box; Eintritt frei
TOMÁS SEDLÁCEK
Vortrag in englischer Sprache
am 14.5.2013, 20.15 Uhr, Schiffbau/Box
DIE KONTRAKTE DES KAUFMANNS
von Elfriede Jelinek
Regie: Nicolas Stemann
Gastspiel am 15. & 16.5.2013, jeweils 19 Uhr, Schiffbau/Halle
HARD TO BE A GOD
von Kornél Mundruczó
Regie: Kornél Mundruczó
Gastspiel am 23. & 24.5.2013, jeweils 20 Uhr, Schiffbau/Halle
MONEY – IT CAME FROM OUTER SPACE
von Chris Kondek und Christiane Kühl
Regie: Chris Kondek
Gastspiel am 27. & 28.5.2013, jeweils 20 Uhr, Schiffbau/Halle
COLIN CROUCH
Vortrag in deutscher Sprache
am 30.5.2013, 20.15 Uhr, Schiffbau/Box

ARM UND REICH. SCHLAGLICHTER AUF DIE UNGLEICHHEIT
Ein Monat neue Dramatik, Gastspiele, Vorträge und Diskussionen
Samstag, 4.5., bis Mittwoch, 5.6.2013, Schiffbau

Vorverkauf für alle Veranstaltungen an der Theaterkasse, Rämistr. 34, Tel. +41 (0)44 258 77 77, oder unter www.schauspielhaus.ch

Freitag, 12. April 2013

Von der Gewalt des Wassers

Bild: Anja Ganster
Basel.- Die Stiftung Basilea präsentiert noch bis 23. Mai unter dem Titel Deslocamento Arbeiten von Anja Ganster. Es geht um ein Thema, das jeden bewegt - Wasser, chemisch H2O. Der Mensch besteht zu etwa drei Vierteln aus Wasser, das Gehirn sogar zu 90 Prozent. Wasser ist aber auch und vor allen Dingen ein Elixier, ohne das kein Leben möglich wäre. Obwohl die Erdoberfläche zu etwas über zwei Drittel aus Wasser besteht, ist gerade Trinkwasser ein kostbares und seltener werdendes Gut. Die Gewalt des Wassers ist legendär: wir denken an in Jahrmillionen abgeschliffene Bergformationen, an die verheerende Gewalt eines Tsunami, der auf das Festland trifft. Gleichzeitig ist sie gerne romantisch verklärt. Pärchen am Strand, Sonnenuntergang, Meeresrauschen. Noch Fragen?

Augenfällig wird diese Naturgewalt an Plätzen wie dem grandiosen Wasserfall-Ensemble Iguazú an der Grenze zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay. Anja Ganster hat auf einer ihrer Reisen nach Brasilien u.a. die Wasserfälle besucht; das Resultat sind Filme, Fotografien und eine Installation. Die Fotografien zeigen „Wasserportraits“, jeweils eingefrorene Bewegungen, die wie Geisterportraits wirken, kaum greifbar und flüchtig, beinahe eher wie etwas Künstliches, als der Natur Entlehntes. Etwas von einem Portrait erhalten die Aufnahmen auch durch die Form, die der einer Büste ähnlich ist. Die Größenverhältnisse lassen sich in ihnen nicht mehr definieren – das close-up entreißt sie ihres Zusammenhangs.

In der Installation Deslocamento geht die Künstlerin zum ersten Mal, als Erweiterung ihrer malerischen Konzepte, in den Raum: Videoaufnahmen des Wassers an verschiedenen Stellen der Fälle, bevorzugt an solchen, an denen das Wasser nicht die höchste Geschwindigkeit hat, werden auf tektonisch geschichtete, weiße, gebaute Holzelemente projiziert. In klaren, meist vertikalen Formen ausgebildet, werden diese in die Tiefe gestaffelt, überlagern sich dabei optisch wie in einem Bühnenbild. Dabei ist die erwartete Geräuschkulisse ausgeblendet, dafür ist eine eigens für diese Installation in Auftrag gegebene und mit der Künstlerin eng abgestimmte Musik zu hören.

Deslocamento projiziert das allgegenwärtige Wasser auf gebaute Strukturen, die einerseits der Architektur der Wasserfälle nahe kommen, auf der anderen Seite aber auch auf die urbane Architektur Brasiliens und die Ästhetik der Moderne rekurrieren. Stellt man sich im Zentrum Sao Paulos, das immerhin etwa 2209 Quadratkilometer mit 20,5 Millionen Einwohnern umfasst, auf eines der Hochhäuser, sieht man bis zum Horizont buchstäblich nichts als bebauten Grund. Die Erfahrung dieser Architekturwüste mit Hochhäusern, Einkaufszentren und allseits vorhandenen Schmuddelecken, die physische Erfahrung der größten Metropole der südlichen Erdhalbkugel, im Kontrast zur großartigen Natur des Landes, gibt einen Hinweis auf das Erleben der Installation.

Auf der anderen Seite wird das Fließen des Wassers plötzlich zu etwas Abstraktem, ebenso wie die Elemente der gebauten Installation nicht mehr als klar erkennbare Struktur wahrgenommen werden. Das Bild, das sich dem Betrachter bietet, wird in viele Teile fragmentiert, zweidimensionale Bildprojektion und dreidimensionale Objekte treffen aufeinander, verschränken sich und erzeugen ein neues Bild, das sich der Assoziation öffnet: Lichter scheinen da auf, die Taktung des Bildes lässt einen Herzrhythmus entstehen; gefangen in einer hypnotischen Bildstruktur wird der Betrachter zum Zentrum der Installation.

