Mittwoch, 31. Oktober 2012

Daheim und anderswo

Foto: Sascha Neroslavsky
in der Ausstellung MOJAMO
Lörrach.- Im Lörracher Dreiländermuseum tut sich Spannendes. Noch bis 11. November sind Werke von Franz Danskin, einem Künstler der Region ausgestellt. Ab 16. November geht es fotografisch nach Moskau.

Seit seinem 118. Geburtstag am 14. Oktober zeigen das Museum Schopfheim, die Kulturfabrik Schopfheim und das Dreiländermuseum Lörrach drei Ausstellungen mit Werken des 1894 in Lörrach geborenen Künstlers Franz Danksin. Die Ausstellungen, eine Kooperation des Kunstvereins Schopfheim e.V. und des Dreiländermuseums Lörrach, zeigen Danksins Oeuvre mit Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden aus allen Schaffensphasen.

Franz Danksin stammte aus Lörrach und starb 1973 in Basel. Neben der Malerei schuf er viele Keramikwandbilder für öffentliche und private Gebäude und machte sich auch einen Namen als Buchillustrator. Die meisten seiner Werke befinden sich in Privatbesitz.

Ab 16. November (bis 6. Januar 2013) ist im Dreiländermuseum die Ausstellung MOJAMO. Mein Moskau. 1987/2009 zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten des Stuttgarter Architekten, Stadtplaners und Verlegers Jörg Esefeld und des Moskauer Fotografen und Grafikers Sascha Neroslavsky, aufgenommen in Moskau 1987/1988 und 2003/2009.

Während Jörg Esefeld den architektonischen Spuren der ‹großen Utopie› im Moskauer Stadtbild der Perestroika-Zeit nachgeht und deren Fragmentierung anhand der konstruktivistischen Gebäude dokumentiert, zeigt Sascha Neroslavsky die Erosion der architektonischen Maßstäbe durch Konsum- und Werbebotschaften. Sichtbar werden die Transformationsprozesse in Moskau und deren Abbild im öffentlichen Raum, von der Kapitale des Kommunismus zur Konsumhauptstadt. Die Ausstellung ist mit einer Klangcollage unterlegt und wird von Texten verschiedener Autoren, Architekten, Politiker über ihre persönlichen Moskau-Erlebnisse in drei Sprachen flankiert.
Im Rahmen des Basler Kulturprojektes CULTURESCAPES Moskau 2012 (www.culturescapes.ch).
Veranstalter: Badisches Kulturforum Russland e.V.

Öffnungszeiten: Mi – Sa 14 – 17:00 Uhr, So 11 – 17:00 Uhr, Café Museum Fr – So 14 – 17:30 Uhr

MOJAMO. Mein Moskau.
Ab 16.11.2012 -  06.01.2013

Dreiländermuseum /
Musée des Trois Pays
Basler Straße 143
79540 Lörrach
Tel. 0049-7621/919370
www.dreilaendermuseum.eu

Dienstag, 30. Oktober 2012

Positionen

Walter Mair: Sondermülldeponie Kölliken, ein Morgen im Dezember 2007. © Walter Mair
Zürich.- Die Ausstellungsreihe der ETH Zürich «Architektur Fotografie Positionen» stellt ab 16. November zum fünften Mal die Fotografie als Medium der Vermittlung von Architektur in den Fokus. Zwei Fotografen werden jeweils eingeladen, ihre je spezifische Herangehensweise vorzustellen. Dieses Semester zeigt Maurice K. Grünig «unperfekte Panoramen», die den Stadtraum abbilden. Die Arbeiten von Walter Mair entstehen im steten Eingehen auf den jeweiligen Ort und dessen Erzählung, möglichst frei von vorgefassten Absichten.

Die in Zürich tätige Fotografin Maurice K. Grünig beschäftigt sich mit einer seriellen Darstellung des Stadtraumes. Im «Composing-Verfahren» fügt sie zwei bis zehn Einzelbilder zu «unperfekten Panoramen» zusammen, ohne Verdoppelungen oder Verschiebungen zwischen den Bildern zu retuschieren. Wandel ist dabei zentral für Maurice K. Grünigs Arbeitsweise. Die nacheinander aufgenommenen Einzelbilder erzeugen durch ihre zeitliche Abfolge urbane Lebendigkeit. Bestimmte städtische Situationen verfolgt die Fotografin zudem über einen längeren Zeitraum, sodass die stete Veränderung eines urbanen Raumes sichtbar wird.

Maurice K. Grünig (*1964). Seit 1992 selbstständige Fotografin im In- und Ausland, u.a. mit den Schwerpunkten Reportage, Portrait, Reisen, Architektur und Design. Diverse Ausstellungen in der Schweiz. 2009–2012 Masterstudium «Bilden – Künste – Gesellschaf» an der Zürcher Hochschule der Künste.

Die Arbeiten von Walter Mair entstehen im Versuch, den Umgang mit Fotografie in einem ganz einfachen Sinn zu belassen: Irgendwo hinzugehen und von dort Bilder zurückzubringen. Fotografie ist dabei Anlass oder auch Vorwand, sich möglichst ohne vorgefasstes Konzept einem Ort auszusetzen und das Beobachtete in Bilder zu übersetzen. Der Fotograf übt sich dabei immer wieder in Aufmerksamkeit für ein Thema, ein Gegenüber. Er möchte seine Arbeit als Lernprozess verstehen, um letztlich Bilder für jedes Erlebnis, jede Erzählung zu finden.

Walter Mair (*1960). 1980 Diplom, Fachklasse für Fotografie an der Kunstgewerbeschule Zürich, seither freier Fotograf. 1991 Diplom an der Architekturabteilung der ETH Zürich. Ursprünglich aus Zürich, arbeitet heute von Basel aus.


Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8 - 22 Uhr, Sa/So/Fe geschlossen

Maurice K. Grünig / Walter Mair
16. November bis 13. Dezember 2012
Eröffnung: Do 15. November 12, 18 Uhr

ETH Zürich
Hönggerberg
CH - 8093 Zürich
0041 (0)44 633-2963
ausstellungen@gta.arch.ethz.ch
http://ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

Montag, 29. Oktober 2012

Klassiker für Kinder

Freiburg.- Weihnachten naht (dochdoch), das Theater Freiburg kündigt ein vielfältiges Programm für Kinder und Familien an. Das diesjährige Weihnachtsstück ist einKlassiker: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und das Theater nimmt auch „Pünktchen und Anton“ und „Die kleine Zauberflöte“ wieder auf. Und natürlich finden auch in diesem Jahr an allen 4 Adventssamstagen das Adventssingen und das Weihnachtsfest wieder statt.

Im Rahmen des Spielzeitschwerpunktes „Glaube und Politik“ findet am Donnerstag, 6. Dezember, die Premiere von „Die Jungfrau von Orleans“ in der Regie von Felicitas Brucker statt. Am Vortag, Mittwoch 5.12., 18 Uhr,  hält Prof. Dr. Matthias Jestaedt in der Reihe „Der demokratische Staat und die Freiheit der Religion“ den Vortrag „Kruzifix, Schleier, Beschneidung – Die pluralistische Überforderung des Staatskirchenrechts“.

Und dann gibt es noch ein interessantes Gastspiel: Die bekannte Schauspielerin Sophie Rois, liest am Nikolaustag am 6.12.2012 im Großen Haus aus dem Roman von Somerset Maugham „Theater“.

Auf dem Blog www.theater.freiburg.de/blog finden Sie übrigens viele Hintergrundberichte zu den Produktionen.

Monatsspielplan Dezember am Theater Freiburg -->

Freitag, 26. Oktober 2012

Die besten Designer

  David Bielander: Schmuck; Photo © BAK/ Anja Schori

Zürich.- Das Zürcher Museum Bellerive präsentiert ab 26. Oktober die besten Designer der Schweiz. In der Ausstellung «Designpreise der Schweizerischen Eidgenossenschaft 2012» werden die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger der Eidgenössischen Designpreise und der diesjährigen drei Gewinner des Grand Prix Design gezeigt. Sie bietet deshalb eine ideale Gelegenheit, das zeitgenössische Designschaffen besser kennenzulernen.

Es werden Arbeiten aus den Bereichen Modedesign, Grafik, Fotografie, Produkte und Objekte sowie Vermittlung, sowohl von jungen als auch von bereits etablierten Designschaffenden gezeigt. Die Werke sind teils als Auftragsarbeiten, teils als freie Projekte entstanden und vermitteln einen Einblick in die aktuellen Tätigkeitsfelder von Schweizer Gestalterinnen und Gestaltern. Dieses Jahr wurde der Wettbewerb erstmals ohne Alterslimite durchgeführt.

Seit fünf Jahren verleiht das schweizerische Bundesamt für Kultur auch den Grand Prix Design. Dieser zeichnet Designerinnen und Designer oder Designbüros aus, die auf nationaler sowie internationaler Ebene zum Ansehen des Schweizer Design beitragen. Mit der Lancierung des Grand Prix Design rundet das BAK ein Massnahmepaket ab, das die Schweizer Designszene aktiv fördert und würdigt. 2012 werden drei Grand Prix Design vergeben.

Gewinnerinnen und Gewinner Eidgenössische Preise für Design 2012
Jan Abellan, Lena Amuat/Zoë Meyer, Ludovic Balland, David Bielander, Natalie Bringolf/Kristin Irion, Laurenz Brunner, Emmanuel Crivelli/ Philippe Jarrigeon/ Sylvain Menétrey, Xavier Erni/ Thuy-An Hoang, Thai Hua, Gregor Huber/ Ivan Sterzinger, Sophie Huguenot, Dominic Knecht, Nicolas Le Moigne, David Mamie/Nicolas Todeschini, Mariel Manuel, Noha Mokhtar, Cyril Porchet, Sabine Portenier/Evelyne Roth, Esther Rieser, Julian Zigerli

Gewinner des Grand Prix Design 2012
Franco Clivio, Produktdesigner und Lehrer, Zürich
Gilles Gavillet und David Rust, Grafikdesigner, Genf/Lausanne
Karl Gerstner, Werber und Typograf, Basel



Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr, Donnerstag 10 – 20 Uhr

Designpreise der Schweizerischen Eidgenossenschaft 2012
26. Oktober 2012 bis 27. Januar 2013
Museum Bellerive
Höschgasse 3
CH - 8008 Zürich
0041 (0)43 4464-469
info@hgkz.ch
http://www.museum-bellerive.ch

Donnerstag, 25. Oktober 2012

dies & das und Denkanstöße

3land.- Unter dem Titel „Think Tank“ wird neu im K6 in Basel in unregelmässiger Folge jeweils an einem Montag eine neue Veranstaltungs-Serie lanciert. Die Schauspielleitung informiert auf unterhaltsame Weise über aktuelle Produktionen, Hintergründe und gibt "Backstage-Einblicke". Geplant sind auch Kurzinterviews mit Gastregisseuren, Bühnenbildnern und Mitarbeitern des Hauses, Videobeiträge und kleine musikalische oder szenische Einlagen. Der Pilot-Abend „Think Tank“ findet am Montag, den 29. Oktober 2012, um 20 Uhr im K6 statt. Zwei der drei Co-Leiter des Schauspiels, Tomas Schweigen und Martin Wigger führen durch den einstündigen Abend, geben Anekdoten aus dem Theateralltag zum besten, streiten sich, erzählen allerlei Wissenswertes und weniger Wissenswertes und lassen den bisherigen Verlauf der Spielzeit Revue passieren. Die Hausbar ist geöffnet, ausserdem werden kleine Snacks live zubereitet. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, mit der Schauspielleitung und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. www.theater-basel.ch


Junge Welt

Frau Wolle erzählt zusammen mit dem aus Wales stammenden David Ambrose Geschichten auf Englisch und Deutsch. Die Geschichtenerzählerin Frau Wolle kommt zu den Märchentagen des Stadtmarketingvereins Pro Bad Säckingen, die von Freitag, 9., bis Sonntag, 11. November die Innenstadt verzaubern. Am Samstag, 10. November, spielt sie ihr Programm „Federleicht und Vogelfrei“ im Trompeterschloss. Sie wird diesmal von dem aus Wales stammenden Erzähler David Ambrose begleitet. Beide Sprachen – sowohl Englisch als auch Deutsch – kommen abwechselnd vor.
Die Geschichten handeln – wie der Titel des Programms bereits verrät – von Märchen und Mythen, in denen Vögel die Hauptrolle spielen. Karten gibt es ab sofort im Vorverkauf für 15 Euro bei Mode und Schuhe Heike Rieck, Telefon 07761/50040; bei der Tourismus GmbH, Telefon 07761/5683-0 und im Modehaus May, Telefon 07761/939738-0. Für Schüler und Studenten gibt es eine Ermäßigung von 3 Euro.


Leute

Für ihre herausragende schauspielerische Tätigkeit wurde Sarah Hostettler mit dem Förderpreis der „Internationalen Bodensee Konferenz“ 2012 ausgezeichnet. Das Ensemblemitglied des Schauspielhauses Zürich überzeugte die internationale Fachjury insbesondere mit ihrer Darstellung der GretIn in „Faust 1-3“. Die mit jeweils 10‘000 Franken dotierten Preise werden am 7. November 2012 im Kursaal in Heiden verliehen.



Literatur

Nicol Ljubic liest aus „Meeresstille“ und zwar am  Donnerstag, 25. Oktober, 19.30 Uhr,
Altes Rathaus in Lörrach. Ljubic wurde 1971 in Zagreb geboren und wuchs als Sohn eines Flugzeugtechnikers in Schweden, Griechenland, Russland und Deutschland auf. Er studierte Politikwissenschaften und arbeitet als freier Journalist und Autor. Seine Reportagen wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis. 2010 erschien sein Roman Meeresstille, für den er den Adelbert-von- Chamisso-Förderpreis und den ver.di Literaturpreis Berlin-Brandenburg erhielt. Zuletzt gab er die Anthologie Schluss mit der Deutschenfeindlichkeit (2012) heraus.
Zum Buch: Robert liebt Ana und Ana liebt Robert. Doch etwas gerät zwischen sie, worüber Ana nicht sprechen kann. Etwas ist vorgefallen, damals, im Jugoslawien-Krieg, als sie noch ein Mädchen war. Eine ungeklärte Schuld ihres Vaters, die sie weit weg von ihrer Heimat, bis nach Berlin verfolgt. Eintritt: frei. Infos: www.buechermueller.de

Was haben Brigitte Kronauer, Tomás González, Peter von Matt, Judith Hermann, Manuela Reichart und David Albahari gemeinsam? Sie alle lesen im November im Literaturhaus Zürich.

Autor Thommie Bayer ist im Rahmen der Veranstaltung Treffpunkt Bibliothek zu Gast in der Stadtbibliothek Rheinfelden. Die Lesung findet am Mittwoch, den 31. Oktober, um 19.30 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek Rheinfelden statt. Der Eintritt kostet 8 Euro, im Vorverkauf 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Vorverkauf im Bürgerbüro und in den Buchhandlungen Merkel und Schätzle.
Thommie Bayer ist als Musiker bekannt geworden und macht sich seit Jahren auch als Romanautor einen Namen. Bei seinem Besuch in der Stadtbibliothek Rheinfelden wird er seinen neuesten Roman „Vier Arten, die Liebe zu vergessen“ vorstellen, der im September im Piper-Verlag erscheint.


Musik

Das Tonhalle-Orchester Zürich und sein Chefdirigent David Zinman wenden sich Gustav Mahlers «Lied von der Erde» zu – in Konzerten und im Rahmen einer CD-Aufnahme. Ende Oktober erklingt zudem Ferruccio Busonis «Berceuse élégiaque». Zwei Jahre nach dem Abschluss der Gesamteinspielung aller zehn Sinfonien von Gustav Mahler ergänzt David Zinman diesen Zyklus mit dem Tonhalle-Orchester Zürich mit dem «Das Lied von der Erde». Das Werk wird im Anschluss an die Konzerte in der Tonhalle Zürich auf CD eingespielt: Als Solisten wirken die Mezzosopranistin Susan Graham und der Tenor Christian Elsner mit.
In den Konzerten vom Freitag, den 26. und Sonntag, den 28. Oktober erklingt zudem Ferruccio Busonis «Berceuse élégiaque», das nicht nur zur etwa gleichen Zeit wie das «Das Lied von der Erde» entstand,sondern auch von Mahler in einem seiner letzten Konzerte 1911 in New York uraufgeführt wurde. Auch Busonins «Wiegenlied am Sarge seiner Mutter» ist ein von Abschied und Trauer geprägtes Werk. http://www.tonhalle-orchester.ch


„Der Klang des Atos Trio kann süchtig machen“, behaupteten die Ruhr Nachrichten und die BBC ernannte das Ensemble zum „New Generation Artist“. Am Sonntag, 11. November, 19:30 Uhr, ist das Atos Trio bei den Säckinger Kammermusik-Abenden im Kursaal zu Gast. Ihr eindrucksvolles Programm „Quatre images françaises“ ist eine Hommage an französische Komponisten – darunter Jean Françaix sowie Cécile Chaminade – und widmet sich zugleich dem Gedenkjahr 2012 mit dem 150. Geburtstag von Claude Debussy und dem 75. Todestag von Maurice Ravel. Einzeleintrittskarten zu € 19 und € 16, ermäßigt zu € 17 und € 14, (Gästekarten- und BZ-Card-Inhaber), als „Take 5“-Karten zu € 5 für Schüler und Studenten bis 25 Jahre gibt es bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen, Telefon 07761/5683-0, und allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen. – Weitere SKA-Konzerte: Varvara Nepomnyashchaya, Klavierrezital, am 9. Dezember, VerQuer Querflötenquartett am 17. Februar und Minetti Streichquartett am 17. März.

Übermütige, wahnwitzige Noten: Das „La Folia Barockorchester“ präsentiert Kostproben seines Repertoires: Vivaldi, Bach, Geminiani und zwar auf Einladung der AMG Basel: So 28.10.2012 11.00,  Musiksaal, Stadtcasino: Robin Peter Müller, Violine & Leitung, Anastasia Voltchok, Klavier
La Folia Barockorchester. Programm: Antonio Vivaldi: Concerto e-Moll RV 133, Johann Sebastian Bach: Klavierkonzert f-Moll BWV 1056, Johann Sebastian Bach: Klavierkonzert d-Moll BWV 1052
Francesco Geminiani: Concerto grosso d-Moll (nach Arcangelo Corellis Sonate «La Follia»)
Freier Eintritt fuür Kinder bis 12 Jahre. Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73, und www.konzerte-basel.ch.


Philosophie

Das Philosophicum im Ackermannshof in Basel führt vom 2. November bis 2. Dezember zusammen mit verschiedenen Partnern das kunst- und spartenübergreifende Festival IM SPIEGEL –ANDREJ TARKOWSKIJ durch. Dieses widmet sich dem Leben und Werk des russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij. Am Programm nehmen namhafte Kultur- und Filmschaffende aus dem In- und Ausland teil. Ehrengast ist Marina Tarkowskaja, Schwester des Regisseurs und Autorin. Ein besonders exklusiver Programmpunkt ist die in der Schweiz erstmalige Präsentation von Originaldokumenten aus dem Familienarchiv Marina Tarkowskajas, Moskau.
Das Anliegen des Festivals ist nicht nur die Vermittlung des ästhetisch wie inhaltlich höchst einprägsamen und zugleich aufwühlenden Werks des russischen Meisters, sondern auch dessen Kontextualisierung im zeitgenössischen Kunstschaffen. www.philosophicum.ch/


Zum Vormerken

Ingo Appelt - einer der Comedy-Stars der ersten Stunde gastiert mit seinem neuen Programm Göttinen in Freiburg. 30.11. - ab 20 Uhr. Der Vorverkauf läuft. Tickets bei allen VVK-Stellen mit Reservix und telefonisch unter 01805 700 733  (0,14 € / Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz können die Kosten abweichen)  oder www.roth-friends.de.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Publikums-AG für Literatur

Basel.- Veränderungen bei der Buchmesse: In Basel muss es weiterhin eine Buchmesse geben. Davon sind Persönlichkeiten und Unternehmen aus der Region und aus der gesamten Schweiz überzeugt. Die Buchmesse Basel wird also ab 2014 parallel zur muba und in enger Kooperation mit dieser in der Messe Basel stattfinden. Dies teilt die Leitung in einer Medienmitteilung mit. Durchgeführt wird die Messe ab 2014 von einer Publikums-AG in Zusammenarbeit mit der muba und weiteren Partnern. Messeleiter ist Felix Werner.

Trägerin der Buchmesse Basel ist eine Publikums-AG, die anfangs 2013 gegründet werden wird. Interessierte Personen und Firmen haben damit die Möglichkeit, sich unmittelbar an der Buchmesse Basel zu beteiligen und deren positive Entwicklung aktiv mitzutragen. Unterstützung wird die Buchmesse Basel von einem mit prominenten Persönlichkeiten besetzten Patronatskomitee und einem Förderverein erhalten.

Für die Messeleitung wird Felix Werner verantwortlich zeichnen. Das Messebüro wird von Christina Utz betreut.

Die muba und weitere Partner sind vom Konzept der Buchmesse Basel überzeugt und unterstützen deren Lancierung aktiv.

www.buchmesse-basel.ch

Cube Concerts

Basel.- Das Sinfonieorchester Basel lanciert ein neues Konzertformat: Cube Concerts, das bedeutet hochkarätige Klassik-Live-Acts zu vorgerückter Stunde, atmosphärische Locations und jede Menge Sitzwürfel. Nicht selten mündet das Konzert in eine veritable Party. Drei Cubes sind für diese Saison vorgesehen, den Anfang macht ein Quartett-Abend mit elektronischer Ausweitung in der BALZ-Bar.

Das Setting des neuen Konzertformats hat nicht viel mit jenem eines traditionellen klassischen Konzerts gemeinsam. Die Cube Concerts finden meistens in Räumen fernab des klassischen Musikbetriebs statt, in der ersten Saison sind dies das BALZ, das SUD sowie die Kaserne Basel. Stuhlreihen gibt es in den Cube Concerts nicht, dafür zahlreiche bequeme Sitzwürfel, die ein ungezwungenes Sitzen und Nähe zu den Musikerinnen und Musikern erlauben. Unkonventionell auch der Konzertbeginn: Der Live Act startet um 22 Uhr und dauert 40 bis 60 Minuten. Zuvor und danach sorgt ein Barbetrieb dafür, dass nicht nur die Ohren verwöhnt werden.

Mit den Cube Concerts möchte das Sinfonieorchester Basel ein junges Publikum erreichen, das gerne klassische Musik hört, das aber aus verschiedenen Gründen kaum je den Weg in einen Konzertsaal findet. Selbstverständlich sind bei den „Cubes“ aber auch geübte Konzertgängerinnen und Konzertgänger herzlich willkommen, die die Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel einmal in einer anderen Konzertumgebung erleben möchten.

Cube Concert #1: Schostakowitsch und Elektronik
Die Grösse der Ensembles eines Cube Concerts passt sich dem Ort an und kann vom Quartett über ein Kammerorchester bis hin zu einem ausgewachsenen Sinfonieorchester reichen. Oft kommt es dabei zu einer stilistischen oder multimedialen Erweiterung. Im ersten Konzert (26. Oktober 2012, BALZ) beispielsweise erklingt Schostakowitschs 8. Streichquartett zuerst im Original. Kaum ist der letzte Ton verklungen, treten elektronische Sounds auf den Plan. Wie entfernte Echos mischen sich in diese wiederum Erinnerungsfetzen aus Schostakowitschs Streichquartett. Fein abgestimmte Visuals erweitern den musikalischen Raum ins Sichtbare. Das Streichquartett setzt sich aus Solistinnen und Solisten des Sinfonieorchesters Basel zusammen, die Elektronik steuert kubus media bei.

Cube Concerts #2 und #3: Jens Peter Maintz und Francesco Tristano
Im Cube Concert #2 (25. Januar 2013, SUD) ist mit dem Cellisten Jens Peter Maintz einer der Besten seines Fachs zu Gast. Zusammen mit Streichern des Sinfonieorchesters Basel spielt er unter anderem zu nächtlicher Stunde das a-Moll-Cellokonzert von Carl Philipp Emanuel Bach. Im dritten und letzten Konzert der Saison (13. April 2013, Kaserne Basel) kommt es unter der Leitung des Pianisten und Shooting-Stars Francesco Tristano zu einer spektakulären Fusion von klassischer Musik und Techno.


Cube Concert #1
Freitag, 26. Oktober 2012
Doors Opening: 17.00 Uhr
Live Act: 22.00 Uhr
BALZ (Steinenbachgässlein 34, Basel)
Candles for Dmitri
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll, op. 110
Soyoung Yoon, Violine
Katarzyna Nawrotek, Violine
Veit Hertenstein, Viola
David Delacroix, Violoncello
kubus media, Sounds und Visuals
In Zusammenarbeit mit kubus media, BALZ und CULTURESCAPES
Eintritt frei, Kollekte

www.sinfonieorchesterbasel.ch

Dienstag, 23. Oktober 2012

15 Jahre Beyeler

Fondation Beyeler, Monet Saal, Foto: Todd Eberle
Riehen.- Vor 15 Jahren, am 18. Oktober 1997 genau, öffnete die Fondation Beyeler zum ersten Mal ihre Tore und hat sich seither zum meistbesuchten Kunstmuseum der Schweiz mit internationaler Ausstrahlung entwickelt. Ihre besondere Anziehungskraft und ihren nationalen und internationalen Erfolg verdankt die Fondation Beyeler insbesondere der Verbindung ihrer renommierten Sammlung der klassischen Moderne mit der harmonisch in die Landschaft eingebetteten Museumsarchitektur des Genueser Architekten Renzo Piano sowie den regelmässig wechselnden Ausstellungen.

Seit der Eröffnung hat das Museum insbesondere mit seiner herausragenden Sammlung der Klassischen Moderne sowie seinen über 53 qualitätsvollen Ausstellungen und Ausstellungsprojekten bedeutender Künstler des 19., 20. und 21. Jahrhunderts internationales Ansehen und Anerkennung erworben. Neben monografischen Ausstellungen, die den grossen Namen der modernen Kunst und den bedeutenden Künstlern unserer Zeit gewidmet sind, werden periodisch thematische Ausstellungen über Kunstbewegungen und Schauplätze, die für die Entwicklung der Moderne entscheidend waren, konzipiert.