Die Dekonstruktion des Bildes führt zu einer Neukonstruktion, die die Grenzen zwischen Innen und Außen endgültig verschwimmen lässt. Ein gigantischer Strudel des Lebens begegnet dem Betrachter hier, die existentielle Erfahrung des Erlebens der eigenen Identität an einem fremden Ort. Es ist jeweils nur ein kleiner Ausschnitt aus der Flut des Wassers zu sehen. Auf diese Art und Weise wird das Fließen, die Bewegung beinahe choreographisch wiedergegeben, die Reflexe von Licht, das Tanzen des Lichts auf dem Wasser verlebendigen das Element, das sich, losgelöst aus dem Kontext der Fälle, verselbständigt.

Eines der Motive Anja Gansters, Brasilien zu besuchen, war, dem Lebensweg Walter Wüthrichs, des Gründers der Stiftung Brasilea in Basel, zu folgen und sich selbst auf eine Suche zu begeben. Deslocamento hebt auch darauf ab - auf die Versetzung in einen anderen, unbekannten Kulturkreis, die Erfahrung des Anderen am eigenen Ich, aber auch das Sehen und Aufnehmen einer anderen Welt. Auch die malerischen Arbeiten beziehen sich auf diesen Themenkomplex. Am augenfälligsten wird dies in dem großen Panorama von Sao Paulo. Wie aus einem frühmorgendlichen Dunst schälen sich die Umrisse der Stadt auf der Leinwand, nur einzelne Partien sind schärfer gefasst und mit stärkerer Farbigkeit hervorgehoben. Wie in einem Traumbild oder in einer Vision kann man diese Stadtlandschaft erfassen, ohne sie tatsächlich vollständig wahrzunehmen.

Der offensichtliche, anarchische Wildwuchs der urbanen Architektur trifft sich hier mit dem Wuchern einer üppigen, tropischen Natur in Lateinamerika – der eine auf dem Vormarsch, das andere auf dem Rückzug begriffen. Im Kontrast dazu steht die Stadtansicht von Rio: das warme Licht der Metropole bei Nacht, das die Landschaft ringsum zum Glühen bringt, dazu Wasser und Berge, die die Ansicht rahmen. Hier blenden sich Stadt und Natur ineinander, verbinden sich auf harmonische Art und Weise, werden zu einem einzigartigen Reagenzglas voller Leben. Die zeitgenössische Architektur und die Bauten einer südamerikanischen Moderne voller Offenheit, Licht und von Farbflächen akzentuiert, reflektieren in der Malerei die Situation von Innen und Außen, brechen die strenge Trennung immer wieder auf.

Anja Ganster liebt solche Situationen, dringt malerisch in sie ein und öffnet die Architektur durch vielfältige Reflexionen, optische Überlagerungen und das Licht, das von außen nach innen und von innen nach außen dringt. Eine Transparenz und Leichtigkeit geht von diesen so komplex organisierten Bildern aus, dass man nur zu staunen vermag. Die Transformation des Bildes aus der Wirklichkeit in eine malerische Konstruktion ermöglicht einen tiefer gehenden Blick in die Struktur von Raum, Licht, Bewegung und Zeit, die im Bild verschränkt und verdichtet werden.

In der Arbeit „Rua Agusta 320/1“ erblicken wir einen chaotisch organisierten Wohnraum, vollgestopft mit Möbeln und Dingen des täglichen Gebrauchs – kein Schöner Wohnen sondern ein schönes Beispiel eines bewohnten Raumes. Gleichzeitig sieht man aus dem Raum hinaus in einen Innenhof – die Trennung zwischen Innen und Außen ist optisch aufgelöst und man ist kaum in der Lage, zu sagen, was vor und hinter der Glasscheibe liegt, so sind die Tiefenelemente im Bild miteinander verwoben. Zimmerpflanzen schießen im Vordergrund in die Höhe und die Beleuchtung setzt vielerlei Glanzlichter, aber auch gleißend blinde Flecke, wie ein greller Scheinwerfer, der eine Art Bühne beleuchtet.

Auch das Theater selbst ist Thema; in „Bühne (Theatro Curitiba 1)“ sieht man eine Theaterbühne von hinten gegen den Zuschauerraum; allerdings ist der Blick darauf von Kulissen verstellt, diverse Requisiten stehen herum, in goldgelbes Licht getaucht, menschenleer. Der Raum des Geschehens ist in einem Zwischenreich – in Erwartung dessen, was geschehen wird und was bereits geschehen ist. Die Zeit steht quasi still – Momente, die Anja Ganster immer wieder in ihren Bildern einfängt. Deslocamento – das Gefühl des Fremd-seins, des Beobachters, der selbst vielleicht unsichtbar ist, das Gefühl der Versetzung von einem Ort an einen fremden Ort, das einen Dinge sehen und wahrnehmen lässt, die  anderen verschlossen sind – Anja Ganster gibt diesen Gefühlen einen greifbaren Rahmen.

Martin Stather

Öffnungszeiten:
Mittwoch:14:00 – 18:00
Donnerstag:14:00 – 20:00
Freitag: 14:00 – 18:00
Oder nach Vereinbarung.

Anja Ganster - Deslocamento
11.04.2013 – 23.05.2013

Stiftung Brasilea
Postfach I Westquaistrasse 39
CH - 4019 Basel
+41 61 262 39 39
info@brasilea.com
www.brasilea.com

Donnerstag, 11. April 2013

dies & das und allerhand Theater

3land.- Der 2012 erstmals veranstaltete Internationale Filmmusikwettbewerb wird fester Bestandteil des Zurich Film Festival und künftig alternierend in einem Festival-Kino und der Tonhalle Zürich über die Bühne gehen. Auch dieses Jahr sind Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt dazu eingeladen. Sie werden mit einem Score zum vorgegebenen Kurzfilm REIGN OF DEATH (2009, Matthew Savage), welcher ab dem 15. April 2013 zum Download bereit steht, um das mit 10‘000 Franken dotierte Goldene Auge „Beste internationale Filmmusik 2013“ konkurrieren. Die fünf besten Beiträge werden am 27. September im Rahmen eines Filmmusik-Konzerts vom Zürcher Kammerorchester (ZKO) und dem Zurich Jazz Orchestra (ZJO) unter der musikalischen Gesamtleitung von André Bellmont in den Arena Cinemas im Sihlcity uraufgeführt. Eine internationale Jury wird am selben Abend aus diesen Beiträgen die Gewinnerkomposition auswählen. Die detaillierten Wettbewerbsunterlagen sind ab sofort unter www.filmmusikwettbewerb.ch verfügbar.