Mehrmals im Jahr wird zudem die Sammlung Beyeler in wechselnden Präsentationen neu ausgestellt. Sie umfasst rund 200 Meisterwerke des Postimpressionismus, der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst sowie 30 ethnografische Kunstobjekte aus Afrika, Ozeanien und Alaska. Die Sammlungspräsentationen werden regelmässig mit bedeutenden Dauerleihgaben aus international renommierten Sammlungen wie beispielsweise der Daros Collection oder Künstlernachlässen wie der Calder Foundation ergänzt und in einen Dialog gesetzt.

Übrigens: Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude haben 1998/99 mit Ernst Beyeler das Pojekt "Wrapped Trees", bei dem 163 Laubbäume verhüllt wurden, realisiert. Nun kommt der Objektkünstler wieder im Geburtstagsjahr in die Fondation Beyeler um seine zwei aktuellen Projekte vorzustellen: Freitag, 26. Oktober 2012, 18.30 - 19.30 Uhr, Preis: Im Museumseintritt inbegriffen.

Darüber hinaus werden jedes Jahr Projekte mit zeitgenössischen Künstlern im Museum wie im öffentlichen Raum realisiert: erinnert sei an die legendären, verhüllten Bäume von Christo und Jeanne-Claude im Park des Museums ebenso wie die Lichtprojektionen von Jenny Holzer in Zürich und Basel, die Installation der Lichterkette von Felix Gonzalez-Torres auf der Mittleren Brücke in Basel, die Präsentation von Louise Bourgeois’ monumentaler Spinnenskulptur in verschiedenen Schweizer Städten sowie die Präsentation der Blumenskulptur »Split Rocker« von Jeff Koons im Berower Park der Fondation Beyeler.

Für Ausstellungen kooperiert die Fondation Beyeler mit Museen wie beispielsweise der Tate Modern und der Serpentine Gallery, London, dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Musée d’Orsay und dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, der Albertina und dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, dem Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk/Kopenhagen, dem Guggenheim Museum Bilbao, der Calouste Gulbenkian Foundation in Lissabon, dem Museum of Contemporary Art in Chicago und dem Whitney Museum of American Art in New York.

Die Fondation Beyeler versteht sich als ein offenes und lebendiges Museum, das den Zugang zur Kunst und kulturellen Bildung wie auch zwischenmenschliche Begegnungen fördern möchte. Dabei stehen immer das persönliche Erlebnis und die sinnliche Erfahrung des Besuchers in der Begegnung mit der Kunst im Mittelpunkt. Das Museum wendet sich an ein breites Publikum und will insbesondere auch das Interesse junger Menschen für die Kunst wecken. Dies war den Gründern, dem Basler Kunstsammlerpaar Ernst und Hildy Beyeler, ein besonderes Anliegen. Sie wollten ihre einzigartige Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen und ihre Leidenschaft für die Kunst und die Natur mit anderen teilen.

Die Fondation Beyeler hat sich seit ihrer Gründung zum meistbesuchten Kunstmuseum der Schweiz entwickelt und bis heute bereits fast 5 Millionen Besucher aus aller Welt angezogen. Im Jahr 2011 verzeichnete das Museum einen Besucherrekord von 426‘856 Besuchern. Rund die Hälfte der Gäste reist aus dem Ausland an, über 10'000 von ihnen kommen jährlich aus Übersee. Die Fondation Beyeler beschäftigt 169 Mitarbeiter und ist damit ebenfalls ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Das Museum ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, also auch an allen Feiertagen.

Aktuell zeigt die Fondation Beyeler die Ausstellung «Edgar Degas» (bis zum 27. Januar 2012). Gezeigt werden berühmte Darstellungen von Tänzerinnen, weiblichen Akten, Reitern und Landschaften. Zu sehen sind rund 150 Gemälde, Pastelle, Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien aus öffentlichen und privaten Sammlungen aus der ganzen Welt.

Ins Detail:
Bisher sind folgende Ausstellungen und Ausstellungsprojekte realisiert worden: »Jasper Johns. Werke aus dem Besitz des Künstlers«, »Renzo Piano. Workshop«, »Farben – Klänge. Wassily Kandinsky und Arnold Schönberg«, »Roy Lichtenstein«, »Magie der Bäume« mit »Wrapped Trees« von Christo & Jeanne-Claude, »Face to Face to Cyberspace«, »Cézanne und die Moderne«, »Farbe zu Licht«, »Andy Warhol. Series and Singles«, »Mark Rothko«, »Ornament und Abstraktion«, »Anselm Kiefer. Die sieben Himmelspaläste 1973–2001«, »Claude Monet ... bis zum digitalen Impressionismus«, »Ellsworth Kelly. Werke 1956–2002«, »EXPRESSIV!«, »Paul Klee. Die Erfüllung im Spätwerk«, »Mondrian+Malewitsch in der Mitte der Sammlung«, »Francis Bacon und die Bildtradition«, »Calder – Miró«, »ArchiSkulptur«, »Blumen­mythos. Von Vincent van Gogh bis Jeff Koons«, »Picasso surreal«, »René Magritte. Der Schlüssel der Träume«, »Contemporary Voices: Die UBS Art Collection zu Gast in der Fondation Beyeler«, »Wolfgang Laib. Das Vergängliche ist das Ewige«, »Henri Matisse. Figur Farbe Raum«, »EROS – Rodin und Picasso«, »EROS in der Kunst der Moderne«, »Edvard Munch. Zeichen der Moderne«, »Die andere Sammlung. Hommage an Ernst und Hildy Beyeler«, »Action Painting«, »Sarah Morris – Black Beetle«, »Fernand Léger. Paris-New York«, »Venedig«, »Bildwelten-Afrika, Ozeanien und die Moderne«, »Franz West«, »Marc Quinn«, »Giacometti« , »Jenny Holzer«, »Günther Förg«, »Henri Rousseau«, »Basquiat«, »Felix Gonzalez-Torres: Specific Objects without Specific Form«, »WIEN 1900. Klimt, Schiele und ihre Zeit«, »Beatriz Milhazes«, »Segantini«, »Constantin Brancusi und Richard Serra«, »Louise Bourgeois«, »Surrealismus in Paris – Dalí, Magritte, Miró«, »Pierre Bonnard«, »Jeff Koons«, »Philippe Parreno« und zuletzt »Edgar Degas«.

Öffnungszeiten: Täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr

Fondation Beyeler,
Beyeler Museum AG,
Baselstrasse 77,
CH-4125 Riehen
+41 - (0)61 - 645 97 00
info@fondationbeyeler.ch
www.fondationbeyeler.ch

Montag, 22. Oktober 2012

Strapazin

© Thomas Ott, Strapazin Nr. 50; 1998
Basel.- Eine Ausstellung im Cartoonmuseum Basel widmet sich ab 10. November dem Schweizer Comicmagazin Strapazin, das seit knapp dreissig Jahren einen Unterschied zum kommerziellen Comic sucht – immer neugierig, meist experimentierfreudig, manchmal waghalsig. Die retrospektive Ausstellung zeichnet das Porträt einer ungewöhnlichen Zeitschrift und skizziert die Entstehung einer eigenständigen Comicszene im deutschen Sprachraum. Eine ausführliche Publikation ergänzt die Ausstellung.

Das fast dreissigjährige Strapazin ist eines der weltweit langlebigsten unabhängigen Comicmagazine, und auch ein ausgesprochen einflussreiches: Seine Geschichte reflektiert nicht zuletzt die Entstehung und Entwicklung einer neuen deutschsprachigen Comicszene. 1984 in München gegründet, geht der Münchner Verlag bereits nach der ersten Nummer Konkurs. Die Zürcher Szene um David Basler rettet das tonangebende Magazin. Strapazin war und ist das hiesige Sprachrohr nach innen und aussen und Antenne für Bewegungen im anderssprachigen (inter)nationalen Comicuniversum. Seit der Lancierung von Strapazin ist der deutschsprachige Comic einen weiten Weg von der Insiderkultur zum Mainstream gegangen und die heute breit gelesenen Graphic Novels werden in grossen Verlagen publiziert.

Der Comic hat sich als zeitgemässe künstlerische Ausdrucksform mit hohem inhaltlichem und ästhetischem Potenzial etabliert. Graphic Novels werden im Feuilleton besprochen und finden Eingang in Literaturhäuser und Museen. Diese Entwicklung wurde ermöglicht und begünstigt durch Labors, in denen Zeichner und Autoren abseits des Mainstreams und ohne kommerziellen Druck experimentieren, spielen und Neues ausprobieren konnten. Im deutschsprachigen Raum spielt bis heute vor allem das in Zürich beheimatete Magazin Strapazin diese Rolle. Seit seinen Anfängen 1984 vertritt Strapazin eine klare Haltung: keine Mainstream-Kost, sondern gestalterisch und erzählerisch avancierte Bildwelten.

Die Schweizer Jugendbewegung der frühen Achtzigerjahre und die Blütezeit der alternativen Presse spielt für die Gründung von Strapazin eine grosse Rolle. In dieser freien Presse ist fast die gesamte Gründergeneration von Strapazin engagiert. Art Spiegelmans Anthologie RAW, die ab 1980 die amerikanische und europäische Avantgarde um sich schart, bietet Inspiration. Wesentlich für das ästhetische Selbstverständnis von Strapazin wurde eine Riege von Zürcher Zeichnerinnen und Zeichnern, die schon bald unter der griffigen Marke «Zürcher Schule» zusammengefasst wurde: Thomas Ott, Ursula Fürst, Beat Zgraggen, Andrea Caprez und Peter Bäder.
In den Neunzigerjahren entstand erstmals eine eigenständige deutschsprachige Comicszene, die auch international wahrgenommen wurde und stilprägend wirkte – in ganz Europa, aber auch in den USA und in Asien. Auch am Anfang dieser Phase stand ein politisches Ereignis: der Fall der Berliner Mauer im Herbst 1989. Das Heft erhält neue Impulse, es bilden sich Kontakte zu Zeichnerinnen und Zeichnern wie etwa Anke Feuchtenberger und ATAK aus der ehemaligen DDR. Das noch spontane und chaotische Heft professionalisiert sich zunehmend, wird zur
eigentlichen Plattform für diese Szene, die sich selbstbewusst zwischen Comicheft und Kunstgalerie tummelt. Das Fehlen einer einheimischen Comictradition entpuppt sich als Chance, eine eigene Sprache zu schaffen, die sich bewusst vom klassischen Comic-Storytelling in Richtung experimentellen und visuellen Erzählens entwickelt und etwas Originäres und Aufregendes in den Comic bringt.
Die neue Generation deutschsprachiger Comicautoren grenzt sich von den Avantgardisten der Neunzigerjahre ab und legt grossen Wert auf gut erzählte Geschichten, die im eigenen Leben
oder im Gesellschaftlichen, Zeitgeschichtlichen oder Politischen verankert sind. Parallel zum erzählerischen Aufbruch entwickeln sich aber auch andere Formen des Erzählens in Bildern. Die Grenzen zwischen Comic, Illustration und Kunst lösen sich auf, und in diesem Spannungsfeld wird der Comic zum Einzelbild, und die Zeichnung beginnt zu erzählen. Eine wichtige Rolle spielen die Kunsthochschulen. In Hamburg, Berlin, Kassel oder Luzern wirken heute Strapazin-Autoren als Dozenten an Kunsthochschulen. Sie geben dem Comic mehr Raum und fördern gezielt junge Talente.


Öffnungszeiten: Di bis Fr 14 - 18 Uhr, Sa und So 11 - 18 Uhr

Comics Deluxe!
Das Comicmagazin Strapazin
10. November 2012 bis 3. März 2013
Vernissage: Fr 9. November 12, 18.30 Uhr

Cartoon Museum Basel
St. Alban-Vorstadt 28
CH - 4052 Basel
T: 0041 (0)61 22633-60
info@cartoonmuseum.ch
http://www.cartoonmuseum.ch

Festival rund um das Leben

Basel.- Das Philosophicum im Ackermannshof Basel führt vom 2. November bis 2. Dezember 2012 ein Festival rund um das Leben und Werk des russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij (1932 – 1986) durch. Ehrengast ist dessen Schwester, Marina Tarkowskaja, die Herausgeberin und Autorin ist. Sie wird das Festival eröffnen und die ersten Tage persönlich begleiten. Weitere namhafte Gäste wie der russische Regisseur Andrej Swjaginzew (Goldener Löwe 2003) werden den weiteren Verlauf des  Festivals prägen.