Allerhand

Das Junge Schauspiel/Oper/Ballett sucht für «Johanna von Orléans» Darsteller - Casting am 13. April 2013, 14.00 bis 18.00 Uhr, im Theater Basel. Die Choreographin Béatrice Goetz und der Regisseur Patrick Gusset inszenieren in der kommenden Spielzeit «Johanna von Orléans» frei nach Friedrich Schiller. Hierfür werden junge Schauspiel- und Tanzbegabte zwischen 18 und 28 Jahren mit Spielerfahrung gesucht. Hierzu wird am Samstag, den 13. April 2013, von 14.00.-18.00 Uhr im Theater Basel ein Casting veranstaltet. Treffpunkt ist um 13.45 Uhr der Bühneneingang, Elisabethenstrasse 16, 4051 Basel. Casting-Anforderung ist mindestens acht Zeilen aus Friedrich Schillers «Johanna von Orléans» auswendig und spielbereit vorzubereiten. Textauswahl aus dem 3. Aufzug, 9. bis 11. Auftritt. Die Probenzeit ist vom 13. August bis 18. Oktober 2013, Proben an den Wochentagen jeweils von 10.00. bis 14.00 und von 18.00 bis 22.00 Uhr. (Probenpause vom 1.9. bis 15.9.2013)


Ausstellungen

„KÜNSTLERPAARE“ lautet der Titel einer neuen Ausstellungsreihe der GEDOK Freiburg im Amtsgericht. Vom 22. April bis 26. Juli zeigen Sabine Herrschaft und Jürgen Burkhart Objekte und Malerei. Das Paar stellt bereits seit 1996 zusammen aus. Jürgen Burkhart ist vor allem Maler und arbeitet erst seit wenigen Jahren als Objektkünstler. Bei Sabine Herrschaft ist es umgekehrt; bereits seit 1996 präsentiert sie der Öffentlichkeit Objekte und seit 2008 auch graphische Arbeiten.
Beiden Künstlern gemeinsam ist ihre große Affinität zu Abfallprodukten aus Industrie und Landwirtschaft, von deren zufälliger Ästhetik sie sich inspirieren lassen. Die aus Altmetall und Schrott geschaffenen überdimensionalen Objekte von Sabine Herrschaft geraten zu kostbaren Pretiosen. Jürgen Burkharts streng strukturierte Landschaftsbilder lenken den Blick aus der fernen Distanz auf die zarte Schönheit im Detail, aus der wiederum ganz einzigartige neue Mikrokosmen erstehen. In seinen Objekten, von denen etliche im Amtsgericht zu sehen sein werden, verbindet sich die Idee einer geometrischen, strengen Form mit dem Gestaltungsprozess aus natürlichem Material. Weitere Infos: www.sabineherrschaft.dewww.juergenburkhart.dewww.gedok-freiburg.de

Vier Schweizer Kunstschaffenden aus Basel und Umgebung zeigen erstmals in der Bad Säckinger Villa Berberich ihre Werke: Marlies May, Basel, Michael Wyss, Rheinfelden AG, und Marie-Thérèse Oser, Hofstetten SO präsentieren Bilder, Helena Schaffner, Flüh SO / Curio TI ist mit einer Auswahl ihrer Keramiken vertreten.
Jeder der vier KünstlerInnen hat seinen eigenen individuellen Wege zur heutigen Ausdrucksform zurückgelegt. Die formale Abstraktion der verschiedenartigsten Themen ist allen gemeinsam. Durch die Nachbarschaft in dieser Gemeinschaftsausstellung ergibt sich für die KünstlerInnen selbst, aber auch für das Publikum, die Gelegenheit zum Dialog, der die vielfältigen Facetten ihres kreativen Schaffens sichtbar macht.
Die öffentliche Vernissage findet am Freitag, 12. April, 18:00 Uhr statt. Die begrüßenden Worte spricht Kulturreferentin Christine Stanzel. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Hansjörg Betschart. Die Veranstaltung wird musikalisch von Andreas Freivogel, Gitarre, und Alexandra Kress, Querflöte, umrahmt.
Die Ausstellung der Tourismus GmbH Bad Säckingen ist vom 13. April bis 12. Mai mittwochs und donnerstags von 14:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, sowie samstags, sonn- und feiertags von 11:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt beträgt € 2, ermäßigt € 1 (Gästekarten-Inhaber, Schüler und Studenten von 12 bis 25 Jahre gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises), mit Oberrheinischem Museumspass frei.

Das städtische Kulturamt des badischen Rheinfelden präsentiert in Kooperation die Ausstellung „Kunststoff 3 – ganz schön jung…“. Im zentralen Jugendhaus findet die dritte, von der Künstlerin Ruth Loibl kuratierte Ausstellung von „Kunststoff“ statt. Das Jugendausstellungsprojekt des Kulturamts bietet den jungen Kreativen der Region regelmäßig eine Plattform, um ihre Werke, Studien und Experimente zu zeigen. Alle im bildnerischen Bereich möglichen Arbeitsweisen, also Zeichnungen, Malerei, Fotografie, Objekte und Filme, sind gefragt. Zur diesjährigen Ausstellung haben sich zehn Einzelteilnehmer und zwei Gruppen im Alter von 14 bis 28 Jahren zusammengefunden.
Zu sehen sind vor allem wandbezogene Arbeiten in den Techniken Malerei, Zeichnung, Collage und Fotografie.
Die Ausstellung wird am Freitag, den 19. April, um 18.00 Uhr eröffnet und kann vom 20. April bis zum 2. Mai zu den Öffnungszeiten des zentralen Jugendhauses, dienstags von 17.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs von 16.00 bis 20.00 Uhr, freitags 16.00 bis 21.00 Uhr und samstags von 18.00 bis 24.00 Uhr, besucht werden.