Nach vielen Monaten der Vorarbeit kann das Philosophicum im Ackermannshof zu einem Festival einladen, das sich disziplin- und kunstübergreifend dem Leben und Werk des russischen Meisters des Films widmet. Andrej Tarkowskij wäre im April dieses Jahres 80 Jahre alt geworden. Er hat insgesamt sieben Spielfilme realisiert, die schon zu seinen Lebzeiten auch international grosse Anerkennung fanden und das weltweite Filmschaffen bis heute prägen. Seine Werke – wie zum Beispiel Iwans Kindheit (1962), Solaris (1972), Der Spiegel (1974) oder auch  Stalker (1979) –  sind von einer unvergleichlichen Ästhetik und werfen auf feine und zugleich eindringliche Weise grundlegende Fragen der menschlichen Existenz auf. Mit dem Festival möchten die beiden Projektleiterinnen Nadine Reinert und Martina Jakobson von verschiedenen Seiten eine Auseinandersetzung mit dem mehrschichtigen und äusserst bereichernden Werk ermöglichen. Darüber hinaus wird das Festival Raum bieten für neue künstlerische Arbeiten, die eine zeitgemässe und individuelle Beschäftigung mit Tarkowskijs Schaffen darstellen.

Das Festivalprogramm setzt sich aus verschiedenen Angeboten zusammen.
In der Druckereihalle des Ackermannshofes wird die von Anastasia Alexandrowa kuratierte Ausstellung ANDREJ TARKOWSKIJ. REFLEXIONEN zu sehen sein. Diese beinhaltet u.a. exklusive Originaldokumente aus dem Familienarchiv der Schwester Marina Tarkowskaja. Im Stadtkino Basel wird die Filmretrospektive und ein filmisches, kontextualisierendes Rahmenprogramm, das von Olaf Möller (Stadtkino Basel) kuratiert wurde, gezeigt. Videoinstallationen von Studierenden des Instituts Kunst HGK Basel bereichern das Ausstellungsprogramm im Ackermannshof. Die Installationen spiegeln eine individuelle und frische Arbeit an und mit Tarkowskij wider. Im Neuen Theater am Bahnhof Dornach findet die Aufführung des Tanztheaters Hoffmanniana statt, das vom nicht realisierten Drehbuch Tarkowskijs frei inspiriert ist und vom renommierten Do-Theater ausgeführt wird. Zahlreiche Gastgespräche und Veranstaltungen über einen Monat, u.a. mit dem russischen Regisseur Andrej Swjaginzew (Goldener Löwe 2003), werden historische und biografische Kontexte aufzeigen und Tarkowskijs Filmschaffen reflektieren. Darüber hinaus werden im Philosophicum vier Kurz-Workshops stattfinden, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit ausgewählten Akzenten ermöglichen. Abgerundet wird das Programm mit einem Konzert im Ackermannshof, das die Uraufführung einer Auftragskomposition des Schweizer Komponisten Wanja Aloe beinhaltet.

Das detaillierte Programm wird Mitte Oktober bekanntgegeben.

Für die Durchführung des Programms arbeitet das Philosophicum mit verschiedenen Partnern zusammen. Die Hauptpartner des Festivals sind: Stadtkino Basel, Institut Kunst Hochschule Gestaltung und Kunst Fachhochschule Nordwestschweiz, Neues Theater am Bahnhof Dornach.

Weitere Informationen sind über www.philosophicum.ch zu finden oder direkt auf www.philosophicum.ch/tarkowskij

Freitag, 19. Oktober 2012

Schwarze Kontinente

Straßburg.- Erstmals seit großen Retrospektive, die das Pariser Centre Pompidou Annette Messager 2007 widmete, ist Annette Messager wieder mit einer Einzelausstellung in einem französischen Museum zu sehen. Unter dem Titel „Schwarze Kontinente" vereint die laufende Schau im Straßburger Museum für moderne und zeitgenössische Kunst zwischen 2010 und 2012 entstandene Werke, die meisten von ihnen sind erstmals öffentlich zu sehen. Die 1943 geborene Künstlerin gilt als eine herausragende Figur der internationalen zeitgenössischen Kunstszene. 2005 wurde sie bei der Biennale von Venedig, wo sie Frankreich vertrat, mit dem Goldenen Löwen geehrt.

In 40 Jahren schuf Annette Messager ein singuläres Oeuvre. Ihre Installationen, die den handwerklichen Charakter nicht verbergen und oft an Kinderspielzeug erinnern, gestaltet diese Sammlerin aus so unterschiedlichen Alltagsobjekten wie Fotografien, Zeichnungen, Stickereien, Serienartikeln oder auch Tierpräparaten. Ihre immer auch humorvollen Arbeiten zeugen von der Faszination der Künstlerin für Art Brut, zelebrieren die Frau, selbst in ihren banalsten Alltagsverrichtungen und spiegeln die Welt anhand ihrer materiellen Zeugnisse mit geradezu ethnologischem Blick.

Düstere raumgreifende Installationen sind seit 2001 im Schaffen der Künstlerin präsent. Von merkwürdigen Mechanismen angetriebene, zerstückelte und ausgerenkte Körper verstehen sich als Metaphern existenzieller Brüche. Ihre Arbeiten weisen Bezüge zu Theater, existenziellem Film sowie Märchen und Sagen auf. So dient beispielsweise Pinocchio als roter Faden der für die Biennale von Venedig entstandenen dreiteiligen Installation „Casino“.
Von Annette Messagers jüngsten Werken geht eine beklemmende Weltuntergangsstimmung aus. Versteinerte und verbrannte Miniaturüberbleibsel postapokalyptischer Stadtlandschaften schweben – zu fliegenden Inseln verklebt – im Raum oder legen sich wie erstickende Hüllen über die letzten Reste von Leben. Messager setzt sich hier mit den Pathologien der modernen Welt auseinander und inszeniert sie in der Sprache von Fantasy und Sciencefiction. In diesen wie philosophische Erzählungen und politische Fabeln konzipierten Werken hallen Anklänge an Swifts „Gulliver“ wider. Gemildert wird die Tragik der Aussage durch die Messagers Werken eigene spielerische, mitunter auch ironische Anmutung. Kindheitsassoziationen halten das Entsetzen auf Abstand.
Der in engem Dialog mit der Künstlerin gestaltete Parcours umfasst rund 20 Werke, darunter drei monumentale Installationen, aber auch kleinformatige Arbeiten, wie die Fischernetz-Worte, Skulpturen und Zeichnungen.
Kuratorin der Ausstellung: Joëlle Pijaudier-Cabot, Direktorin der Museen der Stadt Straßburg.

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 bis 18 Uhr
Geschlossen am Montag


Annette Messager: Schwarze Kontinente
13. Oktober bis 3. Februar 2013

Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
1, place Hans Jean Arp
Straßburg
Tel.: +33/(0)3 88 23 31 31

Donnerstag, 18. Oktober 2012

dies & das und ein neuer Preis

3land.- Die Kadist Art Foundation und die Kunsthalle Zürich haben am Dienstag bekannt gegeben: Der Schweizer Künstler Kaspar Müller (*1983, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin) ist der erste  Preisträger des Kadist – Kunsthalle Zürich Production Award. Der Preis ermöglicht die Realisierung von Kaspar Müllers Video forever alone and around the world. Die Arbeit ist Teil eines laufenden Projekts des Künstlers, das sich mit historischen Stadtzentren befasst, insbesondere mit den Altstadtzentren von Colmar und Strasbourg. Müller entwickelt – ausgehend von seinen früheren Ausstellungen – eine Serie visueller Studioaufnahmen, die eine halb reale, halb fiktionale Zusammenfassung des Gesamtprojekts darstellen. Das erste Kapitel, Colmar & Strasbourg (Blue-Ray, 42 min), wurde 2010 in Kaspar Müllers Einzelausstellung im Rahmen des Manor Kunstpreises im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen gezeigt. Darin besucht ein junger Mann mit grossem Hut die beiden im Film kaum zu unterscheidenden Städte im französischen Elsass. Mehr: http://www.kunsthallezurich.ch


Ausstellungen

Basel ist durchzogen von unsichtbaren Netzen und Datenströmen, die für gewöhnlich den menschlichen Sinnen verborgen bleiben. Die Künstler der Ausstellung „Sensing Place“ im Haus für elektronische Künste Basel machen sie sichtbar, hörbar und fühlbar. Kinder und Familien sind den ganzen Tag eingeladen die Ausstellung zu erkunden, zu experimentieren und den unsichtbaren Netzen auf die Spur zu kommen. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. (Bitte Verpflegung selbst mitbringen). Ort und Zeit: Sonnntag, 28. Oktober, 13–17h, Haus für elektronische Künste Basel, Oslostrasse 10/12, 4142 Münchenstein/Basel (Dreispitz, Einfahrt Tor 13). Dazu gibt es einen Workshop zum Bau eines Solarvogels. www.haus-ek.org

Unter dem Titel „Farbe trifft Struktur“ zeigen die Malerin Rosalia Decker-Maier aus Bad Säckingen und der Bildhauer/Maler Josef Briechle aus Waldshut-Tiengen neue Arbeiten in der Bad Säckinger Villa Berberich.
Rosalia Decker-Maier lebt seit 1980 in Bad Säckingen. Durch den kreativen Umgang mit Textilien und über das Modezeichnen ist sie zur Malerei gekommen.Rosalia Decker-Maier ist Dozentin für experimentelle Malerei im Kulturhaus Villa Berberich in Bad Säckingen und Mitglied im Verein für Bildende Kunst. Seit 1979 nimmt sie an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz teil. Ihre malerische Entwicklung führte sie von gegenständlichen zu immer abstrakteren Werken. In ihren Bildern stehen keine formalen Fragestellungen im Vordergrund, sondern Intuition, Emotion und Energien bestimmen die Gestaltung. 
Josef Briechle lebt und arbeitet freischaffend in Waldshut-Tiengen. Nach Stuckateurlehre und anschließender Meisterprüfung besuchte er die Schule für Gestaltung in Zürich. Er erhielt 1989 den Syrlin-Kunstpreis in Stuttgart, den 1996 EnBW Förderpreis in Bernaus, 2002 den Bräunlich-Bieser Preis in Tinegen und nahm an vielen Ausstellungen, Bildhauersymposien und LandArt-Projekten im In- und Ausland teil.
Die Ausstellung der Tourismus GmbH Bad Säckingen ist bis 11. November mittwochs, donnerstags, samstags, sonn- und feiertags von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 2, ermäßigt € 1 (Gästekarten-Inhaber, Schüler und Studenten von 12 bis 25 Jahre gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises), mit Oberrheinischem Museumspass frei.


dies & das

STIMMEN-Werkstatt des Burhofs im November: Klangbäder mit Oskar Boldre und Stimmvielfalt mit Uli Führe. Wie spielerisch mehrstimmiger Gesang ohne Noten und langes Proben entstehen kann, ist mit dem vielseitigen und leidenschaftlichen Sänger und Dozenten Oskar Boldre am Wochenende 9. – 11. November in Lörrach zu erleben. Uli Führe wird am gleichen Wochenende samstags und sonntags eine Fortbildung „mit heiterem Ernst“ für Laienchor-Singende anbieten: „Lieben & Singen lässt sich nicht zwingen“. Anmeldungen bitte online an www.stimmen.com/stimmenwelt/stimmen-werkstatt oder telefonisch unter +49-(0)7621-940 89 13


Kleinkunst

Das städtische Kulturamt dees badischen Rheinfelden präsentiert in der Reihe „Kabarett im Bürgersaal“ Steffen Möller mit seiner Expedition zu den Polen – Eine Reise mit dem Berlin-Warschau-Express. Auf nach Polen, wo die Welt noch in Ordnung ist, die Vöglein singen und die Frauen auf Komplimente warten. Das generalüberholte Live-Programm enthält konkrete Tipps: Was muss ich mitnehmen, was mache ich im Krankheitsfall, wie baggere ich einen Polen an? Das Ganze garniert von einem Kurz-Sprachkurs, der selbst Null-Talentierte zum Reden bringt.
Steffen Möller lebt seit 1994 in Polen und ist dort mittlerweile zum zweitbekanntesten Deutschen avanciert – gleich nach dem Papst!
Die Kabarettveranstaltung findet am Dienstag, 23. Oktober, um 20.00 Uhr im Bürgersaal im Rathaus statt. Die Karte kostet im Vorverkauf 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro, für Schüler und Studenten ermäßigt auf 10 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Bürgerbüro, die Buchhandlungen Merkel und Schätzle und alle Vorverkaufsstellen von Reservix sowie online unter www.reservix.de.