Literatur

Der Preis des Schweizer Buchhandels, der dieses Jahr zum vierten Mal vergeben wird, zeichnet einen Verlag und eine Buchhandlung aus, die sich in ihrem Metier besonders hervortun. Nominiert sind dieses Jahr drei Buchhandlungen, die mit lokaler Verankerung, Ideenreichtum und hohem Servicebewusstsein punkten: Buchhandlung Hirslanden, Zürich; Münstergass-Buchhandlung, Bern, und Buchhandlung Nagel, Amriswil.Mit der edition 8, dem Salis Verlag und dem Verlag Scheidegger & Spiess sind drei Zürcher Verlage nominiert, die sich in ihren jeweiligen Karpfenteichen pudelwohl und vital fühlen und auch über den Teichrand hinausschauen.

Am 23. April, dem Todestag der Dichter Shakespeare und Cervantes, wird in vielen Ländern der „Welttag des Buches“ gefeiert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Lesen begeistern: Dafür bietet der UNESCO-Welttag des Buches eine besonders große Chance. Viele Schulen, Buchhandlungen, das Fernsehen und auch die Weiler Stadtbibliothek machen mit. Am Dienstag, 23. April 2013 hat die Stadtbibliothek von 13 bis 18 Uhr geöffnet. http://stadtbibliothek.weil-am-rhein.de

Freiburger Andruck: Lisa Kränzler liest aus ihrem neuen Roman "Nachhinein". Die Autorin wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert - Bettina Schulte moderiert am Freitag, den 12. April, um 20 Uhr, im BZ-Haus, Bertoldstraße 7.

Die Weiler Erzähler veranstalten am Dienstag, den 16. April um 20 Uhr im Kesselhaus im Rahmen des regelmäßigen Erzählforums einen Abend mit dem Rattenfänger von Hameln, den Bremer Stadtmusikanten, dem Augsburger Kreidekreis und weiteren märchenhaften und literarischen Texten, in denen Städte eine große Rolle spielen. Aber auch im persönlichen Leben können bestimmte Orte oder Städte eine tragende Rolle spielen und darum geht es in der zweiten Stunde, wenn die Zuschauer berichten.
Informationen gibt es bei Ute Delatorre (0033616225891 - Mail: delute@hotmail.com). Reservierungen können erfolgen unter +49 (0)7621 704412 (Städt. Kulturamt Weil am Rhein) oder kultur@weil-am-rhein.de


Musik

Das städtische Kulturamt Rheinfelden (Baden) eröffnet mit Klezzmates aus Krakau die neue Kulturamtsreihe KLANGVOLL – Die Rheinfelder Musikbühne. Die Klezzmates gelten als eine der besten europäischen Klezmergruppen. Kein Wunder, wenn man aus Krakau, dem Zentrum der Klezmerszene, stammt. Grundlage ihrer Musik sind traditionelle jüdische Melodien. Angereichert werden diese mit Elementen der klassischen Musik und gewürzt mit einer Prise Jazz und Rock.
Das Konzert findet am Montag, den 22. April um 20.00 Uhr im Saal des zentralen Jugendhauses, Tutti-Kiesi-Weg 1, statt. Einlass ist um 19.30 Uhr. Die Karte kostet im Vorverkauf 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro, ermäßigte Karten 9 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Bürgerbüro, die Buchhandlungen Merkel und Schätzle sowie alle Vorverkaufsstellen von Reservix und online unter www.reservix.de.


Tanz

Im April bittet das Theater Freiburg zum Tanz. Ab 13. wird dort ein Bogen geschlagen von der Tanzkultur der Renaissance zum Hip Hop und die Grenzen zwischen Tanz, Musik und Text ausgelotet. Die Produktion »Danserye« nimmt die Tanzschriften von Tielman Susato zur Grundlage, um eine neue Perspektive auf die Beziehung von Musik und Tanz im 16. Jahrhundert zu entwickeln. Im Crossover von Poesie, Hip Hop und Film in »Weit vom Auge – weit vom Herz« verschwimmen die Grenzen zwischen Musik, Tanz und Dichtung, während das Stück »Drei Schwestern« den gleichnamigen Klassiker von Anton Tschechow zum Ausgangspunkt für eine choreografische Recherche nimmt. Tommy Noonan und Thomas Jeker arbeiten in »Wildnerness« wiederum an der Grenze zwischen Hörspiel und Tanzperformance. Das Überschreiten der Gattungsgrenzen steht wie immer auch bei der Late Night Jam am 19.4. im Mittelpunkt. Dieses Mal treffen Graham Smith (Tanz) und Philipp Rauenbusch (Bass) aufeinander. www.theater.freiburg.de


Theater

Neues aus dem Basler Stücklabor: Mit der Uraufführung von „Der Park“ präsentiert das Theater Basel das erste Bühnenstück des Schaffhauser Slam Poeten und Schriftstellers Gabriel Vetter. Seit dem Sommer hat der Schaffhauser Slam Poet und Schriftsteller Gabriel Vetter an seinem ersten Theaterstück „Der Park“ gearbeitet. Darin geht es um nichts weniger als die Zukunft der Schweiz. In Vetters dystopischer Vision hat sich die Eidgenossenschaft privatisieren lassen und inszeniert sich nun als eine Art historisches Disneyland. Hierher kommen die reichen Touristen aus Asien, um ihre Sehnsucht nach dem Unbekannten zu stillen, um das Echte, das Wahre zu finden. Unter der Leitung von Konzernchef Nippes simulieren acht Millionen Angestellte rund um die Uhr ihren beschaulichen Alltag als Schweizattraktion, garantiertes Grundeinkommen bei Vollbeschäftigung inklusive. Nur ein Biber will nicht mitspielen. Eigentlich Wappentier des Parks sorgt er dafür, dass einiges in Aufruhr gerät. Co-Schauspielleiter Simon Solberg inszeniert die Uraufführung des grossen Vergnügungsparks auf der Kleinen Bühne des Theater Basel. Premiere ist am 19. April 2013. www.stuecklaborbasel.ch

Das Theaterkollektiv machina eX überträgt Computerspiele in die Realität, und das mit grossem Erfolg, nun auch im Haus für elektronische Künste Basel, raumD, Oslostrasse 10/12, 4142 Münchenstein/Basel (Dreispitz, Einfahrt Tor 13). Ihre Stücke orientieren sich an sogenannten Point’n’Click Adventures wie «Monkey Island» oder «Maniac Mansion», bei denen es nicht um eine möglichst schnelle Reaktion der Spieler, sondern um das Lösen von Rätseln geht, die den Verlauf der Geschichte vorantreiben. Mittels Sensoren, Elektronik und Computerprogrammen kreiert machina eX in ihren Stücken einen solchen interreaktiven Raum.
Bei «15.000 Gray» führt die Geschichte in das Laboratorium von Professor Hans Hövel. Der geniale, aber kauzige Wissenschaftler wacht, kurz nachdem er eine weltverändernde Entdeckung gemacht hat, mit einer tickenden Bombe um den Bauch auf. Die Zuschauer und die Kolleginnen des Professors müssen nun versuchen, ihn zu retten und herauszufinden, um was es sich bei seiner bahnbrechenden Entdeckung handelt. Um die Rätsel zu lösen und den Professor zu retten, müssen die Zuschauer unter Zeitdruck Codes knacken, Notizen entschlüsseln und Ingredienzien in der richtigen Reihenfolge miteinander vermischen. «15.000 GRAY» ist 40 Minuten Nervenkitzel zwischen Computerspiel, Theater und interaktiver Installation.
Donnerstag, 25.–Sonntag, 28. April, Spielzeiten:
Do, 25.4.: 19h, 20h, 21h
Fr,  26.4.: 17h, 18h, 20h, 21h
Sa, 27.4.: 16h, 17h, 19h, 20h
So, 28.4.: 15h, 16h, 18h, 19h
Es empfiehlt sich, den Vorverkauf auf starticket  zu nutzen, da die Ticketzahl beschränkt ist.

Mittwoch, 10. April 2013

20. Auflage mit großen Namen

Elton John und Band eröffnen am 17. Juli die Marktplatzkonzerte des 20. Stimmenfestivals
3land.- 2013, genauer vom vom 4. bis 28. Juli,  findet das Festival STIMMEN, organisiert vom Lörracher Burghof, zum 20. Mal statt. Der legendäre britische Sänger ELTON JOHN und seine Band werden am 17. Juli die Marktplatzkonzerte eröffnen. Für STIMMEN und seine Fans ist das ein schönes Geburtstagsgeschenk.

2013 werden die Bands SKUNK ANANSIE, MAXÏMO PARK sowie MARK KNOPFLER und PATRICIA KAAS die STIMMEN-Fans auf dem Lörracher Markplatz begeistern. Patricia Kaas war bereits bei der ersten Ausgabe des STIMMEN-Festivals dabei und die Veranstalter von STIMMEN sind stolz darauf, dass die französische Sängerin im Rahmen ihrer Piaf-Tournee nach zwanzig Jahren wieder in Lörrach sein wird. Für die Marktplatzkonzerte, für die der Vorverkauf bereits läuft sind bereits mehr als 7.000 Tickets verkauft worden.

Die etwas mehr als drei konzentrierten Festivalwochen stehen ganz im Zeichen der musikalischen Entdeckungen. Eröffnet wird STIMMEN am 4. Juli mit dem CARLEEN ANDERSON TRIO im Burghof in Lörrach. Die Konzerte in der Lörracher Stadtkirche mit VOCES8 sowie den Ensembles IRMELIN aus Schweden und CUNCORDU E TENORE DE OROSEI aus Sardinien (6. Juli) & den regionalen Ensembles MÄNNERSTIMMEN BASEL und LARYNX (7. Juli) in Augusta Raurica (CH) haben den klassischen Vokalgesang im Fokus.

Am 6. Juli greifen die drei schwedischen Sängerinnen von IRMELIN Jahrhunderte alte Lieder und Melodien auf und transportieren ihre Geschichten in außergewöhnlicher und urtümlicher Polyphonie in die Gegenwart. Im zweiten Teil des Abends betreten die  CUNCORDU E TENORE DE OROSEI die Bühne, ein sardisches Vokalensemble, das in seiner Heimat zu den führenden A-cappella-Kräften zählt. Die fünf Sänger sind sowohl im weltlichen als auch sakralen Repertoire zuhause. Der 7. Juli steht dann ganz im Zeichen zweier erstklassiger Basler Vokalensembles. Bereits 2012 konnte das Ensemble LARYNX beim Höhenweg der Stimmen zahlreiche neue Fans gewinnen. Ein junges Ensemble mit großen Ambitionen, wie die MÄNNERSTIMMEN BASEL, ein in der Tat rein männliches Ensemble, das sich mit Herz und Seele der Männerchorliteratur verschrieben haben, bestreiten am 7. Juli den zweiten Teil des Abends. Die MÄNNERSTIMMEN BASEL schlagen eine Brücke zwischen Tradition und Gegenwart, definieren ihren eigenen Männerchor-Begriff und sind dabei jung und altmodisch zugleich.