Musik/musique

Chaque saison, l’Orchestre philharmonique de Strasbourg organise des Ateliers d’écoute. Proposés et animés par Benjamin Lassauzet, agrégé en musique et musicologie, ces Ateliers consistent en l’approche de six oeuvres musicales de la saison et deux oeuvres hors programme, un mercredi par mois de 18h15 à 19h45, au Palais de la musique et des congrès, salle Oberlin. Entrée libre, accès par l’Entrée Schweitzer. www.philharmonique.strasbourg.eu


Zum Vormerken

Am 8. Dezember, ab 18 Uhr werden die Türen des Burghofs Lörrach für die Benefizgala „Nacht der Klänge 2012“ geöffnet. Der Vorverkauf beginnt am Montag, 29. Oktober. Die Karten können im Burghof Lörrach und in den Geschäftsstellen der Badischen Zeitung erworben werden. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 15,- Euro und ermäßigt neun Euro. www.burghof.com


Letzte Links

Bereits zum achten Mal findet Mitte November in Freiburg die Messe Marktplatz ARBEIT SÜDBADEN statt. Die Messe richtet sich an Schulabgänger, Studierende, Menschen in der beruflichen Umorientierung und Menschen auf Jobsuche. http://www.marktplatzarbeit.de/

Lurker Grand und André Tschan haben vor drei Jahren mit ihrem einzigartigen Projekt begonnen, die Schweizer Musikgeschichte der 70er und 80er Jahre dokumentarisch festzuhalten. Die umfang- Underground-Musikgeschichte der 80er-Jahre liefern sie uns nun in einem eindrücklichen Buch mit dem Titel Heute und Danach. http://www.klangundkleid.ch/events/heuteunddanach/

Alle Informationen zu den kommenden Veranstaltungen im Jazzhaus Freiburg können Sie über die Homepage www.jazzhaus.de herunterladen.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Neue Form und alte Frische

Basel.- Es gibt viel zu erleben beim Internationalen Buch- und Literaturfestival in Basel vom 9.-11. November. Die Stätten des litefrarischen Geschehens liegen nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, so dass die Besucherinnen und Besucher leicht überall hinkommen können. Das Programm ist breit angelegt und präsentiert Stars und Newcomer. Es bietet eine Palette von literarischen Lesungen, vergnüglicher Unterhaltung und gesellschaftlichen Diskussionen. Jugendliche tragen aktiv zum Programm bei (Jugendliteraturclub, Schreibwettbewerb u.a.) Kinder können sich in der mongolischen Jurte in ferne und nahe Lesewelten entführen lassen (Kurator: Urs Schaub).

Bei der zweiten Basler Buchnacht öffnen Buchhandlungen und Kulturveranstalter zwischen Liestal, Basel und Lörrach ihre Türen. Neben der Verleihung des Schweizer Buchpreises am Sonntag, 11. November um 11 Uhr im Foyer des Theater Basel wird die Buchpremiere mit Stéphane Hessel, „An die Empörten dieser Erde!“ ein Höhepunkt sein. Das Schwerpunktthema heisst „Über die Grenze“ und wird u.a. in einer polyglotten Sprachperformance umgesetzt. Das vollständige Programm ist  online abrufbar.


Auch im Literaturhaus finden vom 9. bis zum 11. November zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des Internationalen Buch- und Literaturfestivals BuchBasel statt: Neben den Nominierten für den Schweizer Buchpreis treten Elena Chizhova, Olga Grjasnowa und Norbert Gstrein, Navid Kermani, Péter Nádas, Bodo Kirchhoff, Birgit Vanderbeke, Rüdiger Safranski und Paul Liessmann auf. Das gesamte Festival-Programm finden Sie hier.
Am Donnerstag, 15. November, tritt die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe im Literaturhaus auf: Hoppe ist keine Autobiographie. Hoppe erzählt von einer anderen Hoppe und schreibt dabei die "schönste und intelligenteste Prosa Deutschlands" (ARD Druckfrisch).

Am Sonntag, 25. November, 17 Uhr liest Vladimir Sorokin aus seinem Roman Der Schneesturm, „Ein phantastisches Meisterwerk“ (Die Welt). Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit culturescapes und dem Osteuropa-Forum Basel (OFB).

Der vielfach preisgekrönte österreichische Autor Christoph Ransmayr liest am Mittwoch, 28. November, aus dem Atlas eines ängstlichen Mannes: Eine einzigartige, in siebzig Episoden durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften führende Erzählung.

Am Donnerstag, 6. Dezember, hat das Literaturhaus illustre Gäste: Vater und Tochter, Eugen und Nora Gomringer treten mit Gomringer. Eugen/Nora im Literaturhaus auf.

Das gesamte Programm finden Sie unten oder hier.

Tickets für die BuchBasel 2012 sind ab sofort erhältlich. Das Programmheft finden Sie hier als pdf zum Download.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Waltz in Riehen

Riehen.- Zur Ausstellung Edgar Degas mit seinen berühmten Darstellungen von Tänzerinnen kommt Sasha Waltz & Guests, eine Formation der Choreographin, Tänzerin und Opernregisseurin Sasha Waltz, in die Fondation Beyeler nach Riehen/Basel (siehe Foto). Zu sehen ist die Inszenierung «Rebonds B» aus der Gesamtchoreographie von «Continu», die nun erstmals in der Fondation Beyeler als singuläre Szene zu erleben sein wird. Die Tanzaufführungen von Sasha Waltz & Guests sind am Freitag, 19. Oktober und am Samstag, 20. Oktober 2012, jeweils 15.00 und 17.00 Uhr zu sehen. Sasha Waltz wird anwesend sein. Die Veranstaltung ist im Museumseintritt inbegriffen, Reservierungen sind nicht möglich.

Acht Tänzerinnen und ein Schlagzeugsolo sind Mittelpunkt der beeindruckenden Tanzaufführung «Rebonds B» mit einer Choreographie von Sasha Waltz und Musik von Iannis Xenakis. In der Gesamtchoreographie von «Continu» bildet dieser Teil den Auftakt, der etwa 20 Minuten dauert.

Sasha Waltz greift in «Continu» wichtige Impulse aus ihren beiden großen Dialoge-Projekten von 2009 auf: der künstlerischen Inauguration des Neuen Museums von David Chipperfield in Berlin und des MAXXI von Zaha Hadid in Rom.

Seit der Uraufführung 2010 im Schauspielhaus Zürich hat Sasha Waltz «Continu» mehrfach überarbeitet und im Sommer 2011 in Salzburg in einer abschließenden Form präsentiert. Auch in den großen Museumsprojekten 2009 in Rom und Berlin nahm die Szene zu «Rebonds B» einen wichtigen Platz ein. Die Fassung mit acht Tänzerinnen zeigt wesentliche Elemente der Arbeit von Sasha Waltz der vergangenen zehn Jahre.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Riehen statt.

Details zur Tanzaufführung
Regie/ Choreographie: Sasha Waltz
Musik: Iannis Xenakis
Kostüme: Bernd Skodzig
Licht: Martin Hauk
Tanz/Choreographie:
Liza Alpízar Aguilar, Florencia Lamarca, Sasa Queliz,
Mata Sakka, Judith Sánchez Ruíz, Yael Schnell, Niannian Zhou,
Livemusik/ Percussion: Robyn Schulkowsky
Repetition: Renate Graziadei
Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Koproduktion mit Schauspielhaus Zürich/Zürcher Festspiele, spielzeit’europa | Berliner Festspiele und Sadler’s Wells, London.

Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: Täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr

Familientag und Buchvernissage "Was ist Kunst?": 21.10.2012, 10 - 18 Uhr

EDGAR DEGAS
30.9.2012 - 27.1.2013

Fondation Beyeler
Beyeler Museum AG
Baselstrasse 77
CH-4125 Riehen

info@fondationbeyeler.ch
http://www.fondationbeyeler.ch/

Montag, 15. Oktober 2012

Zum Greifen gut


Frick.- Das Fricktaler Blues Festival bietet auch dieses Jahr ein schillerndes Programm. Vom Donnerstag, 25. bis Samstag, 27. Oktober sind fünf Künstler und Bands zu erleben. Einer der Headliner ist der junge britische Gitarrenüberflieger Oli Brown: Auch er - zum Greifen nah.

Fricks Monti in Frick bietet wieder den Rahmen für drei Tage internationalen Blues. Die 19. Austragung startet am Donnerstag, 25. Okt. mit dem Freda Goodlet Trio. Die von Gospel und Soul geprägte Sängerin aus South Carolina wohnt schon seit Längerem in Europa und hat sich hier u.a. durch die Zusammenarbeit mit Funky Brotherhood, Marc Sway sowie durch ihr Album "Return Of The Black Pearl" einen Namen gemacht. Goodlett wird von Peter Finc (Gitarre und Percussion) und Marcel Waldburger (Keyboards)? begleitet.

22-jähriger englischer Gitarren-Held
Den zweiten Abend, den Freitag, 26. Oktober, eröffnet der Zürcher Singer-Songwriter Nuel zusammen mit Jean-Pierre von Dach (Gitarre). Nuel ist mit seinem neuen Programm "Drunken Flower" erstmals im Fricktal zu hören. Sein Begleiter Von Dach ist einer der renommiertesten Schweizer Gitarristen und war mit Gigi Moto schon öfters auf der Bühne von Fricks Monti zu erleben. Danach heisst es Bühne frei für Oli Brown.

Schon als Brown vor ein paar Jahren als schmales, blutjunges Bürschchen seine Sporen abverdiente, wurde ihm eine grosse Zukunft prophezeit. Unzählige Konzerte und zwei starke Alben später steht der nun 22-jährige Gitarren-Held mit an der Spitze der modernen britischen Blues-Bewegung. In seiner Band sind Scott Barnes (Bass) und Wayne Proctor, der neben Brown auch schon den British Blues Award bekam; Proctor allerdings als bester englischer Schlagzeuger.

Ebenfalls von der britischen Insel, aber mittlerweile in Barcelona lebend, stammt der Mann, welcher am Samstag, 27. Oktober die dritte Nacht anheizen wird. In Barcelona, seiner neuen Heimatstadt, auf der Dachterasse seines Wonhauses, hat David Philips sein neues Programm und sein neustes Album "The Rooftop Recordings" entwickelt und aufgenommen. Dabei orientierte er sich am klassichen Blues, Country und Folk, die er als Grundlage für seine sensiblen und überzeugenden Singer-Songwriter-Nummern fasste.

Meena Cryle: eine Stimme wie Janis Joplin
Den Festivalabschluss bestreiten wird die neue Stimme Österreichs: Meena Cryle, ihr Gesangsorgan sticht aus einer Vielzahl neuer Bluesstimmen heraus. Ihre Stärken sind eine Stimme, welche an Janis Joplin erinnert, ein enormes Gefühl für schöne Melodien, unbändige Energie und herausragende Songs. Ihre Band wird angeführt von ihrem langjährigen Partner Chris Fillmore (Gitarre), am Bass ist Marlene Lacherstofer und am Schlagzeug Franky Cortez zu hören.

Konzertbeginn ist an allen drei Abenden um 21 Uhr. Es sind noch genügend Billette erhältlich. Vorverkauf www.fricks-monti.ch oder an der Bar von Fricks Monti. Reservationen Telefon 0041-62-8710444. Abendkasse jeweils ab 20 Uhr. Karten kosten zwischen Fr. 28 und Fr. 45, die Sitzplätze sind nummeriert.


19. FRICKTALER BLUES FESTIVAL
25. BIS 27. OKTOBER 2012
IN FRICKS MONTI, FRICK (CH)

Donnerstag, 25. Oktober, 21 Uhr
Freda Goodlett Trio (USA/CH) http://www.fredagoodlett.com

Freitag, 26. Oktober, 21 Uhr
Nuel (CH) feat. Jean-Pierre von Dach (CH) http://www.nuelmusic.com
Oli Brown Band (UK) http://www.oliselectricblues.co.uk

Samstag, 27. Oktober, 21 Uhr
David Philips (UK) http://www.davidphilips.net
Meena Cryle & The Chris Fillmore Band (AT) http://www.meenacryle.com

Konzertbeginn ist an allen drei Abenden um 21 Uhr.

Vorverkauf ab sofort auf www.fricks-monti.ch
oder an der Bar von Fricks Monti.
Reservationen Fon 062 871 04 44.

Abendkasse jeweils ab 20 Uhr.

Billette zwischen Fr. 28.00 und Fr. 45.00,
die Sitzplätze sind nummeriert.

Fricks Monti
Restaurant Bar Kino Kulturbühne
Kaistenbergstrasse 5
CH-5070 Frick (AG)

Fon +41 62 871 04 44

http://www.fricks-monti.ch
info@fricks-monti.ch

Freitag, 12. Oktober 2012

Auftakt zur Klassik-Reihe

Basel.- Den Auftakt zur stolzen Reihe der sechs Sinfoniekonzerte Klassik der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel (AMG) machen zwei Interpreten aus Frankreich. Mit dem einheimischen, doch weitgereisten Kammerorchester Basel bringen sie aus dem französischen Repertoire zwei bekannte Ravel-Kompositionen und eine fast unbekannte Trouvaille von Dubois zu Gehör, ergänzt durch Schumanns Vierte (eigentlich: Zweite) Sinfonie in ihrer selten zu hörenden Erstfassung von 1841.

Jérémie Rohrer wusste im vergangenen Herbst das Basler Publikum mit einer eindrücklichen Darbietung von Brahms‘ sperriger Dritten Sinfonie zu begeistern. Dabei steht der junge Orchesterleiter aus Paris vor allem (aber eben nicht nur!) im Ruf eines Musikers, der die grossen Mozart-Opern auf sehr lebendige Weise zu vermitteln weiss. Mit dem von Rohrer mitbegründeten Ensemble Le Cercle de l’Harmonie lud man ihn zu bedeutsamen Operninszenierungen nach Paris und Aix-en-Provence ein. Verlockende Projekte verbinden Rohrer heute mit der Wiener Staatsoper und dem berühmten Glyndebourne Festival.
Jean-Yves Thibaudet, bereits als 15-Jähriger mit einem Premier Prix des Pariser Conservatoire National Supérieur bedacht, verfügt über ungewöhnliche pianistische Fertigkeiten und funkelnden Esprit. Mit Gesamtaufnahmen von Satie, Debussy und Ravel konnte er sich einen klangvollen Namen erringen. Man muss den 1961 in Lyon geborenen Sohn deutsch-französischer Eltern einmal mit Ravels halsbrecherischen Husarenstücken aus des Klavierzyklus Gaspard de la Nuit gehört haben, um sich ein Bild von seinen stupenden Fähigkeiten zu machen.

Zum Kammerorchester Basel: Gegründet 1984 von Absolventen verschiedener Schweizer Musikhochschulen, gehören heute Einladungen zu den wichtigsten Konzertorten und Festivals der europäischen Klassikszene für das Orchester ebenso in die Agenda wie die eigenen Basler Reihen (Konzerte, Extrakonzerte, Familienkonzert und Education Projekt). Mit dem aktuellen Programm reist das „KOB“ überdies nach Locarno, Visp, Fribourg, Vaduz und La Chaux-de-Fonds.

Pavane zum Gedenken an eine verstorbene Prinzessin – dieser klangvolle Werktitel meint nicht einen düsteren Trauermarsch zu Ehren einer bestimmten verstorbenen Prinzessin. Vielmehr schuf Ravel ein zwar melancholisches, doch von schwebender Anmut und hellen Farben erfülltes Tanzstück für eine nur in seiner Phantasie existierende Märchenprinzessin.

Ein brillantes Divertissement im klassizistischen Geist sollte das Klavierkonzert G-Dur sein, wobei Ravel gezielt an Vorbilder wie Mozart und Saint-Saëns dachte, alles Impressionistische mied und stattdessen hier und dort modische Jazz-Anklänge à la Gershwin einbezog. Dubois, Organist an großen Pariser Kirchen, schrieb auch fünf Opern, zwei Oratorien, Messen und Kammermusik – Werke, die heute nach Jahren geringer Beachtung wieder ganz allmählich in die Konzertsäle zurückkehren.
Den Hörer der Erstfassung der Sinfonie Nr. 4 erwartet keineswegs eine „neue“ Schumann-Sinfonie, doch immerhin eine reizvolle Variante. Als sich Nikolaus Harnoncourt bei seiner Einspielung der Sinfonien für die erste statt der üblichen zweiten Fassung entschied, lautete sein Argument:
Die erste Fassung ist die des Erfinders, aus dem Moment des Erfindens heraus.

AMG SINFONIEKONZERTE KLASSIK
Mo 22.10.2012 19.30 Musiksaal, Stadtcasino
Jérémie Rohrer, Leitung
Jean-Yves Thibaudet, Klavier
Kammerorchester Basel
Maurice Ravel: «Pavane pour une infante défunte»
Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur
Théodore Dubois: Ouverture Symphonique c-Moll
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4 op. 120 (Erstfassung 1841)

Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel
Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Die nächsten AMG-Konzerte:

So 28.10.2012 11.00  Musiksaal, Stadtcasino
Robin Peter Müller, Violine & Leitung
Anastasia Voltchok, Klavier
La Folia Barockorchester
Vivaldi, Bach, Geminiani

Mi 14.11.2012 19.30  Musiksaal, Stadtcasino
Academy of St Martin in the Fields
Murray Perahia, Klavier & Leitung
Beethoven, Haydn

Donnerstag, 11. Oktober 2012

dies & das und zwei Preisträger

3land.- Maximilian Martinez und Stefan Wäldele erhalten den mit jeweils 1000 Euro dotierten Akademiepreis 2012 der Stadt Freiburg und der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Mit dem jährlich ausgelobten Preis wollen die Stifter junge Kunststudenten honorieren und stärken, die an der Außenstelle Freiburg der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studieren. Maximilian Martinez wurde 1987 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Er begann sein Studium 2009 an der Staatlichen Akademie Karlsruhe bei Toon Verhoef. Seit 2010 studiert er bei Tatjana Doll in Freiburg und befindet sich jetzt im siebten Semester. Seine Malerei fasziniert durch Hierarchielosigkeit in Kolorit, Komposition, Details und Gegenstand. Stefan Wäldele wurde 1985 in Baden-Baden geboren. Page 2 2 Seit seiner Aufnahme an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studiert er bei Leni Hoffmann in Freiburg und ist jetzt im neunten Semester. 2011 konnte er seine künstlerische Praxis im Rahmen eines Klassenprojektes als Gaststudent in Tianjin/China ausbauen. Und nun zu den Tipps:


Ausstellungen

Künstlergespräche im Rahmen der Ausstellung La jeunesse est un art im Aargauer Kunsthaus: Donnerstag, 18. Oktober 2012, 18.30 Uhr aind sie Künstler/innen Stefan Burger, Saskia Edens, Florian Germann, Esther Kempf und Luc Mattenberger, im Gespräch mit Katrin Weilenmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Aargauer Kunsthaus zu sprechen. Am Donnerstag, 8. November 2012, 18.30 Uhr kommen die Künstler/innen Nino Baumgartner, Beni Bischof, Valentin Carron, Athene Galiciadis und Sandrine Pelletier im Gespräch mit Madeleine Schuppli, Direktorin und Ausstellungskuratorin, Aargauer Kunsthaus.
Anschliessend jeweils Apéro im Foyer.http://www.aargauerkunsthaus.ch/


Literatur

Freitag, 12. Oktober, liest die Laufenburger Schrifstellerin Petra Gabriel aus ihrem vierten Roman um die Hochrhein-Historie "Die Köchin und der König" um 19.30 Uhr im Görwihler Pfarrsaal. „Die Köchin und der König“ erzählt, wie die Waldshuter Köchin Mathilde und der Minnesänger Steinmar auszogen, das verschwundene Grabtuch Christi zu finden und dabei unversehens zu Königsmachern wurden. Denn wie alle historischen Romane bisher spielt auch dieser vor einem wahren Hintergrund. Er führt zurück ins 13. Jahrhundert in die Gründungszeit der Stadt Waldshut, als Rudolf von Habsburg um die Königskrone kämpfte. Steinmar, der Minnesänger, dessen Lieder sich in der berühmten Manessischen Handschrift wiederfinden, ist einer jener Männer, die ihn bei diesem Kampf unterstützen, ebenso wie sein Dienstherr Walther von Klingen oder dessen Bruder, der Komptur des Deutschen Ordens in Beuggen. Mehr: www.petra-gabriel.de

Der Beitrag des Kesselhauses Weil am Rhein zum 50jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Weil am Rhein und Hüningen wird ein Erzähltag der elsässischen Erzählerin Christine Fischbach sein. Am Samstag, den 13. Oktober wird die im Elsass bekannte Märchenerzählerin um 15 Uhr im Kesselhaus 45 Minuten lang Märchen für Kinder ab 3 Jahren erzählen. Das "Märchen vom Storch" steht im Mittelpunkt. Kostümiert als Erzählern ergründet sie gemeinsam mit den kleinen Zuhörern, welche Bücher der Storch in den Garten gelegt hat. Um 19:30 Uhr folgen Märchen für Erwachsene (aber auch Kinder ab sieben Jahren): die Besucher erfahren, warum man im Frühjahr bei Vollmond nicht durch den Moderwald laufen sollte, was am "Drei-Peter-Stein" passiert ist und sogar, weshalb man sich nicht von den Hexen verführen lassen sollte. Märchen und Sagen aus dem Elsass, erzählt im verständlichen Elsässer Dialekt. Weitere Informationen unter www.christinefischbach.fr. Die beiden Angebote kosten nur für Erwachsene einen Eintritt von drei Euro. Reservierungen beim Kulturamt unter Telefon 07621 704 412.

BurghofSlam „Dead & Alive“ am Freitag, 12. Oktober im Burghof: Wie wäre es, wenn zu einem PoetrySlam auch die großen Altmeister der Literatur und Poesie eingeladen wären, um sich mit den neuen Dichtern und Denkern, den PoetrySlammern zu messen? Ein Dead & Alive-Slam versucht dieser Frage nachzugehen: Es treten lebende Dichter, also PoetrySlammer, gegen tote Dichter an; diese werden von Schauspielern interpretiert. Während es PoetrySlammer ja nicht erlaubt ist, sich zu verstellen, verkleiden oder nicht selbstgeschriebene Texte zum Besten zu geben, steht es den Schauspielern frei, aus dem kompletten Fundus der darstellenden Kunst und der Requisite zu schöpfen.
Als Vertreter der lebenden Dichter sind dieses Mal geladen: Julian Heun aus Berlin, Bleu Broode aus Marburg, Sophie Passmann aus Münchweier und Philipp Herold aus Koblenz. Aufseiten der toten Dichter treten dieses Mal Moritz Kienemann von der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, Milva Stark und Diego Valsecchi vom Ensemble des Stadttheater in Bern sowie Laurin Buser aus Basel an. www.burghof.com


Musik

Mit Anne-Sophie Mutter durch die vier Jahreszeiten: Die Grande Dame der Geige gastiert m Donerstag, 18.10.2012 19.30 Uhr an der Spitze der norwegischen „Trondheim Soloists“ bei der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel: Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel, Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch

Ein "Chanson-Cabaret-Abend" mit der norwegischen Sängerin Guro von Germeten und ihrem Akkordeon verspricht am Freitag, den 19. Oktober um 20 Uhr im Kesselhaus Weil am Rhein ein musikalisches Feuerwerk unterschiedlichster europäischer Einflüsse. Guro von Germeten ist ein charmantes norwegisches Mädchen mit einem roten Akkordeon, roten Pumps und einer großen Stimme. Ihr musikalisches Fundament bildet eine mehrjährige Ausbildung in Kopenhagen, Oslo und der Schweiz. Reservierungen nimmt das städtische Kulturamt unter Telefon 07621 704 412 oder kultur@weil-am-rhein.de entgegen.

Im Basler Sommercasino steht am 19. Oktober eine volle musikalische Breitseite an: um 21 Uhr Metalcore mit Promethee  Support: Trust The Lighthouse (CH) & On Elegance (CH). „We came, we saw, we conquered!“ Die Gangvocals bekräftigen Promethee’s seit 2008 anhaltenden Eroberungszug durch die Schweizer Metalcore-Szene. Mit hämmernden Gitarren und technisch versiertem Melodic Deathcore brachte das Genfer Quintett bereits am Greenfield Festival 2010 die Eigernordwand zum Zittern. Nach vier Jahren voll intensiver Riffbretter und gewaltiger Breakdowns folgt nun das Debutalbum „Nothing Happens. Nobody Comes, Nobody Goes.“.
Für weitere messerscharfe Gitarrenhooks, wütende Growls und wirbelnde Pits sorgen gleich drei Schweizer Core-Bands: Conjonctive aus Nyon, Trust The Lighthouse aus Lausanne und On Elegance aus Basel.
Am 23.10., 19 Uhr folgen Of Mice & Men(USA) & Memphis may Fire (USA), Support: Secrets (USA). Das hätte sich John Steinbeck sicher nicht träumen lassen, dass er mit einem seiner Buchtitel der Namensgeber einer Metalcore-Band wird. Bereits das Debütalbum der Kalifornier hatte für Furore gesorgt. Der Nachfolger „The Flood“ landete nun sogar unter den Top 30 der US-Charts. Auf der vielgepriesenen neuen Platte balancieren Of Mice & Men mit Doppelvocals Melodie und Härte perfekt aus. Mächtige Breakdowns, markerschütternde Screams und aggressive Gitarren fliegen uns da um die Ohren. Explosiver Post-Hardcore mit viel Druck in der Turbine. Zurecht gilt das Quintett als grösste US-Hoffnung des Genre.
In ihrem altbekannten Jahrestakt hauen uns auch Memphis May Fire ein neues Werk entgegen. „Challenger“ vermischt gekonnt aggressive Drums, röhrende Gitarren, wuchtige Growls und cleane Parts.
Und auch die Szenenjünglinge von Secrets preschen mit einprägenden Hooklines und tobenenden Breakdowns voran.
http://www.sommercasino.ch

Marquise Knox gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen des Blues – auf der Bühne wie auf seinen Alben vermittelt der virtuose Gitarrist und ausdrucksstarke, gefühlvolle Sänger den Eindruck, als habe er den Zauber und die Magie des Blues buchstäblich im Blut. Der erst 21-jährige spielt und singt wie ein 40-Jähriger und erstaunte als Vorband von B.B. King die ganze Blueswelt. Am Samstag, den 20. Oktober gastiert er um 20 Uhr in Weil am Rhein im Gewölbekeller des Alten Rathauses in der Hinterdorfstraße mit seiner Band. Als Support haben das städtische Kulturamt und die Gruppe exbluesive die kalabrische Sängerin Stefania Calandra eingeladen. Karten gibt es im Vorverkauf bei www.reservix.de, das heißt auch bei den Geschäftsstellen der Lokalzeitungen und der Tourist-Info.