Rock, Pop, Jazz und Soul werden die Zuschauer an den weiteren Festivaltagen im Burghof, im Wenkenpark sowie auf dem Lörracher Marktplatz begeistern. Im Burghof treten u. a. auf: CÉCILE VERNY QUARTET, ALEXANDER STEWART (10. Juli) sowie BIG HARP und der neue Shootingstar des jungen Soul LIANNE LA HAVAS (11. Juli) Die STIMMEN-Konzerte im Riehener Wenkenpark bieten 2013 mehrere Highlights. Ganz besonders gilt das für das Samstagskonzert am 13. Juli, wo neben dem französischen Bluesvirtuosen CHARLES PASI der US-amerikanische, charismatische Singer/Songwriter RUFUS WAINWRIGHT auf der Bühne zu erleben sein wird. Am Freitag, 12. Juli, stehen die Schweizer Indiefolk-Band BAUM sowie der US-amerikanische Jazzer mit kamerunischen Wurzeln, RICHARD BONA, der nicht nur ein hervorragender Bassist, sondern auch ein außergewöhnlicher Sänger ist, im Fokus.

Die Einzigartigkeit und enorme Beliebtheit des Lörracher Rosenfelsparks hat STIMMEN dazu bewogen, die Anzahl der STIMMEN-Konzerte in dieser Location zu erhöhen. Statt wie bisher an fünf Tagen, werden 2013 sechs Konzertabende im „Wohnzimmer des Festivals“ stattfinden. Neben erstklassigen Singer/Songwritern und echtem Folkrock, werden bei STIMMEN 2013 auch wieder Entdeckungsreisen in die Vielseitigkeit der Roots-Music möglich sein. Der norwegische Singer/Songwriter PETTER CARLSEN und die Schweizer Künstlerin OLIVIA PEDROLI eröffnen die Reihe der Rosenfelsparkkonzerte bereits am Dienstag, 23. Juli, gefolgt von der französischen Vokalmagierin und früheren Leadsängerin der Band ORANGE BLOSSOM mit algerischen Wurzeln, LEÏLA BOUNOUS und der kolumbianischen Kultband mit einem Faible für Frankreich, MONSIEUR PERINÉ, am 24. Juli. Der frühere US-amerikanische Weltklasseathlet VINX gilt als einer der ungewöhnlichsten Vertreter des A cappella. Mit dem westafrikanischen Frauentrio ACOUSTIC AFRICA steht er am 25. Juli auf der Bühne im Rosenfelspark.

Ganz im Zeichen eines der kleinsten, aber musikalisch faszinierendsten Länder Europas, den Faröer Inseln, steht der Festivalfreitag im Rosenfelspark am 26. Juli: Hier treffen die melancholischen, von Poesie getragenen Songs von GUDRID HANSDOTTIR auf die Performance des Charismatikers BUDAM. Der Abschluss der Rosenfelsparkkonzerte und damit das Festivalfinale wird der Auftritt eines Künstlers sein, den die meisten eher auf dem Marktplatz vermuten würden: BOB GELDOF. Er ist der legendäre Initiator der Live-Aid-Konzerte und unermüdliche Kämpfer im Einsatz gegen die weltweite Armutsentwicklung, Ex-Frontmann der  Boomtown Rats, von der Queen zum Ritter geschlagen und nun erstmals bei STIMMEN zu Gast. Dieses Konzert stellt auch für STIMMEN ein besonderes Ereignis dar. Vor Bob Geldof wird die Band THIS IS THE KIT den Konzertabend eröffnen.

Neben den STIMMEN-Konzerten wird es 2013 erstmals STIMMEN SPECIALS geben. Dazu zählen After Show-Bühne im Burghof nach den Marktplatzkonzerten zwischen dem 17. und 20. Juli sowie zwei Konzerte mit Abendessen am 13. Juli in den ehrwürdigen Gemäuern des französischen Dominikanerklosters Les Dominicains de Haute-Alsace in Guebwiller. Das Dinner beginnt um 20 Uhr. Ab 21.30 Uhr spielt das ENSEMBLE TICTACTUS französische Barockmusik. Mit einem großen Feuerwerk ab 23 Uhr können die Gäste mit den französischen Nachbarn den bevorstehenden französischen Nationalfeiertag am 14. Juli feiern. Ab 23.15 Uhr wird das PIERRE OMER’S SWING ORCHESTRA im Kreuzgang des ehemaligen Klosters auftreten.

Wie schon bei STIMMEN 2012 ist jede im Vorverkauf erworbene Eintrittskarte für STIMMEN zugleich Fahrschein für den Öffentlichen Nahverkehr. Das Konzertticket berechtigt am Geltungstag zu einer einmaligen Hin- und Rückfahrt zur Veranstaltung mit allen Bussen und Bahnen (2. Klasse) im Gesamtbereich des RVL.

Die STIMMEN-Partner

Das Programm im Römischen Theater AUGUSTA RAURICA entsteht in Zusammenarbeit mit kulturelles.bl, dem langjährigen Partner der Erziehungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz. Damit wird die erfolgreiche Zusammenarbeit vergangener Jahre fortgeführt.
Mit der Gemeinde Riehen, dem Tor zur Schweiz, verbindet STIMMEN seit dreizehn Jahren eine gewachsene Partnerschaft. Zum wiederholten Male zeigt sich das Engagement der Gemeinde im einzigartigen Wenkenpark, mit Sicherheit einem der schönsten Parks in der gesamten Schweiz.

Das Programm der MARKTPLATZKONZERTE entsteht in Zusammenarbeit mit der KOKO & DTK Entertainment GmbH. Die Stadt Lörrach sowie die anderen Partner und Sponsoren des Festivals in der Schweiz, im Elsass und in Südbaden leisten ebenso wichtige Beiträge. Sie alle tragen ihren Teil zum Gelingen des STIMMEN-Festivals bei.
„Lörrach singt!“ findet am Samstag, 29. Juni in der Lörracher Innenstadt statt.

STIMMEN ist eine Veranstaltung der 
Burghof Lörrach GmbH 
Herrenstraße 5, D-79539 Lörrach,

STIMMEN vom 4. bis 28. Juli 2013
Infos & Tickets: www.stimmen.com
Ticket-Hotline: Tel +49 (0) 7621 / 94 0 89 – 11 oder 12

Dienstag, 9. April 2013

Spuren eines Sammlers mit vielen Gesichtern

Das Wohnzimmer in der Casa Anatta, dem Haus von der Heydts auf dem Monte Verità, wo er von 1926 bis ca. 1939 gelebt hat; Schwarz-Weiss-Fotografie. Foto: Ernesto Steinemann, Locarno
Zürich.- Für Eduard von der Heydt (1882–1964) gab es nur eine Kunst – er nannte sie ars una. Als junger Mann kaufte er Bilder des Realismus, später der Moderne sowie zeitgenössische Kunst. Ab 1920 erwarb er die ersten afrikanischen Skulpturen und auch chinesische Bilder. Wenige Jahre später besass er bereits eine unvergleichliche, alle Kontinente umspannende Sammlung. Die aussereuropäische Kunst schenkte er der Stadt Zürich, was 1952 zur Gründung des Museums Rietberg führte. Das Museum beschäftigt sich nun ab 20. April unter dem Titel Von Buddha bis Picasso mit dem Sammler Eduard von der Heydt. Erstmals wird von der Heydts ursprüngliche Kunstsammlung, die heute in Wuppertal, in Zürich und in weiteren Museen zu finden ist, anhand ihrer Schlüsselwerke gezeigt.


Der aus Wuppertal stammende deutsch-schweizerische Bankier und Kunstsammler Eduard von der Heydt hat bleibende Spuren hinterlassen: Nich nur das Museum Rietberg in Zürich verdankt ihm seine Existenz, das Von der Heydt-Museum in Wuppertal trägt ihm und seiner Familie zu Ehren seinen Namen, und der Kanton Tessin ist dank ihm im Besitz zahlreicher Kunstwerke und des Monte Verità in Ascona.

Seine einst über 3000 Werke umfassende Sammlung mehrheitlich aussereuropäischer Kunst, aber auch westlicher Malerei und Plastik, entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1600 Objekte befinden sich heute in Zürich, rund 200 Skulpturen, Gemälde und Arbeiten auf Papier in Wuppertal. 500 Werke blieben in Ascona, die übrigen gingen im Krieg verloren, wurden getauscht und verkauft.

Von der Heydt hatte am Ende des Ersten Weltkriegs sein gesamtes Vermögen in London verloren. Seither war er von der Angst vor einem erneuten Verlust getrieben. Um dieses Risiko zu verringern, verteilte er seine Vermögenswerte auf verschiedene Firmen und seinen Kunstbesitz auf Standorte in diversen Ländern. Ab 1925 betrieb er eine ausgeklügelte, unvergleichliche Leihgabenpolitik. Ende der 1930er-Jahre hatte er an nicht weniger als 70 Institutionen Kunstwerke ausgeliehen.

Von der Heydt trat als Leihgeber aus steuerlichen Gründen häufig nicht unter eigenem Namen auf, sondern unter dem seiner Bank oder einer Finanzgesellschaft. 1938 gründete er in Holland eine Aktiengesellschaft, die Museum von der Heydt N.V., Eysden, der er sämtliche Kunstwerke überschrieb. 1940 wurde eine Schweizer Aktiengesellschaft, die Ratio S.A., Eigentümerin der Sammlung. Damit befanden sich deren Eigentumsrechte in der Schweiz. Physisch waren zwar noch bedeutende Teile der Sammlung in ganz Europa verstreut, viele Werke hatte der Sammler aufgrund der nationalsozialistischen Kulturpolitik aber bereits aus deutschen Museen abgezogen und in Zürich oder an anderen Orten in der Schweiz in Sicherheit gebracht.

Eduard von der Heydt hat im Lauf seines Lebens vier Privatbanken gegründet. In der Schweiz jedoch, wo er seit 1926 auf dem Monte Verità einen Wohnsitz hatte, führte er nie eine eigene Bank; seine Geschäfte über Vermögensgesellschaften und Konten wickelte er hier bei anderen Banken ab. Von der Heydt tätigte zwar durchaus ertragreiche Finanzgeschäfte, war aber keineswegs der erfolgreiche Bankier, für den er immer gehalten wurde. Auch war er nicht – obwohl er dies selbst kolportierte – der Bankier Kaisers Wilhelms II., der ab 1918 in Holland im Exil lebte und den er gut kannte.

Von der Heydts erste Bank (London 1910–1914) wurde im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt, die zweite (Amsterdam 1920–1924) musste er ökonomisch bedingt aufgeben, die dritte (Zandvoort 1924–1942) kriegsbedingt liquidieren, und die vierte, diejenige in Berlin (1925–1927), konnte nur dank der Übernahme durch die Thyssen Brüder gerettet werden; von der Heydt verblieb dort bis 1943 im Aufsichtsrat. Diese Bank, die nach 1930 August Thyssen-Bank AG hiess, stand dem Nationalsozialismus nahe und pflegte Beziehungen zum Militärischen Nachrichtendienst («Abwehr»).