Diesen Freitag, 12.10.2012 spielen die Freiburger SUBJKTS (Chez, DE) mit den Suddenly Neighbours (Wunschkind, BS) und Mickey Morris (Bonsoir, BE) in der Kuppel an der 14. Escargot. Escargot ist das Deep-House Projekt der Macher von GameBoys, Giardino Unplugged, JKF-Party und der Klassikkuppel. Escargot ist Bühne nationaler DJ-Talente, etabliert oder aufstrebend, und ist dunkler und härter als alle anderen Kuppel Events. www.escargotparty.ch 

Der Sänger, Musiker und Maler Stephan Sulke gastiert am Dienstag, 23. Oktober um 20 Uhr mit seinem neuen, aktuellen Programm "Enten hätte ich züchten sollen" in der Stadthalle Waldshut.
Witzig, leicht melancholisch, flapsig, verschmitzt, unangepasst kommt der Sänger daher, mit neuen Liedern im Gepäck. Was der Titel nicht verrät, ist dies: Das Programm hält auch Rückschau. So singt der Sänger natürlich von der Uschi, die kein Quatsch machen soll, von "Lotte" oder "Ich hab dich bloß geliebt". Eintritt im Vorverkauf: 24 € (Schüler/Studenten 21 €), an der Abendkasse 27 € (Schüler/Studenten 24 €). Karten sind erhältlich in der Tourist-Information Waldshut, Tel. 07751/833-200 und online unter www.waldshut-tiengen.de


Theater

In der Komödie WIE ES EUCH GEFÄLLT von William Shakespeare aus dem Jahre 1599 sind alle Themen des grossen Dramatikers auf meisterhafte Weise miteinander verwoben. Ab dem 27. Oktober wird das Stück in einer Inszenierung von Sebastian Nübling (zuletzt in Zürich „S A N D“, „Ödipus und seine Kinder“ und „Der Revisor“) im Zürcher Pfauen zu sehen sein.
Es spielen u.a. Lukas Holzhausen (als Herzog in der Verbannung und Frederick), Christian Baumbach (Orlando), Milian Zerzawy (Oliver), Markus Scheumann (Touchstone) und Franziska Machens (Rosalinde). In der Rolle der Celia wird Katharina Schüttler zu sehen sein. Die Schauspielerin wurde bereits mehrfach preisgekrönt: 2006 erhielt sie den Theaterpreis „Faust“ und wurde als „Schauspielerin des Jahres“ ausgezeichnet, 2009 gewann sie den Bayerischen Filmpreis, der Ulrich-Wildgruber Preis wurde ihr 2010 verliehen.

Weitere Vorstellungen im Pfauen
31. Oktober, 20 Uhr
2./ 5./ 10./ 26./ 30. November, jeweils 20 Uhr
4./ 11. November, jeweils 15 Uhr
1./ 4. Dezember, jeweils 20 Uhr
31. Dezember, 20 Uhr (Silvestervorstellung)
Weitere Vorstellungen sind in Planung
www.schauspielhaus.ch


Letzte Links

Bereits zum achten Mal findet Mitte November in Freiburg die Messe marktplatzt:ARBEIT SÜDBADEN statt. Die Messe richtet sich an Schulabgänger, Studierende, Menschen in der beruflichen Umorientierung und Menschen auf Jobsuche. http://www.marktplatzarbeit.de/

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Alltagschiffren

Almut Quaas, Paula 26, 2012, 30 x 24 cm, Öl auf Leinwand
Freiburg.- Die Ausstellungsreihe über:kunst, die der Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald in Kooperation mit der GEDOK Freiburg veranstaltet, präsentiert ab 8. November Malerei unterschiedlicher Ausprägung. Die GEDOK, die Gemeinschaft der KünstlerInnen und Kunstförderer Freiburg feiert in 2012 ihr 50-jähriges Bestehen. Über das ganze Jubiläumsjahr verteilt finden Konzerte, Ausstellungen und verschiedene interessante Events statt.

Christine Bouchareb verfolgt ein Konzept, das Gegenstände der Alltags- und Konsumwelt auf Chiffren reduziert und zugleich in den klarumrissenen Formen den Fetischcharakter erkennbar macht. Almut Quaas zeigt am Beispiel ihrer Puppenporträts eine Welt der Innerlichkeit und der verborgenen Gefühle, die in einer sinnlichen Malweise ihren Ausdruck finden.

Die Eröffnung findet am Donnerstag, 8. November, um 18.30 Uhr statt. Am Freitag, 30. November, um 18.15 Uhr gibt es ein Werkgespräch mit den Künstlerinnen und am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 18.15 Uhr findet die Ausstellung mit einer Lesung durch den Schauspieler Ullo von Peinen ihren Abschluss.

Die GEDOK fördert bundesweit das künstlerisches Schaffen von Frauen besonders im Kontext grenz- und spartenüberschreitender Tendenzen der Gegenwartskunst und macht Werk und Leistung von Künstlerinnen publik. Sie macht aufmerksam auf die besondere Lebenssituation von Künstlerinnen und setzt sich ein für die geschlechtergerechte Gestaltung aller Bereiche im Kunstbetrieb sowie die paritätische Besetzung von Spitzenpositionen in Kunst und Kultur. Die Mitglieder präsentieren sich der Öffentlichkeit durch interdisziplinäre Kunstprojekte, Ausstellungen, Atelierbesuche, Lesungen, Konzerte, Performances. Als professionell agierende Künstlerinnenorganisation nimmt die GEDOK Einfluss auf die regionale und nationale Kulturpolitik.

Die Ausstellung kann im Landratsamt in Freiburg, Stadtstraße 2, Hauptgebäude, 3. OG, vom 9.11.2012 bis 18.1.2013 zu den amtsüblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.

über:kunst 2012
Malerei
9. November 2012 – 18. Januar 2013
Kooperationsreihe im Landratsamt Freiburg
Hauptgebäude, 3. OG, Stadtstraße 2, 79098 Freiburg
http://www.gedok-freiburg.de/

Dienstag, 9. Oktober 2012

Mit zwei Premieren in die neue Tanzsaison

Freiburg.- Mit zwei Premieren und einem Gastspiel startet das Theater Freiburg in die Tanzsaison und zwar unter der neuen Leitung der Tanzkuratorin Anna Wagner: Am Sonntag, 14. Oktober, ist Premiere  von „RUN\RUN“ von Tom Schneider mit den Tänzern Monica Gillette und Tommy Noonan.
Eine öffentliche Probe und Einführung zu dem Abend findet am Donnerstag, 11. Oktober, um 20 Uhr in der Kammerbühne statt, der Eintritt ist frei! Am Freitag, 19. Oktober findet um 20 Uhr die Premiere „Philia“ von und mit Su-Mi Jan und Sung-Im Her statt. Und am 26. Oktober folgt das Gastspiel „Tremor“ von Choreograf Sebastian Matthias statt, laut der Zeitschrift „Tanz“ der neue „Hoffnungsträger der Choreografie“.

Sonntag. 14.10., 20 Uhr, heißt es bei der Premiere auf der Kammerbühne: RUN\RUN. Die amerikanischen Tänzer Monica Gillette und Tommy Noonan, beide Mitbegründer des Künstlernetzwerkes »Sweet & Tender«, erarbeiten mit dem Regisseur Tom Schneider und dem Videokünstler Jens Dreske Momentaufnahmen eines Paares, das sich und die eigene Geschichte in immer neuen Anläufen sucht (und verfehlt). Inspiriert von den Erzähl- und Schnitttechniken in Tom Tykwers Film »Lola rennt« beschäftigen sie sich u.a. mit den tänzerischen Dynamiken von Beschleunigung und Verlangsamung.
Choreografie & Musik: Tom Schneider mit Monica Gillette und Tommy Noonan / Bühne, Kostüme, Video: Jens Dreske / Dramaturgie: Josef Mackert / Tanz: Monica Gillette, Tommy Noonan. RUN\RUN ist eine Koproduktion des Hazira Performance Art Arena in Zusammenarbeit mit Festival Machol Hadash (Jerusalem).

PHILIA tanzt am Freitag, 19.10., 20 Uhr zu ersten Mal über die Kammerbühne. In ihrem Duett erforschen die beiden koreanischen Tänzerinnen Su-Mi Jang und Sung-Im Her gemeinsam mit dem schweizer Musiker Thomas Jeker das Phänomen der Freundschaft. Über mehrere Residenzen in Berlin, London, Brüssel und Paris haben sie die Beziehungsformen zweier Körper in einem begrenzten Raum untersucht. Choreografie: Su-Mi Jang mit Sung-Im Her / Musik: Thomas Jeker; Tanz: Su-Mi Jang, Sung-Im Her.

Für das Freiburger Publikum ist TREMOR die erste Begegnung mit einer Arbeit des Choreografen Sebastian Matthias, den die Zeitschrift Tanz kürzlich als »Hoffnungsträger der Choreografie« bezeichnet hat. Er macht in diesem Stück das Bewegungsphänomen des Tremors zum Ausgangspunkt seiner tänzerischen Forschung. Er untersucht das unwillkürliche, sich rhythmische Zusammenziehen einander entgegengesetzter Muskelgruppen. Ergebnis ist eine reduzierte, aber ebenso faszinierende Choreografie, die unsere Wahrnehmung zum Ursprung von Bewegungen führt und unmittelbar berührt. Zu sehen ist TREMOR am Freitag 26.10. und Samstag, 27.10., jeweils um 20 Uhr auf der Kammerbühne.

Choreografie: Sebastian Matthias mit Lisanne Goodhue, Isaac Spencer und Anna Wehsarg; Sound: Jassem Hindi / Kostüme: Nina Witkiewicz / Bühne: Markus Both, Sebastian Matthias Dramaturgie: Katarina Kleinschmid / Mentor: Marcus Dross; Tanz: Sebastian Matthias, Lisanne Goodhue, Isaac Spencer. TREMOR ist eine Produktion von K3-Zentrum für Choreografie / Tanzplan Hamburg in Koproduktion mit der Dampfzentrale Bern.

Tickets,  Tel. 0761 201-2853
Fax 0761 201-2898
theaterkasse@theater.freiburg.de

Theater Freiburg
Bertoldstr. 46
79098 Freiburg
www.theater.freiburg.de

Montag, 8. Oktober 2012

Der Zeichner

Sandzeichnung, Ramatuelle, 10.10.1980. Polaroid SX-70, 10.7 x 8.9 cm. Foto: Martin P. Bühler, Kunstmuseum Basel. © Pro Litteris
Basel.- Das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel widmet dem Berner Markus Raetz (*1941) eine retrospektive Zeichnungsausstellung. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler wurden über 200 Aquarelle, Zeichnungen und Polaroids, 60 Skizzenbücher und ein Trickfilm, die zwischen 1960 und 2012 entstanden sind, ausgewählt. Sie geben Einblick in Raetz’ vielfältige, technisch versierte und oft humorvolle Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsprozessen.

Raetz' Laufbahn begann in der Aufbruchstimmung der 1960er-Jahre in Bern, als Harald Szeemann die Kunsthalle leitete. Schon 1968 und 1972 wurde Raetz an die documenta in Kassel eingeladen. Nach längeren Aufenthalten in Amsterdam (1969–1973) und Carona (Tessin, 1973–1976) sowie ausgedehnten Reisen nach Italien, Ägypten und Tunesien liess er sich 1977 in Bern nieder, wo er bis heute tätig ist. Neben dem Auftritt im Schweizer Pavillon der Biennale von Venedig von 1988 ist der Künstler regelmässig im In- und Ausland in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.

Allein die Anzahl von ca. 30'000 Zeichnungen, die das OEuvre von Raetz umfasst, gibt eine Vorstellung davon, welch zentrale Rolle das Medium für ihn spielt. Er bewart alle Zeichnungen auf und will damit den künstlerischen Prozess in seiner Gesamtheit dokumentieren. Die Zeichnungen haben unterschiedliche Funktionen, so gibt es die Ideenskizzen und Vorstudien für Bilder oder Plastiken, darunter präzise Berechnungen und spielerische Annäherungen. Es gibt Zeichnungsserien ebenso wie die autonomen und bildmässigen Einzelblätter und es gibt 60 Skizzenbücher und -hefte.

Raetz stellt eine Zeichnung nicht gerne isoliert aus. Für ihn gehört jedes Blatt in einen Zusammenhang und kann erst in der Nachbarschaft zu anderen Werken seine Wirkung ganz entfalten. Die Konzeptkunst, die gegen Ende der 1960er-Jahre Einzug in die Schweiz hielt, stellte den künstlerischen Schaffensprozess über das repräsentative Einzelwerk, was der Zeichnung neue Aufmerksamkeit verschaffte. Raetz, der schon immer gezeichnet hatte, machte das Medium in den 1970er-Jahren zu seiner primären und phasenweise gar ausschliesslichen Tätigkeit und galt schon bald als der Schweizer Zeichner schlechthin.
Mit beeindruckender Konsequenz widmete er sich diesem Medium und erforschte mit dem Stift in der Hand das Sehen und dessen zeitlichen Charakter. Seither ist er auf einer lebenslangen Expedition im Bereich des Sichtbaren unterwegs. Dabei kombiniert er mit Leichtigkeit Intuition und Intelligenz, Systematik und Spontaneität. Am liebsten sucht er die Zwischenbereiche der Wahrnehmung auf, dort wo Unschärfen entstehen, wo sich Fragen stellen.