So führte von der Heydt Finanztransaktionen für die Abwehr aus, die er anfangs über die Bank in Holland, später über die Schweizerische Bankgesellschaft in Locarno abwickelte. Es handelte sich unter anderem um Zahlungen an deutsche Agenten in Mexiko. Nachdem er im Oktober 1943 von der Schweizerischen Bundespolizei aufgrund von Hinweisen der amerikanischen Behörde verhört worden war, trat er im November aus dem Aufsichtsrat der Thyssen-Bank zurück. 1946 wurde er für 24 Tage inhaftiert. Vor dem Schweizer Militärgericht, vor welchem er wegen «fortgesetzter Vorschubleistung zu Nachrichtendienst gegen fremde Staaten» angeklagt wurde, verneinte er gewusst zu haben, für wen die überwiesenen Gelder bestimmt waren. 1948 wurde er von Schuld und Strafe freigesprochen.

Die nach der Öffnung der Archive erfolgte historische Forschung seit 1980 konnte belegen, dass von der Heydt informiert war über die Zahlungen. Das Urteil war in diesem Sinne milde und mit Rücksicht auf sein Mäzenatentum gefällt worden. Von der Heydt hätte die Schweiz wohl bei einer Verurteilung und einer Aberkennung seines Schweizer Bürgerrechts mitsamt seiner Sammlung verlassen. Seinen Lebensabend verbrachte der mit der Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, dem Ehrenbürgerrecht von Wuppertal sowie mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnete von der Heydt in seinem Haus am See in Ascona.

Die Ausstellung erzählt von der Heydts Biografie anhand von rund 180 Kunstwerken. In sechs Räumen werden die wichtigsten Lebensstationen des Sammlers dargestellt.
Im Einführungsraum gibt eine Chronologie einen Überblick über sein Leben. Die elterliche Sammlung wird mit Werken von Paula Modersohn-Becker, Conrad Felixmüller, Wilhelm Lehmbruck sowie Alexej von Jawlensky dargelegt. Der avantgardistischen Sammlung der Eltern, die Künstler direkt förderten, steht Eduard von der Heydts Sammlungskonzept «Ars una» gegenüber. Für ihn gab es nur eine Kunst, die alle Kulturen und Regionen umfasste. Zu sehen ist eine Vitrine mit Dokumenten und Büchern, welche gleich zu Beginn die Historiografie und damit die Kontroverse um die Person Eduard von der Heydts als Bankier aufzeigen.

Der zweite Raum ist von der Heydts erstem Museum Anfang der 1920er Jahre in Amsterdam gewidmet, dem Museum «Yi Yuan». Gleichzeitig werden in dieser Zeit erworbene Sammlungshighlights sowohl chinesischer wie afrikanischer Kunst gezeigt.

Der dritte Raum beschäftigt sich mit seinem Museum im holländischen Zandvoort. Dort zelebrierte von der Heydt sein Leben mit der Kunst weiter. In einem Museum Lunch Room (Muluru) konnte man «unter einem japanischen Dämon Bier trinken» oder bekam «vor der Südseeplastik Butterbrot serviert» – ein wundersames Ambiente. Europäische Meisterwerke von Van Gogh, Cézanne und Picasso werden so inszeniert, wie von der Heydt sie in seinen privaten und öffentlichen Räumen lebte: gemeinsam mit aussereuropäischer Kunst. Ein Podest mit sechs eindrücklich geschnitzten, kultischen Uli-Figuren aus der Südsee – eine einzigartige Installation – weist auf einen spektakulären Grosseinkauf von der Heydts hin. Die Folge der wachsenden Sammlung war eine unvergleichliche und strategisch kühn kalkulierte Leihgabenpolitik, die anhand einer Multimedia-Konsole erklärt wird.

Der vierte Raum zeigt von der Heydts Leben Ende der 1920er Jahre als engagierten Sammler in Berlin. Der nach 1918 mit der Bankierstochter Vera von Schwabach verheiratete von der Heydt bezeichnete sich selber als «ungeeignet» für die Ehe und lebte fortan als Junggeselle, nahm am gesellschaftlichen Leben in Berlin teil, gründete 1929 den Freundesverein der Nationalgalerie und tätigte dafür zahlreiche Erwerbungen an zeitgenössischer Kunst. 1933 trat er in die holländische Auslandsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Bereits Ende 1933 formulierte er erste Zweifel. Nach Erhalt seiner Schweizer Staatsbürgerschaft 1937, schied er 1939 definitiv aus der Partei aus.

Im fünften Raum wird auf von der Heydts Leben im Tessin eingegangen: Ab Mitte der 1930er Jahre lebte er vorwiegend in Ascona, wo er 1926 den Monte Verità erworben hatte und wohin er einen grossen Teil seiner Kunstsammlung gebracht hatte. Er empfing hier zahlreiche Gäste aus Politik, Diplomatie, Industrie, aus Schriftsteller- und Künstlerkreisen, jedoch auch viele Wissenschaftler, Kunsthistoriker, Händler sowie Sammlerfreunde. Die sozialgeschichtlich sehr aufschlussreichen Gästebücher sind in einer zweiten Multimedia-Konsole einzusehen und mit ausgewählten Kurzbiografien erläutert.

Der letzte Raum befasst sich mit der Gründung des Museums Rietberg. Diese geht auf erste Leihgaben 1932 an das damalige Kunstgewerbemuseum Zürich (heute Museum für Gestaltung) zurück. 1946 schloss von der Heydt mit der Stadt Zürich einen Leih- und Erbvertrag ab, welcher den Grundstein für das 1952 eröffnete Museum Rietberg legte. Wie damals wird ein Meisterwerk des Museums Rietberg, ein sitzender Bodhisattva vor einem belgischen Wandteppich mit Blumen und Blättern eindrücklich inszeniert. In allen Räumen veranschaulichen zahlreiche gross aufgezogene Schwarzweissfotografien das Sammlungskonzept sowie die ästhetische Intention Eduard von der Heydts.



Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr, Montag geschlossen

Von Buddha bis Picasso
Der Sammler Eduard von der Heydt
20. April bis 18. August 2013

Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
www.rietberg.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...