Die Motive von Raetz’ Zeichnungen, seien es Stars wie Elvis oder Marilyn, Pin-ups oder Selbstporträts, spielen eine sekundäre Rolle. Im Zentrum steht immer die Frage, wie ein Bild entsteht und wie es das Sehen reflektiert. So schuf er beispielsweise Punkt- und Linienraster oder Zerrbilder, sogenannte Anamorphosen. Dass eine Zeichnung nicht zwingend auf Papier entstehen muss, zeigen die Körpersilhouetten im Sand oder Physiognomien aus dünnen Ästchen, die er mithilfe von Polaroids festhält. Einzelne Modelle von Plastiken und Installationen sowie wenige Skulpturen verdeutlichen in der Ausstellung, dass Raetz’ zeichnerische Erforschung von Wahrnehmungsprozessen auch im Raum stattfindet. Im Zusammenhang mit diesen Projekten entstehen jeweils präzise und zuweilen auch spielerische Vorstudien, die seit den 1990er-Jahren den Schwerpunkt seines Zeichnens bilden.

Die ausgestellten Werke stammen zum grössten Teil aus dem Besitz des Künstlers und seiner Frau Monika Raetz und werden ergänzt durch die Bestände des Basler Kupferstichkabinetts. Zudem werden Leihgaben aus dem Aargauer Kunsthaus in Aarau, dem Kunstmuseum Solothurn und aus mehreren Privatsammlungen gezeigt. Dass diese Zeichnungsretrospektive in Basel stattfindet, liegt in der besonderen Beziehung begründet, die Raetz mit dem Kunstmuseum verbindet. Unter der Leitung von Dieter Koepplin hat das Kupferstichkabinett 1968 begonnen, eine umfangreiche Gruppe von Zeichnungen und Druckgraphiken des Künstlers anzulegen. 1972 organisierte Koepplin mit Markus Raetz. Zeichnungen, Objekte dessen erste institutionelle Einzelausstellung im Kunstmuseum Basel. 1989 folgte im Museum für Gegenwartskunst die Ausstellung «Markus Raetz. Installation, Zeichnungen». 40 Jahre nach dem ersten Auftritt in Basel findet nun auch die Retrospektive im Kunstmuseum statt.

Katalog: «Markus Raetz – Zeichnungen.» Beiträge von Anita Haldemann, Toni Hildebrandt, Stephan Kunz und Didier Semin. Hatje Cantz Verlag, separate deutsche und englische Ausgabe, 256 S., 198 Abb., CHF 47.-

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr
 
Markus Raetz – Zeichnungen
20. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013

Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH - 4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
http://www.kunstmuseumbasel.ch

Freitag, 5. Oktober 2012

Dialog von Design und Kunst

Tom Wesselmann: Smoker Banner, 1971. Privatsammlung / Siegen; © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Weil am Rhein.- Ein zentrales Merkmal der Pop-Art war der Dialog von Design und Kunst. Und diesem Thema widmet das Vitra Design Museum Weil am Rhein mit der Ausstellung «Pop Art Design» ab 13. Oktober erstmals eine umfassende Ausstellung. Die Pop-Art gilt als bedeutendste künstlerische Strömung seit 1945. Sie nahm den von Starkult, Warenfetisch und medialer Reproduktion durchdrungenen Alltag der Nachkriegszeit in den Blick und prägt das kulturelle Selbstverständnis unserer Gesellschaft bis heute.

Dabei werden Werke von Künstlern wie Andy Warhol, Claes Oldenburg, Roy Lichtenstein oder Judy Chicago Designobjekten von Charles Eames, George Nelson, Achille Castiglioni oder Ettore Sottsass gegenübergestellt. Ergänzt wird die Ausstellung um eine Vielzahl weiterer Exponate wie Plattencover, Magazine, Filme und Aufnahmen zeitgenössischer Interieurs. Fünfzig Jahre nach der offiziellen Deklaration der Pop-Art in einer Konferenz des New Yorker Museum of Modern Art zeichnet die Ausstellung «Pop Art Design» ein neues Bild der Pop-Art – eines, in dem das Design erstmals eine zentrale Rolle spielt.

Die Ausstellung beginnt mit einem Prolog, der verdeutlicht, wie sich viele Gestaltungselemente der Pop-Art schon lange zuvor herausbildeten. So vertraten Designer wie Raymond Loewy in den USA bereits seit den 1930er Jahren eine neue, kommerziellere Auffassung von Design, die Werbung und Bildhaftigkeit zentrale Bedeutung einräumte. Zugleich entwickelte das Design als neue Disziplin eine Autonomie und Freiheit, die es zum Katalysator neuer künstlerischer Ideen machte. Dies zeigte sich in den USA an den Möbeln von Charles und Ray Eames oder George Nelson, die zunehmend wie Skulpturen konzipiert waren, oder an der Arbeit Alexander Girards, der sich für Textilentwürfe und Interieurs an Populärkulturen orientierte. In Europa wiederum warb die Firma Olivetti schon zu Beginn der 1950er Jahre mit Plakaten im Stile der Pop-Ära, während der italienische Designer Achille Castiglioni, seinerseits inspiriert von Marcel Duchamp, Möbel aus industriellen Ready-Mades entwickelte. Umgekehrt waren in der Bildenden Kunst die Vorläufer der Pop-Art eng mit dem Design verflochten.

So begannen in den 1950er Jahren viele spätere Pop-Art Künstler ihre Laufbahn im Design, etwa Andy Warhol als Modeillustrator und Robert Rauschenberg als Schaufensterdekorateur. In Großbritannien entstanden Bewegungen wie die der Situationisten, die nach neuen Verbindungen zwischen Kunst, Architektur und Design suchten und diese Disziplinen in radikalen Ausstellungen wie «This is Tomorrow» (1956) auf völlig neue Weise miteinander verschmolzen. Zu den zentralen Figuren dieser Bewegung zählten Eduardo Paolozzi und Richard Hamilton, dessen Collage «Just what is it that makes today’s home so different, so appealing» (1956) als Schlüsselwerk für die Entstehung der Pop-Art angesehen wird – es vereint auf programmatische Weise eine Reihe von Alltagsobjekten in einem Wohnungsinterieur mit einer neuen, plakativen Bildsprache.

Aus diesem Nährboden entstand Ende der 1950er Jahre jene künstlerische Bewegung, die von dem prominenten Kritiker Lawrence Alloway zu Beginn der 1960er Jahre «Pop-Art» getauft wurde. Die bisher eher losen Wechselwirkungen beider Disziplinen gewann nun eine Intensität, die bis heute ohne Beispiel ist. Diesem Phänomen ist der Hauptteil der Ausstellung gewidmet. Er besteht aus einer Folge von Werkgruppen, in denen die gemeinsamen Motive und Strategien von Kunst und Design verfolgt werden können: Designer arbeiten mit künstlerischen Strategien wie Zitat, Collage und Ironie, Künstler bedienen sich anonymer, industrieller Herstellungsverfahren, Gebrauchsgegenstände werden zu Kunstmotiven, aber auch neue Materialien wie Kunststoffe oder Latex ermöglichen eine Ikonik, die der Alltags- und Populärkultur entnommen ist.

Hier macht die Ausstellung deutlich, dass die Pop-Art alles andere als ein homogenes Phänomen war, sondern dass sie eine Vielzahl unterschiedlicher Positionen zusammenfasste. So entdeckten Künstler wie Jasper Johns und Ed Ruscha eine neue Wirklichkeit vor allem in der Flut von Künstlichkeit und Oberflächlichkeit der medialen Klischees, der Franzose Raymond Hains oder der Amerikaner Claes Oldenburg arbeiteten mit dem Vertauschen von Proportionen und Dimensionen – Methoden, die in Entwürfen von Gaetano Pesce oder Studio 65 später weiter verfolgt wurden. Die Künstler Robert Indiana oder Judy Chicago wiederum suchten nach Anregungen in der Volkskunst, ähnlich wie zuvor die Designer Alexander Girard und Ettore Sottsass. Andere Tendenzen bewegten sich in der Nähe der Hard-Edge-Malerei, etwa die Werke von Alan d’Arcangelo oder Richard Artschwager, die eine erstaunliche Nähe zu Objekten wie Sottsass‘ Superbox-Schränken (1965-69) offenbaren.

Doch nicht nur die Motive, auch die Strategien der Präsentation und Vermarktung von Künstlern und Designern näherten sich einander an. Drängten Designer mit ihren Werken zunehmend in Museen, so provozierten Künstler durch Ausstellungen in Warenhäusern, etwa Claes Oldenburg und Andy Warhol in New York oder der junge Gerhard Richter in Düsseldorf. Um die Alltagsnähe der neuen ObjekVitrate und Kunstwerke zu erproben, wurden die Interieurs von Pop begeisterten Sammlern und Gestaltern zu Laboren des zukünftigen Wohnens, wie in der Ausstellung Fotografien des Apartments von Gunther Sachs sowie von amerikanischen Sammlern belegen.

Zugleich fanden sich nun fast alle Themen, die die Massen bewegten, in Kunst und Design wieder: Die sexualisierte Stimmung der Zeit spiegelte sich in Ikonen wie Andy Warhols «Marilyn» (1967) und im Sofa «Bocca» von Studio 65 (1970), die politischen Konflikte in deren Sofa «Leonardo» (1969) und Warhols «Mao»-Serie (1972), die Begeisterung für Plastikwelten und «Space Age» zeigte sich von der Tupperware-Dose über die aeronautisch geformte Telefonzellen bis hin zu den aufgeblähten Environments von Quasar in Paris.

Mit ihrer pointierten Gegenüberstellung von Exponaten aus Kunst und Design bietet die Ausstellung nicht nur ein faszinierendes Panorama einer Epoche, sondern auch neue Erkenntnisse für beide Disziplinen. So zeigt sie, dass das Design für die Pop-Art ein ebenbürtiger Dialogpartner, teilweise sogar Impulsgeber war. Zugleich macht sie deutlich, dass viele Alltagsobjekte und das Radical Design der 1960er Jahre ernstzunehmende Facetten der Pop-Bewegung waren. Statt lediglich den Zeitgeist einer Epoche zu feiern, geht es der Ausstellung um einen detaillierteren Blick auf das Phänomen Pop: um die Migration von Motiven zwischen Kunst und Design, um das Verhältnis von Alltagsobjekt und Abbild, und nicht zuletzt darum, wie die Eroberung unseres Alltags durch die bis heute dominierende Popkultur begonnen hat.

Dieser Blick ist deshalb zeitgemäß, weil er nicht zuletzt nach dem Verhältnis der Pop-Art zu unserem eigenen Alltag und einer bis heute präsenten Konsumkultur fragt. Auch wenn viele Vertreter der Pop-Art ihre Haltung hierzu bewusst im Unklaren ließen, so gehört es zu ihren historischen Verdiensten, dass sie diese Fragen stets aufs Neue ins Bewusstsein rufen.

Für die Entfaltung dieses Ausstellungskonzepts kann die Ausstellung auf Exponate zurückgreifen, die in dieser Qualität und Dichte bislang selten zu sehen waren. Insgesamt vereint sie ca. 140 Werke, zur Hälfte Kunstwerke und zur Hälfte Designobjekte, ergänzt um zahlreiche Fotografien, Dokumente, Filme und Texte. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören ein früher, von Warhol gestalteter Paravent (1958), ein «Target Painting» von Jasper Johns (1957), das seit seiner Entstehung so gut wie nie ausgestellte Sofa «Leonardo», Roy Lichtensteins großer «Yellow Brushstroke» (1965), James Rosenquists «I Love You with My Ford» (1961), die monumentale Leuchte «Moloch» von Gaetano Pesce (1970-71) oder Allen Jones‘ Sessel «Chair» (1969).

Ein Großteil der Designobjekte in der Ausstellung stammt aus den Sammlungen des Vitra Design Museums, dessen Kurator Mathias Schwartz-Clauss die Ausstellung konzipiert hat. Viele der Kunstwerke kommen aus den Sammlungen des Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und des Moderna Museet in Schweden. Beide Museen sind Koproduktionspartner der Ausstellung und werden «Pop Art Design» im Anschluss an die Erstpräsentation im Vitra Design Museum auch bei sich zeigen. Beide Häuser wurden 1958 gegründet und sind eng mit der Geschichte der Pop-Art verflochten, entstanden sie doch in einer Zeit, in der die Popularisierung von Kunst auch den Museumssektor maßgeblich zu prägen begann. Der legendäre Gründer des Moderna Museet, Pontus Hultén, widmete bereits 1962 vier amerikanischen Vertretern der Pop-Art eine große Ausstellung und organisierte 1968 die erste große Retrospektive über Andy Warhol in Europa.

Zur Ausstellung erscheint der Katalog: «Pop Art Design», 272-seitig, mit über 325 Abbildungen und Beiträgen namhafter Autoren, darunter Thomas Kellein, Marco Livingstone, Steven Heller, Diedrich Diederichsen, Brigitte Felderer und Mathias Schwartz-Clauss. Deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-931936-95-2, Art.-Nr. 200 808 01; Englische Ausgabe: ISBN 978-3-931936-96-9, Art.-Nr. 200 808 02. Preis EUR 69,90


Öffnungszeiten: täglich 10 - 18 Uhr 

Pop Art Design
13. Oktober 2012 bis 03. Februar 2013
Eröffnung: Fr 12. Oktober 2012, 19 Uhr

Vitra Design Museum
Charles Eames-Strasse 1
79576 Weil am Rhein
0049 (0)7621 7023-200
info-weil@design-museum.de
http://www.design-museum.de

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...